„Rudolf Rolfs“ – Versionsunterschied

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Rolfs zog nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zunächst mit einer Wanderbühne durch die [[sowjetische Besatzungszone]], bevor er am 9.&nbsp;September 1950 in [[Frankfurt am Main]] das [[Kabarett]] ''[[Die Schmiere]]'' gründete, das er bis 1989 leitete.<ref name="Spicker_2004_724" /> Das laut Eigenwerbung angeblich ''schlechteste Theater der Welt''<ref name="Fragen_Sie_1980_Biogr" /> spielte zunächst im Keller des ''[[Steinernes Haus (Frankfurt am Main)|Steinernen Hauses]]'', bevor es 1959 in das [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] zog. Zu seinen Partnern gehörte [[Reno Nonsens]], mit dem zusammen er sich 1990 mit dem Programm ''Rolfs und Nonsens räumen das Lager'' von der Bühne verabschiedete.
Rolfs zog nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zunächst mit einer Wanderbühne durch die [[sowjetische Besatzungszone]], bevor er am 9.&nbsp;September 1950 in [[Frankfurt am Main]] das [[Kabarett]] ''[[Die Schmiere]]'' gründete, das er bis 1989 leitete.<ref name="Spicker_2004_724" /> Das laut Eigenwerbung angeblich ''schlechteste Theater der Welt''<ref name="Fragen_Sie_1980_Biogr" /> spielte zunächst im Keller des ''[[Steinernes Haus (Frankfurt am Main)|Steinernen Hauses]]'', bevor es 1959 in das [[Karmeliterkloster (Frankfurt am Main)|Karmeliterkloster]] zog. Zu seinen Partnern gehörte [[Reno Nonsens]], mit dem zusammen er sich 1990 mit dem Programm ''Rolfs und Nonsens räumen das Lager'' von der Bühne verabschiedete.


In den 1960er Jahren engagierte sich Rolfs in der [[Ostermarsch]]bewegung. Er nahm an den Märschen teil und hielt unter anderem 1962 eine Rede auf der Frankfurter Abschlusskundgebung.<ref> ''Ostermarsch 1962. Bericht von einer Kampagne für Abrüstung'', pläne, Nr. 9/10, Oktober 1962, Dortmund, S. 47. Seine 1962 gehaltene Rede Rede befindet sich im Archiv des [https://www.lebenshaus-alb.de/ Lebenshaus Schwäbische Alb].</ref>
In den 1960er Jahren engagierte sich Rolfs in der [[Ostermarsch]]bewegung. Er nahm an den Märschen teil und hielt unter anderem 1962 eine Rede auf der Frankfurter Abschlusskundgebung.<ref> ''Ostermarsch 1962. Bericht von einer Kampagne für Abrüstung'', pläne, Nr. 9/10, Oktober 1962, Dortmund, S. 47. Seine 1962 gehaltene Rede Rede befindet sich im Archiv des [https://www.lebenshaus-alb.de/ Lebenshaus Schwäbische Alb].</ref>


Rolfs veröffentlichte seine [[Aphorismus|Aphorismen]] in mehreren Bänden nach Stichworten sortiert.<ref name="Spicker_2004_724" /> Die Aphorismen im 1980 erschienenen Band '' Fragen Sie August Pi!'' haben eine dialogische Struktur: Die Figur des philosophischen Clowns „August Pi“, die Rolfs bereits zuvor für einige Stücke in der Schmiere erfunden hatte,<ref name="Fragen_Sie_1980_285" /> antwortet satirisch einem ebenso fiktiven Interviewer.
Rolfs veröffentlichte seine [[Aphorismus|Aphorismen]] in mehreren Bänden nach Stichworten sortiert.<ref name="Spicker_2004_724" /> Die Aphorismen im 1980 erschienenen Band '' Fragen Sie August Pi!'' haben eine dialogische Struktur: Die Figur des philosophischen Clowns „August Pi“, die Rolfs bereits zuvor für einige Stücke in der Schmiere erfunden hatte,<ref name="Fragen_Sie_1980_285" /> antwortet satirisch einem ebenso fiktiven Interviewer.
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== Weblinks ==
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* [https://www.bundesarchiv.de/nachlassdatenbank/viewsingle.php?category=R&person_id=55515&asset_id=61252&sid=7e01023357c7d4a1ecb9a BUNDESARCHIV - Zentrale Datenbank Nachlässe] In: ‘‘nachlassdatenbank.de‘‘. Abgerufen am 1. September 2016 (Informationen über den Nachlass Rudolf Rolfs' im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2023, 00:24 Uhr

Rudolf Rolfs (* 4. August 1920 in Stettin; † 12. April 2004 in der Toskana) war ein deutscher Satiriker, Schriftsteller und Theaterleiter.

Rolfs zog nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst mit einer Wanderbühne durch die sowjetische Besatzungszone, bevor er am 9. September 1950 in Frankfurt am Main das Kabarett Die Schmiere gründete, das er bis 1989 leitete.[1] Das laut Eigenwerbung angeblich schlechteste Theater der Welt[2] spielte zunächst im Keller des Steinernen Hauses, bevor es 1959 in das Karmeliterkloster zog. Zu seinen Partnern gehörte Reno Nonsens, mit dem zusammen er sich 1990 mit dem Programm Rolfs und Nonsens räumen das Lager von der Bühne verabschiedete.

In den 1960er Jahren engagierte sich Rolfs in der Ostermarschbewegung. Er nahm an den Märschen teil und hielt unter anderem 1962 eine Rede auf der Frankfurter Abschlusskundgebung.[3]

Rolfs veröffentlichte seine Aphorismen in mehreren Bänden nach Stichworten sortiert.[1] Die Aphorismen im 1980 erschienenen Band Fragen Sie August Pi! haben eine dialogische Struktur: Die Figur des philosophischen Clowns „August Pi“, die Rolfs bereits zuvor für einige Stücke in der Schmiere erfunden hatte,[4] antwortet satirisch einem ebenso fiktiven Interviewer.

Rolfs wohnte in Frankfurt am Main, Waldacker und Finnland.[2] Seine Tochter ist die Kabarettistin Effi B. Rolfs.

Rudolf Rolfs sagte einmal in einem Fernsehinterview: "Die Zeit ist eine Vase. Es kommt darauf an, ob man Disteln oder Rosen hineinstellt."

  • Wie finden sie die Schmiere?, (Frankfurt a. M.: Hosch GmbH.)
  • Schmiere, das schlechteste Theater der Welt, Frankfurt a. M.: Pionier-Druck & Verl.
  • Das müsste verboten werden!, Frankfurt/Main: Olymp-Verl., [1951]
  • happy-end?, Frankfurt a. M.: Kunst- u. Werkdruck, 1959
  • Die Hand des Josef König, Frankfurt a. M.: Die Schmiere, 1960
  • Die Hosenträger, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1962
  • Rot, Frankfurt/Main Karmeliterkloster: Die Schmiere, 1963
  • Tagebuch eines Nichtschläfers, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1963
  • Voller Bauch auf Barrikaden, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1964
  • Pamphlete, Frankfurt/M.: Verl. Die Schmiere, 1965
  • Stolperdraht für Arglose, Frankfurt/M.: Verl. Die Schmiere, 1965
  • Die Katze tritt die Treppe krumm, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1966
  • Ich, ein Buhmann, Frankfurt/M.: Röderberg-Verl., 1967
  • schlag nach bei rolfs, Frankfurt/M.: Röderberg-Verl., 1967
  • Das Bein, und zwar das linke, Ahrensburg, Paris: Damokles-Verlag, 1970
  • nackt, Radikale Prosa, Frankfurt (M.): Die Schmiere, 1973
  • Pfui!, Rolfs, Rudolf. - Frankfurt/M.: Die Schmiere, [1975 ?]
  • Inventur eines Gehirns, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1976[5]
  • Wundervolle Scheiss-Liebe!, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1978
  • Fragen Sie August Pi! Ein Circus d’esprit mit 1444 Widersprüchen, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1980
  • Ich mal ich, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1980
  • Körper, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1981
  • Fahndungsbuch, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1982
  • Feuer, Frankfurt/M.: Die Schmiere, 1983
  • Einer hört zu, Rolfs, Rudolf. - Frankfurt/M.: Die Schmiere, [1984]
  • Das Abenteuer: "Schmiere", Waldacker [i. e. Frankfurt/M.] : Die Schmiere, 1985
  • Freitag, 21 Uhr: Berlevåg, Frankfurt a. M. : Die Schmiere 1985
  • Die "X"-Stories, Frankfurt am Main : Die Schmiere, 1987
  • Rost im Chrom, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1989
  • Die Kunst frei zu leben, Marburg : Görich und Weiershäuser, 2005
  • Aphorismen über Lust und Genuss, Marburg: Görich & Weiershäuser, 2009

Einzelnachweise

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  1. a b Friedemann Spicker: Der deutsche Aphorismus im 20. Jahrhundert. Spiel, Bild, Erkenntnis. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2004, ISBN 3-484-10859-2, S. 724 m.w.N.
  2. a b Biografische Angaben in: Fragen Sie August Pi! (1980), Innenumschlag hinten.
  3. Ostermarsch 1962. Bericht von einer Kampagne für Abrüstung, pläne, Nr. 9/10, Oktober 1962, Dortmund, S. 47. Seine 1962 gehaltene Rede Rede befindet sich im Archiv des Lebenshaus Schwäbische Alb.
  4. Fragen Sie August Pi! (1980), S. 285.
  5. Spicker 2004, S. 950.