„Joseph Anton Purpus“ – Versionsunterschied

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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==


Purpus wuchs in einem Forsthaus in Hanweiler (heute Hahnweiler Hof) auf. Er besuchte zunächst das Progymnasium in [[Kirchheimbolanden]], bevor er 1876 eine gärtnerische Ausbildung in [[Frankfurt am Main]] absolvierte.<ref name="luettge74">[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 74]</ref>
Purpus wuchs als Sohn eines Försters in Hanweiler (heute Hahnweiler Hof) auf. Er besuchte zunächst das Progymnasium in [[Kirchheimbolanden]], bevor er 1876 eine gärtnerische Ausbildung in [[Frankfurt am Main]] absolvierte.<ref name="luettge74">[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 74]</ref>


Er sammelte Ende der 1870er zusammen mit seinem Bruder Pflanzen in Kanada sowie im darauffolgenden Jahr in dem Bundesstaaten [[Oregon]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]], [[Idaho]], und [[Montana]] im Nordwesten der USA .<ref>http://ucjeps.berkeley.edu/Purpus/talk21.html</ref>
Er sammelte Ende der 1870er zusammen mit seinem Bruder Pflanzen in Kanada sowie im darauffolgenden Jahr in dem Bundesstaaten [[Oregon]], [[Washington (Bundesstaat)|Washington]], [[Idaho]], und [[Montana]] im Nordwesten der USA .<ref>http://ucjeps.berkeley.edu/Purpus/talk21.html</ref>


1882 ging Purpus nach [[St. Petersburg]] und arbeitete dort am Botanischen Garten unter Direktor [[Eduard von Regel]].<ref name="luettge74"/>
1882 ging Purpus nach [[St. Petersburg]] und arbeitete dort am Botanischen Garten unter Direktor [[Eduard von Regel]]. 1887 reiste er mit seinem Bruder Carl Albert Purpus nach Nordamerika und Kanada. Nachdem sie zurückgekehrt waren, versuchte ihn Regel als Inspektor für die Gewächshaussammlungen in St. Petersburg einzusetzen, was jedoch aus politischen Gründen an Purpus' deutscher Herkunft scheiterte. Purpus unternahm danach eine weitere Exkursion in den Nordwesten Russlands, als er von [[Leopold Dippel]] nach Darmstadt gerufen wurde.<ref name="luettge74"/>


Zwischen 1888 und 1925 war er als Garteninspektor des botanischen Gartens Darmstadt für den Aufbau der [[Kakteen]]- und [[Sukkulenten]]sammlung verantwortlich.<ref>http://idw-online.de/pages/de/news349463</ref> Besondere Bekanntheit erlangte die Sammlung winterharter Kakteen, die er mit Hilfe seines Bruders Carl Albert Purpus aufbaute. Sie wurde jedoch während des Zweiten Weltkrieges zerstört.<ref name="luettge80">[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 80]</ref>
Zwischen 1888 und 1925 war Purpus als Garteninspektor des botanischen Gartens Darmstadt für den Aufbau der [[Kakteen]]- und [[Sukkulenten]]sammlung verantwortlich.<ref>http://idw-online.de/pages/de/news349463</ref> Besondere Bekanntheit erlangte die Sammlung winterharter Kakteen, die er mit Hilfe seines Bruders aufbaute. Sie wurde jedoch während des Zweiten Weltkrieges zerstört.<ref name="luettge80">[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 80]</ref>


1907 begab sich Purpus mit [[Georg Bitter (Botaniker)|Georg Bitter]] auf eine Forschungsreise nach [[Lappland]], wo sie [[arktisch]]e Pflanzen sammelten. Im Jahr darauf reiste er mit [[Heinrich Schenck]] nach Mexiko und besuchte dort seinen Bruder. Sie nutzten dessen [[Hazienda]] in [[Veracruz (Bundesstaat)|Veracruz]] als Stützpunkt für ihre Ausflüge. Dabei untersuchten sie unter anderem die Beziehungen zwischen Pflanzen und Ameisen. 1920/1921 unternahm Purpus diese Reise erneut, dieses Mal gemeinsam mit seinem Sohn Hugo. Sie brachten zahlreiche mexikanische Pflanzen mit zurück, vor allem [[Epiphyten]].<ref>[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 75/76]</ref>
1907 begab sich Purpus mit [[Georg Bitter (Botaniker)|Georg Bitter]] auf eine Forschungsreise nach [[Lappland]], wo sie [[arktisch]]e Pflanzen sammelten. Im Jahr darauf reiste er mit [[Heinrich Schenck]] nach Mexiko und besuchte dort seinen Bruder. Sie nutzten dessen [[Hazienda]] in [[Veracruz (Bundesstaat)|Veracruz]] als Stützpunkt für ihre Ausflüge. Dabei untersuchten sie unter anderem die Beziehungen zwischen Pflanzen und Ameisen. 1920/1921 unternahm Purpus diese Reise erneut, dieses Mal gemeinsam mit seinem Sohn Hugo. Sie brachten zahlreiche mexikanische Pflanzen mit zurück, vor allem [[Epiphyten]].<ref>[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 75/76]</ref>


Purpus veröffentlichte Fachpublikationen in verschiedenen Zeitschriften wie ''Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung'', ''Gartenflora'', ''Gartenwelt'', ''Zeitschrift für Kakteenkunde'', in Tageszeitungen und den Jahrbüchern der [[Deutsche Dendrologische Gesellschaft|Deutschen Dendrologischen Gesellschaft]].<ref name="luettge82">[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 82]</ref> Die [[Erstbeschreibung]] der [[Opuntia howeyi]] wurde im Jahr 1925 von ihm vorgenommen.
Purpus veröffentlichte Fachpublikationen in verschiedenen Zeitschriften wie ''Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung'', ''Gartenflora'', ''Gartenwelt'', ''Zeitschrift für Kakteenkunde'', in Tageszeitungen und den Jahrbüchern der [[Deutsche Dendrologische Gesellschaft|Deutschen Dendrologischen Gesellschaft]].<ref name="luettge82">[http://www.bio.tu-darmstadt.de/media/projektname/dokumente/Botanik_an_der_TU_Teil1.pdf Ulrich Lüttge: ''Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 82]</ref> Die [[Erstbeschreibung]] der [[Opuntia howeyi]] wurde im Jahr 1925 von ihm vorgenommen.<ref>''Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft.'' Berlin 1925, S. 61</ref>


1925 wurde Purpus offiziell als Inspektor pensioniert, führte aber noch bis zum 1. April 1928 die Oberaufsicht.<ref name="luettge74"/>
1925 wurde Purpus offiziell als Inspektor pensioniert, führte aber noch bis zum 1. April 1928 die Oberaufsicht.<ref name="luettge74"/>

Version vom 7. September 2012, 09:11 Uhr

Joseph Anton Purpus (* 1860 in Hahnweilerhof (Börrstadt); † 5. Dezember 1932 in Darmstadt) war der Garteninspektor des botanischen Gartens Darmstadt und ein älterer Bruder von Carl Albert Purpus. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.A.Purpus“.

Leben und Wirken

Purpus wuchs als Sohn eines Försters in Hanweiler (heute Hahnweiler Hof) auf. Er besuchte zunächst das Progymnasium in Kirchheimbolanden, bevor er 1876 eine gärtnerische Ausbildung in Frankfurt am Main absolvierte.[1]

Er sammelte Ende der 1870er zusammen mit seinem Bruder Pflanzen in Kanada sowie im darauffolgenden Jahr in dem Bundesstaaten Oregon, Washington, Idaho, und Montana im Nordwesten der USA .[2]

1882 ging Purpus nach St. Petersburg und arbeitete dort am Botanischen Garten unter Direktor Eduard von Regel. 1887 reiste er mit seinem Bruder Carl Albert Purpus nach Nordamerika und Kanada. Nachdem sie zurückgekehrt waren, versuchte ihn Regel als Inspektor für die Gewächshaussammlungen in St. Petersburg einzusetzen, was jedoch aus politischen Gründen an Purpus' deutscher Herkunft scheiterte. Purpus unternahm danach eine weitere Exkursion in den Nordwesten Russlands, als er von Leopold Dippel nach Darmstadt gerufen wurde.[1]

Zwischen 1888 und 1925 war Purpus als Garteninspektor des botanischen Gartens Darmstadt für den Aufbau der Kakteen- und Sukkulentensammlung verantwortlich.[3] Besondere Bekanntheit erlangte die Sammlung winterharter Kakteen, die er mit Hilfe seines Bruders aufbaute. Sie wurde jedoch während des Zweiten Weltkrieges zerstört.[4]

1907 begab sich Purpus mit Georg Bitter auf eine Forschungsreise nach Lappland, wo sie arktische Pflanzen sammelten. Im Jahr darauf reiste er mit Heinrich Schenck nach Mexiko und besuchte dort seinen Bruder. Sie nutzten dessen Hazienda in Veracruz als Stützpunkt für ihre Ausflüge. Dabei untersuchten sie unter anderem die Beziehungen zwischen Pflanzen und Ameisen. 1920/1921 unternahm Purpus diese Reise erneut, dieses Mal gemeinsam mit seinem Sohn Hugo. Sie brachten zahlreiche mexikanische Pflanzen mit zurück, vor allem Epiphyten.[5]

Purpus veröffentlichte Fachpublikationen in verschiedenen Zeitschriften wie Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung, Gartenflora, Gartenwelt, Zeitschrift für Kakteenkunde, in Tageszeitungen und den Jahrbüchern der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft.[6] Die Erstbeschreibung der Opuntia howeyi wurde im Jahr 1925 von ihm vorgenommen.[7]

1925 wurde Purpus offiziell als Inspektor pensioniert, führte aber noch bis zum 1. April 1928 die Oberaufsicht.[1]

Er starb am 5. Dezember 1932 in Darmstadt an einer Krankheit, die er sich auf seinen Reisen in Mexiko zugezogen hatte.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c Ulrich Lüttge: Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 74
  2. http://ucjeps.berkeley.edu/Purpus/talk21.html
  3. http://idw-online.de/pages/de/news349463
  4. Ulrich Lüttge: Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 80
  5. Ulrich Lüttge: Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 75/76
  6. a b Ulrich Lüttge: Geschichte der Botanik in Darmstadt, S. 82
  7. Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft. Berlin 1925, S. 61