„Schlossberghöhlen“ – Versionsunterschied
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An die Sandsteinhöhlen schließt sich ein Bunkerbereich an. Dieser wurde unter Geheimhaltung Anfang der 1950er Jahre für die damalige [[Regierung des Saarlandes]] angelegt. Um die Bauaktivitäten zu tarnen, wurde gleichzeitig über dem Bunkerbereich das Schlossberghotel gebaut, das bis heute in Betrieb ist. |
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Version vom 5. Juni 2011, 13:19 Uhr
Schlossberghöhlen
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In den Schlossberghöhlen | ||
Lage: | Saarland, Deutschland | |
Höhe: | 288 m ü. NN | |
Geographische Lage: |
49° 19′ 16″ N, 7° 20′ 36″ O | |
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Typ: | Buntsandsteinhöhle | |
Entdeckung: | 1708 erstmals erwähnt | |
Schauhöhle seit: | 1930 | |
Beleuchtung: | elektrisch (seit 1935) | |
Gesamtlänge: | 5000 Meter | |
Länge des Schau- höhlenbereiches: |
800 Meter | |
Besonderheiten: | Größte künstliche Buntsandsteinhöhle in Europa | |
Website: | http://www.homburg.de/content/pages/1275.htm |
Die Schlossberghöhlen in Homburg sind die größten Buntsandsteinhöhlen Europas.[1] Sie entstanden durch die Schaffung von unterirdischen Räumen für die Burg Hohenburg und durch den Abbau von Buntsandstein in der Zeit vom 11. bis zum 17. Jahrhundert. Die Höhlen bestehen aus insgesamt zwölf Stockwerken mit einer Gesamtlänge von über fünf Kilometern.
Geschichte
Die Schlossberghöhlen sind von Menschenhand geschaffen, worauf auch die Tatsache hinweist, dass Buntsandstein kein verkarstungsfähiges Gestein darstellt. Es kann zwar zu karstähnlichen Erscheinungen kommen (beispielsweise durch Verwitterung), die man Pseudokarst nennt, aber nicht zu einer Höhlenbildung dieses Umfangs. Möglicherweise wurden im frühen Mittelalter Fluchtgänge für die Festung in den Schlossberg gegraben. Später war die sehr weiche und leicht zerbröselnde Buntsandsteinschicht ein begehrter Rohstoff, der abgebaut wurde. Daher sind in der Höhle auch häufig Bergbauspuren zu sehen. Der Untertageabbau wurde durch die unterschiedliche Tenazität des Schichtenpakets von wechselweise auftretenden mächtigen Schichten getrennt durch dünne, spröde, jedoch tragfähige Schichten begünstigt.
Ursprünglich wurde der Sand wegen des hohen Quarzanteils für die Glasherstellung verwendet, später auch als Putz- und Scheuersand für Reinigungszwecke sowie als Formsand für die Eisenindustrie.
Das Höhlenlabyrinth diente früher als Teil der Festung Hohenburg, die der Stadt Homburg ihren Namen gab, vor allem der Verteidigung. Burg und Stadt fielen nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahr 1449 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. Der französische König Ludwig XIV. ließ in der Reunionszeit durch seinen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban Schloss und Stadt zu einer Festung ausbauen. Die Festungsanlagen wurden 1697 und 1714 geschleift.
1708 wurden die Höhlen im Homburger Schlossberg erstmals in einem Schreiben eines französischen Pionieroffiziers erwähnt. Er beschrieb die Beschädigungen der unterirdischen Gänge und die infolgedessen verdorbenen Vorräte an Munition und Lebensmitteln.
Danach gerieten die Höhlen für über 200 Jahre in Vergessenheit. Erst 1930 wurde sie von spielenden Kindern wieder entdeckt. Während des 2. Weltkriegs fand die Homburger Bevölkerung in den Höhlen Schutz vor Fliegerangriffen.
Bunkeranlage
An die Sandsteinhöhlen schließt sich ein Bunkerbereich an. Dieser wurde unter Geheimhaltung Anfang der 1950er Jahre für die damalige Regierung des Saarlandes angelegt. Um die Bauaktivitäten zu tarnen, wurde gleichzeitig über dem Bunkerbereich das Schlossberghotel gebaut, das bis heute in Betrieb ist.
Geologie
Das Gestein wird zum mittleren Buntsandstein gezählt, einem Sediment, welches in der Trias teilweise durch Wind- und Meeresablagerungen entstanden ist, wovon die wellenartigen Versteinerungen (Rippelmarken) in den Schlossberghöhlen zeugen. Durch den Eisengehalt der Grundmasse entsteht der rötliche Anteil des Buntsandsteins. Der ansonsten gelbliche Buntsandstein besteht zu etwa 95 Prozent aus Quarz. Die Temperatur in den Höhlen liegt ganzjährig konstant bei zehn Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 80 und 90 Prozent.
Besichtigung
Nachdem 2003 eine große Menge Sand von der Decke des „Thronsaals“ gestürzt war, musste die Höhle für Besucher geschlossen werden. Die Schlossberghöhlen wurden darauf hin als Besucherbergwerk deklariert und unterliegen seither dem Bergrecht. In den folgenden Jahren fand eine aufwändige Sanierung statt. Neben dem Einbau neuer elektrischer Anlagen wurden insbesondere die einsturzgefährdeten Bereiche mit Stahlgerüsten gesichert. Seit 2007 ist das 10. Stockwerk wieder für Besucher als Schauhöhle zugänglich.
Die Höhlen sind nur noch unter Führung zu besichtigen. Sie sind von Februar bis November täglich geöffnet. Nach Fertigstellung der geplanten Sanierungs- und Sicherungsarbeiten sollen 2011 auch die darüber liegenden beiden Stockwerke wieder für den Tourismus zugänglich sein. Die darunter liegenden Ebenen werden privat (als Kaltkeller) genutzt, die Karlsberg Brauerei nutzt große Bereiche der untersten Stockwerke.
Einzelnachweise
- ↑ Schlossberghöhlen. Homburg.de, abgerufen am 5. September 2009.