„Mohn“ – Versionsunterschied

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'''Mohn''' (''Papaver'') ist eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] innerhalb der Familie der [[Mohngewächse]] (Papaveraceae). Die weltweit 50 bis 120 Arten gedeihen hauptsächlich in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Nordhalbkugel]].<ref name="FoC" /><ref name="FoNA" /><ref name="FoPakistan" /> Nur eine Art kommt auf der Südhalbkugel in Südafrika vor. Es gibt sowohl einjährige Arten wie [[Klatschmohn]] (''Papaver rhoeas''), [[Sand-Mohn]] (''Papaver argemone'') und [[Schlafmohn]] (''Papaver somniferum''), aber auch mehrjährige Arten wie [[Türkischer Mohn]] (''Papaver orientale'') und [[Arznei-Mohn]] (''Papaver bracteatum''). Einige Mohnarten sind wegen der in ihnen enthaltenen Wirkstoffe von Bedeutung und zählen zu den ältesten [[Heilpflanze]]n. So werden Schlafmohn und dessen Unterart ''Papaver setigerum'' zur Gewinnung von Opium angebaut. Das im Arznei-Mohn enthaltene Alkaloid [[Thebain]] ist Ausgangsstoff zur Herstellung von [[Opioide]]n. Die ölhaltigen, angenehm und nussig duftenden Samen des Schlafmohns werden als Lebensmittel vor allem für Süßspeisen und Gebäck verwendet. Die leuchtend roten Blüten des in Mitteleuropa weit verbreiteten Klatschmohns blühen ab Ende Mai und kennzeichnen den Beginn des [[Frühsommer]]s (siehe [[Phänologie]]).
'''Mohn''' (''Papaver'') ist eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] innerhalb der Familie der [[Mohngewächse]] (Papaveraceae). Die weltweit 50 bis 120 Arten gedeihen hauptsächlich in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Nordhalbkugel]].<ref name="FoC2008" /><ref name="FoNA1997" /><ref name="FoPakistan" /> Nur eine Art kommt auf der Südhalbkugel in Südafrika vor. Einige Mohnarten werden vielseitig genutzt, beispielsweise wegen der enthaltenen Wirkstoffe, und zählen zu den ältesten [[Heilpflanze]]n.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
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=== Vegetative Merkmale ===
=== Vegetative Merkmale ===
Mohn-Arten sind ein-, zwei-, mehrjährige (selten [[monokarp]]isch) oder ausdauernde [[krautige Pflanze]]n. Die Pflanzenteile führen einen weißen oder gelben [[Milchsaft]], der giftige [[Alkaloide]] enthält. Die aufsteigenden bis aufrechten [[Stängel]] sind meist borstig behaart, selten kahl, verzweigt oder unverzweigt und können beblättert oder unbeblättert sein.
Mohn-Arten sind ein-, zwei-, mehrjährige (selten [[monokarp]]isch) oder ausdauernde [[krautige Pflanze]]n. Die Pflanzenteile führen einen weißen oder gelben [[Milchsaft]], der giftige [[Alkaloide]] enthält. Die aufsteigenden bis aufrechten [[Stängel]] sind meist borstig behaart, selten kahl. Sie können verzweigt oder unverzweigt beblättert oder unbeblättert sein.


Die wechselständig, spiralig am Stängel verteilt oder in einer basalen Rosette angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind gestielt bis ungestielt. Die Blattspreite kann geteilt oder einfach sein. Die Blattränder sind selten kahl, meist gebuchtet oder gesägt. [[Nebenblätter]] fehlen.<ref name="FoC" /><ref name="FoNA" /><ref name="FoPakistan" />
Die wechselständig, spiralig am Stängel verteilt oder in einer basalen Rosette angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind gestielt bis ungestielt. Die [[Blatt (Pflanze)#Blattspreite|Blattspreite]] kann geteilt oder einfach sein. Die Blattränder sind selten kahl, meist gebuchtet oder gesägt. [[Nebenblätter]] fehlen.<ref name="FoC2008" /><ref name="FoNA1997" /><ref name="FoPakistan" />


=== Generative Merkmale ===
=== Generative Merkmale ===
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[[Datei:Opium pod cut to demonstrate fluid extraction1.jpg|mini|hochkant|Kapsel des [[Schlafmohn]]s (''Papaver somniferum'') mit Milchsaft]]
[[Datei:Opium pod cut to demonstrate fluid extraction1.jpg|mini|hochkant|Kapsel des [[Schlafmohn]]s (''Papaver somniferum'') mit Milchsaft]]
[[Datei:DEU Wahlheim COA.svg|mini|hochkant|Mohnkapseln im Wappen von [[Wahlheim]]]]
[[Datei:Morphin - Morphine.svg|mini|hochkant|[[Morphin]] – ein Opiat]]
[[Datei:Morphin - Morphine.svg|mini|hochkant|[[Morphin]] – ein Opiat]]
[[Datei:Papaver somniferum.jpg|mini|hochkant|Samen vom Schlafmohn (''Papaver somniferum'') unter dem Stereomikroskop (Skala in mm)]]
[[Datei:Papaver somniferum.jpg|mini|hochkant|Samen vom Schlafmohn (''Papaver somniferum'') unter dem Stereomikroskop (Skala in mm)]]
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Die borstig behaarten oder kahlen, selten stacheligen, harten, offenen oder geschlossenen [[Kapselfrucht|Kapselfrüchte]] enthalten viele Samenkörner. Dabei handelt es sich um so genannte [[Porenkapsel]]n, eine in nur wenigen [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattungen]] verbreiteten Form der Kapselfrüchte. Diese dienen einer [[Semachorie|semachoren]] Verbreitung: Neigt sich der [[Stängel]] –&nbsp;manche Arten unterstützen das, indem der Stängel mit einem Knick abtrocknet&nbsp;– durch Wind oder Berührung, fallen die Samen aus den Poren wie aus einem Salzstreuer. Die ölhaltigen Samen (früher ''Magsamen'' genannt<ref name="Turner1881">William Turner, James Britten: ''The names of herbes (A D 1548).'' London 1881. (Neudruck: Vaduz 1965, S. 59)</ref>) sind schwarz, braun, dunkelgrau oder weiß, klein und nierenförmig.
Die borstig behaarten oder kahlen, selten stacheligen, harten, offenen oder geschlossenen [[Kapselfrucht|Kapselfrüchte]] enthalten viele Samenkörner. Dabei handelt es sich um so genannte [[Porenkapsel]]n, eine in nur wenigen [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattungen]] verbreiteten Form der Kapselfrüchte. Diese dienen einer [[Semachorie|semachoren]] Verbreitung: Neigt sich der [[Stängel]] –&nbsp;manche Arten unterstützen das, indem der Stängel mit einem Knick abtrocknet&nbsp;– durch Wind oder Berührung, fallen die Samen aus den Poren wie aus einem Salzstreuer. Die ölhaltigen Samen (früher ''Magsamen'' genannt<ref name="Turner1881">William Turner, James Britten: ''The names of herbes (A D 1548).'' London 1881. (Neudruck: Vaduz 1965, S. 59)</ref>) sind schwarz, braun, dunkelgrau oder weiß, klein und nierenförmig.


Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 7.<ref name="FoNA" />
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 7.<ref name="FoNA1997" />


== Ökologie ==
== Ökologie ==
Die [[Bestäubung]] erfolgt durch Insekten ([[Entomophilie]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://biologie-seite.de/Biologie/Mohn |titel=Mohn |sprache=de |abruf=2023-09-15}}</ref>
{{Belege fehlen}}
Die [[Bestäubung]] erfolgt durch Insekten ([[Entomophilie]]).


