„Sudschūd“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
→‎Die Sadschda-Verse: Kennzeichnung im Koran eingefügt
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
Zeile 25: Zeile 25:
=== Die Sadschda-Verse ===
=== Die Sadschda-Verse ===
Sudschūdu-t-Tilawa – Die Niederwerfung bei der Koran-Rezitation<ref>[http://www.r-islam.com/de/index.php/beiträge/islam/der-edle-koran/1090-sudschudu-t-tilawa-–-die-niederwerfung-bei-der-koran-rezitation-2 r-islam.com]</ref>
Sudschūdu-t-Tilawa – Die Niederwerfung bei der Koran-Rezitation<ref>[http://www.r-islam.com/de/index.php/beiträge/islam/der-edle-koran/1090-sudschudu-t-tilawa-–-die-niederwerfung-bei-der-koran-rezitation-2 r-islam.com]</ref>
In den meisten Ausgaben des Koran sind diese durch ۩ mit einer Überstreichung des Wortes bzw. der Wörter gekennzeichnet, die die Niederwerfung verlangen. Muslime sollten sich einmal niederwerfen, um der Sunnah Mohammeds zu folgen.


Angegeben ist jeweils der Name der Sure und der betreffende Vers. Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge des Koran.
Angegeben ist jeweils der Name der Sure und der betreffende Vers. Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge des Koran.

Version vom 22. Juni 2018, 09:39 Uhr

Mann während des Sudschūd (Illustration)

Sudschūd (arabisch سُجود, Niederwerfung) oder Sadschda (arabisch سجدة) bezeichnet eine Haltung des Muslims während des rituellen Gebets. Hierbei berühren sieben Punkte des Körpers gleichzeitig den Boden:

  • der Kopf (Stirn und Nase)
  • beide Hände
  • beide Knie
  • beide Füße bzw. alle Zehen

Nach mehreren Überlieferungen (Hadith) ist der Gläubige in dieser Position Allah am nächsten.

Bei manchen Menschen entsteht ein so genannter Gebetsfleck.

Sudschūd im Ritualgebet

Während des Sudschūd erfolgt eine Lobpreisung Allahs und Du'a: سُبْحَانَ رَبِّيَ الْأَعْلَى subḥāna rabbīya 'l-aʿlā welches bedeutet: Lobpreis meinem Herrn dem Allerhöchsten. In der Regel wird diese Formel während eines Sudschūd dreimal rezitiert. Weitere Du'a – zahlreiche sind in der Sunna überliefert – ist möglich, das Sudschūd ist zeitlich nicht begrenzt; allerdings ein Rezitieren von Koranversen verboten.

„Ĥadīth von Abu Hurairah, den Muşlim verzeichnet hat, wo darin es heißt: Der Gesandte Gottes– Gott segne ihn und schenke ihm Heil! – hat gesagt: „Der Diener ist seinem Herrn in der Niederwerfung (im Gebet) am nächsten, also verrichtet oft die Bittgebete, während ihr euch niederwerft!““

Der Sadschda gehört zu den Pflichtpositionen des Gebets, das heißt, ohne Sadschda ist das Gebet nicht gültig, außer der Betende ist körperlich nicht dazu in der Lage, beispielsweise alt oder krank. Es folgt im Ablauf des Gebets nach dem Rukūʿ, in jedem Raka' erfolgen zwei Sudschūd, zwischen beiden sitzt man kurz aufrecht. Vor und nach dem Sudschūd wird ein Takbīr gesprochen. Pflichtgebete haben folglich vier (Fadschr (Gebet)), sechs (Maghrib (Gebet)) oder acht (Zuhr (Gebet), Asr (Gebet), ʿIschā') Niederwerfungen.

Es gibt in Koran eine Sure darüber, die as-Sadschda.

