Südwestfalen

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Südwestfalen ist die Bezeichnung für den südlichen Teil der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen. Diese Region bildet kein einheitliches Gebiet. Südwestfalen stellt weder einen eigenständigen bzw. gebietsidentischen Regierungsbezirk wie z. B. Ostwestfalen-Lippe, noch eine Metropolregion dar.

Gemäß Statistiken vom Landesbetrieb IT.NRW ist es die Industrieregion Nr. 1 in Nordrhein-Westfalen und, je nach Zählweise, liegt die Bevölkerungsanzahl zwischen 1,4 Mio. und 1,7 Mio. Menschen.[1]

WDR-Lokalzeit-Gebiete mit „Südwestfalen“ (Studio Siegen, hellblau; Reg.-Bez. Arnsberg ohne östl. Ruhrgebiet)
Schalksmühle hat NRW-weit das höchste Pro-Kopf-Einkommen und den höchsten Anteil von Einkommensmillionären.

Die Region Südwestfalen ist nicht genau abgegrenzt. Zu ihr gehören das Sauerland, das Siegerland, das Wittgensteiner Land und die Hellwegbörden ohne den Kreis Unna. Damit umfasst sie den größten Teil des Regierungsbezirks Arnsberg, jedoch ohne das Ruhrgebiet. Der Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen werden nur manchmal hinzugezählt, da sie stärker in die Gebietseinteilung des Ruhrgebiets einbezogen werden. Dies gilt jedoch nicht zwingend für das Zugehörigkeitsgefühl der Einwohner. Zu nennen sind hier insbesondere Breckerfeld oder Hagen-Dahl. Die einwohnerstärksten Städte Südwestfalens sind Siegen, Iserlohn, Lüdenscheid, Arnsberg und Lippstadt.

Geographie und Natur

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Typisch für Südwestfalen: Eine kleine bis mittelgroße Stadt mit Gewerbegebiet, Altstadt und bewaldeten Hügeln.

Der größte Teil Südwestfalens ist durch eine Mittelgebirgslandschaft geprägt. Am Nordrand liegen die Hellwegbörden. Die fünf Kreise Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe, Soest und Siegen-Wittgenstein haben eine Flächengröße von etwa 6200 km² (rund drei Viertel des Regierungsbezirks Arnsberg).

Südwestfalen verfügt über einen großen Waldreichtum, der sich in dieser Dominanz in keiner anderen Region Deutschlands findet. Fast 60 Prozent der südwestfälischen Fläche ist bewaldet. Der Kreis Siegen-Wittgenstein mit 66 Prozent Waldfläche ist der waldreichste Kreis Deutschlands. 65 Prozent des südwestfälischen Waldes sind im privaten Besitz – ebenfalls eine bundesweite Ausnahmestellung.

Die Naturparks Arnsberger Wald und Sauerland-Rothaargebirge erstrecken sich über eine Fläche von insgesamt rund 3500 km². Topographisch gesehen erstreckt sich Südwestfalen von der Tiefebene im Kreis Soest, dessen tiefster Punkt mit 65 m ü. NHN in der Lippeniederung liegt, über eine Mittelgebirgslandschaft bis zum Rothaargebirge im Südosten. Dort liegt der Langenberg, der mit 843 m ü. NHN der höchste Berg Nordrhein-Westfalens ist. Auch Nordrhein-Westfalens dritthöchster Berg, der Kahle Asten, liegt in Südwestfalen.

Entsprechend seinen landschaftlichen Gegebenheiten gibt es viele Naturschutzgebiete.

Bei Bad Berleburg befindet sich mit der Wisent-Wildnis eine Herde wildlebender Wisente, welche es so seit Jahrhunderten nicht mehr in Deutschland gab. Das Artenschutzprojekt ist deutschlandweit einmalig.

Ein kleiner Teil des Möhnesees bei Abenddämmerung.

Stauseen und Flüsse

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Südwestfalen hat die größten Talsperren Nordrhein-Westfalens. Der Seilersee bzw. die Callerbach-, die Möhne-, die Henne-, die Sorpe-, die Glörtal-, die Bigge-, die Verse-, die Fürwigge-, die Obernautal- sowie die Diemeltalsperre speichern in abflussreichen Zeiten Wasser, das in Zeiten geringer natürlicher Wasserführung als Zuschusswasser an die Ruhr bzw. an die Weser abgegeben wird. Die Talsperren dienen damit einerseits dem Hochwasserschutz und andererseits der Niedrigwasseranreicherung der Ruhr in Trockenzeiten. Diese Stauseen dienen als Naherholungsgebiet und laden bspw. zu Wanderungen, zum Baden, zum Angeln und zum Übernachten ein.

Wichtige Flüsse sind Ruhr, Sieg, Lenne, Bigge und Möhne.

Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches zerfiel die Region in mehrere Herrschaftsgebiete. Hierzu zählten im Wesentlichen das kurkölnische Herzogtum Westfalen, die Grafschaft Mark, das Fürstentum Nassau-Siegen und die Wittgensteiner Grafschaften.

Caspar Christian Vogt von Elspe benutzte nachweislich im Jahre 1694 den Begriff Süderland/Sauerland.

Vogt von Elspe ist ein erloschenes Adelsgeschlecht des Herzogtums Westfalen. Der letzte Vogt von Elspe war bis zu seinem Tod im Jahr 1800 Gisbert Moritz Konrad. Seine Universalerbin Anna Luise Gisbertine von Bodelschwingh heiratete Karl Wilhelm Georg von Plettenberg, wodurch Städte wie Werl und Schwerte in den Besitz der Familie von Plettenberg übergingen. Von Plettenberg wiederum ist ein westfälisches Uradelsgeschlecht, welches sich gesichert bis zum Jahr 1187 zurückverfolgen lässt. An das Herzogtum Westfalen grenzte die Grafschaft Mark an, die sich namensmäßig auch heutzutage noch in den Namen Märkischer Kreis und Märkisches Sauerland wiederfindet. Die Grafschaft erstreckte sich über 3000 km² von Hamm (Burg Mark) über Altena bis Soest. Ebenfalls an das Herzogtum Westfalen grenzte das Fürstentum Nassau-Siegen, das sich 1606 vom Haus Nassau-Dillenburg abspaltete und die neue Linie des Hauses Nassau-Siegen begründete. Das Haus Sayn-Wittgenstein wiederum ist ein Geschlecht früheren deutschen Hochadels. Beides sind ehemalige Grafschaften.

Im Wiener Kongress wurde die Region dem Königreich Preußen zugeteilt und bildete, neben dem Münsterland, Ostwestfalen-Lippe und dem Ruhrgebiet, einen Teil der neu gegründeten Provinz Westfalen. Die Stadt Arnsberg wurde Sitz des Regierungspräsidenten und damit eines der drei politischen Zentren dieser Provinz. Seit 1946 ist Südwestfalen ein Teil des Landes Nordrhein-Westfalen.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Hunderte Mittelständler und Familienunternehmen verschiedener Industriebranchen, insbesondere in den Bereichen Automotive, Elektrotechnik, Gebäudetechnik und Metall- und Maschinenbau, davon viele Hidden Champions, haben ihren Sitz in der Region.[2][3] 70 % der deutschen Produktion von Schaltern und Steckdosen, 60 % der Sanitärarmaturen und jede zweite in Deutschland hergestellte Leuchte kommen aus Südwestfalen.[4]

Der Beschäftigtenanteil im produzierenden Gewerbe beträgt 47 Prozent. Dies ist deutschlandweit der dritthöchste und in Nordrhein-Westfalen der höchste Wert.[5][6] Weitere Wirtschaftszweige sind die Land- und Forstwirtschaft, das Handwerk sowie der Dienstleistungssektor (Handel, Beratung und Tourismus).[7] Mit etwa 6.000 ha Anbaufläche befindet sich eine der größten Weihnachtsbaumkulturen Deutschlands und Europas in Südwestfalen.[8]

Zu den größten Unternehmen, sowohl mitarbeiter- wie umsatzseitig, gehören unter anderem Gedia, Hueck, Kirchhoff, Kostal, Mubea, OBO Bettermann, Otto Fuchs, SSI Schäfer, Trilux, Viega und Vossloh. Vossloh und Centrotec Sustainable sind zudem börsennotiert.

Viele der heimischen Unternehmen sind inhabergeführte Familienunternehmen, zum Teil in 5. Generation (wie bei der Veltins Brauerei) und darüber hinaus. So wurde die Brauerei Bosch 1705 gegründet und ist das älteste Unternehmen im Wittgensteiner Land. Der Metallverarbeiter und Kaminhersteller Olsberg blickt sogar auf eine Historie von 450 Jahren zurück.[9]

Regelmäßig erheben die örtlichen Industrie- und Handelskammern anhand der Kriterien „Eigenständigkeit und operative Führung“, „international relevantes Produkt/Dienstleistung“, „quantitativ oder qualitativ umsatzstärkste Top 3 ihres Marktes“ die Marktstellung von Unternehmen in der Region. Aktuell (Stand 2018) sind dies 153 Betriebe.

Unternehmen in Südwestfalen mit führenden Positionen in ihren Märkten (international)
ABUS August Bremicker Söhne Achenbach Buschhütten ALANOD Aquatherm ASO Albrecht Bäumer Bender & Wirth Behr-Hella Thermocontrol
Berghoff Ferdinand Bilstein BIW Isolierstoffe Brökelmann, Jäger und Busse Bombardier Transportation BRILEX BSW Berleburger Schaumstoffwerk BURG F. W. Lüling
burgbad Busch & Müller Leuchten BUSCH CENTROTHERM Systemtechnik CONEC Elektronische Bauelemente DANGO & DIENENTHAL Maschinenbau DESCH Antriebstechnik Dometic
DORMA Aloys F. Dornbracht DST Dauermagnet System Technik Eibach Industries EJOT Holding EMG Automation ERCO Jakob Eschbach
FM-Plast Josef Fröhling FROHN Otto Fuchs J. D. Geck Heinrich Georg Gontermann-Peipers Goodrich Lighting Systems
Gottschalk Theodor Gräbener GROHE Federnwerke J.P. Grueber Guntermann & Drunck Harburg-Freudenberger Maschinenbau H & T Marsberg I. + A. Hark Orchideen
HASCO Hasenclever HBPO TA Heimeier Heicks Industrieelektronik Hella GmbH & Co. KGaA Gustav Hensel Maschinenfabrik Herkules HESS Maschinenfabrik
Accumulatorenwerke HOPPECKE Carl Zoellner & Sohn Wilhelm Humpert Hunold + Knoop Kunststofftechnik HydroPhon Kunststofftechnik IDEAL-Werk C. + E. Jungeblodt Infineon Technologies Infineon Technologies Bipolar
IQfy ITH JOST TSUBAKI KABELSCHLEPP A. + E. Keller Gebr. Kemper KettenWulf Kettler
KIRCHHOFF Gruppe ERNST KOCH KONTRA Anlagentechnik Leopold Kostal KRAH Unternehmensholding Küberit Profile Systems Kuchenmeister Kusch+Co
Hugo Lahme Lahme Werner Langer LINN Gerätebau Märkisches Werk MEDICE Arzneimittel Pütter MeisterWerke Schulte MENNEKES Elektrotechnik
Franz Miederhoff MK Metallfolien MPG – Mendener Präzisionsrohr MUBEA Tailor Rolled Blanks NEOSID Pemetzrieder Neubauer Automation Nölle-Pepin OBO BETTERMANN
Olsberg Hermann Everken Oventrop Ernst Pennekamp platzmann federn pmdtechnologies Pöttker Auszugsysteme Presspart QASS
Rudolf Rafflenbeul rbr Messtechnik REMBE® GmbH Safety + Control RINK Ritzenhoff Schäfer Werke Schäffer Maschinenfabrik Schlüter-Systems
SCHMETZ Schniewindt Schroth Safety Products Rolf Schütt SELVE SKS metaplast Scheffer-Klute SMS group SPAX International
Günther Spelsberg SUDHAUS SVT Taprogge THIELE ThyssenKrupp Bilstein ThyssenKrupp Rothe Erde Tital
TMT – Tapping Measuring Technology TRACTO-TECHNIK Transfluid Maschinenbau TRILUX Albert Turk UMAREX Sportwaffen Erich Utsch VDM Metals
VETTER Krantechnik VIEGA Jörg Vogelsang Vossloh Vossloh-Schwabe VSE Volumentechnik Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik WaldrichSiegen Werkzeugmaschinen
C. D. Wälzhol WEMA WEPA Hygieneprodukte WESTFALIA Metallschlauchtechnik WHW Walter Hillebrand Casp. Arn. Winkhaus (CAW) Wippermann jr. Wrede Industrieholding
Zepter Flugtechnik Zoz

Bekannte Produkte

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Der Mennekes-Stecker, Batterien und Ladestationen von Hoppecke, Türen von ECO Schulte, Strümpfe von Falke, Küchen- und Elektrogeräte von Severin, Bad- und Küchenarmaturen von Grohe, Dornbracht und Keuco, Küchentücher und Toilettenpapier von WEPA, Gläser von Ritzenhoff, Schlösser und Tresore von Burg-Wächter, SIKU-Spielzeugmodelle, Wilesco-Dampfmaschinen, Felgen und Räder von Borbet, Arzneimittel von Medice, Büroartikel von Durable, Motorradbekleidung von Römer[10] sowie die Biere von Krombacher, Veltins und Warsteiner sind einige bekannte Produkte, die in südwestfälischen Städten hergestellt und vertrieben werden. Auch die heutzutage typischen Entsorgungsbehälter (Mülltonnen, Müllcontainer) aus Kunststoff haben ihren Ursprung in Südwestfalen, respektive Iserlohn.

Handwerkskammern

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Die Handwerkskammer Südwestfalen hat ihren Sitz in Arnsberg. Zum Kammerbezirk gehören der Hochsauerlandkreis, der Märkische Kreis, der Kreis Olpe und der Kreis Siegen-Wittgenstein. Insgesamt bestehen in ihrem Bereich rund 11.300 Handwerks- und handwerksähnliche Betriebe mit etwa 84.000 Beschäftigten. Dagegen ist die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer nur für Hagen, den Märkischen Kreis und einen Teil des Ennepe-Ruhr-Kreises zuständig. Der Einzelhandelsverband Südwestfalen ist außerdem für den Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig.

Verkehrsanbindung

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Angrenzend, als auch innerhalb Südwestfalens liegen die Autobahnen A4, A44, A45, A46 und A445.

In Südwestfalen gibt den Regionalflughafen Siegerland, über den aber kein regelmäßigem Linienverkehr angeboten wird. Darüber hinaus gibt es die Verkehrslandeplätze Arnsberg-Menden, Altena-Hegenscheid und Meschede-Schüren. Weiterhin gibt es einige Sonderlandeplätze. Die nächstgelegenen Flughäfen mit regelmäßigem Linienverkehr sind die Flughäfen Paderborn/Lippstadt, Dortmund, Düsseldorf und Köln-Bonn.

Der Iserlohner Campus der UE bzw. BiTS liegt unmittelbar am Seilersee

In der Fachhochschule Südwestfalen mit Sitz in Iserlohn und Standorten in Hagen, Meschede, Soest und Lüdenscheid waren zum Wintersemester 2017/18 13.276 Studierende eingeschrieben.[11] Ihr Studienangebot ist ingenieurswissenschaftlich, informationstechnisch sowie betriebs- und agrarwirtschaftlich geprägt.[12]

In der Universität Siegen waren zum Wintersemester 2017/18 19.350 Studierende eingeschrieben. Sie bietet ein naturwissenschaftlich-technisches, bildendes und architektonisches, philosophisch-theologisches und wirtschaftliches Studienangebot.

Die private Hochschule UE (vormals BiTS Iserlohn) verteilt sich auf die Standorte Iserlohn, Berlin und Hamburg und ist spezialisiert auf einzelne Disziplinen der Betriebswirtschaftslehre, z. B. Wirtschaftspsychologie, Digital Business, Medien-Management, o. ä.[13]

Die Hochschule Hamm-Lippstadt bietet einen interdisziplinären Studienkanon aus betriebswirtschaftlichen, technischen und naturwissenschaftlichen Gebieten, z. B. Biomedizin, Computervisualistik, Mechatronik und weiterem.

Hinzu kommen in angrenzenden Städten die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Technische Universität Dortmund, die Fachhochschule Dortmund, die Fernuniversität in Hagen und weitere Hochschulen des Ruhrgebietes, Münsterlandes und Ostwestfalens.

