„Renault 10“ – Versionsunterschied

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Der '''Renault 10''' (kurz ''R10'') ist eine viertürige Limousine des französischen Automobilherstellers [[Renault]], die von Sommer 1965 bis Herbst 1971 hergestellt wurde. Sie besaß einen [[Vierzylinder]]-[[Reihenmotor]], der längs im [[Heckmotor|Heck]] eingebaut war.
Der '''Renault 10''' (kurz ''R10'') ist eine viertürige Limousine mit [[Heckmotor]] des französischen Automobilherstellers [[Renault]], die von Sommer 1965 bis Herbst 1971 hergestellt wurde.
== R10 (1965–1967) ==
== R10 (1965–1967) ==
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Im September 1965 gelangte der Renault 10 in den Handel. Er basierte auf dem [[Renault 8]], wobei seine Front bei gleichbleibendem Radstand um 12&nbsp;cm und sein Heck um 7&nbsp;cm verlängert worden war. Zudem war der R10 4&nbsp;cm breiter als der R8. Dadurch bot der R10 einen größeren Kofferraum und etwas mehr Platz für die Passagiere.
Im September 1965 kam der Renault 10 in den Handel. Er basierte auf dem [[Renault 8]], wobei seine Front bei gleichbleibendem Radstand um 12&nbsp;cm und sein Heck um 7&nbsp;cm verlängert worden war. Zudem war das Fahrzeug 4&nbsp;cm breiter als der R8. Dadurch bot der R10 einen größeren Kofferraum im Bug mit 315 Liter Fassungsvermögen<ref>''Neue Renault-Gesichter.'' In: [[KFT|Kraftfahrzeugtechnik]] 12/1967, S. 373.</ref> und etwas mehr Platz für die Passagiere.


Die Front des Grundmodells und des Luxusmodells ''Major'' war neu gestaltet und hatte neben den runden Scheinwerfern eine Kombination aus großen Begrenzungs- und Blinkleuchten in Pfeilform. Die Heckleuchten saßen etwas tiefer als beim R8.
Die Frontpartien des Grundmodells und des Luxusmodells ''Major'' waren neu gestaltet und hatten neben runden Hauptscheinwerfern eine Kombination aus Begrenzungs- und Blinkleuchten. Die Heckleuchten waren etwas tiefer angebracht als beim R8.


Angetrieben wurde der Wagen durch einen längs im Heck eingebauten Vierzylinder-Reihenmotor mit 1108&nbsp;cm³ Hubraum (Bohrung x Hub = 70&nbsp;mm x 72&nbsp;mm), der 46&nbsp;PS (34&nbsp;kW) bei 4600/min. abgab. Das Schaltgetriebe hatte vier Gänge. Alle Räder waren [[Einzelradaufhängung|einzeln]] aufgehängt, vorn an [[Doppelquerlenker]]n und hinten an [[Pendelachse|pendelnden]] Halbachsen. Es gab [[Scheibenbremse]]n an allen Rädern. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 132&nbsp;km/h.
Angetrieben wurde der Wagen durch einen längs im Heck eingebauten Vierzylinder-Reihenmotor mit 1108&nbsp;cm³ Hubraum (Bohrung × Hub = 70&nbsp;mm × 72&nbsp;mm), der 46&nbsp;PS (34&nbsp;kW) bei 4600/min abgab. Das Schaltgetriebe hatte vier Gänge. Alle Räder waren [[Einzelradaufhängung|einzeln]] aufgehängt, vorn an [[Doppelquerlenker]]n, hinten an [[Pendelachse|pendelnden]] Halbachsen, und jeweils mit [[Scheibenbremse]]n ausgerüstet. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 132&nbsp;km/h.


Im Modelljahr 1967 wurde zusätzlich ein ''R10 Automatic'' mit einer''Jäger''-Manetpulverkupplung und Vorwahlgetriebe mit elektromagnetischer Steuerung angeboten, wie der ''R8 Automatic''. Bei allen R10 verschwanden die Bezeichnungen „1100“ und „Major“ und wurden durch „Renault 10“-Embleme ersetzt.
Ab dem Modelljahr 1967 wurde zusätzlich ein R10-Automatikmodell mit einer ''Jäger''-Magnetpulverkupplung und Vorwahlgetriebe mit elektromagnetischer Steuerung angeboten, wie beim ''R8 Automatic.''

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Bei allen Modellen ersetzten „Renault 10“-Embleme die Bezeichnungen „1100“ und „Major“.


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Im September 1967 erschien ein überarbeiteter R10. An der Front waren die runden Scheinwerfern mit den gepfeilten Begrenzungs-/Blinkleuchten durch rechteckige Scheinwerfer mit darunter angeordneten, kleineren Begrenzungs-/Blinkleuchten ersetzt. Kleinere Veränderungen wurden auch am Heck der Fahrzeuge vorgenommen. Die vorderen Stoßstangen erhielten Gummipuffer und Details an Innenausstattung und Armaturenbrett wurden geändert.
Im September 1967 wurde ein überarbeiteter R10 vorgestellt. Die bisherigen runden Hauptscheinwerfer wichen rechteckigen Scheinwerfern mit darunter angeordneten, kleineren Begrenzungs- und Blinkleuchten. Kleinere Modifikationen gab es am Heck, bei der Innenausstattung und am Armaturenbrett. Die vorderen Stoßstangen waren nun mit Gummipuffern ausgerüstet.


