„Windloch (Großmeinfeld)“ – Versionsunterschied

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Das '''Windloch''' ist eine natürliche [[Karsthöhle]] bei [[Großmeinfeld]] einem Gemeindeteil der [[Mittelfranken|mittelfränkischen]] Gemeinde [[Hartenstein (Mittelfranken)|Hartenstein]] im [[Landkreis Nürnberger Land]] in [[Bayern]].
Das '''Windloch''' befindet sich am Osthang des Lohhügels und ist etwa 1100&nbsp;Meter in südöstlicher Richtung von [[Großmeinfeld]] entfernt. Die [[Höhle]] ist gelistet im [[Geotop]]kataster Bayern unter der Nummer 574H015.<ref>Geotopkataster Bayern (Abgerufen am 16. August 2012)</ref> Im [[Höhlenkataster Fränkische Alb]] (HFA) ist die Höhle als A 5 registriert.

Die Höhle befindet sich am Osthang des Lohhügels ist in südöstlicher Richtung etwa 1100&nbsp;Meter von Großmeinfeld entfernt. Sie ist im [[Geotop]]kataster Bayern unter der Nummer 574H015 gelistet.<ref>Geotopkataster Bayern (Abgerufen am 16. August 2012)</ref> Im [[Höhlenkataster Fränkische Alb]] (HFA) ist sie als A 5 registriert. Die Höhle ist Teil des [[FFH-Lebensraumtyp|FFH-Gebietes]] ''Höhlen der nördlichen Frankenalb'' (6335-305).


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Die [[Höhle]] ist eine [[Schachthöhle]] mit einem Dom von 20&nbsp;Meter Durchmesser, 35&nbsp;Meter Höhe und einigen kleineren Seitenteilen. Sie bildet ein Zwei-Etagen-Raum-und-Gangsystem. Die Gesamtlänge beträgt etwa 75&nbsp;Meter. Der Eingang ist eine [[Doline|Einsturzdoline]], die steil nach unten führt und abrupt überhängend abbricht. Die Höhlenwände sind großflächig mit [[Sinter]] überzogen. Die Höhle ist durch Tropfwasser sehr nass.
Der Eingang zum Windloch führt durch eine acht Meter tiefe [[Doline|Einsturzdoline]] mit 15 Meter Durchmesser, die steil nach unten führt und abrupt überhängend abbricht. In der [[Schachthöhle]] befindet sich ein Höhlendom mit 20&nbsp;Meter Durchmesser und 35&nbsp;Meter Höhe. Die Höhlenwände sind großflächig mit [[Sinter]] überzogen. Die Höhle ist durch Tropfwasser sehr nass.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Höhle ist seit etwa 1900 bekannt und wurde 1928 von dem Nürnberger [[Speläologie|Speläologen]] [[Richard Ertl]] untersucht. Hierbei wurden neben diversen Knochen auch Überreste menschlicher Skelette gefunden. Anhand weiterer Funde wird vermutet, dass die Höhle mindestens von der [[Hallstattzeit]] bis in die Gegenwart immer wieder besucht wurde.
Die Höhle ist seit etwa 1900 bekannt und wurde 1928 von dem Nürnberger [[Speläologie|Speläologen]] [[Richard Erl]] untersucht. Dabei wurden neben diversen Knochen auch Überreste menschlicher Skelette gefunden. Anhand weiterer Funde wird vermutet, dass die Höhle mindestens von der [[Hallstattzeit]] bis in die Gegenwart immer wieder besucht wurde.
Um 1930 erfolgte die topografische Kartierung (Höhlenplan) durch Richard Spöcker.
Der Eigentümer der Höhle ist die [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg]].
Der Eigentümer der Höhle ist die [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg]].


== Zugang ==
== Zugang ==
Die Höhle ist ganzjährig zugänglich. Von Oktober bis April ist sie zum Schutz der dort überwinternden [[Fledermäuse]] nicht zu befahren. Generell sollte die Höhle nur von sehr erfahrenen Höhlenforschern mit entsprechender Ausrüstung [[Befahrung|befahren]] werden. In dieser Höhle kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen <ref>[http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nuernberg/gefahrlicher-leichtsinn-in-latschen-geklettert-1.923007 Artikel, Gefährlicher Leichtsinn: In Latschen geklettert] Nürnberger Nachrichten vom 9. Dezember 2007 (Abgerufen am 8. Februar 2013)</ref>. Zum Schutze vor arglosem Betreten wurde die Doline umzäunt sowie eine Infotafel angebracht.
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Über [[Wanderwege]] ist die Höhle am besten von Großmeinfeld zu erreichen.
Über [[Wanderwege]] ist die Höhle am besten von Großmeinfeld aus zu erreichen.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Stephan Lang: ''Höhlen in Franken. Hersbrucker Schweiz und Oberpfälzer Jura''. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2006, ISBN 3-418-00390-7.
* Stephan Lang: ''Höhlen in Franken – Ein Wanderführer in die Unterwelt der Hersbrucker Schweiz und des Oberpfälzer Jura''. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00390-7, S. 78.
* Richard G. Spöcker: ''Topographischer Höhlenatlas von Franken''. Verlag Lorenz Spindler, Nürnberg 1930.
* Friedrich Herrmann: ''Höhlen der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz''. 2. verbesserte Auflage. Verlag Hans Carl, Nürnberg 1991, ISBN 3-418-00356-7, S. 142–143.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_daten/geotoprecherche/doc/574h015.pdf Das Windloch] (PDF; 180&nbsp;kB) im Geotopkataster Bayern
* [https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/sb_geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=574H015 Geotop-Nummer: 574H015 Das Windloch] im Geotopkataster Bayern (abgerufen am 20. März 2020)
* [http://www.fhkf.de/hoehlen/windloch-bei-grossmeinfeld/ Info bei Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V.] (Abgerufen am 16. August 2012)
* [http://www.fhkf.de/hoehlen/windloch-bei-grossmeinfeld/ Info bei Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken e.V.] (Abgerufen am 16. August 2012)
* [http://www.caveclimbers.de/windlochgrossmeinfeld.html Info Caveclimbers] (Abgerufen am 16. August 2012)
* [http://www.caveclimbers.de/windlochgrossmeinfeld.html Info Caveclimbers] (Abgerufen am 16. August 2012)
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[[Kategorie:Geotop im Landkreis Nürnberger Land]]
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Aktuelle Version vom 19. November 2022, 18:32 Uhr

Windloch

Windloch, Blick auf die Einsturzdoline
Windloch, Blick auf die Einsturzdoline

Windloch, Blick auf die Einsturzdoline

Lage: Großmeinfeld, Hartenstein, Fränkische Schweiz, Deutschland
Höhe: 480 m ü. NHN
Geographische
Lage:
49° 34′ 6,8″ N, 11° 31′ 6″ OKoordinaten: 49° 34′ 6,8″ N, 11° 31′ 6″ O
Windloch (Großmeinfeld) (Bayern)
Windloch (Großmeinfeld) (Bayern)
Katasternummer: A 5
Geologie: Dolomit
Typ: Schachthöhle
Schauhöhle seit: nein
Beleuchtung: nein
Gesamtlänge: 75 Meter

Das Windloch ist eine natürliche Karsthöhle bei Großmeinfeld einem Gemeindeteil der mittelfränkischen Gemeinde Hartenstein im Landkreis Nürnberger Land in Bayern.

Die Höhle befindet sich am Osthang des Lohhügels ist in südöstlicher Richtung etwa 1100 Meter von Großmeinfeld entfernt. Sie ist im Geotopkataster Bayern unter der Nummer 574H015 gelistet.[1] Im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) ist sie als A 5 registriert. Die Höhle ist Teil des FFH-Gebietes Höhlen der nördlichen Frankenalb (6335-305).

Der Eingang zum Windloch führt durch eine acht Meter tiefe Einsturzdoline mit 15 Meter Durchmesser, die steil nach unten führt und abrupt überhängend abbricht. In der Schachthöhle befindet sich ein Höhlendom mit 20 Meter Durchmesser und 35 Meter Höhe. Die Höhlenwände sind großflächig mit Sinter überzogen. Die Höhle ist durch Tropfwasser sehr nass.

Die Höhle ist seit etwa 1900 bekannt und wurde 1928 von dem Nürnberger Speläologen Richard Erl untersucht. Dabei wurden neben diversen Knochen auch Überreste menschlicher Skelette gefunden. Anhand weiterer Funde wird vermutet, dass die Höhle mindestens von der Hallstattzeit bis in die Gegenwart immer wieder besucht wurde. Um 1930 erfolgte die topografische Kartierung (Höhlenplan) durch Richard Spöcker. Der Eigentümer der Höhle ist die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg.

Die Höhle ist ganzjährig zugänglich. Aufgrund des Höhlenschutzes und der dort überwinternden Fledermäuse ist sie von Oktober bis April nicht zu befahren. Generell sollte die Höhle nur von sehr erfahrenen Höhlenforschern mit entsprechender Ausrüstung befahren werden. In dieser Höhle kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen.[2] Zum Schutze vor arglosem Betreten wurde die Doline umzäunt und eine Informationstafel angebracht.

Über Wanderwege ist die Höhle am besten von Großmeinfeld aus zu erreichen.

  • Stephan Lang: Höhlen in Franken – Ein Wanderführer in die Unterwelt der Hersbrucker Schweiz und des Oberpfälzer Jura. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00390-7, S. 78.
  • Richard G. Spöcker: Topographischer Höhlenatlas von Franken. Verlag Lorenz Spindler, Nürnberg 1930.
Commons: Windloch bei Großmeinfeld (A 5) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geotopkataster Bayern (Abgerufen am 16. August 2012)
  2. Artikel, Gefährlicher Leichtsinn: In Latschen geklettert Nürnberger Nachrichten vom 9. Dezember 2007 (Abgerufen am 8. Februar 2013)