„Serebrjanyje Prudy“ – Versionsunterschied

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'''Serebrjanyje Prudy''' ({{RuS|Сере́бряные Пруды}}, wörtlich „Silberne Teiche“ oder auch „Silberweiher“<ref>{{Literatur |Autor=Hellbeck, Jochen |Titel=Die Stalingrad Protokolle. Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht. |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2014 |ISBN=978-3-596-19522-0 |Seiten=322}}</ref>) ist eine [[Siedlung städtischen Typs]] in [[Russland]] im äußersten Süden der [[Oblast Moskau]], nahe der Grenze zur [[Oblast Rjasan]]. Der {{EWZ|RU|46250551}} Einwohner (Stand {{EWD|RU|46250551}})<ref name="einwohner_aktuell" /> zählende Ort liegt am [[Ossjotr]], einem rechten Nebenfluss der [[Oka]], rund 160&nbsp;km von [[Moskau]] entfernt, und ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen [[Rajon]]s innerhalb der Oblast.

'''Serebrjanyje Prudy''' ({{RuS|Сере́бряные Пруды}}, wörtlich „Silberne Seen“) ist eine [[Siedlung städtischen Typs]] in [[Russland]] im äußersten Süden der [[Oblast Moskau]], nahe der Grenze zur [[Oblast Rjasan]]. Sie liegt am [[Ossjotr]], einem rechten Nebenfluss der [[Oka]], rund 160&nbsp;km von [[Moskau]] entfernt, und ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen [[Rajon]]s innerhalb der Oblast.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Serebryanye Prudy (MosOblast) 03-2014 img06-StNicholas Church.jpg|miniatur|links|St. Nikolaus-Kirche in Serebrjanyje Prudy]]
Erste Erwähnungen des Ortes ''Prudy'' südlich von Moskau stammen aus den frühen 1570er-Jahren. Zu dieser Zeit lag der Ort nahe der südlichen Grenzen [[Großfürstentum Moskau|Moskowiens]] und wurde daher oft von [[Goldene Horde|Tataren]] überfallen. Aus diesem Grunde diente das Dorf eine Zeit lang als Festung, verlor diese Bedeutung jedoch bis zum 17.&nbsp;Jahrhundert wieder, als die Grenzen Russlands weiter Richtung Süden verschoben werden konnten.
Erste Erwähnungen des Ortes ''Prudy'' südlich von Moskau stammen aus den frühen 1570er-Jahren. Zu dieser Zeit lag der Ort nahe den südlichen Grenzen des [[Großfürstentum Moskau|Großfürstentums Moskau]] und wurde daher oft von [[Goldene Horde|Tataren]] überfallen. Aus diesem Grunde diente das Dorf eine Zeit lang als Festung, verlor diese Bedeutung jedoch bis zum 17.&nbsp;Jahrhundert wieder, als die Grenzen Russlands weiter Richtung Süden verschoben werden konnten.


1898 wurde an Serebrjanyje Prudy die Bahnstrecke [[Moskau Pawelezer Bahnhof]]–[[Perwomaiski (Tambow)|Bogojawlensk]] vorbeigeführt und dort eine Station eröffnet. Am 20. Juni 1924 wurde der Ort Verwaltungssitz eines Rajons. Ab 26. September 1937 gehörte der Rajon zur [[Oblast Tula]], bevor er am 20. Dezember 1942 zur Oblast Moskau kam.
Seit 1898 ist Serebrjanyje Prudy vor allem als Stationssiedlung bekannt. Damals wurde die wichtige Bahnstrecke Moskau–[[Lipezk]] gebaut, an der der Ort liegt. Heute hat Serebrjanyje Prudy an dieser Strecke einen Bahnhof. Die wichtigste Straßenverbindung ist die nahe verlaufende Magistrale [[M6 (Russland)|M6]].


Im [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde im Rahmen der [[Schlacht um Moskau]] bei Serebrjanyje Prudy das Vordringen der deutschen [[Wehrmacht]] gestoppt. Sie konnte den Ort nur wenige Tage bis zur Zurückeroberung durch die [[Rote Armee]] am 7. Dezember 1941 besetzt halten.
== Wirtschaft ==

Der nach Verhältnissen des Moskauer Großraums nur wenig Bevölkerung zählende Rajon Serebrjanyje Prudy ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Rajon-Zentrum stellt eine Spirituosen-Abfüllanlage den größten Industriebetrieb dar.
Seit 20. April 1961 besitzt der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs.

== Bevölkerungsentwicklung ==
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<small>''Anmerkung:'' Volkszählungsdaten. 1959 befanden sich die links des Ossjotr gelegenen Ortsteile unter Verwaltung des eigenständigen [[Sowjet|Dorfsowjets]] Saretschny (Tschuikowski).</small>

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Der nach Verhältnissen des Moskauer Großraums nur gering besiedelte Rajon um Serebrjanyje Prudy ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Rajonzentrum stellt eine Spirituosenfabrik den größten Industriebetrieb dar.

Serebrjanyje Prudy hat einen Bahnhof an der Strecke. Die wichtigste Straßenverbindung ist die nahe verlaufende föderale Fernstraße [[R22 (Russland)|R22 ''Kaspi'']] (ehemals M6).


== Söhne und Töchter des Ortes ==
== Söhne und Töchter des Ortes ==
* [[Ernst-August Köstring]] (1876–1953), deutscher Diplomat und [[General der Kavallerie]] im Zweiten Weltkrieg
* [[Wassili Iwanowitsch Tschuikow|Wassili Tschuikow]] (1900–1982), Marschall der Sowjetunion
* [[Wassili Iwanowitsch Tschuikow|Wassili Tschuikow]] (1900–1982), Marschall der Sowjetunion
* [[Marianna Laba]] (* 1968), ukrainische Sopranistin


== Siehe auch ==
== Einzelnachweise ==
<references />
* [[Liste der Städte in der Oblast Moskau]]
* [[Liste großer Siedlungen in Russland]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://prudy.ru/ Inoffizielle Ortswebsite] (russisch)
* [http://prudy.ru/ Inoffizielle Ortswebsite] (russisch)


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[[Kategorie:Ort in der Oblast Moskau]]
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[[ru:Серебряные Пруды]]

Aktuelle Version vom 19. August 2022, 16:15 Uhr

Siedlung städtischen Typs
Serebrjanyje Prudy
Серебряные Пруды
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Moskau
Rajon Serebrjanyje Prudy
Erste Erwähnung 1571
Siedlung städtischen Typs seit 1961
Bevölkerung 9705 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 49667
Postleitzahl 142970
Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150, 190, 750
OKATO 46 250 551
Website serprud.narod.ru
Geographische Lage
Koordinaten 54° 27′ N, 38° 44′ OKoordinaten: 54° 27′ 0″ N, 38° 44′ 0″ O
Serebrjanyje Prudy (Europäisches Russland)
Serebrjanyje Prudy (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Serebrjanyje Prudy (Oblast Moskau)
Serebrjanyje Prudy (Oblast Moskau)
Lage in der Oblast Moskau

Serebrjanyje Prudy (russisch Сере́бряные Пруды, wörtlich „Silberne Teiche“ oder auch „Silberweiher“[2]) ist eine Siedlung städtischen Typs in Russland im äußersten Süden der Oblast Moskau, nahe der Grenze zur Oblast Rjasan. Der 9705 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010)[1] zählende Ort liegt am Ossjotr, einem rechten Nebenfluss der Oka, rund 160 km von Moskau entfernt, und ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons innerhalb der Oblast.

St. Nikolaus-Kirche in Serebrjanyje Prudy

Erste Erwähnungen des Ortes Prudy südlich von Moskau stammen aus den frühen 1570er-Jahren. Zu dieser Zeit lag der Ort nahe den südlichen Grenzen des Großfürstentums Moskau und wurde daher oft von Tataren überfallen. Aus diesem Grunde diente das Dorf eine Zeit lang als Festung, verlor diese Bedeutung jedoch bis zum 17. Jahrhundert wieder, als die Grenzen Russlands weiter Richtung Süden verschoben werden konnten.

1898 wurde an Serebrjanyje Prudy die Bahnstrecke Moskau Pawelezer BahnhofBogojawlensk vorbeigeführt und dort eine Station eröffnet. Am 20. Juni 1924 wurde der Ort Verwaltungssitz eines Rajons. Ab 26. September 1937 gehörte der Rajon zur Oblast Tula, bevor er am 20. Dezember 1942 zur Oblast Moskau kam.

Im Zweiten Weltkrieg wurde im Rahmen der Schlacht um Moskau bei Serebrjanyje Prudy das Vordringen der deutschen Wehrmacht gestoppt. Sie konnte den Ort nur wenige Tage bis zur Zurückeroberung durch die Rote Armee am 7. Dezember 1941 besetzt halten.

Seit 20. April 1961 besitzt der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1939 5341
1959 2700
1970 5952
1979 7578
1989 8977
2002 8969
2010 9705

Anmerkung: Volkszählungsdaten. 1959 befanden sich die links des Ossjotr gelegenen Ortsteile unter Verwaltung des eigenständigen Dorfsowjets Saretschny (Tschuikowski).

Wirtschaft und Infrastruktur

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Der nach Verhältnissen des Moskauer Großraums nur gering besiedelte Rajon um Serebrjanyje Prudy ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Rajonzentrum stellt eine Spirituosenfabrik den größten Industriebetrieb dar.

Serebrjanyje Prudy hat einen Bahnhof an der Strecke. Die wichtigste Straßenverbindung ist die nahe verlaufende föderale Fernstraße R22 Kaspi (ehemals M6).

Söhne und Töchter des Ortes

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Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Hellbeck, Jochen: Die Stalingrad Protokolle. Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht. Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-596-19522-0, S. 322.