Im Juli 1969 kam ein stärkerer Motor dazu. Mit seinen 1289&nbsp;cm³ Hubraum (Bohrung x Hub = 73&nbsp;mm x 77&nbsp;mm) leistete er 52&nbsp;PS (38&nbsp;kW) bei 4800/min. Er wurde mit einem stärkeren Getriebe kombiniert. Die Wagen erreichten so eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Nur noch der „Automatic“ wurde mit dem 1,1-Liter-Motor geliefert, allerdings mit vergrößerten Ventilen und Einlasskanälen.
Im Juli 1969 kam ein stärkerer Motor dazu. Mit seinen 1289&nbsp;cm³ Hubraum (Bohrung × Hub = 73&nbsp;mm × 77&nbsp;mm) leistete er 52&nbsp;PS (38&nbsp;kW) bei 4800/min. Er war mit einem stärkeren Getriebe kombiniert, und der Wagen erreichte so eine Höchstgeschwindigkeit von 140&nbsp;km/h. Nur noch in Verbindung mit der Automatik wurde der 1,1-Liter-Motor angeboten, mit vergrößerten Ventilen und entsprechenden Einlasskanälen.


In dieser Ausführung wurden die Modelle bis zur Einstellung der Produktion im Oktober 1971 angeboten.
In diesen Ausführungen wurden die Modelle bis zur Einstellung der Produktion im Oktober 1971 angeboten.
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== Motoren und Fahrleistungen ==
== Motoren und Fahrleistungen ==
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== Lizenznachbauten ==
== Lizenznachbauten ==
Von 1967 bis 1971 wurde der R10 als Bulgarrenault in Bulgarien hergestellt. Die Fahrzeuge bestanden überwiegend aus französischen Originalteilen, vereinzelt wurden jedoch auch Teile aus bulgarischer Fertigung eingebaut. Im selben Werk wurde auch die [[Alpine A110]] aus Originalteilen zusammengebaut. Die Kunststoffkarosserien der so genannten Bulgaralpine-Sportwagen kamen dabei aus bulgarischer Fertigung. Insgesamt wurden etwa 3500 Fahrzeuge der Typen Bulgarrenault R8, Bulgarrenault R10 und Bulgaralpine hergestellt. <ref>Michael Dünnebier, Eberhard Kittler: ''Personenkraftwagen sozialistischer Länder''. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1990, ISBN 3-344-00382-8, S. 20.</ref>
Von 1967 bis 1971 wurde der R10 als [[Bulgarrenault]] in [[Bulgarien]] im selben Werk hergestellt wie die in Lizenz der [[Alpine A110]] gefertigte [[Bulgaralpine]]. Die R10-Modelle wurden dort überwiegend aus französischen Originalteilen montiert, vereinzelt fanden bulgarische Zulieferteile Verwendung. Insgesamt wurden etwa 3500 Fahrzeuge der Typen Bulgarrenault R8, R10 und Bulgaralpine hergestellt.<ref>Michael Dünnebier, Eberhard Kittler: ''Personenkraftwagen sozialistischer Länder''. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1990, ISBN 3-344-00382-8, S. 20.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* Jacques Borgé, Nicolas Viasnoff: ''Renault - Der Weg zum Erfolg'' (l'Empire de Billancourt, dt. Ausgabe), M. Kühsel Verlag, Darmstadt (1980), ISBN 2-85120-059-3
|Autor=Jacques Borgé, Nicolas Viasnoff
|Titel=Renault – Der Weg zum Erfolg
|Verlag=M. Kühsel Verlag
|Ort=Darmstadt
|Datum=1980
|ISBN=2-85120-059-3
|Originaltitel=l’Empire de Billancourt
|Originalsprache=fr
|Originaljahr=1977}}

== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{Commonscat}}
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[[Kategorie:Fahrzeug der Mittelklasse]]
[[Kategorie:Limousine]]
[[Kategorie:Limousine]]

Aktuelle Version vom 31. August 2024, 20:15 Uhr

Renault 10
Produktionszeitraum: 1965–1971
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Limousine
Vorgängermodell: Renault Dauphine
Nachfolgemodell: Renault 12

Der Renault 10 (kurz R10) ist eine viertürige Limousine mit Heckmotor des französischen Automobilherstellers Renault, die von Sommer 1965 bis Herbst 1971 hergestellt wurde.

