Mecalac

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Groupe Mecalac S.A.S.

Logo
Rechtsform S.A.S.
Gründung 1974
Sitz Annecy, Frankreich
Leitung Alexandre Marchetta
Mitarbeiterzahl ca. 1.200 (2023)[1]
Umsatz ca. 350 Mio. Euro (2023)[1]
Branche Maschinenbau
Website www.mecalac.com

Die Groupe Mecalac S.A.S. ist ein Baumaschinenhersteller mit Sitz im französischen Annecy. Zum Unternehmen gehört seit 2002 die deutsche Ahlmann Baumaschinen GmbH aus Büdelsdorf, deren Name 2012 in Mecalac Baumaschinen GmbH geändert wurde. Weltweit arbeiten rund 1.200 Menschen für das Unternehmen und erwirtschaften einen Umsatz in Höhe von etwa 350 Mio. Euro.[1] Der Hersteller produziert in erster Linie kompakte Baumaschinen, darunter Bagger, Radlader und Muldenkipper, die sich besonders für den Einsatz auf kleineren und beengten Baustellen eignen.

Geschichte

Aufstieg und Niedergang von Ahlmann

Der Schwenkschaufellader Allround wurde 1952 von Ahlmann vorgestellt.

1952 stellte die Ahlmann-Carlshütte KG aus Büdelsdorf unter der Leitung von Josef-Severin Ahlmann den ersten hydraulischen Schwenkschauflellader in Deutschland vor.[2] In den folgenden Jahren erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette und führte in den 1960er Jahren als erster Hersteller Radlader mit leistungsgeregeltem, hydrostatischem Fahrantrieb ein.[2] Eine weitere Besonderheit war die Einführung eines Raupenschwenkladers zu Beginn der 1970er Jahre.[3]

1972 wurde die Baumaschinenproduktion als Ahlmann-Maschinenbau GmbH ausgegliedert und ab 1974 übernahm der Hamburger Kaufmann Ulrich Harms die Geschäftsführung.[4] Mitte der 1970er Jahre lieferte Ahlmann auch spezielle Schwenklader an die Bundeswehr, die sich durch ein Fahrerhaus für zwei Personen und höhere Geschwindigkeiten für den Straßenverkehr auszeichneten.

1994 ging die gesamte Ahlmann-Unternehmesgruppe und damit auch die Baumaschinensparte in ein Konkursverfahren.[5] Der französische Baumaschinenhersteller Manitou übernahm daraufhin die Baumaschinensparte und führte diese unter Beibehaltung des alten Markennamens weiter.[6] Die Umsätze in den Folgejahren blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück und brachte Manitou überwiegend Verluste ein.[7] Gründe für den anhaltenden Umsatzrückgang waren die allgemein schwierige Lage im Baugewerbe gegen Ende der 1990er Jahre und der gleichzeitig herrschende Konkurrenzdruck durch andere Hersteller.[7]

Entwicklung der Mecalac-Mehrzweckbagger

Ab 1984 baute Mecalac den Mehrzweckbagger 11 CX

Mecalac (Kurzform von Mécanique du Lac, deutsch etwa „Maschinenbau am See“) wurde 1974 von dem versierten Konstrukteur Pierre de Pingon gegründet.[8] Er machte sich bis zu seinem Tod im Jahre 1988[9] zusammen mit seinem Konstruktionsteam daran, multifunktionale Bagger zu entwickeln und herzustellen. 1988 kam Mecalac zum französischen Minibaggerhersteller Pel-Job und Henri Marchetta wurde zum Vorstand der neu gebildeten Pel-Job-Groupe.[8] Zwei Jahre später kaufte er die Unternehmensgruppe vom bisherigen Eigentümer Jean-Marie Obry und setzte die Produktion der Mehrzweckbagger fort.[10]

1995 übernahm Volvo CE die Pel-Job-Groupe und damit auch die Mehrzweckbagger von Mecalac.[11] Henri Marchetta kaufte 1999 die Marke Mecalac und das Werk in Annecy von Volvo zurück und begann mit dem Ausbau des Unternehmens.[10]

Zusammenschluss von Mecalac und Ahlmann

2002 kam Ahlmann zu Mecalac

2002 übernahm Mecalac den angeschlagenen Baumaschinenhersteller Ahlmann von Manitou und führte eine Sanierung durch.[12] Im Jahr 2012 wurde die Mecalac Groupe gebildet und als deren Bestandteil die Ahlmann Baumaschinen GmbH in Mecalac Baumaschinen GmbH umfirmiert. 2016 erwarb Mecalac die britische Tochtergesellschaft von Terex (vormals die Marken Fermec und Benford) und erweiterte damit seine Produktpalette um Baggerlader, Dumper und Virbationswalzen.[13] Zwei Jahre später wurde die Hoflader-Produktion des französischen Landmaschinenherstellers Pichon übernommen.[14]

Produkte

Mecalac produziert kompakte und multifunktionale Maschinen, die besonders für den Einsatz auf beengten Baustellen, etwa im innerstädtischen Bereich, geeignet sind.[15] Neben dem Einsatz in der Bauindustrie kommen die Maschinen auch in der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft zur Anwendung. Und darüber hinaus bietet Mecalac speziell ausgerüstete Maschinen für den militärischen Bereich an.[16]

Die Produktpalette umfasst Radlader, darunter Schwenklader mit einem 180° schwenkbaren Hubgerüst, konventionelle Frontlader und Teleskoplader. Zudem bietet Mecalac verschiedene Baggermodelle an, wie Mobilbagger, Raupenbagger, Baggerlader und Zweiwegebagger für den Gleisbau. Ergänzend dazu produziert das Unternehmen Dumper mit bis zu neun Tonnen Nutzlast sowie handgeführte Einradwalzen und Tandemvibrationswalzen.[17]

Siehe auch

Commons: Mecalac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Engins de chantier: Mecalac se renforce dans l'électrique. (französisch), abgerufen am 20. Oktober 2024.
  2. a b Willi Dolder et al.: Lexikon der Bagger und Baumaschinen. Komet Verlag, Köln, ISBN 978-3-89836-649-6, Seite 216.
  3. Ahlmann ARS 14 – Raupenlader mit großem Schwenkbereich, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  4. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 456.
  5. Ahlmann-Konkurs, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  6. 28Jul94 Germany: Manitou buys german loader ourfit – Ahlmann, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  7. a b Manitou cède sa filiale allemande Ahlmann (französisch), abgerufen am 27. Oktober 2024.
  8. a b Mecalac – Fiche Détaillée (französisch), abgerufen am 27. Oktober 2024.
  9. Biografie von Pierre de Pingon auf kran-info.ch, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  10. a b Le choix de la différence (französisch), abgerufen am 27. Oktober 2024.
  11. Volvo Construction Equiment – Multipurpose machines, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  12. Mecalac übernimmt Mehrheit an Ahlmann, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  13. Mecalac kauft Terex-Werk in Coventry, auf www.bi-medien.de (Memento vom 6. April 2017 im Internet Archive), abgerufen am 5. April 2017
  14. Mecalac übernimmt Radlader-Produktion von Pichon, auf www.bi-medien.de, abgerufen am 27. August 2019
  15. Ein Design, das die Vorteile verschiedener Maschinentypen bündelt, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  16. Militär bei Mecalac, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  17. Produkte bei Mecalac, abgerufen am 27. Oktober 2024.

Koordinaten: 45° 55′ 35,1″ N, 6° 9′ 55,1″ O