Ludwig Georg Winter
Ludwig Georg Winter (* 18. Januar 1778 in Elzach-Prechtal; † 27. März 1838 in Karlsruhe) war ein badischer Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1815 trat er als Ministerialrat in das badische Innenministerium ein. 1830 wurde er Innenminister des Großherzogtums, von 1833 bis 1838 leitete er als Staatsminister die badischen Regierungsgeschäfte.
Er war die treibende Kraft hinter den frühen liberalen wirtschaftlichen und politischen Reformen in Baden, die das Land als „Musterland“ der politischen Ordnung im Deutschland des frühen 19. Jahrhunderts qualifizierten. Hierzu zählen die Gewerbefreiheit, die Öffentlichkeit der Geschworenengerichte, die Abschaffung des Zehnten (1822) sowie die badische Gemeindeordnung und die Gesetze zur Pressefreiheit (1831). Er setzte sich für die Förderung der Infrastruktur ein, so für die Rheinkorrektur, den Ausbau des Mannheimer Hafens und des Straßennetzes sowie den Bau des Eisenbahnnetzes.
1830 wurde Ludwig Georg Winter das Großkreuz des Zähringer Löwen-Ordens verliehen.[1]
Winter starb am 27. März 1838 an einem Schlaganfall. Am Vortag hatte er feierlich den außerordentlichen Landtag geschlossen, auf dem der Bau der Badischen Hauptbahn beschlossen worden war.[2]
Im Jahr 1855 wurde am Ettlinger-Tor-Platz (damaliger Ort des Hauptbahnhofes) ein Denkmal von Franz Xaver Reich (Figur) und Friedrich Theodor Fischer (Sockel) für Winter errichtet.[3] Es befindet sich seit 1964 im Beiertheimer Wäldchen.
Ehe und Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Winter war der Schwager des liberalen badischen Innenministers Karl Friedrich Nebenius, mit dem er politisch eng zusammenarbeitete.[4] Er heiratete Nebenius’ Schwester Adelheid Franziska Wilhelmine Nebenius (* 24. August 1798 in Malsberg; † 1870 in Karlsruhe). Beide hatten eine Tochter, Adelheid, die sich mit General Christian Götz vermählte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich von Weech: Winter, Ludwig Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 465–468.
- Franz Josef Mone: Lebensbeschreibung des badischen Ministers Ludwig Georg Winter. In: Alemannia, Band 29, 1901, S. 1–22, Commons
- K. Schenkel: Ludwig Georg Winter. In: Friedrich von Weech (Hrsg.): Badische Biographien. 2. Theil, Heidelberg 1875, S. 493–510
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nachlass im Generallandesarchiv Karlsruhe
- Ludwig Georg Winter im Stadtwiki Karlsruhe
- Nachdruck seiner letzten Rede
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums Baden, 1834, S. 52
- ↑ Edwin Kech: Die Gründung der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen. G. Braunsche Hofbuchdruckerei, Karlsruhe 1904, S. 116 f.
- ↑ Diverse. In: Heinz Schmitt (Hrsg.): Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715–1945. 2. Auflage. Band 7. Karlsruhe 1989, ISBN 3-7617-0264-7, S. 231 ff. (686 S., Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs).
- ↑ Klaus-Jürgen Matz: Nebenius, Carl Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 16–18 (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Winter, Ludwig Georg |
KURZBESCHREIBUNG | badischer Beamter |
GEBURTSDATUM | 18. Januar 1778 |
GEBURTSORT | Elzach-Prechtal |
STERBEDATUM | 27. März 1838 |
STERBEORT | Karlsruhe |