== Systematik, botanische Geschichte und Verbreitung ==
== Systematik, botanische Geschichte und Verbreitung ==
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=== Taxonomie ===
=== Taxonomie ===
Die Gattung''Papaver'' wurde 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, S. 508 [[Erstbeschreibung|aufgestellt]].<ref name="Linné1753" /> Als [[Typus (Nomenklatur)|Lectotypus]] wurde 1913 von N. L. Britton und A. Brown in ''Ill. Fl. N.U.S.'' zweite Auflage, 2, S. 136 ''Papaver somniferum'' L. festgelegt.
Die Gattung ''Papaver'' wurde durch [[Carl von Linné]] 1753 in ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, S. 508<ref name="Linné1753" /> und 1754 in ''Genera Plantarum'', 5. Auflage S. 224 [[Erstbeschreibung|aufgestellt]]. Als [[Typus (Nomenklatur)|Lectotypus]] wurde 1913 von [[Nathaniel Lord Britton]] und [[Addison Brown]] in ''An illustrated flora of the northern United States, Canada and the British possessions'', zweite Auflage, Band 2, S. 136 ''Papaver somniferum'' {{Person|L.}} festgelegt.


=== Äußere Systematik ===
=== Äußere Systematik ===
Die Gattung ''Papaver'' gehört zur Tribus Papavereae in der Unterfamilie der Papaveroideae innerhalb der Familie der [[Mohngewächse|Papaveraceae]].<ref name="GRIN" />
Die Gattung ''Papaver'' gehört zur Tribus Papavereae in der Unterfamilie der Papaveroideae innerhalb der Familie der [[Mohngewächse|Papaveraceae]].<ref name="GRIN" />


=== Innere Systematik ===
=== Botanische Geschichte ===
Beispielsweise bei Kiger 1973<ref name="Kiger1973" /> sowie 1985<ref name="Kiger1985" /> wurde die Gattung ''Papaver'' in mehrere Sektionen gegliedert.
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Seit Kadereit 1988<ref>J. W. Kadereit: ''Sectional affinities and geographical distribution in the genus Papaver L. (Papaveraceae).'' In: ''Beiträge zur Biologie der Pflanzen.'' Band 63, 1988, S. 139–156.</ref> wird die Gattung ''Papaver'' in elf Sektionen gegliedert:<ref name="GRIN" />


Bei 1988<ref name="Kadereit1988" /> wurde die Gattung ''Papaver'' in elf Sektionen gegliedert:<ref name="GRIN" />
* Sektion ''Argemonidium'' {{Person|Spach}} (Syn: ''Argemonorhoeades'')
* Sektion ''Argemonidium'' {{Person|Spach}} (Syn: Sektion ''Argemonorhoeades'' {{Person|Fedde}})
* Sektion ''Californica'' {{Person|Kadereit}}
* Sektion ''Californica'' {{Person|Kadereit}}
* Sektion ''Carinata''
* Sektion ''Carinata''
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* Sektion ''Macrantha'' {{Person|Elkan}}
* Sektion ''Macrantha'' {{Person|Elkan}}
* Sektion ''Meconella'' {{Person|Spach}}
* Sektion ''Meconella'' {{Person|Spach}}
* Sektion ''Meconidium''
* Sektion ''Meconidium'' {{Person|Spach}}
* Sektion ''Papaver''
* Sektion ''Papaver''
* Sektion ''Pilosa''
* Sektion ''Pilosa'' {{Person|Prantl}}
* Sektion ''Pseudopilosa'' {{Person|Popov ex K.-F.Günther}}
* Sektion ''Pseudopilosa'' {{Person|Popov ex K.-F.Günther}}
* Sektion ''Rhoeadium'' {{Person|Spach}}
* Sektion ''Rhoeadium'' {{Person|Spach}}


Bei Kadereit 1997 ist die Gliederung anders und dort wird diskutiert ob ''Papaver'' s.&nbsp;l. monophyletisch ist.<ref name="Kadereit1997" /> Bei Carolan 2006 wird herausgearbeitet, dass ''Papaver'' s.&nbsp;l. nicht monophyletisch ist.<ref name="Carolan2006" /> Diese Verwandtschaftsgruppe wird kontrovers diskutiert.
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Es gibt 50 bis 120 ''Papaver''-Arten, hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten des zentralen und südlichen Europas und Asiens, außerdem in der Neuen Welt, in Ozeanien, Australien, im nördlichen Afrika und nur eine Art in Südafrika.<ref name="FoC" /><ref name="FoPakistan" /><ref name="FoNA" /><ref name="GRIN" />

=== Arten und ihre Verbreitung ===
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Es gibt 50 bis 120 ''Papaver''-Arten, hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten Mittel- und [[Südeuropa]]s und Asiens, außerdem in der Neuen Welt, in Ozeanien, Australien, im nördlichen Afrika und nur eine Art in Südafrika.<ref name="FoC2008" /><ref name="FoPakistan" /><ref name="FoNA1997" /><ref name="GRIN" />
Hier eine Auswahl:
Hier eine Auswahl:
* ''[[Papaver aculeatum]]'' {{Person|Thunb.}}: Es handelt sich um die einzige südafrikanische Art.
* ''[[Papaver aculeatum]]'' {{Person|Thunb.}}: Es handelt sich um die einzige südafrikanische Art.
* ''[[Papaver alboroseum]]'' {{Person|Hultén}}, ostasiatisch-nordamerikanische Art mit Vorkommen in [[Kamtschatka]], [[Kanada]] und [[Alaska]]
* ''[[Papaver alboroseum]]'' {{Person|Hultén}}, ostasiatisch-nordamerikanische Art mit Vorkommen in [[Kamtschatka]], [[Kanada]] und [[Alaska]]
* [[Alpenmohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver alpinum'' {{Person|L.}}), europäische Art mit Vorkommen in den [[Alpenländer]]n, [[Polen]], [[Bulgarien]] und [[Rumänien]], kommt in mindestens fünf Unterarten vor
* [[Alpenmohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver alpinum'' {{Person|L.}}): Mindestens fünf Unterarten kommen in Europa in den [[Alpenländer]]n, [[Polen]], [[Bulgarien]] und [[Rumänien]] vor.
* [[Apulischer Mohn]] (''Papaver apulum'' {{Person|L.}}), Heimat: Apenninen- und Balkan-Halbinsel, dazu Kreta
* [[Apulischer Mohn]] (''Papaver apulum'' {{Person|L.}}), Heimat: Apenninen- und Balkan-Halbinsel, dazu Kreta
* ''[[Papaver arenarium]]'' {{Person|M.Bieb.}}, asiatische Art mit Vorkommen in [[Iran]], [[Irak]], [[Türkei]] und im [[Kaukasus]]
* ''[[Papaver arenarium]]'' {{Person|M.Bieb.}}, asiatische Art mit Vorkommen in [[Iran]], [[Irak]], [[Türkei]] und im [[Kaukasus]]
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* [[Atlas-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver atlanticum'' {{Person|(Ball) Coss.}}, Syn: ''Papaver rupifragum'' subsp. ''atlanticum'' {{Person|(Ball) Maire}}), mit Heimat in [[Marokko]], in Österreich und Dänemark eingebürgert.<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* [[Atlas-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver atlanticum'' {{Person|(Ball) Coss.}}, Syn: ''Papaver rupifragum'' subsp. ''atlanticum'' {{Person|(Ball) Maire}}), mit Heimat in [[Marokko]], in Österreich und Dänemark eingebürgert.<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* [[Arznei-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver bracteatum'' {{Person|Lindl.}}), verbreitet im Kaukasus, [[Kleinasien]], Iran (Nordwesten) und Armenien, enthält reichlich Thebain (Ausgangsstoff für die pharmazeutische Synthese des starken Schmerzmittels [[Oxycodon]] oder des Opioid-Antagonisten [[Naloxon]])
* [[Arznei-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver bracteatum'' {{Person|Lindl.}}), verbreitet im Kaukasus, [[Kleinasien]], Iran (Nordwesten) und Armenien, enthält reichlich Thebain (Ausgangsstoff für die pharmazeutische Synthese des starken Schmerzmittels [[Oxycodon]] oder des Opioid-Antagonisten [[Naloxon]])
* ''[[Papaver californicum]]'' {{Person|A.Gray}}: Sie kommt in [[Kalifornien]] vor.
* ''[[Papaver californicum]]'' {{Person|A.Gray}}: Sie kommt in [[Kalifornien]] vor.<ref name="FoNA1997" />
* [[Wald-Scheinmohn]] (''Papaver cambricum'' {{Person|L.}}): Diese Art gehörte lange Zeit als ''Meconopsis cambrica'' zur Gattung [[Scheinmohn]] (''Meconopsis''). Molekulargenetische Daten zeigten, dass diese Art doch nicht zur Gattung ''Meconopsis'' sondern zur Gattung ''Pavaver'' gehört. Formal wurde ''Papaver cambricum'' {{Person|L.}} wieder der akzeptierte Namen.<ref name="Ferrer-Gallego2015" />
* [[Wald-Scheinmohn]] (''Papaver cambricum'' {{Person|L.}}): Diese Art gehörte lange Zeit als ''Meconopsis cambrica'' zur Gattung [[Scheinmohn]] (''Meconopsis''). Molekulargenetische Daten zeigten, dass diese Art doch nicht zur Gattung ''Meconopsis'' sondern zur Gattung ''Pavaver'' gehört. Formal wurde ''Papaver cambricum'' {{Person|L.}} wieder der akzeptierte Namen.<ref name="Ferrer-Gallego2015" />
* [[Grau-Mohn]] (''[[Papaver canescens]]'' {{Person|Tolm.}}): Sie gedeiht in Hochgebirgen Südsibiriens, Mittel- und Zentralasiens.
* [[Grau-Mohn]] (''[[Papaver canescens]]'' {{Person|Tolm.}}): Er gedeiht in Hochgebirgen Südsibiriens, Mittel- und Zentralasiens.
* [[Marienkäfer-Mohn]] (''Papaver commutatum'' {{Person|Fisch. & C.A.Mey.}}): Sie kommt im Iran, in der Türkei, in Armenien und [[Aserbaidschan]] vor.
* [[Marienkäfer-Mohn]] (''Papaver commutatum'' {{Person|Fisch. & C.A.Mey.}}): Er kommt im Iran, in der Türkei, in Armenien und [[Aserbaidschan]] vor.
* ''[[Papaver dahlianum]]'' {{Person|Nordh.}}, arktische Art mit nördlich [[Zirkumpolar (Biogeographie)|zirkumpolarer]] Verbreitung, kommt z.&nbsp;B. auf Spitzbergen verbreitet vor.<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* ''[[Papaver dahlianum]]'' {{Person|Nordh.}}, arktische Art mit nördlich [[Zirkumpolar (Biogeographie)|zirkumpolarer]] Verbreitung, kommt z.&nbsp;B. auf Spitzbergen verbreitet vor.<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* [[Saat-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver dubium'' {{Person|L.}}): Es ist eine [[Eurasien|eurasische]] Art mit Verbreitung in ganz [[Europa]], im Mittelmeerraum und im Westen von [[Asien]], sie kommt in mindestens drei Unterarten vor
* [[Saat-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver dubium'' {{Person|L.}}): Es ist eine [[Eurasien|eurasische]] Art mit Verbreitung in ganz [[Europa]], im Mittelmeerraum und im Westen von [[Asien]], sie kommt in mindestens drei Unterarten vor
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* ''[[Papaver fugax]]'' {{Person|Poir.}} (inkl. ''Papaver caucasium'' {{Person|M.Bieb.}}, ''Papaver floribundum'' {{Person|Desf.}}), Heimat: Ost-Türkei, Kaukasus, nördlicher Irak und Iran
* ''[[Papaver fugax]]'' {{Person|Poir.}} (inkl. ''Papaver caucasium'' {{Person|M.Bieb.}}, ''Papaver floribundum'' {{Person|Desf.}}), Heimat: Ost-Türkei, Kaukasus, nördlicher Irak und Iran
* [[Tulpen-Mohn]] (''[[Papaver glaucum]]'' {{Person|Boiss. & Hausskn.}}), eine [[Vorderasien|vorderasiatische]] Art
* [[Tulpen-Mohn]] (''[[Papaver glaucum]]'' {{Person|Boiss. & Hausskn.}}), eine [[Vorderasien|vorderasiatische]] Art
* ''[[Papaver gorodkovii]]'' {{Person|Tolm. & Petrovsky}}: Sie gedeiht in Höhenlagen von 0 bis 100 Metern in Alaska und Sibirien.
* ''[[Papaver gorodkovii]]'' {{Person|Tolm. & Petrovsky}}: Sie gedeiht in Höhenlagen von 0 bis 100 Metern in Alaska<ref name="FoNA1997" /> und Sibirien.
* ''[[Papaver humile]]'' {{Person|Fedde}}, mit Vorkommen in [[Ägypten]], [[Israel]] und [[Jordanien]]
* ''[[Papaver humile]]'' {{Person|Fedde}}, mit Vorkommen in [[Ägypten]], [[Israel]] und [[Jordanien]]
* [[Bastard-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver hybridum'' {{Person|L.}}): Sie ist in [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]], [[Ungarn]], [[Ukraine]], [[Albanien]], Bulgarien, im Mittelmeerraum und in Westasien verbreitet.
* [[Bastard-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver hybridum'' {{Person|L.}}): Er ist in Europa, im Mittelmeerraum und in Westasien verbreitet.
* ''[[Papaver lapeyrousianum]]'' {{Person|Gutermann ex Greuter & Burdet}}: Dieser Endemit gedeiht nur in den [[Pyrenäen]] in Spanien und Frankreich.
* ''[[Papaver lapeyrousianum]]'' {{Person|Gutermann ex Greuter & Burdet}}: Dieser Endemit gedeiht nur in den [[Pyrenäen]] in Spanien und Frankreich.
* ''[[Papaver lapponicum]]'' {{Person|(Tolm.) Nordh.}}: Eine arktische Art mit nördlich zirkumpolarer Verbreitung.
* ''[[Papaver lapponicum]]'' {{Person|(Tolm.) Nordh.}}: Eine arktische Art mit nördlich zirkumpolarer Verbreitung.
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* ''[[Papaver macounii]]'' {{Person|Greene}}: Sie ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika und Russland verbreitet.
* ''[[Papaver macounii]]'' {{Person|Greene}}: Sie ist auf der Nordhalbkugel in Nordamerika und Russland verbreitet.
* ''[[Papaver macrostomum]]'' {{Person|Boiss. & A.Huet}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in [[Afghanistan]], Iran, Irak, Armenien, [[Georgien]], [[Pakistan]] und der Türkei.
* ''[[Papaver macrostomum]]'' {{Person|Boiss. & A.Huet}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in [[Afghanistan]], Iran, Irak, Armenien, [[Georgien]], [[Pakistan]] und der Türkei.
* ''[[Papaver mcconnellii]]'' {{Person|Hultén}}: Sie kommt im nördlichen Nordamerika in Höhenlagen von 1000 bis 1500 Metern vor.
* ''[[Papaver mcconnellii]]'' {{Person|Hultén}}: Sie kommt im nördlichen Nordamerika in Höhenlagen von 1000 bis 1500 Metern vor.<ref name="FoNA1997" />
* [[Kurilen-Mohn]] (''Papaver miyabeanum'' {{Person|Tatew. ex Miyabe & Tatew.}}; wird auch als Synonym zu ''Papaver nudicaule'' gestellt), Heimat: Kurilen
* [[Kurilen-Mohn]] (''Papaver miyabeanum'' {{Person|Tatew. ex Miyabe & Tatew.}}; wird auch als Synonym zu ''Papaver nudicaule'' gestellt), Heimat: Kurilen
* ''[[Papaver monanthum]]'' {{Person|Trautv.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in Armenien, Aserbaidschan und Georgien
* ''[[Papaver monanthum]]'' {{Person|Trautv.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in Armenien, Aserbaidschan und Georgien
* [[Island-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver nudicaule'' {{Person|L.}}), findet man im [[Altai]]-Gebirge, Ost-[[Sibirien]], [[Kasachstan]], [[Mongolei]], Nordwest-Kanada und Alaska
* [[Island-Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver nudicaule'' {{Person|L.}}), findet man im [[Altai]]-Gebirge, Ost-[[Sibirien]], [[Kasachstan]], [[Mongolei]], Nordwest-Kanada und Alaska
* ''[[Papaver oreophilum]]'' {{Person|Rupr.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in Russland ([[Kabardino-Balkarien]], [[Nordossetien-Alanien|Nordossetien]])
* ''[[Papaver oreophilum]]'' {{Person|Rupr.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in Russland ([[Kabardino-Balkarien]], [[Nordossetien-Alanien|Nordossetien]])
* [[Türkischer Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver orientale'' {{Person|L.}}), asiatische Art mit ursprünglichen Vorkommen in Iran, Türkei, Armenien, Aserbaidschan und Georgien, eingeschleppt nach [[Nordamerika]]
* [[Türkischer Mohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver orientale'' {{Person|L.}}): Er kommt im Iran, in der Türkei, Armenien, Aserbaidschan und Georgien vor. Beispielsweise in [[Nordamerika]] ist er ein Neophyt.
* [[Wenigblättriger Mohn]] (''Papaver paucifoliatum'' {{Person|(Trautv.) Fedde}}), Heimat: Türkei, Kaukasus
* [[Türkischer Mohn|Wenigblättriger Mohn]] (''Papaver paucifoliatum'' {{Person|(Trautv.) Fedde}}), Heimat: Türkei, Kaukasus
* [[Pfauen-Mohn]] (''[[Papaver pavoninum]]'' {{Person|Fisch. & C.A.Mey.}}), eine asiatische Art mit Vorkommen in Afghanistan, Iran, Kasachstan, [[Tadschikistan]], [[Turkmenistan]], [[Usbekistan]] und Pakistan
* [[Pfauen-Mohn]] (''[[Papaver pavoninum]]'' {{Person|Fisch. & C.A.Mey.}}): Er kommt in Afghanistan, Iran, Kasachstan, [[Tadschikistan]], [[Turkmenistan]], [[Usbekistan]] und Pakistan vor.
* ''[[Papaver persicum]]'' {{Person|Lindl.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen im Iran, Irak, Türkei, Armenien und Aserbaidschan, leicht mit ''Papaver fugax'' zu verwechseln.
* ''[[Papaver persicum]]'' {{Person|Lindl.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen im Iran, Irak, Türkei, Armenien und Aserbaidschan, leicht mit ''Papaver fugax'' zu verwechseln.
* [[Behaarter Mohn]] (''Papaver pilosum'' {{Person|Sibth. & Sm.}}), Heimat: Nordwesttürkei
* [[Behaarter Mohn]] (''Papaver pilosum'' {{Person|Sibth. & Sm.}}): Dieser Endemit kommt nur in der nordwestlichen Türkei vor.
* ''[[Papaver pseudocanescens]]'' {{Person|Popov}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in [[Russland]] ([[Altai]], [[Tuwa]]) und der Mongolei
* ''[[Papaver pseudocanescens]]'' {{Person|Popov}}: Sie kommt in den russischen Gebieten [[Altai]] sowie [[Tuwa]] und in der Mongolei vor.
* [[Falscher Orient-Mohn]] (''[[Papaver pseudo-orientale]]'' {{Person|(Fedde) Medw.}}), eine asiatische Art mit Vorkommen im Iran, Türkei, Armenien und Georgien
* [[Falscher Orient-Mohn]] (''[[Papaver pseudo-orientale]]'' {{Person|(Fedde) Medw.}}), eine asiatische Art mit Vorkommen im Iran, Türkei, Armenien und Georgien
* [[Arktischer Mohn]] (''Papaver radicatum'' {{Person|Rottb.}}), eine Art, die nördlich zirkumpolar und in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verbreitet ist; sie gliedert sich in mindestens acht Unterarten<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* [[Arktischer Mohn]] (''Papaver radicatum'' {{Person|Rottb.}}), eine Art, die nördlich zirkumpolar und in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verbreitet ist; sie gliedert sich in mindestens acht Unterarten<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* ''[[Papaver pygmaeum]]'' {{Person|Rydb.}}: Sie gedeiht in Höhenlagen bis 2900 Metern in Nordamerika.
* ''[[Papaver pygmaeum]]'' {{Person|Rydb.}}: Sie gedeiht in Höhenlagen bis 2900 Metern in Nordamerika.<ref name="FoNA1997" />
* [[Polar-Mohn]] (''Papaver radicatum'' {{Person|Rottb.}}), Heimat: subarktisches Europa und subarktisches Sibirien
* [[Polar-Mohn]] (''Papaver radicatum'' {{Person|Rottb.}}), Heimat: subarktisches Europa und subarktisches Sibirien
* [[Klatschmohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver rhoeas'' {{Person|L.}}), eine eurasische Art mit Vorkommen in weiten Teilen Europas, in Westasien und im Mittelmeerraum.
* [[Klatschmohn]]<ref name="Zander2008" /> (''Papaver rhoeas'' {{Person|L.}}): Er ist in weiten Teilen Europas, in Westasien und im Mittelmeerraum verbreitet.
* ''[[Papaver rubroaurantiacum]]'' {{Person|(Fisch. ex DC.) Fisch. ex Steud.}}, eine asiatische Art mit Vorkommen in Russland ([[Burjatien]], [[Tschita]]) und der Mongolei
* ''[[Papaver rubroaurantiacum]]'' {{Person|(Fisch. ex DC.) Fisch. ex Steud.}}: Sie kommt in den russischen Gebieten [[Burjatien]] sowie [[Tschita]] und in der Mongolei vor.
* [[Spanischer Mohn]] oder [[Fels-Mohn]] (''Papaver rupifragum'' {{Person|Boiss. & Reut.}}), Heimat: Schattige Kalkfelsspalten in Südspanien und Marokko<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* [[Spanischer Mohn]] oder [[Fels-Mohn]] (''Papaver rupifragum'' {{Person|Boiss. & Reut.}}), Heimat: Schattige Kalkfelsspalten in Südspanien und Marokko<ref name="AtlasFloraeEuropaeae1991" />
* [[Schlafmohn]], Blau-Mohn (''Papaver somniferum'' {{Person|L.}}); Sie ist eine alte Kulturpflanze. Die Samen dieser Art werden auch für Süßspeisen und Kuchen verwendet (grob gemahlen dann „Backmohn“). Des Weiteren dient er zur Gewinnung von [[Morphin]], das entweder in der Medizin als Analgetikum eingesetzt wird oder durch Methylierung zum Hustenstiller [[Codein]] umgesetzt wird. Morphin dient ebenfalls als Ausgangsstoff zur Herstellung von [[Heroin]] (Diacetylmorphin).
* [[Schlafmohn]], Blau-Mohn (''Papaver somniferum'' {{Person|L.}}): Er ist eine alte Kulturpflanze. Die Samen dieser Art werden auch für Süßspeisen und Kuchen verwendet (grob gemahlen dann „Backmohn“). Des Weiteren dient er zur Gewinnung von [[Morphin]], das entweder in der Medizin als Analgetikum eingesetzt wird oder durch Methylierung zum Hustenstiller [[Codein]] umgesetzt wird. Morphin dient ebenfalls als Ausgangsstoff zur Herstellung von [[Heroin]] (Diacetylmorphin).
* ''[[Papaver spicatum]]'' {{Person|Boiss. & Balansa}}, mit Vorkommen in der Türkei
* ''[[Papaver spicatum]]'' {{Person|Boiss. & Balansa}}, mit Vorkommen in der Türkei
* [[Anatolischer Mohn]] (''Papaver triniifolium'' {{Person|Boiss.}}), mit Vorkommen in der östlichen Türkei und dem nordwestlichen Iran.
* [[Anatolischer Mohn]] (''Papaver triniifolium'' {{Person|Boiss.}}), mit Vorkommen in der östlichen Türkei und dem nordwestlichen Iran.
* ''[[Papaver umbonatum]]'' {{Person|Boiss.}}: Diese westasiatische Art kommt in Israel, Jordanien, [[Libanon]] und [[Syrien]] vor.
* ''[[Papaver umbonatum]]'' {{Person|Boiss.}}: Diese westasiatische Art kommt in Israel, Jordanien, [[Libanon]] und [[Syrien]] vor.
* ''[[Papaver walpolei]]'' {{Person|A.E.Porsild}}: Sie ist auf der Nordhalbkugel im nördlichen Nordamerika und in Sibirien verbreitet.
* ''[[Papaver walpolei]]'' {{Person|A.E.Porsild}}: Sie ist auf der Nordhalbkugel im nördlichen Nordamerika und in Sibirien verbreitet.<ref name="FoNA1997" />


