„Thermik“ – Versionsunterschied

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Als '''Thermik''' (eine Form von [[Aufwind]]) bezeichnet man den Effekt in der Atmospäre, dass Luft am Boden durch den Sonnenschein erwärmt wird und daraufhin aufsteigt. Dies hängt von der Sonneneinstrahlung, der Bodenbeschaffenheit, der Luftfeuchtigkeit und dem Einstrahlungswinkel ab. Ein trockenes Getreidefeld kann mehr Wärme abgeben als eine feuchte Wiese, eine zur Sonne geneigte Gebirgsflanke wird mehr erwärmt als das Flachland.
Als '''Thermik''' (eine Form von [[Aufwind]]) bezeichnet man den Effekt in der [[Atmosphäre]], dass [[Luft]] am Boden durch [[Sonne]]nschein erwärmt wird und daraufhin aufsteigt.


== Entstehung ==
Beim [[Segelflug]] bzw. [[Segelflugzeug]] kann man die Thermik nutzen, um verlorene Höhe wieder auszugleichen und in große Höhen (1000 bis 2000 Meter im Flachland, im Gebirge noch höher) zu steigen.


Da sich die Luft beim Aufsteigen ausdehnt und abkühlt, entstehen [[Wolken]], sobald der in der Luft vorhandene [[Wasserdampf]] kondensiert. Deshalb sind diese [[Kumulus|Cumuluswolken]] ein deutliches Anzeichen für Thermik. Ist die Luft sehr trocken dass keine Wolkenbildung eintritt, so spricht man von '''Blauthermik''', da der Himmel wolkenlos und blau bleibt. Die Blauthermik kann aber durch kreisende [[Vögel]] oder [[Segelflugzeug]]e erkannt werden.
In Flugzeugen wird die Stärke der Thermik als Geschwindigkeit der aufsteigenden Luft gemessen. Diese beträgt zwischen 0,5 bis zu 10 Meter/Sekunde, im Durchschnitt 1 bis 5 Meter/Sekunde. Als Meßinstrument dient das [[Variometer]].


Die Intensität der Thermik hängt von der [[Sonne]]neinstrahlung, der [[Boden]]beschaffenheit, der [[Luftfeuchtigkeit]] und dem Einstrahlungswinkel ab. Ein trockenes Getreidefeld kann mehr Wärme abgeben als eine feuchte Wiese, eine zur Sonne geneigte Gebirgsflanke wird mehr erwärmt als das Flachland.
Die räumliche Verteilung der Thermik in der Atmosphäre kann auch folgendermaßen gemessen werden:


Die entstandene Thermik 'fliesst' dem Hang entlang engegengesetzt zur 'Falllinie' nach oben bis zu einer 'Abrisskante'. Dies kann ein Knick im Gelände sein, aber auch eine Änderung der Bodenbeschaffenheit genügt, dass sich die Thermik ablöst.
* Messung des Windfeldes (durch Dopplerverschiebung) mittels verschiedener [[Radar]]techniken, [[RADAR]], [[LIDAR]], [[SODAR]]


== Messung ==

In der [[Aviatik]] wird die Stärke der Thermik als [[Geschwindigkeit]] der aufsteigenden Luft gemessen. Diese beträgt zwischen 0,5 bis zu 10 Meter/Sekunde, im Durchschnitt 1 bis 5 Meter/Sekunde. Als [[Meßinstrument]] dient das [[Variometer]].

Die räumliche Verteilung der Thermik in der Atmosphäre kann auch folgendermaßen gemessen werden:
* Messung des Windfeldes (durch Dopplerverschiebung) mittels verschiedener [[Radar]]techniken, [[RADAR]], [[LIDAR]], [[SODAR]]
* Indirekte Messung der Temperaturverteilung eines Luftvolumens durch Messung der Temperaturstrahlung (Infrarot). Aus der Temperaturverteilung kann auf die Thermik geschlossen werden
* Indirekte Messung der Temperaturverteilung eines Luftvolumens durch Messung der Temperaturstrahlung (Infrarot). Aus der Temperaturverteilung kann auf die Thermik geschlossen werden


Durch thermische Aufwinde werden u.U. Ionen bewegt, wodurch das elektrische
Durch thermische Aufwinde werden u.U. [[Ionen]] bewegt, wodurch das elektrische Feld der Atmosphäre verändert wird. Die Messung des elektrischen Feldes resp. dessen [[Gradient]] innerhalb des Luftvolumens (aus einem Flugzeug heraus) sind möglicherweise indikativ für das Vorhandensein von Thermik.
Feld der Atmosphäre verändert wird. Die Messung des elektrischen Feldes resp. dessen Gradient innerhalb des Luftvolumens (aus einem Flugzeug heraus)
sind möglicherweise indikativ für das Vorhandensein von Thermik.


Bei [[Kaltluftadvektion]] kann sich die Thermik wesentlich verstärken. Sie tritt ein, wenn kühlere Luftmassen von anderer Stelle herbeigeführt werden wie z.B. nach dem Durchgang eine [[Kaltfront]] (sog. ''Rückseitenwetter''). Dadurch reicht bereits geringe Erwärmung des Bodens aus um der erwärmten Luft einen Temperaturvorsprung gegenüber der Umgebungsluft zu geben und somit eine Ablösung auszulösen. Solche [[Wetterlage]]n werden von Segelfliegern, [[Hängegleiter]] und [[Gleitschirmfliegen|Gleitschirmfliegern]] zu ausgedehnten Streckenflügen bevorzugt.
Da sich die Luft beim Aufsteigen ausdehnt und abkühlt, entstehen Wolken, sobald der in der Luft vorhandene Wasserdampf kondensiert. Deshalb sind diese Cumuluswolken ein deutliches Anzeichen für Thermik. Ist die Luft aber sehr trocken, so spricht man von Blauthermik, denn der Himmel bleibt wolkenlos und blau. Die ''Blauthermik'' kann aber durch segelnde Vögel oder kreisende Segelflugzeuge erkannt werden.


== Nutzung ==
Bei Kaltluftadvektion kann sich die Thermik wesentlich verstärken. Sie tritt ein, wenn kühlere Luftmassen von anderer Stelle herbeigeführt werden. Dadurch reicht bereits geringe Erwärmung des Bodens aus um eine Ablösung auszulösen. Diese Tage werden bevorzugt von Segelfliegern zu ausgedehnten Streckenflügen genutzt.


Beim Segelflug kann man die Thermik ausnutzen, um Höhe zu gewinnen (1000 bis 2000 Meter im Flachland, im Gebirge noch höher). Die obere Grenze für die Ausnutzung der Thermik ist die ''Wolkenbasis''.
[[Kategorie:Luftfahrt]]

[[Kategorie:Meteorologie]]
[[Kategorie:Wind]]
[[Kategorie:Wind]]
[[Kategorie:Luftfahrt]]
[[Kategorie:Freies Fliegen]]

Version vom 22. Oktober 2004, 20:29 Uhr

Als Thermik (eine Form von Aufwind) bezeichnet man den Effekt in der Atmosphäre, dass Luft am Boden durch Sonnenschein erwärmt wird und daraufhin aufsteigt.

Entstehung

Da sich die Luft beim Aufsteigen ausdehnt und abkühlt, entstehen Wolken, sobald der in der Luft vorhandene Wasserdampf kondensiert. Deshalb sind diese Cumuluswolken ein deutliches Anzeichen für Thermik. Ist die Luft sehr trocken dass keine Wolkenbildung eintritt, so spricht man von Blauthermik, da der Himmel wolkenlos und blau bleibt. Die Blauthermik kann aber durch kreisende Vögel oder Segelflugzeuge erkannt werden.

Die Intensität der Thermik hängt von der Sonneneinstrahlung, der Bodenbeschaffenheit, der Luftfeuchtigkeit und dem Einstrahlungswinkel ab. Ein trockenes Getreidefeld kann mehr Wärme abgeben als eine feuchte Wiese, eine zur Sonne geneigte Gebirgsflanke wird mehr erwärmt als das Flachland.

Die entstandene Thermik 'fliesst' dem Hang entlang engegengesetzt zur 'Falllinie' nach oben bis zu einer 'Abrisskante'. Dies kann ein Knick im Gelände sein, aber auch eine Änderung der Bodenbeschaffenheit genügt, dass sich die Thermik ablöst.

Messung

In der Aviatik wird die Stärke der Thermik als Geschwindigkeit der aufsteigenden Luft gemessen. Diese beträgt zwischen 0,5 bis zu 10 Meter/Sekunde, im Durchschnitt 1 bis 5 Meter/Sekunde. Als Meßinstrument dient das Variometer.

Die räumliche Verteilung der Thermik in der Atmosphäre kann auch folgendermaßen gemessen werden:

  • Messung des Windfeldes (durch Dopplerverschiebung) mittels verschiedener Radartechniken, RADAR, LIDAR, SODAR
  • Indirekte Messung der Temperaturverteilung eines Luftvolumens durch Messung der Temperaturstrahlung (Infrarot). Aus der Temperaturverteilung kann auf die Thermik geschlossen werden

Durch thermische Aufwinde werden u.U. Ionen bewegt, wodurch das elektrische Feld der Atmosphäre verändert wird. Die Messung des elektrischen Feldes resp. dessen Gradient innerhalb des Luftvolumens (aus einem Flugzeug heraus) sind möglicherweise indikativ für das Vorhandensein von Thermik.

Bei Kaltluftadvektion kann sich die Thermik wesentlich verstärken. Sie tritt ein, wenn kühlere Luftmassen von anderer Stelle herbeigeführt werden wie z.B. nach dem Durchgang eine Kaltfront (sog. Rückseitenwetter). Dadurch reicht bereits geringe Erwärmung des Bodens aus um der erwärmten Luft einen Temperaturvorsprung gegenüber der Umgebungsluft zu geben und somit eine Ablösung auszulösen. Solche Wetterlagen werden von Segelfliegern, Hängegleiter und Gleitschirmfliegern zu ausgedehnten Streckenflügen bevorzugt.

Nutzung

Beim Segelflug kann man die Thermik ausnutzen, um Höhe zu gewinnen (1000 bis 2000 Meter im Flachland, im Gebirge noch höher). Die obere Grenze für die Ausnutzung der Thermik ist die Wolkenbasis.