Regierungsbezirk Oppeln

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Verwaltungsgliederung Schlesiens (1905):
Regierungsbezirk Liegnitz
Regierungsbezirk Breslau
Regierungsbezirk Oppeln
Der Regierungsbezirk Oppeln in Schlesien, 1905
Regierungsbezirke und Kreise im Gau Oberschlesien (1943)
Das alte Regierungsgebäude am Regierungsplatz (heute Plac Wolności)
Das Regierungsgebäude aus den 1930er Jahren mit Piastenturm
Siegelmarke des Regierungspräsidenten

Der Regierungsbezirk Oppeln war ein Regierungsbezirk in der preußischen Provinz Schlesien in den Jahren 1813 bis 1945.

Der Regierungsbezirk Oppeln bestand in den Jahren 1813 bis 1945 und umfasste den südöstlichen Teil Schlesiens. In den Jahren 1919 bis 1938 und ab 1941 war Schlesien in zwei Provinzen geteilt; der alte Regierungsbezirk Oppeln bildete dann die Provinz Oberschlesien. Im Jahr 1939 wurde in diesem Gebiet wegen der Annexionen polnischen Gebiets der Regierungsbezirk Kattowitz und ein neu umgrenzter Regierungsbezirk Oppeln gebildet. Im Frühjahr 1945 wurde das Bezirksgebiet von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde das Gebiet gemäß dem Potsdamer Abkommen zum Bestandteil der Volksrepublik Polen. Es begann anschließend der Zuzug polnischer Zivilisten. In der Folgezeit wurde die deutsche Bevölkerung größtenteils aus dem Bezirksgebiet vertrieben; der noch verbliebenen wurde der Gebrauch der deutschen Sprache verboten.[1]

Der Verwaltungssitz des Regierungsbezirks befand sich in der oberschlesischen Stadt Oppeln. Andere wichtige Städte des Regierungsbezirks waren vor allem die Großstädte des oberschlesischen Kohlereviers, d. h. u. a. Kattowitz, Gleiwitz, Beuthen, Königshütte und Hindenburg, außerhalb dieses Ballungsraums vor allem Ratibor, Neustadt, Neisse und Kreuzburg.

Der nordwestlich angrenzende Teil Schlesiens gehörte zum Regierungsbezirk Breslau. Im Norden grenzte der Regierungsbezirk auf wenigen Kilometern an den Kreis Kempen in der Provinz Posen, im Osten an Russland, ab 1919 an Polen, im Süden an die österreichischen Kronländer Galizien (ab 1919 Polen) und Österreichisch-Schlesien (ab 1919 Tschechoslowakei).

Der Regierungsbezirk umfasste folgende Stadt- und Landkreise (Stand 1911):

Stadtkreise

  1. Beuthen
  2. Gleiwitz
  3. Kattowitz
  4. Königshütte
  5. Neisse
  6. Oppeln
  7. Ratibor (seit 1904)

Kreise und Landkreise

  1. Landkreis Beuthen
  2. Kreis Cosel
  3. Kreis Falkenberg
  4. Kreis Groß Strehlitz
  5. Kreis Grottkau
  6. Kreis Zabrze (ab 1915 „Hindenburg O. S.“)
  7. Landkreis Kattowitz
  8. Kreis Kreuzburg
  9. Kreis Leobschütz
  10. Kreis Lublinitz
  11. Landkreis Neisse
  12. Kreis Neustadt
  13. Landkreis Oppeln
  14. Kreis Pleß
  15. Landkreis Ratibor
  16. Kreis Rosenberg
  17. Kreis Rybnik
  18. Kreis Tarnowitz
  19. Kreis Tost-Gleiwitz

Regierungspräsidenten

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Regierungspräsident – Siegelmarke

Entwicklung der ethnolinguistischen Struktur

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Zahl der Polnisch- und Deutschsprachigen Bevölkerung im Regierungsbezirk Oppeln
Jahr Polnisch Deutsch Andere (einschließlich zweisprachige)
absolut prozentual absolut prozentual absolut prozentual
1819[2] 0377.100 67,2 % 0162.600 29,0 % 021.503 3,8 %
1828[3] 0418.437 61,1 % 0255.483 37,3 % 010.904 1,6 %
1831[3] 0456.348 62,0 % 0257.852 36,1 % 013.254 1,9 %
1834[3] 0468.691 62,6 % 0266.399 35,6 % 013.120 1,8 %
1837[3] 0495.362 62,1 % 0290.168 36,3 % 012.679 1,6 %
1840[3] 0525.395 58,6 % 0330.099 36,8 % 041.570 4,6 %
1843[3] 0540.402 58,1 % 0348.094 37,4 % 042.292 4,5 %
1846[3] 0568.582 58,1 % 0364.175 37,2 % 045.736 4,7 %
1852[3] 0584.293 58,6 % 0363.990 36,5 % 049.445 4,9 %
1855[3] 0590.248 58,7 % 0366.562 36,5 % 048.270 4,8 %
1858[3] 0612.849 57,3 % 0406.950 38,1 % 049.037 4,6 %
1861[3] 0665.865 59,1 % 0409.218 38,3 % 051.187 4,6 %
1867[3] 0742.153 59,8 % 0457.545 36,8 % 041.611 3,4 %
1890[4] 0918.728 58,2 % 0566.523 35,9 % 092.480 5,9 %
1900[4] 1.048.230 56,1 % 0684.397 36,6 % 0135.519 7,3 %
1905[4] 1.158.805 56,9 % 0757.200 37,2 % 0117.651 5,8 %
1910[4] 1.169.340 53,0 % 0884.045 40,0 % 0154.596 7,0 %
Commons: Regierungsbezirk Oppeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Regierungsbezirk Oppeln Verwaltungsgeschichte und Liste der Regierungspräsidenten auf der Website www.territorial.de (Rolf Jehke), Stand 24. September 2016.

Einzelnachweise

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  1. Franz-Josef Sehr: Professor aus Polen seit Jahrzehnten jährlich in Beselich. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2020. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg 2019, ISBN 3-927006-57-2, S. 223–228.
  2. Georg Hassel: Statistischer Umriß der sämmtlichen europäischen und der vornehmsten außereuropäischen Staaten, in Hinsicht ihrer Entwickelung, Größe, Volksmenge, Finanz- und Militärverfassung, tabellarisch dargestellt; Erster Heft: Welcher die beiden großen Mächte Österreich und Preußen und den Deutschen Staatenbund darstellt; Verlag des Geographischen Instituts Weimar (1823), S. 34; (Gesamtbevölkerung 1819: 561.203; Mährer: 12.000; Juden: 8.000 und Tschechen: 1.600)
  3. a b c d e f g h i j k l Paul Weber: Die Polen in Oberschlesien: eine statistische Untersuchung; Verlagsbuchhandlung von Julius Springer in Berlin (1913), S. 8–9
  4. a b c d Paul Weber: Die Polen in Oberschlesien: eine statistische Untersuchung; Verlagsbuchhandlung von Julius Springer in Berlin (1913), S. 27