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* [[Kalifornischer Mohn]] (''Eschscholzia californica'' {{Person|Cham.}}), eine [[nordamerika]]nische Art mit Verbreitung in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Mexiko]]
* [[Kalifornischer Mohn]] (''Eschscholzia californica'' {{Person|Cham.}}), eine [[nordamerika]]nische Art mit Verbreitung in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Mexiko]]
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Schlafmohnsamen an sich enthalten keine Opiate, allerdings können ihnen je nach Erntemethode Rückstände des opiathaltigen Milchsaftes der Samenkapseln anhaften. Daher wurde der Verzehr von mohnsamenhaltigen Nahrungsmitteln in deutschen Gefängnissen untersagt, da dieser bei Urinproben auf Opiate zu positiven Resultaten führen kann und nicht unterschieden werden kann, ob die Alkaloide durch Rauschgiftkonsum oder den Verzehr der genannten Nahrungsmittel aufgenommen wurden.<ref>''Gericht: Keine Mohnbrötchen für Strafgefangene.'' 28. August 2003. ({{Webarchiv | url=http://www.123recht.net/article.asp?a=6416 | wayback=20060223130800 | text=123recht.net}})</ref>
Schlafmohnsamen an sich enthalten keine Opiate, allerdings können ihnen je nach Erntemethode Rückstände des opiathaltigen Milchsaftes der Samenkapseln anhaften. Daher wurde der Verzehr von mohnsamenhaltigen Nahrungsmitteln in deutschen Gefängnissen untersagt, da dieser bei Urinproben auf Opiate zu positiven Resultaten führen kann und nicht unterschieden werden kann, ob die Alkaloide durch Rauschgiftkonsum oder den Verzehr der genannten Nahrungsmittel aufgenommen wurden.<ref>''Gericht: Keine Mohnbrötchen für Strafgefangene.'' 28. August 2003. ({{Webarchiv | url=http://www.123recht.net/article.asp?a=6416 | wayback=20060223130800 | text=123recht.net}})</ref>