R10 (1965–1967)

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Phase I
Renault 10 Major (1965–1967)
Renault 10 Major (1965–1967)

Renault 10 Major (1965–1967)

Produktionszeitraum: 1965–1967
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
1,1 Liter
(34 kW)
Länge: 4200 mm
Breite: 1530 mm
Höhe: 1410 mm
Radstand: 2270 mm
Leergewicht: 775–790 kg

Im September 1965 kam der Renault 10 in den Handel. Er basierte auf dem Renault 8, wobei seine Front bei gleichbleibendem Radstand um 12 cm und sein Heck um 7 cm verlängert worden war. Zudem war das Fahrzeug 4 cm breiter als der R8. Dadurch bot der R10 einen größeren Kofferraum im Bug mit 315 Liter Fassungsvermögen[1] und etwas mehr Platz für die Passagiere.

Die Frontpartien des Grundmodells und des Luxusmodells Major waren neu gestaltet und hatten neben runden Hauptscheinwerfern eine Kombination aus Begrenzungs- und Blinkleuchten. Die Heckleuchten waren etwas tiefer angebracht als beim R8.

Angetrieben wurde der Wagen durch einen längs im Heck eingebauten Vierzylinder-Reihenmotor mit 1108 cm³ Hubraum (Bohrung × Hub = 70 mm × 72 mm), der 46 PS (34 kW) bei 4600/min abgab. Das Schaltgetriebe hatte vier Gänge. Alle Räder waren einzeln aufgehängt, vorn an Doppelquerlenkern, hinten an pendelnden Halbachsen, und jeweils mit Scheibenbremsen ausgerüstet. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 132 km/h.

Ab dem Modelljahr 1967 wurde zusätzlich ein R10-Automatikmodell mit einer Jäger-Magnetpulverkupplung und Vorwahlgetriebe mit elektromagnetischer Steuerung angeboten, wie beim R8 Automatic.

Bei allen Modellen ersetzten „Renault 10“-Embleme die Bezeichnungen „1100“ und „Major“.

R10 (1967–1971)

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Phase II
Renault 10 Major (1967–1971)
Renault 10 Major (1967–1971)

Renault 10 Major (1967–1971)

Produktionszeitraum: 1967–1971
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
1,1–1,3 Liter
(34–38 kW)
Länge: 4200 mm
Breite: 1530 mm
Höhe: 1410 mm
Radstand: 2270 mm
Leergewicht: 775–790 kg

Im September 1967 wurde ein überarbeiteter R10 vorgestellt. Die bisherigen runden Hauptscheinwerfer wichen rechteckigen Scheinwerfern mit darunter angeordneten, kleineren Begrenzungs- und Blinkleuchten. Kleinere Modifikationen gab es am Heck, bei der Innenausstattung und am Armaturenbrett. Die vorderen Stoßstangen waren nun mit Gummipuffern ausgerüstet.

Im Juli 1969 kam ein stärkerer Motor dazu. Mit seinen 1289 cm³ Hubraum (Bohrung × Hub = 73 mm × 77 mm) leistete er 52 PS (38 kW) bei 4800/min. Er war mit einem stärkeren Getriebe kombiniert, und der Wagen erreichte so eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Nur noch in Verbindung mit der Automatik wurde der 1,1-Liter-Motor angeboten, mit vergrößerten Ventilen und entsprechenden Einlasskanälen.

In diesen Ausführungen wurden die Modelle bis zur Einstellung der Produktion im Oktober 1971 angeboten.

Motoren und Fahrleistungen

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Typ Bauzeitraum Codenummer Hubraum Vmax
R10 Major 07.1965–08.1967 R 1190 1108 cm³ 132 km/h
R10 Automatic 09.1966–08.1967 R 1190 1108 cm³ 132 km/h
R10 Major (Phase 2) 09.1967–07.1969 R 1190 1108 cm³ 132 km/h
R10 Automatic (Phase 2) 09.1967–10.1971 R 1190 1108 cm³ 132 km/h
R10 Major (Phase 2) 07.1969–10.1971 R 1192 1289 cm³ 140 km/h

Lizenznachbauten

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Von 1967 bis 1971 wurde der R10 als Bulgarrenault in Bulgarien im selben Werk hergestellt wie die in Lizenz der Alpine A110 gefertigte Bulgaralpine. Die R10-Modelle wurden dort überwiegend aus französischen Originalteilen montiert, vereinzelt fanden bulgarische Zulieferteile Verwendung. Insgesamt wurden etwa 3500 Fahrzeuge der Typen Bulgarrenault R8, R10 und Bulgaralpine hergestellt.[2]

  • Jacques Borgé, Nicolas Viasnoff: Renault – Der Weg zum Erfolg. M. Kühsel Verlag, Darmstadt 1980, ISBN 2-85120-059-3 (französisch: l’Empire de Billancourt. 1977.).

Einzelnachweise

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  1. Neue Renault-Gesichter. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1967, S. 373.
  2. Michael Dünnebier, Eberhard Kittler: Personenkraftwagen sozialistischer Länder. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1990, ISBN 3-344-00382-8, S. 20.
Commons: Renault 10 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien