Arses

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Artaxerxes IV.)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Namen von Arses
Griechisch
bei Manetho
Arses

Arses († 336 v. Chr.) war der vorletzte Herrscher des Perserreichs aus der Dynastie der Achämeniden, der nach babylonischen Texten auch den Thronnamen Artaxerxes IV. führte.[1]

Nachdem der Eunuch Bagoas 338 v. Chr. Artaxerxes III. und einige seiner Söhne vergiftet hatte, bestieg mit Hilfe des Eunuchen der absichtlich verschonte jüngste Herrschersohn Arses als Artaxerxes IV. den Thron, wie aus der Inschrift auf einer Stele im Letoon zu Xanthos zu entnehmen ist.

Regentschaft und Tod

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die außenpolitische Lage war äußerst angespannt, da zur gleichen Zeit in Griechenland König Philipp II. von Makedonien die Vorherrschaft errang. Dieser forderte von Arses Kompensation dafür, dass Artaxerxes III. Philipps Feinde unterstützt hatte. Als Arses die Kompensation ablehnte, setzte Philipp Vorauskommandos in Marsch, um eine Invasion Persiens vorzubereiten.

Innenpolitisch war Arses' Lage ebenfalls problematisch, da er sich dem starken Einfluss von Bagoas entgegenstellte. Arses plante schließlich die Ermordung des Eunuchen, fiel dann aber selbst einem Giftanschlag Bagoas' zum Opfer; auch alle seine Kinder wurden ermordet. Im Kampf zwischen Bagoas und dem letzten lebenden Achämeniden Dareios III. um die Nachfolge verlor Bagoas bezeichnenderweise ebenfalls durch Gift sein Leben.

Sein Name ist einmal auf einem Krugdeckel in ägyptischen Hieroglyphen belegt.[2]

  • Pierre Briant: From Cyrus to Alexander. A History of the Persian Empire (= Histoire de l'Émpire perse.). Eisenbrauns Publication, Winona Lake (Ind.) 2002, ISBN 1-57506-031-0, S. 769ff.
  • Leo Depuydt: Saite and Persian Egypt, 664 BC–332 BC (Dyns. 26–31, Psammetichus I to Alexander's Conquest of Egypt). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden / Boston 2006, ISBN 90-04-11385-1, S. 265–283 (Online).
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 83.
  • Christoffer Theis: Die ägyptische Schreibung des persischen Königsnamens Arses. In: Carsten Peust, Wolfhart Westendorf (Hrsg.): Miscellanea in honorem Wolfhart Westendorf (= Gottinger Miszellen. Beiheft 3) Göttingen 2008, S. 120–123.
  • Friedrich Cauer: Arses. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 1275.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Johannes Hackl, Joachim Oelsner: Babylonisches zu Artaxerxes IV. In: Klio. Band 100. Heft 3, 19. Dezember 2018, S. 688–708, doi:10.1515/klio-2018-0127, ISSN 0075-6334.
  2. Christoffer Theis: Die ägyptische Schreibung des persischen Königsnamens Arses. In: Carsten Peust, Wolfhart Westendorf (Hrsg.): Miscellanea in honorem Wolfhart Westendorf (= Gottinger Miszellen. Beiheft 3) Göttingen 2008, S. 120–123.
VorgängerAmtNachfolger
Artaxerxes III.Persischer König
338 bis 336 v.  Chr.
Dareios III.
Artaxerxes III.Pharao von Unterägypten
338 bis 336 v.  Chr.
Gegenkönig in Oberägypten: Chabbasch
Dareios III.