Freizeitgestaltung

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Mittig der Eingang zur Balver Höhle, Europas größter offener Kulturhöhle und Stätte verschiedener Veranstaltungen.

Ein bedeutendes Brauchtum ist das Schützenwesen, das in den einzelnen Ortschaften von Schützenbruderschaften, Musikvereinen und Chören getragen wird. Hervorzuheben sind hierbei die Schützenfeste in Balve und in der Lürbke. Ersteres, da es in einer Höhle stattfindet[14] und Letzteres, da dort mehr Menschen Mitglied im Schützenverein sind, als die Lürbke Einwohner hat (Verhältnis im Jahr 2013: Auf einen Einwohner kommen acht Schützenmitglieder).[15]

Das seit 1833 stattfindende Stünzelfest in Bad Berleburg ist gleichermaßen Tierschau, Jahrmarkt und Volksfest mit mehr als 10.000 Besuchern pro Jahr.

In vielen Städten findet jährlich eine Kirmes statt, z. B. die Wendsche Kärmetze in Wenden (Sauerland) als größtes Volksfest Südwestfalens mit mehr als 300.000 Besuchern pro Jahr, die Pfingstkirmes in Menden (Sauerland), die Allerheiligenkirmes in Soest (die bereits 680-mal stattfand und im Guinness-Buch der Rekorde als größte Innenstadtkirmes Europas steht) sowie in Brilon die Michaeliskirmes mit über 500-jährigem Bestehen.

In Warstein findet der europaweit größte Heißluftballon-Wettbewerb, die Internationale Montgolfiade statt.

Die Stadt Werl mit der Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung ist darüber hinaus der drittgrößte deutsche Wallfahrtsort.

Burgen, Schlösser und Museen

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Schloss Herdringen, Ort verschiedener Events. Diente bis 2008 auch als Kulisse für verschiedene Filmaufnahmen.

Zahlreiche Burgen, Schlösser und Museen finden sich in Südwestfalen. Dazu gehören: Schloss Herdringen, Schloss Alme, Schloss Arnsberg, Burg Schnellenberg, Schloss Berleburg, Schloss Wocklum, Stift Cappel, Schloss Eringerfeld, die Ginsburg, Schloss Hovestadt, Schloss Adolfsburg, Schloss Junkernhees, Burg Bilstein, Schloss Lehnhausen, die Stiftsruine Lippstadt, Stift Keppel, Schloss Neuenhof, Schloss Badinghagen, das Siegener Obere Schloss und Untere Schloss, Schloss Körtlinghausen und Schloss Melschede.

Heraus ragt die Burg Altena, denn die im 12. Jahrhundert entstandene Burg ist die erste ständige Jugendherberge der Welt, seit dort eine von Richard Schirrmann 1914 errichtet wurde.

Insgesamt liegen in den fünf südwestfälischen Landkreisen(Märkischer Kreis, Hochsauerlandkreis, Kreis Siegen-Wittgenstein, Soest und Olpe) 137 Burgen und Schlösser.

In Balve-Wocklum befindet sich mit der Luisenhütte die älteste mit vollständiger Einrichtung erhaltene Hochofenanlage Deutschlands und wurde 2003 als Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung eingestuft. Im Freudenberger Technikmuseum ist eine Sammlung historischer Nutzfahrzeuge ausgestellt, darunter eine Dampfmaschine von 1904. In Lüdenscheid steht mit der Phänomenta das erste Science Zentrum NRWs. Besucher können dort durch ihr eigenes Handeln grundlegende Phänomene der Physik und Technik mit ihren Sinnen erfassen und verstehen.

In Siegen gibt es das Museum für Gegenwartskunst und in Erndtebrück steht ein noch teilweise für Ausbildungszwecke genutzter Luftverteidigungsbunker. Das dortige Militärgelände beherbergt zudem ein entsprechendes Museum und einen Paintball-Park. Im Museum „Haus Hövener“ bei Brilon finden sich Dinosaurier-Exponate sowie im Original erhaltenen Möbel und Accessoires, wodurch die Wohnkultur und das Leben von 1870 bis 1910 authentisch erlebt werden kann.