In Deutschland sind nur zwei Sorten (»Zeno morphex« und »Mieszko«) mit einem sehr niedrigen Morphingehalt zum Anbau zugelassen.<ref>Zeno-Projekte: [http://members.aon.at/gdobos/sorten.html members.aon.at]. Aufgerufen: 18. Januar 2008.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.dsv-saaten.de/content.php?%2Ff%2C10267%2F | wayback=20081115012331 | text=''Blaumohn (Papaver somniferum).''}} In: DSV Deutsche Saatveredelung. Aufgerufen am 18. Januar 2008.</ref> In Österreich ist der Anbau von Schlafmohn völlig legal und blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Bekannt ist der Waldviertler Grau- und Blaumohn, der sich in vielen Rezepten der österreichischen Mehlspeisküche, aber auch in unzähligen Regalen von Lebensmittelmärkten wiederfindet.<ref>[https://www.waldviertlergraumohn.at/ Waldviertler Grau-Blaumohn] (deutsch).</ref> Es wird heute aber auch verstärkt Mohn aus anderen Ländern im Handel angeboten, dessen Morphingehalt aufgrund zum Beispiel unsauberer Erntemethoden mit Belassung von Restanteilen an Opium stark erhöht sein kann. Aus diesem Grund sollte auf Verwendung von Mohn in Babynahrung verzichtet werden. Bei [[Mohnkuchen]] und Mohnbrötchen können die Opiate durch die Erhitzung im Ofen wirkungslos gemacht werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.aktuelle-wochenschau.de/2009/w28/woche28.html |titel=Morphin in Mohnsaat und Mohnkuchen – Ein Risiko für den Verbraucher? |archiv-url=https://archive.today/20120801035554/http://www.aktuelle-wochenschau.de/2009/w28/woche28.html |archiv-datum=2012-08-01 |abruf=2011 }}</ref>
In Deutschland sind nur zwei Sorten („Zeno morphex“ und „Mieszko“) mit einem sehr niedrigen Morphingehalt zum Anbau zugelassen.<ref>Zeno-Projekte: [http://members.aon.at/gdobos/sorten.html members.aon.at]. Aufgerufen: 18. Januar 2008.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.dsv-saaten.de/content.php?%2Ff%2C10267%2F | wayback=20081115012331 | text=''Blaumohn (Papaver somniferum).''}} In: DSV Deutsche Saatveredelung. Aufgerufen am 18. Januar 2008.</ref> In Österreich ist der Anbau von Schlafmohn legal und blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Bekannt ist der Waldviertler Grau- und Blaumohn, der sich in vielen Rezepten der österreichischen Mehlspeisküche, aber auch in unzähligen Regalen von Lebensmittelmärkten wiederfindet.<ref>[https://www.waldviertlergraumohn.at/ Waldviertler Grau-Blaumohn] (deutsch).</ref> Es wird heute aber auch verstärkt Mohn aus anderen Ländern im Handel angeboten, dessen Morphingehalt aufgrund zum Beispiel unsauberer Erntemethoden mit Belassung von Restanteilen an Opium stark erhöht sein kann. Aus diesem Grund sollte auf Verwendung von Mohn in Babynahrung verzichtet werden. Bei [[Mohnkuchen]] und Mohnbrötchen können die Opiate durch die Erhitzung im Ofen wirkungslos gemacht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aktuelle-wochenschau.de/2009/w28/woche28.html |titel=Morphin in Mohnsaat und Mohnkuchen – Ein Risiko für den Verbraucher? |archiv-url=https://archive.today/20120801035554/http://www.aktuelle-wochenschau.de/2009/w28/woche28.html |archiv-datum=2012-08-01 |abruf=2011 }}</ref>


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Jaakko Jalas, Juha Suominen: ''Atlas Florae Europaeae.'' Band 9: ''Paeoniaceae to Capparaceae'', Helsinki 1991, S. 41–53.
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Robert William Kiger, David F. Murray: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): ''Flora of North America North of Mexico'', Volume 3: ''Magnoliidae and Hamamelidae'', Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6. [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=123791 ''Papaver Linnaeus.'' - textgleich online wie gedrucktes Werk].
Robert William Kiger, David F. Murray: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): ''Flora of North America North of Mexico'', Volume 3: ''Magnoliidae and Hamamelidae'', Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6. [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=123791 ''Papaver Linnaeus.'' - textgleich online wie gedrucktes Werk].
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Joachim W. Kadereit, A. E. Schwarzbach, K. B. Jork: ''The phylogeny of Papaver s.l. (Papaveraceae): polyphyly or monophyly?'' In: ''Plant Systematics and Evolution.'' Volume 204, 1–2, 1997, S. 75–98. [[doi:10.1007/BF00982533]]
⚫
[[Carl von Linné]]: ''[[Species Plantarum]]'', Tomus I, 1753, S. 508[http://www.biodiversitylibrary.org/page/358525 Erstveröffentlichung eingescannt bei ''biodiversitylibrary.org''.]</ref>
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James C. Carolan, Ingrid L. I. Hook, Mark W. Chase, Joachim W. Kadereit, Trevor R. Hodkinson: ''Phylogenetics of Papaver and related genera based on DNA sequences from ITS nuclear ribosomal DNA and plastid trnL intron and trnL–F intergenic spacers.'' In: ''Annals of Botany.'', Volume 98, Issue 1, 2006, S. 141–155. [[doi:10.1093/aob/mcl079]]
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[[Walter Erhardt]], Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen.'' Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
[[Walter Erhardt]], Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen.'' Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
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Mingli Zhang, Christopher Grey-Wilson: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China'', Volume 7: ''Menispermaceae through Capparaceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-81-8. [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=123791 ''Papaver Linnaeus.'', S. 278 - textgleich online wie gedrucktes Werk].
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Jaakko Jalas, Juha Suominen: ''Atlas Florae Europaeae.'' Band 9: ''Paeoniaceae to Capparaceae'', Helsinki 1991, S. 41–53.
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* [http://www.bfr.bund.de/cm/208/bfr_empfiehlt_vorlaeufige_maximale_taegliche_aufnahmemenge_und_einen_richtwert_fuer_morphin_in_mohnsamen.pdf Richtwerte zu Morphin in Mohnsamen] (PDF; 300&nbsp;kB) vom [http://www.bfr.bund.de/ Bundesinstitut für Risikobewertung.] (PDF-Datei; 293&nbsp;kB)
* [https://www.bfr.bund.de/cm/208/bfr_empfiehlt_vorlaeufige_maximale_taegliche_aufnahmemenge_und_einen_richtwert_fuer_morphin_in_mohnsamen.pdf Richtwerte zu Morphin in Mohnsamen] (PDF; 300&nbsp;kB) vom [https://www.bfr.bund.de/ Bundesinstitut für Risikobewertung.] (PDF-Datei; 293&nbsp;kB)
* [http://papaver.frh.ch/papaver.html Artenbeschreibungen bei ''Mohn.tk'']
* [https://papaver.frh.ch/papaver.html Artenbeschreibungen bei ''Mohn.tk'']
* [https://floragreif.uni-greifswald.de/taxon/page/2/?flora_search=taxon&gen_id=459 Datenblatt ''Papaver''] bei [http://floragreif.uni-greifswald.de/floragreif/ ''FloraGREIF - Virtual Flora of Mongolia'' des Computer Centre of University of Greifswald].
* [https://floragreif.uni-greifswald.de/taxon/page/2/?flora_search=taxon&gen_id=459 Datenblatt ''Papaver''] bei [https://floragreif.uni-greifswald.de/floragreif/ ''FloraGREIF - Virtual Flora of Mongolia'' des Computer Centre of University of Greifswald].
* M. Aghababian (2011+): ''Papaveroideae.'' [http://www.europlusmed.org/cdm_dataportal/taxon/7d715350-0239-4590-bd0a-baeed2b9cfc4 Datenblatt ''Papaver''] In: [http://www.europlusmed.org ''Euro+Med PlantBase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity''].
* M. Aghababian (2011+): ''Papaveroideae.'' [https://www.europlusmed.org/cdm_dataportal/taxon/7d715350-0239-4590-bd0a-baeed2b9cfc4 Datenblatt ''Papaver''] In: [https://www.europlusmed.org ''Euro+Med PlantBase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity''].


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Aktuelle Version vom 25. August 2024, 19:38 Uhr

Mohn

Schlafmohn (Papaver somniferum), (Typusart), Illustration

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Mohn
Wissenschaftlicher Name
Papaver
L.

Mohn (Papaver) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Die weltweit 50 bis 120 Arten gedeihen hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel.[1][2][3] Nur eine Art kommt auf der Südhalbkugel in Südafrika vor. Einige Mohnarten werden vielseitig genutzt, beispielsweise wegen der enthaltenen Wirkstoffe, und zählen zu den ältesten Heilpflanzen.

Beschreibung

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Klatschmohn-Blüte unmittelbar nach ihrer Entfaltung noch mit den zwei behaarten Kelchblättern
Die vielen Staubblätter und der Fruchtknoten des Alpen-Mohns (Papaver alpinum subsp. alpinum)

Vegetative Merkmale

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Mohn-Arten sind ein-, zwei-, mehrjährige (selten monokarpisch) oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Pflanzenteile führen einen weißen oder gelben Milchsaft, der giftige Alkaloide enthält. Die aufsteigenden bis aufrechten Stängel sind meist borstig behaart, selten kahl. Sie können verzweigt oder unverzweigt beblättert oder unbeblättert sein.

