„Rieger-Kloss“ – Versionsunterschied

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Version vom 12. Mai 2022, 10:37 Uhr

Rieger-Kloss Firmengelände in Krnov

Rieger-Kloss war eine Orgelbaufirma in Krnov in Tschechien von 1947 bis 2015. Sie stellte mehr als 600 Orgeln in Tschechien, der Slowakei, der Sowjetunion, China, Japan, den USA und weiteren Ländern her. Sie ist von der Firma Rieger Orgelbau in Österreich zu unterscheiden.

Geschichte

Sie geht auf die Orgelbaufirma Gebrüder Rieger zurück, die 1845 von Franz Rieger im damaligen Jägerndorf in Österreichisch-Schlesien gegründet worden war. Diese wurde 1945 in der Tschechoslowakei enteignet und ließ sich 1946 im österreichischen Schwarzach als Rieger Orgelbau nieder.

1947 wurde am alten Standort in Krnov eine staatliche Orgelbaufirma gegründet, die 1948 mit der kleinen Werkstatt von Josef Kloss, dem ehemaligen technischen Direktor von Gebrüder Rieger, zusammengeführt wurde. 1950 wurde eine Extra-Firma für den Pianobau ausgegliedert.

In den Anfangsjahren wurde fast ausschließlich für den einheimischen Markt produziert. Es gab kaum qualifizierte Mitarbeiter und es konnten nur Instrumente mit Kegelladen und pneumatischer Traktur hergestellt werden. Nach dem Auftritt bei der Weltausstellung Expo 58 wurden zahlreiche Instrumente in die Sowjetunion geliefert, bis 1991 waren es 57. Seit den 1960er Jahren gelang schrittweise die Entwicklung von Orgeln mit Schleifladen und mechanischer Traktur.

Nach der politischen Wende wurden Instrumente auch nach China, Japan, Korea, in die USA, nach Österreich und in weitere Länder geliefert. 1992 wurde eine Orgelbauerschule eingerichtet, 1994 wurde die Firma privatisiert. 1997 beschädigte ein Hochwasser die Produktionsanlagen schwer. 2015 musste die Orgelbaufirma Rieger-Kloss Insolvenz anmelden.[1]

Hermann Kloss, der Sohn von Josef Kloss gründete 1968 einen eigenen Orgelbaubetrieb in Kelheim.

Werkliste (Auswahl)

Die Firma Rieger-Kloss stellte mehr als 600 Orgeln her und führte zahlreiche Reparaturen und andere Arbeiten durch. Die Opuszahl beginnt mit 3018 (nach der alten Rieger-Zählung).

Orgelneubauten (Auswahl)

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Opus Bemerkungen
1947 Bystřice II/P 29
1950 Šaštínske Stráže, Slowakei Basilika von den Sieben Schmerzen Mariens
V/P 86 etwa 5.500 Pfeifen, in Prospekt von 1771[2]
1952 Papradno, Slowakei St. Andreas III/P 38 3139 erweitert auf III/P, 52, 2011 Restaurierung[3]
1955 Anttola, Finnland Anttolan kirkko II/P 16
1956 Bratislava Philharmonie IV/P 84 ersetzt
1956 Espoo, Finnland Leppävaaran kirkko II/P 10 ersetzt
1957 Joensuu, Finnland Die Produktionsstätte des Lehrers II/P 10 verschrottet
1959 Moskau Philharmonie, Tschaikowskisaal IV/P 81
1961 Olomouc St. Moritz
V/P 94 weitgreifende Erweiterung des historischen Werkes, Schleifladen
Orgel
1962 Minsk, Weißrussland Philharmonie IV/P 73
1967 Toronto, Canada III/P 35
1969 Jerewan, Armenien Philharmonie IV/P 62
1970er Prag Dvořak-Halle IV/P 61 etwa 5.050 Pfeifen, Prospekt von 1885
1972 Ústí nad Labem Smetana-Saal III/P 47
1974 Cheb Galerie der bildenden Künste III/P 57
1979 Bratislava Konzertsaal des Rundfunks IV/P 81
1980, 2000 Ostrava Philharmonie IV/P 66 ursprünglich in Kulturpalast Prag (V/P, 80), 2000 verkleinert umgesetzt
1981 Tallinn, Estland St. Nikolai
IV/P 63 4.711 Pfeifen
1985 Wolgograd Philharmonie IV/P 65
1987 Almaty, Kasachstan Philharmonie IV/P 73 2017 von Schuke Arbeiten
1980er Kiew St.-Nikolaus-Kathedrale (Kiew) III/P 55 bei einem Brand am 3. September 2021 zerstört → Orgel
1989 Peking Concert Hall III/P 60 erster Orgelneubau in der Volksrepublik China
1995 Guangzhou, China Xinghai Concert Hall
IV/P 82
1995 Seoul, Korea Methodist Church III/P 54

Literatur

  • Wolfram Hackel, Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 2. Sachsen und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2012. S. 310f.
Commons: Rieger-Kloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Orgeln

Einzelnachweise

  1. Rieger-Kloss Info Krnov (deutsch)
  2. Šaštín, organ Youtube
  3. Organ Pfarrei Papradno, mit Disposition (slowakisch)