Veranstaltungsorte

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Stätte für Theateraufführungen, Konzerte und Shows sind die Siegerlandhalle, das Apollo Theater Siegen, das Sauerland-Theater Arnsberg, das Parktheater Iserlohn, der Sauerlandpark Hemer, das Kulturhaus Lüdenscheid, die Festspiele Balve, die Wilhelmshöhe Menden sowie die Stadthalle und das Kulturhaus „Alter Schlachthof“ in Soest. Musiker, Chöre, Comedians und Theater-Ensembles treten in diesen Veranstaltungsorten auf.

Auf den Freilichtbühnen in Herdringen, in Freudenberg und in Hallenberg werden für Familien mit Kindern auch Märchen aufgeführt.

Im Freizeitpark Fort-Fun in Bestwig-Wasserfall und im Panorama-Park Sauerland Wildpark in Kirchhundem werden verschiedene Shows aufgeführt.

Dank seines Waldreichtums und der Seen lassen sich in Südwestfalen viele Outdoor-Sportarten betreiben, z. B. das Wandern, das Nordic Walking, das Rad fahren und Mountainebiken, das Klettern, das Baden und das Segeln. Hierbei ist auch der Wildwald Voswinkel zu erwähnen.

Die Seen, wie der Möhnesee oder der Sorpesee sind touristisch sehr gut erschlossen und bieten umfangreiche Unterkunfts-, Gastronomie und Unterhaltungsmöglichkeiten an. Wasserfreunde ist in Plettenberg das Freizeitbad Aquamagis zu empfehlen.

Da auch viele Höhlen vorhanden sind (u. a. Dechenhöhle, Reckenhöhle, Attahöhle und diverse Kleinere im Hönnetal) sind Höhlenerkundungen und -Forschungen ebenfalls zu erwähnen.

Von Werl nach Soest findet Deutschlands größter Silvesterlauf statt. Die Strecke beträgt 15 km.

Das Skigebiet Winterberg mit der St. Georg Schanze im Hintergrund.

Sehr beliebt sind zudem Wintersportarten, wie Ski- und Snowboarding und der Bob- und Rodelsport. Hervorzuheben sind der Eishockey-Club Iserlohn Roosters sowie die Bobbahn und das Skiareal in Winterberg. In der Nähe befindet sich ebenfalls die Skisprungschanze und das Skigebiet Willingen. Ein kleineres Skigebiet findet sich in Wildewiese.

Auf dem Gelände der Bobbahn befinden sich ebenfalls eine Sommerrodelbahn, ein Bikepark und die Panorama-Erlebnisbrücke mit Aussichtsplattformen, einem Naturerlebnispfad und sog. Spaßelementen auf der Brücke selbst.

Deutschlandweit bekannt ist das seit 70 Jahren bestehende Balver Optimum, einem jährlichen Reitturnier im Dressur- und Springreiten. Es richtet seit 2011 und bis 2025 (Stand: 2018) die Deutschen Meisterschaften in diesen Disziplinen aus.[16]

Eine junge Sportart ist Segway-Polo, welches von Hemeraner und Balver Mannschaften gespielt wird. Die Balver Mammuts waren Deutscher Meister, Europameister und Weltmeister.

Auch gibt es zahlreiche Fußballvereine in den Kreis-, Verbands- und Oberligen, der bekannteste ist der ehemalige Zweitligaverein Sportfreunde Siegen.

Förderprogramm Regionale

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Vom Institut für Demoskopie Allensbach wurde im Auftrag des Kreises Soest, des Hochsauerlandkreises, des Märkischen Kreises, des Kreises Olpe sowie des Kreises Siegen-Wittgenstein die Südwestfalen-Studie 2007 erstellt, in der die Menschen über Lebensqualität und Regionalbewusstsein befragt wurden.[17] Die genannten Kreise traten zunächst als Arbeitskreis und ab dem Jahr 2007 gemeinsam unter dem Dach Südwestfalen auf und haben sich 2006 um die Ausrichtung des NRW-Strukturförderprogramms Regionale 2013/2016 beworben und die Regionale 2013 ausgerichtet.[18][19] 2017 erhielten die Region Südwestfalen, die Region Bergisches Rheinland mit dem Oberbergischen Kreis, Teilen des Rhein-Sieg-Kreises und dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Region Ostwestfalen-Lippe mit den Kreisen Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie der kreisfreien Stadt Bielefeld den Zuschlag für die Regionale 2022/2025.[20]