Sudschūd as Sahw

Dieses Sudschūd muss verrichtet werden, wenn während des Gebets ein Fardbestandteil vergessen oder hinzugefügt wurde oder die Reihenfolge der einzelnen Elemente nicht eingehalten wurde. Für den Sudschūd as Sahw werden vor oder nach Beendigung des Gebets durch den Taslim zwei Niederwerfungen vollzogen. Dies korrigiert das fehlerhafte Gebet.[1]

Sudschūd at Tilawat

Außerdem gibt es insgesamt 15 Verse im Koran nach dessen Rezitation oder Hören ein Sadschda vollzogen werden sollte (Sunna) – mit den gleichen Bedingungen wie für das rituelle Gebet: Rituelle Reinheit des Körpers und des Platzes, Richtung Mekka. Allerdings kann dieses auch beim nächsten Gebet ausgeführt werden.

Die Sadschda-Verse

Sudschūdu-t-Tilawa – Die Niederwerfung bei der Koran-Rezitation[2] In den meisten Ausgaben des Koran sind diese durch ۩ mit einer Überstreichung des Wortes bzw. der Wörter gekennzeichnet, die die Niederwerfung verlangen. Muslime sollten sich einmal niederwerfen, um der Sunnah Mohammeds zu folgen.

Angegeben ist jeweils der Name der Sure und der betreffende Vers. Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge des Koran.

Niederwerfung in anderen Religionen

Christentum

  • Mose warf sich laut der Bibel nieder (2. Buch Mose Kapitel 34 Vers 8 : "Da neigte sich Mose eilends bis auf den Boden, warf sich nieder"; 5.Buch Mose Kapitel 26 Vers 10.)
  • Abraham ebenso: 1.Mose 17:3

"Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach...."

  • Und Jesus: "Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst." (Matthäus Ev.Kapitel 26 Vers 39)
  • 2.Chronik Kapitel 20 Vers 18

"Da beugte sich Josaphat mit seinem Antlitz zur Erde, und ganz Juda und die Einwohner von Jerusalem fielen vor dem HERRN nieder und beteten den HERRN an."

Aufforderung zum Niederwerfen:

  • Psalm 72 Vers 11
  • Psalm 86 Vers 9

Christen werfen sich ebenfalls nieder, speziell in orthodoxen Kirchen, siehe Metanie,oder Prostratio bei der Priesterweihe.[3][4]

Buddhismus

Auch die buddhistische Glaubenspraxis kennt verschiedene Arten der Niederwerfung aus Respekt oder Anbetung als eine Form der Ehrerbietung.

Literatur

  • Roberto Tottoli: Muslim Attitudes Towards Prostration (sujūd): I. Arabs and Prostration at the Beginning of Islam and in the Qur'ān. In: Studia Islamica. No. 88, 1998, S. 5–34.
  • Roberto Tottoli: Muslim Attitudes towards Prostration (sujūd), II. The Prominence and Meaning of Prostration in Muslim Literature. In: Le Muséon. 111, 1998, S. 405–426.
  • Roberto Tottoli: Traditions and controversies concerning the "suǧūd al-Qurʾān" in ḥadīṯ literature. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Vol. 147, No. 2, 1997, S. 371–393 (bei Menadoc online einsehbar).
  • Roberto Tottoli: Muslim Traditions Against Secular Prostration and Inter-Religious Polemic. In: Medieval Encounters. 5, 1999, S. 99–111.
  • Robert Gleave: Prayer and prostration: Imami Shi'i discussions of al-sujud 'ala al-turba al-Husayniyya. In: Pedram Khosronejad (Hrsg.): The art and material culture of Iranian Shi'ism: iconography and religious devotion in Shi'i Islam. I.B. Tauris, London 2012, ISBN 978-1-84885-168-9, S. 233–253.

Einzelnachweise

  1. Niederwerfung der Vergesslichkeit (Sujud as-Sahw) – Islam Fatwa. Abgerufen am 25. April 2018.
  2. r-islam.com
  3. [1]
  4. [2]