Die wechselständig, spiralig am Stängel verteilt oder in einer basalen Rosette angeordneten Laubblätter sind gestielt bis ungestielt. Die Blattspreite kann geteilt oder einfach sein. Die Blattränder sind selten kahl, meist gebuchtet oder gesägt. Nebenblätter fehlen.[1][2][3]

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen meist einzeln oder selten in traubigen zymösen Blütenständen. Wenn Blütenstandschäfte vorhanden sind, dann sind sie meist borstig behaart. Meist sind die eiförmigen bis kugeligen Blütenknospen vor dem Aufblühen herabhängend und die Kronblätter in „geknitterter“ Knospenlage. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit einer doppelten Blütenhülle. Die zwei (selten drei) freien meist borstig behaarten Kelchblätter fallen beim Öffnen der Blüte ab. Die Farbe der vier (selten fünf oder sechs) Kronblätter variiert je nach Art von meist rot, orangerot bis gelb, selten weiß oder lavendelfarben. Die vielen (50 bis 100) freien, fertilen Staubblätter werden zentripetal gebildet. Die Staubfäden sind weiß, gelb, grün, purpurfarben bis rot oder manchmal schwärzlich. Die Staubbeutel sind länglich bis kugelförmig. Vier bis 24 Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen, der borstig behaart oder kahl und meist eiförmig ist. Es sind viele Samenanlagen vorhanden. Es sind gleich viele Narben wie Fruchtblätter vorhanden. Diese sitzen direkt auf dem Fruchtknoten und bilden eine „Narbenscheibe“; Griffel fehlen. Die Ränder des Diskus sind gebuchtet oder geteilt.

Kapsel des Schlafmohns (Papaver somniferum) mit Milchsaft
Mohnkapseln im Wappen von Wahlheim
Morphin – ein Opiat
Samen vom Schlafmohn (Papaver somniferum) unter dem Stereomikroskop (Skala in mm)

Die borstig behaarten oder kahlen, selten stacheligen, harten, offenen oder geschlossenen Kapselfrüchte enthalten viele Samenkörner. Dabei handelt es sich um so genannte Porenkapseln, eine in nur wenigen Pflanzengattungen verbreiteten Form der Kapselfrüchte. Diese dienen einer semachoren Verbreitung: Neigt sich der Stängel – manche Arten unterstützen das, indem der Stängel mit einem Knick abtrocknet – durch Wind oder Berührung, fallen die Samen aus den Poren wie aus einem Salzstreuer. Die ölhaltigen Samen (früher Magsamen genannt[4]) sind schwarz, braun, dunkelgrau oder weiß, klein und nierenförmig.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.[2]

Ökologie

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Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).[5]

Systematik, botanische Geschichte und Verbreitung

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In der Antike unterschieden die Römer und Gallier verschiedene „Arten“ von Mohn bzw. papaver. „Weißer Mohn“ und „Schwarzer Mohn“ wurden kultiviert, „Roter Mohn“ wuchs in bepflanzten Gegenden wild, ebenso Klatschmohn (Papaver rhoeas). Zudem wurden, ebenfalls wildwachsend, „Gehörnter Mohn“ (genannt auch Glaukion und Paralion, welcher heute zu den Glaucium-Arten gezählt wird) und zwei weitere wilde Mohnarten (Heraclion oder Aphron, woraus diacode und arteriaque zubereitet wurde, und Tithymale, genannt auch Mêcon oder „Seemohn“) unterschieden.[6]

Taxonomie

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Die Gattung Papaver wurde durch Carl von Linné 1753 in Species Plantarum, Tomus I, S. 508[7] und 1754 in Genera Plantarum, 5. Auflage S. 224 aufgestellt. Als Lectotypus wurde 1913 von Nathaniel Lord Britton und Addison Brown in An illustrated flora of the northern United States, Canada and the British possessions, zweite Auflage, Band 2, S. 136 Papaver somniferum L. festgelegt.

Äußere Systematik

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Die Gattung Papaver gehört zur Tribus Papavereae in der Unterfamilie der Papaveroideae innerhalb der Familie der Papaveraceae.[8]

Botanische Geschichte

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Beispielsweise bei Kiger 1973[9] sowie 1985[10] wurde die Gattung Papaver in mehrere Sektionen gegliedert.

Bei 1988[11] wurde die Gattung Papaver in elf Sektionen gegliedert:[8]

  • Sektion Argemonidium Spach (Syn: Sektion Argemonorhoeades Fedde)
  • Sektion Californica Kadereit
  • Sektion Carinata
  • Sektion Horrida Elkan
  • Sektion Macrantha Elkan
  • Sektion Meconella Spach
  • Sektion Meconidium Spach
  • Sektion Papaver
  • Sektion Pilosa Prantl
  • Sektion Pseudopilosa Popov ex K.-F.Günther
  • Sektion Rhoeadium Spach

Bei Kadereit 1997 ist die Gliederung anders und dort wird diskutiert ob Papaver s. l. monophyletisch ist.[12] Bei Carolan 2006 wird herausgearbeitet, dass Papaver s. l. nicht monophyletisch ist.[13] Diese Verwandtschaftsgruppe wird kontrovers diskutiert.

Arten und ihre Verbreitung

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Es gibt 50 bis 120 Papaver-Arten, hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten Mittel- und Südeuropas und Asiens, außerdem in der Neuen Welt, in Ozeanien, Australien, im nördlichen Afrika und nur eine Art in Südafrika.[1][3][2][8] Hier eine Auswahl:

Nicht-Papaver

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Je nach Autor gehören viele Arten nicht zu Papaver s. str. (Auswahl):

Opiate

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Schlafmohnsamen an sich enthalten keine Opiate, allerdings können ihnen je nach Erntemethode Rückstände des opiathaltigen Milchsaftes der Samenkapseln anhaften. Daher wurde der Verzehr von mohnsamenhaltigen Nahrungsmitteln in deutschen Gefängnissen untersagt, da dieser bei Urinproben auf Opiate zu positiven Resultaten führen kann und nicht unterschieden werden kann, ob die Alkaloide durch Rauschgiftkonsum oder den Verzehr der genannten Nahrungsmittel aufgenommen wurden.[17]

In Deutschland sind nur zwei Sorten („Zeno morphex“ und „Mieszko“) mit einem sehr niedrigen Morphingehalt zum Anbau zugelassen.[18][19] In Österreich ist der Anbau von Schlafmohn legal und blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Bekannt ist der Waldviertler Grau- und Blaumohn, der sich in vielen Rezepten der österreichischen Mehlspeisküche, aber auch in unzähligen Regalen von Lebensmittelmärkten wiederfindet.[20] Es wird heute aber auch verstärkt Mohn aus anderen Ländern im Handel angeboten, dessen Morphingehalt aufgrund zum Beispiel unsauberer Erntemethoden mit Belassung von Restanteilen an Opium stark erhöht sein kann. Aus diesem Grund sollte auf Verwendung von Mohn in Babynahrung verzichtet werden. Bei Mohnkuchen und Mohnbrötchen können die Opiate durch die Erhitzung im Ofen wirkungslos gemacht werden.[21]

  • Mohnfeld mit kultiviertem Schlafmohn
    Mohnfeld mit kultiviertem Schlafmohn
  • Getreidefeld mit Klatschmohn (Papaver rhoeas) in der Provence
    Getreidefeld mit Klatschmohn (Papaver rhoeas) in der Provence

Symbolik

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Mohnfeld (Heinrich Assmann, 1914)

Mohn gilt als Nationalblume der Republik Polen. Unter anderem ist daher auch die Sorte Mieszko nach dem gleichnamigen polnischen Fürsten Mieszko I. aus dem 10. Jahrhundert benannt.

Im kollektiven Gedächtnis der Briten ist der Mohn mit den vier Flandernschlachten des Ersten Weltkriegs verbunden. Er dekoriert in Form künstlicher Abbildungen entsprechend die beiden nationalen Grabmäler des unbekannten Soldaten. Wegen der Darstellung brennenden Mohns im Internet ist am 11. November 2012 im Vereinigten Königreich ein 19-jähriger Mann festgenommen worden.[22] In einem anderen Fall wurde ein Mann, der öffentlich Plastiknachbildungen von Mohn verbrannte, zu einer Geldbuße verurteilt.[23]

In den Mysterien von Eleusis wurde der Mohn als Symbol der Erde, des Schlafens und des Vergessens zu Ehren der Göttin Demeter eingesetzt.[24]

Literatur

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  • Mingli Zhang, Christopher Grey-Wilson: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 7 – Menispermaceae through Capparaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-81-8. Papaver Linnaeus., S. 278 - textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitt Beschreibung)
  • Robert W. Kiger, David F. Murray: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3 – Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6. Papaver Linnaeus. - textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitt Beschreibung)
  • J. C. Carolan, I. L. Hook, M. W. Chase, J. W. Kadereit, T. R. Hodkinson: Phylogenetics of Papaver and Related Genera Based on DNA Sequences from ITS Nuclear Ribosomal DNA and Plastid trnL Intron and trnL–F Intergenic Spacers. In: Annals of Botany. Volume 98, Nr. 1, 2006, S. 141–155. Volltext online.
  • Datenblatt bei Western Australian Flora.
  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller: Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag. Berlin/ Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
  • Walter Hartmann: Der Mohn, seine Kultur, Geschichte und geographische Verbreitung, sowie Art und Ausdehnung des Opiumgenusses. Jena 1915.
  • Peter Goldblatt: Biosystematic studies in papaver section oxytona. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 61, 1974, S. 264–296.
  • Joachim W. Kadereit, Andrea E. Schwarzbach, Kirstin B. Jork: The phylogeny of Papaver s.l. (Papaveraceae): polyphyly or monophyly? In: Plant Systematics and Evolution, Volume 204, Issue 1–2, 1997, S. 75–98|url=http://blue.utb.edu/aschwarzbach/publications/PapaveraceaeMonoPoly.pdf JSTOR:23642927
  • James C. Carolan, Ingrid L. I. Hook, Mark W. Chase, Joachim W. Kadereit, Trevor R. Hodkinson: Phylogenetics of Papaver and related genera based on DNA sequences from ITS nuclear ribosomal DNA and plastid trnL intron and trnL–F intergenic spacers. In: Annals of Botany, Volume 98, Issue 1, 2006, S. 141–155. DOI:10.1093/aob/mcl079
  • T. E. Díaz González: Papaver, S. 407–417. In: Flora Ibérica, RJB/CSIC, Madrid. XXXVIII.: PAPAVERACEAE PDF.
  • Zahra Tavakkoli, Mostafa Assadi: Evaluation of seed and leaf epidermis characters in the taxonomy of some annual species of the genus Papaver (Papaveraceae). In: Nordic Journal of Botany, Volume 34, Mai 2016. DOI:10.1111/njb.00833
  • M. V. Aghababyan: A revision of Papaver sect. Argemonidium Spach (Papaveraceae). In: Takhtajania, Volume 1, 2011, S. 38–42. PDF.

Einzelnachweise

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  1. ↑ a b c Mingli Zhang, Christopher Grey-Wilson: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 7: Menispermaceae through Capparaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-81-8. Papaver Linnaeus., S. 278 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. ↑ a b c d e f g h i Robert William Kiger, David F. Murray: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6. Papaver Linnaeus. - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. ↑ a b c Papaver bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. ↑ William Turner, James Britten: The names of herbes (A D 1548). London 1881. (Neudruck: Vaduz 1965, S. 59)
  5. ↑ Mohn. Abgerufen am 15. September 2023.
  6. ↑ D. Chabard (Hrsg.): Medizin im gallisch-römischen Altertum. La médecine dans l’antiquité romaine et gauloise. Exposition par le Museum d’histoire naturelle et le Musée Rolin dans le cadre du Bimillénaire de la Ville d’Autun. Musée d’Histoire Nauturelle, Ville d’Autun 1985 / Stadt Ingelheim/Rhein 1986, S. 26 (Die verschiedenen Mohnbenennungen und seine Extrakte).
  7. ↑ Carl von Linné: Species Plantarum, Tomus I, 1753, S. 508Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. ↑ a b c Papaver im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am November 2010.
  9. ↑ Robert W. Kiger: Sectional nomenclature in Papaver L. In: Taxon., Volume 22, Issue 5/6, 1973, S. 579–582. doi:10.2307/1218633 JSTOR:1218633
  10. ↑ Robert W. Kiger: Revised sectional nomenclature in Papaver L. In: Taxon, Volume 34, Issue 1, 1985, S. 150–152. doi:10.2307/1221582 JSTOR:1221582
  11. ↑ Joachim W. Kadereit: Sectional affinities and geographical distribution in the genus Papaver L. (Papaveraceae). In: Beiträge zur Biologie der Pflanzen. Band 63, 1988, S. 139–156.
  12. ↑ Joachim W. Kadereit, A. E. Schwarzbach, K. B. Jork: The phylogeny of Papaver s.l. (Papaveraceae): polyphyly or monophyly? In: Plant Systematics and Evolution. Volume 204, 1–2, 1997, S. 75–98. doi:10.1007/BF00982533
  13. ↑ James C. Carolan, Ingrid L. I. Hook, Mark W. Chase, Joachim W. Kadereit, Trevor R. Hodkinson: Phylogenetics of Papaver and related genera based on DNA sequences from ITS nuclear ribosomal DNA and plastid trnL intron and trnL–F intergenic spacers. In: Annals of Botany., Volume 98, Issue 1, 2006, S. 141–155. doi:10.1093/aob/mcl079
  14. ↑ a b c d e f g h i Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  15. ↑ a b c d Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas Florae Europaeae. Band 9: Paeoniaceae to Capparaceae, Helsinki 1991, S. 41–53.
  16. ↑ P. P. Ferrer-Gallego: Lectotypification of Papaver cambricum L. (Papaveraceae). In: Candollea, Volume 7, 2015, S. 207–210. DOI:10.15553/c2015v702a5
  17. ↑ Gericht: Keine Mohnbrötchen für Strafgefangene. 28. August 2003. (123recht.net (Memento vom 23. Februar 2006 im Internet Archive))
  18. ↑ Zeno-Projekte: members.aon.at. Aufgerufen: 18. Januar 2008.
  19. ↑ Blaumohn (Papaver somniferum). (Memento vom 15. November 2008 im Internet Archive) In: DSV Deutsche Saatveredelung. Aufgerufen am 18. Januar 2008.
  20. ↑ Waldviertler Grau-Blaumohn (deutsch).
  21. ↑ Morphin in Mohnsaat und Mohnkuchen – Ein Risiko für den Verbraucher? Archiviert vom Original am 1. August 2012; abgerufen im Jahr 2011.
  22. ↑ Man due to be interviewed in connection with Facebook posting. Man from Aylesham arrested. (Memento vom 8. März 2013 im Internet Archive)
  23. ↑ Kent man arrested after picture of burning poppy posted on internet. In: The Guardian, 2012.
  24. ↑ Udo Becker: Lexikon der Symbole. Nikol Verlag, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86820-139-0, S. 193.
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Commons: Mohn (Papaver) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mohn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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