  • In Nehden und Balve finden sich Dinosaurier-Funde (u. a. Zähne)
  • In der Balver Höhle lagerten bereits vor 100.000 bis 40.000 Jahren Järgergruppen. Daher gilt die Balver Höhle als älteste Kulturhöhle Europas.
  • Das Freizeitbad Aquamagis in Plettenberg war deutschlandweit das erste mit einer Loopingrutsche sowie weltweit mit einer Windrutsche.[21]
  • Die Inlineskater der Samurai Iserlohn sind mit 30 Stunden am Stück gespieltem Inlineskater-Hockey Weltrekordhalter.
  • Bei Niederholzklau steht die etwa 650 Jahre alte Bärenwaldeiche. Sie ist ein Naturdenkmal.

Persönlichkeiten

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Personen mit überregionaler Bekanntheit und Wirkung, die gebürtig aus den obigen südwestfälischen Orten stammen, sind unter anderem:

  • Stephan Habscheid, Gero Hoch, Heike Sahm, Volker Stein (Hrsg.): Schaut auf diese Region! Südwestfalen als Fall und Typ. Diagonal. Zeitschrift der Universität Siegen, Nr. 34. V&R unipress, Siegen 2013, ISBN 978-3-8471-0143-7.
Commons: Südwestfalen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. IHKs von Arnsberg, Hagen, Siegen: Südwestfalen in Zahlen. (PDF) Die wichtigsten Strukturdaten der Region Südwestfalen im Überblick. September 2017, S. 2, 3, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  2. IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland: „Hidden Champions“ aufgedeckt – IHKs präsentieren Weltmarktführer aus Südwestfalen vom 14. Februar 2013 abgerufen am 10. Dezember 2014
  3. Industrie- und Handelskammern: Liste der 153 Weltmarktführer aus Südwestfalen. (PDF) Abgerufen am 27. Januar 2018.
  4. Gebäudetechnik in Südwestfalen – Die Branche. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2018; abgerufen am 27. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.suedwestfalen.com
  5. LWL – Christian Krajewski: Südwestfalen – Hidden Champion unter den deutschen Industrieregionen abgerufen am 10. Dezember 2014
  6. Südwestfalen Agentur: Industrieregion Nr. 3 in Deutschland, abgerufen am 20. August 2017.
  7. Südwestfalen – eine der drei Top-Industrieregionen Deutschlands. Abgerufen am 27. Januar 2018.
  8. Thomas Fartmann, Steffen Kämpfer, Franz Löffler: Weihnachtsbaumkulturen im Hochsauerland. In: Der Falke. Dezember 2017, S. 20–23.
  9. Olsberg GmbH. Abgerufen am 5. November 2018.
  10. Geschichte des Unternehmens. Abgerufen am 27. Januar 2018.
  11. Standorte der Fachhochschule Südwestfalen. Abgerufen am 11. Dezember 2011.
  12. FH-SWF Unser Profil. Abgerufen am 28. Oktober 2018.
  13. BiTS Iserlohn: Studiengänge BiTS Iserlohn. Abgerufen am 28. Oktober 2018.
  14. Balver Höhle. Abgerufen am 28. Oktober 2018.
  15. Michael Blum ist neuer König in der Lürbke. Abgerufen am 28. Oktober 2018.
  16. Turniergemeinschaft Balve GmbH: Das BALVE OPTIMUM international. Abgerufen am 28. Oktober 2018.
  17. derwesten.de zur Allensbach Umfrage 2007 – Der Südwestfale: Das (nun) bekannte Wesen, abgerufen am 14. November 2018.
  18. Archiv Pressemitteilungen 2007: Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 20. August 2017.
  19. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Südwestfalen – eine REGION wächst heran von Rudolf Grothues (Erstveröffentlichung 2010). Abgerufen am 8. November 2018.
  20. Archiv Pressemitteilungen 2017: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen: Gleich drei Regionen erhalten den Zuschlag und bekommen millionenschwere Förderung des Landes NRW. Abgerufen am 13. November 2018.
  21. Neuheit im AquaMagis: Erste Windrutsche der Welt in Plettenberg. 5. Juli 2018, abgerufen am 5. November 2018.