Anna Barbara von Stettensches Institut Augsburg

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Anna Barbara von Stettensches Institut
Wappen des Anna Barbara von Stettenschen Instituts
Schulform Gymnasium und Realschule
Schulnummer 0024 (Gymnasium)
0420 (Realschule)
Gründung 1806[1]
Adresse Am Katzenstadel 18a
Ort Augsburg
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 22′ 28″ N, 10° 53′ 20″ OKoordinaten: 48° 22′ 28″ N, 10° 53′ 20″ O
Träger A. B. von Stettensche Stiftungen[2]
Schüler 623 (Gymnasium)[3]
355 (Realschule)[4] (Schuljahr 2023/24)
Lehrkräfte 54 (Gymnasium)[3]
22 (Realschule)[4] (Schuljahr 2023/24)
Leitung Barbara Kummer[5]
Website www.stetten-institut.de
von Stettensches Institut Augsburg

Das Anna Barbara von Stettensche Institut (kurz: Stetten-Institut) besteht aus einem Gymnasium und einer Realschule in Augsburg. Der Besuch der privat getragenen Schule ist Mädchen vorbehalten.[6]

Die als von Amman geborene Anna Barbara von Stetten heiratete im Alter von zwanzig Jahren 1774 den Juristen Johann Ferdinand von Stetten, der nur vier Jahre später verstarb und seiner Frau ein großzügiges Erbe hinterließ.[7] 1803 verfasste Anna Barbara von Stetten ihr Testament, in dem sie die Gründung einer „höheren Schule für Mädchen“, eines Pensionates und einer Aussteuerungsanstalt[8] verfügte, die 1806 – ein Jahr nach ihrem Tod am 19. Februar 1805 – erfolgte: Am damaligen Annaplatz (heute Martin-Luther-Platz) wurde eine Schule mit 21 Schülerinnen in zwei Klassen eröffnet. 1809 wurde die Schule vom bayerischen Staat als „Anstalt für höhere weibliche Bildung“ anerkannt.[9] Das Bildungskonzept der Institution orientierte sich am Bildungsideal der Philanthropen, abgesehen von einem leichten pietistischen Einfluß.[10] Dabei nahm die Erziehung zu Sittlichkeit und Fleiß breiten Raum ein.[11] Allgemein war der Unterricht ganz auf die Vorbereitung der Mädchen hinsichtlich ihrer dreifachen Bestimmung, nämlich Hausfrau, Ehefrau, Mutter, ausgerichtet. Die Fächer Tanzen, Zeichnen, Malen. Sticken und Französisch als Momente der eleganten Bildung sollten nicht allgemein gelehrt werden. Im Fächerkanon dominierten Handarbeiten und Hauswirtschaft: Bei einem ganztägigen Unterricht waren nur 1,5 Stunden für die Fächergruppe Religion, Sittenlehre, Rechtschreibung, Muttersprache, Geographie, Naturgeschichte und Physik vorgesehen sowie eine Stunde zusätzlich für Rechnen und Schreiben in der unteren der beiden Klassen.[12]

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und mit Verstärkung der Luftangriffe auf Augsburg, wurden mehrere Schulgruppen vorübergehend nach Füssen und Umgebung verlegt.[13]

Am 1. Juli 1966 erfolgte der Spatenstich für den Bau eines neuen Schulgebäudes in der heutigen Lage „Am Katzenstadel“. Am 15. September 1969 fand der erste Schultag in den neuen Räumlichkeiten statt – zu dieser Zeit besuchten bereits 745 Schülerinnen das A. B. von Stettensche Institut.[14] Am 3. Dezember 1988 wurde ein neues Internatsgebäude eingeweiht, das in der Zwischenzeit einer anderen Benutzung zugeführt wurde.[15] Seit 2004 ist es sprachliches und naturwissenschaftlich-technologisches G8-Gymnasium.[16]

Bekannte Lehrer und Schüler

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Einzelnachweise

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  1. Schulgeschichte. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  2. Schulstiftung. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  3. a b Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Schulsuche – A. B. von Stettensches Institut Augsburg (Gymnasium) – Abgerufen am 24. September 2024.
  4. a b Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Schulsuche – A. B. von Stettensches Institut Augsburg (Realschule) – Abgerufen am 24. September 2024.
  5. A. B. von Stettensches Institut: Schulleitung – Abgerufen am 26. Dezember 2011.
  6. Über uns. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  7. Karin Meiners: Der besondere Weg, ein Weib zu werden. Über den Einfluß von Leitbildern auf die Entwicklung der höheren Mädchenbildung seit dem 17. Jh. Frankfurt am Main; 1982, Seite 78ff.
  8. Meiners 1982, S. 78
  9. Schulgeschichte. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  10. Meiners 1982, S. 79
  11. Meiners 1982, S. 81
  12. Meiners 1982, S. 82
  13. Stadtarchiv Augsburg (Hrsg.): Trümmer, Jeeps und leere Mägen. Wißner-Verlag, Augsburg, 1995, ISBN 3-928898-81-7, Seite 18.
  14. 1950 - 1969. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  15. 1986 - 1997. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  16. 1999 - jetzt. Abgerufen am 30. Dezember 2023.