Koslar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Koslar
Stadt Jülich
Wappen von Koslar
Koordinaten: 50° 56′ N, 6° 19′ OKoordinaten: 50° 55′ 35″ N, 6° 19′ 6″ O
Höhe: 79 m
Fläche: 9,55 km²
Einwohner: 2853 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 299 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 52428
Vorwahl: 02461
Koslar auf der Tranchotkarte von 1806/07

Koslar ist der größte Stadtteil von Jülich im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen.

Durch den Ort fließt der Altdorf-Kirchberg-Koslarer Mühlenteich. Am östlichen Ortsrand fließt die Rur. Im Westen liegt Engelsdorf (Gemeinde Aldenhoven), im Norden Barmen, im Osten Jülich und im Süden Bourheim.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort, als Theoderich von Koslar als Zeuge beim Bündnis des Erzbischofs von Köln mit dem Herzog von Lothringen im Jahre 1208 genannt wurde. Dieses Koslarer Adelsgeschlecht starb 1420 aus.

Koslar wurde am Morgen des 25. November 1944 von Truppen der US Army (zwei Kompanien des 116. Infanterieregiments der 29th Infantry Division) erobert.[2]

Am 1. Januar 1972 wurde Koslar durch das Aachen-Gesetz zum Stadtteil von Jülich.[3]

Wappen des ehem. Amtes Koslar
Wappen der früheren Gemeinde Koslar
Wappen der früheren Gemeinde Koslar
Blasonierung: „In Blau drei silberne (weiße) Ringe in der Anordnung 2:1.“[4]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1950 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Es basiert auf dem Wappen der Herren von Koslar.
Katholische Pfarrkirche St. Adelgundis

Die katholische Pfarrkirche ist der hl. Adelgundis geweiht und gehört zur Jülicher Großpfarre Heilig Geist.

Im Ort gibt es die Gemeinschaftsgrundschule West und die Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“.

Sonderzug aus Jülich im Bahnhof Koslar (1981), rechts der provisorische Nachkriegs-Lokschuppen. Hinter dem Zug befindet sich heute der "Netto"-Markt, Bahnhofsgebäude und Lokschuppen wurden abgerissen und durch eine Reihe von Wohnhäusern entlang der Kreisbahnstraße ersetzt.

Am südlichen Ortsrand verläuft die Bundesautobahn 44. Den öffentlichen Personennahverkehr stellt Rurtalbus durch die AVV-Buslinien 279 (teilweise als Rufbus) und 281 sowie durch ein Anrufsammeltaxi sicher. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde der Busverkehr vom BVR Busverkehr Rheinland erbracht. Zusätzlich verkehrt in den Nächten von Freitag auf Samstag ein Disco-Bus nach Himmerich.

Linie Verlauf
271 (Verstärkerfahrten) Titz – Jülich
279 (Jülich Schulzentrum – Krankenhaus –) Jülich Bf/ZOB – Jülich Neues Rathaus – Walramplatz – Neubourheim – Koslar – Barmen – Merzenhausen – Ederen – Welz – (Floßdorf ←) Rurdorf – Linnich Rathaus – Linnich-SIG Combibloc
281 Jülich Bf/ZOB – Jülich Neues Rathaus – Walramplatz – Neubourheim – Koslar – Barmen – Merzenhausen – Ederen – Freialdenhoven – Aldenhoven
RufBus 279 Rufbus: Jülich Bf/ZOB – Jülich Neues Rathaus – Walramplatz – Koslar – Barmen – Merzenhausen – Ederen – Welz – Rurdorf – Linnich-SIG Combibloc (Sa tagsüber)
AST AnrufSammelTaxi: Mo–Fr abends, Sa nachmittags/abends, So
Jülich Bf/ZOB – Jülich Innenstadt – Koslar / Merzenhausen – Barmen – Floßdorf / Erzelbach / Boslar – Welz / Ederen / Rurdorf – Kofferen / Hottorf – Gereonsweiler – Gevenich / Kiffelberg – Glimbach – Körrenzig
Disco-Bus DiscoBus: nur in den Nächten Fr/Sa (kein AVV-Tarif)
Jülich Neues Rathaus – Walramplatz – Koslar – Barmen – Abwz. Floßdorf – Rurdorf – Linnich Rathaus – Glimbach – Körrenzig – Rurich – Baal Bf – Abzw. Doverheide – Hückelhoven – Himmerich

Ab 1911 betrieb die Jülicher Kreisbahn eine Bahnlinie von Jülich über Kirchberg und Koslar bis Puffendorf, bis 1971 mit Personenverkehr. Deshalb hatte der zweigleisige Bahnhof Koslar ein kleines Empfangsgebäude. Die Strecke wurde auch danach weiterhin für den Güterverkehr genutzt, ein wichtiger Kunde bis in die 1980er-Jahre war die Papierfabrik Schleipen & Erkens (heute Mondi) in Koslar, die über einen Gleisanschluss mit mehreren Weichen verfügte und zum Umrangieren der Waggons innerhalb ihres Fabrikgeländes eine eigene Werkslokomotive besaß. Bis 1980 gab es auf der Strecke außerdem Zuckerrüben-Transporte zur Zuckerfabrik Jülich. Der Schienengüterverkehr verlagerte sich jedoch immer weiter auf die Straße, Ende der 1990er-Jahre war der letzte nennenswerte Güterkunde der Schrotthändler Plum in Puffendorf, 1999 wurde der Schienenverkehr gänzlich eingestellt. Die Strecke ist zwar seit 2007 auch offiziell stillgelegt, die Bahntrasse ist jedoch bis heute (Stand 2021) rechtlich gesehen weiterhin dem Eisenbahnverkehr gewidmet.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ulrich Coenen: Von Juliacum bis Jülich. Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Vororte von der Antike bis zu Gegenwart. 2. Auflage. Verlag Mainz, Aachen 1989, ISBN 3-925714-17-0.
Commons: Koslar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Einwohner nach Ortsteil Stadt Jülich 2019. In: juelich.de. Stadt Jülich, abgerufen am 18. Mai 2022.
  2. Charles B. MacDonald: The Siegfried Line Campaign (= Center of Military History, United States Army [Hrsg.]: The United States Army in World War II – The European Theater of Operations). XXIV: Ninth Army’s Final Push to the Roer, S. 562 (army.mil).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 308 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  4. Wappen der Jülicher Stadtteile