„Spektakel“ – Versionsunterschied

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'''Spektakel''', von lat. ''Spectaculum'' für ''Schauspiel, Augenweide, Anblick'', auch ''Krach, Lärm''.
Als ''' Spektakel''' ({{laS|spectaculum}} = ''Schauspiel, [[Augenweide]], Anblick'', auch ''Krach, Lärm'') bezeichnet man allgemein ein Ereignis, das Aufsehen erregt.


== Begriffsverwendung ==
Mit dem Wort ist eine [[Theater]]aufführung, oder im weiteren Sinn, ein [[Event]], [[Fest]]lichkeiten oder [[Inszenierung]]en, die vor allem auf [[Sinn]]esreize für das [[Publikum]] abzielen, gemeint, so zum Beispiel [[Feuerspektakel]], ''Medienspektakel'' etc.
[[Datei:Hippodrama.jpg|mini|Ein „Hippodrama“ in ''[[Philip Astley|Astley's Amphitheatre]]'' London 1854]]
Der Begriff „Spektakel“ ist für Ereignisse mit seichtem oder befremdlichem Charakter negativ besetzt, aber für bemerkenswert unterhaltsame Ereignisse durchaus auch positiv. Wird ein Ereignis als „spektakulär“ bezeichnet, wird die Publikumswirksamkeit positiv gelobt, ohne negativen Unterton. So bezeichnet werden z. B. [[Veranstaltung|Events]], [[Fest]]lichkeiten oder [[Inszenierung]]en, die vor allem auf [[Sinnesreiz]]e für ein [[Publikum]] abzielen, zum Beispiel [[Feuerspektakel]], Medienspektakel etc.


== Geschichte ==
Es wird auch kritisch im Zusammenhang mit [[Reizüberflutung]] gebraucht.
Als ''Spektakel'' werden Inszenierungen bezeichnet, die seit dem [[Barock]], zum Beispiel als ''[[Son et lumière]]'', zunächst exklusiv und seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert auch verstärkt beim Volk populär waren und die Schaulust des Publikums bedienten. [[Pariser Jahrmarktstheater|Jahrmarktstheater]] boten als [[Volkstheater]] nicht nur [[Spektakelstück|Spektakel-]] und [[Ausstattungsstück]]e, sondern auch [[Tableaux vivants|lebende Bilder]] oder Vorstellungen von [[Pferdetheater]]n und [[Wandermenagerie]]n, um die Neugier des Publikums fürs Ungewöhnliche zu befriedigen.


== Kritik ==
[[Guy Debord]] kritisierte in seinem Buch ''[[Die Gesellschaft des Spektakels]]'' die moderne
Der französische [[Situationistische Internationale|Situationist]] und Filmemacher [[Guy Debord]] hat 1967 ein für die [[Neue Linke]] einflussreiches Werk mit dem Titel ''[[Die Gesellschaft des Spektakels]]'' verfasst, in dem er das Spektakel des [[Konsum]]s in westlichen Gesellschaften, aufbauend auf der Analyse des [[Warenfetischismus]], aus einer [[Neomarxismus|neomarxistischen]] Perspektive heraus kritisiert. Eine ähnlich kritische Position vertritt [[Theodor W. Adorno]] mit seinem Konzept der [[Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug|Kulturindustrie]].
Industriegesellschaft als eine einzige Ansammlung von Spektakeln, in der wirkliches Erleben kaum noch stattfindet.


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Gesellschaftskritik]]
* [[panem et circenses]]
[[Kategorie:Eventkultur]]
* [[Himmelsspektakel]]


== Literatur ==
[[da:Spektakel]]
* {{Deutsches Wörterbuch |Titel=Spektakel |Band=16 |Sp=2131–2134}}


== Weblinks ==
{{Wiktionary}}


{{Normdaten|TYP=s|GND=4182161-0}}
"Spektakel" wird neuerdings auch häufig mit dem Spiel "[[Company of Heroes]]" assoziiert.

[[Kategorie:Veranstaltungstyp]]

Aktuelle Version vom 26. August 2024, 19:50 Uhr

Als Spektakel (lateinisch spectaculum = Schauspiel, Augenweide, Anblick, auch Krach, Lärm) bezeichnet man allgemein ein Ereignis, das Aufsehen erregt.

Begriffsverwendung

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Ein „Hippodrama“ in Astley's Amphitheatre London 1854

Der Begriff „Spektakel“ ist für Ereignisse mit seichtem oder befremdlichem Charakter negativ besetzt, aber für bemerkenswert unterhaltsame Ereignisse durchaus auch positiv. Wird ein Ereignis als „spektakulär“ bezeichnet, wird die Publikumswirksamkeit positiv gelobt, ohne negativen Unterton. So bezeichnet werden z. B. Events, Festlichkeiten oder Inszenierungen, die vor allem auf Sinnesreize für ein Publikum abzielen, zum Beispiel Feuerspektakel, Medienspektakel etc.

Als Spektakel werden Inszenierungen bezeichnet, die seit dem Barock, zum Beispiel als Son et lumière, zunächst exklusiv und seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert auch verstärkt beim Volk populär waren und die Schaulust des Publikums bedienten. Jahrmarktstheater boten als Volkstheater nicht nur Spektakel- und Ausstattungsstücke, sondern auch lebende Bilder oder Vorstellungen von Pferdetheatern und Wandermenagerien, um die Neugier des Publikums fürs Ungewöhnliche zu befriedigen.

Der französische Situationist und Filmemacher Guy Debord hat 1967 ein für die Neue Linke einflussreiches Werk mit dem Titel Die Gesellschaft des Spektakels verfasst, in dem er das Spektakel des Konsums in westlichen Gesellschaften, aufbauend auf der Analyse des Warenfetischismus, aus einer neomarxistischen Perspektive heraus kritisiert. Eine ähnlich kritische Position vertritt Theodor W. Adorno mit seinem Konzept der Kulturindustrie.

Wiktionary: Spektakel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen