Papers by Gabriele Anderl
, eight rabbis and Jewish communal leaders traveled to the Indian city of Dharamasala in order to... more , eight rabbis and Jewish communal leaders traveled to the Indian city of Dharamasala in order to discuss with the XIV Dalai Lama intersections and points of contact between Buddhism and Judaism. It was their intention to create and promote an inter-religious dialogue. In his bestseller, "The Jew in the Lotus" (1994), Rodger Kamenetz recorded this historical event and popularized the notion of "Je(w)Bu" (or "BuJews, " or "BuJus"), which at that point had already existed for several decades: Je(w)Bus have a Jewish background, yet, practise, for the most diverse reasons thinkable, aspects derived from Buddhist spiritualism. 1 The various names that are in use for this phenomenon reflect the variety of identities constructed out of the encounter, entanglement, hybridity, or syncretism of Judaism/Jewishness and Buddhism (and other Asian cultures and religions): Some put the Jewish aspect first, while others stress the Buddhist. One identity can serve as the background to the foregrounded other(s); many "JewBus" do not see contradictions between the two. 2 Not coincidentally, such encounters between Judaism/Jewishness and Asian cultures and religions has a broad appeal particularly in the United States, where a multi-ethnic and multi-religious society have facilitated them with the lowering of social barriers between different groups. The validation of difference particularly since the 1960s, the declining retention rates of large, established religious institutions, the fascination with exotic "others" as alternatives to mainstream religious ideas and practices, and the increase in religious subjectivity have all contributed to a contemporary openness to hybrid 1
Im einleitenden Katalogtext zur Ausstellung Recollecting. Raub und Restitution im MAK Wien 2009 v... more Im einleitenden Katalogtext zur Ausstellung Recollecting. Raub und Restitution im MAK Wien 2009 verwies die Kuratorin Alexandra Reininghaus auf die Bedeutung von restituierten Kunst-und Alltagsgegenständen im biografischen Kontext und für das Familiengedächtnis: »Individuelle, an das zurückgegebene Objekt geknüpfte Geschichten erfahrbar zu machen, die für die Nachkommen der heutigen EigentümerInnen von Relevanz sind, war eines der zentralen Anliegen dieser Ausstellung.« 1 Was aber, wenn zu restituierende Gegenstände diesem Anspruch nicht gerecht werden? Wenn nicht nur ihr materieller Wert vernachlässigbar ist, sondern seitens der rechtmäßigen Eigentümer_innen oder deren Nachfahren auch kein emotionaler Anknüpfungspunkt an die Vergangenheit gefunden wird? Ein Beispiel dafür sind jene zehn ethnografischen Objekte, die-gemäß einer Empfehlung des Kunstrückgabebeirates im Jahr 2007-an die Rechtsnachfolger_innen von Gertrude Marle 2 zurückgegeben werden sollen: ein Bogen und neun Pfeile aus Brasilien, die an das damalige Museum für Völkerkunde, das heutige Weltmuseum Wien, gelangt waren-den hausinternen Aufzeichnungen zufolge am 3. November 1938. Es handelte sich, so besagen zumindest die Akten, um ein »Geschenk« von Gertrude Marle an das Museum, was bedeutet, dass keine Gegenleistung dafür erbracht worden ist. Die Objekte wurden im Inventarband unter Post II/1938 verzeichnet und erhielten die durchlaufenden Inventarnummern von 127.052 bis 127.062. Einer der ursprünglich zehn Pfeile war 2007 nicht mehr im Museum auffindbar. 3 Ob es sich bei dem angegebenen Datum tatsächlich um den Tag der Übergabe gehandelt hat, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit belegen. Unklar bleibt auch, durch wen die Objekte dem Museum ausgehändigt worden sind und ob die »Schenkung« mit dem Einverständnis der Eigentümerin erfolgt ist. Aus dem Akt der Finanzlandesdirektion Wien zu Gertrude 1 Alexandra REININGHAUS, Zur Ausstellung, in: Alexandra REININGHAUS (Hg.), Raub und Restitution, Katalog zu einer Ausstellung des MAK, Wien 2009, S. 12-13. 2 In den Akten, auch jenen aus der NS-Zeit, scheinen als Vornamen die Varianten Gertrud und Gertrude auf. Laut Taufschein lautete der Name Gertrud, im Exil nannte sie sich Gertrude. Im vorliegenden Text wird einheitlich von Gertrude Marle die Rede sein.
transcript Verlag eBooks, Nov 7, 2022
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10 Jahre Kommission für Provenienzforschung, 2009
Nach ersten Berufserfahrungen als Kirchenmusikerin und mehrjähriger Tätigkeit als Musik-lehrerin ... more Nach ersten Berufserfahrungen als Kirchenmusikerin und mehrjähriger Tätigkeit als Musik-lehrerin promovierte Maike Aden 2009 in ihrer zweiten Profession als Kunstwissenschaftle-rin über den niederländischen Künstler Bas Jan Ader und seine aktuelle künstlerische Rezep-tion. Parallel dazu arbeitete sie für Ausstellungs-und Vermittlungsprojekte in Archiven, Mu-seen, Galerien und auf der documenta12 speziell zu Themen der Moderne und Gegenwart, aber auch zur Romantik. Seit 2007 lehrt sie Kunsttheorie und Kunstvermittlung an Universi-täten-immer in kritisch wie respektvoll gestalteten Kooperationen mit Ausstellungsinstitu-tionen. In theoretischen wie empirischen Forschungsprojekten untersucht sie Fragen der "Kunstrezeption seit den 1960er Jahren", der "Inszenierung von Graphien als Erfahrungsäu-ßerungen und Reflexionsanlass" und des "Gebrauchs von Bildern in der praktischen Theolo-gie". Daneben betreibt sie seit 2011 die Erschließung und Präsentation eines Archivs für Künstlerpublikationen in Belgien. Dazu gehören auch die Mitherausgabe der "Gesammelten Schriften" des Sammlers und die Forschungsarbeit sowohl für Ausstellungen als auch für ein fundiertes Klassifikationssystem für Künstlerpublikationen am Museum Reina Sofia.
PaRDeS, die Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e. V., erforscht die fruchtbare kult... more PaRDeS, die Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e. V., erforscht die fruchtbare kulturelle Vielfalt des Judentums sowie ihre Berührungspunkte zur nichtjüdischen Umwelt in unterschiedlichen Bereichen. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
... wesentlich mehr Fälle als angenommen
Dokumente aus den Vorkriegs-und Kriegsjahren 1.1.2 Verlorene und größtenteils verlorene Bestände ... more Dokumente aus den Vorkriegs-und Kriegsjahren 1.1.2 Verlorene und größtenteils verlorene Bestände 1.1.3 Nachkriegsbestände 1.1.4 Zeitzeugenerinnerungen 1.2 Forschungsstand 2 Die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Entstehung der Zentralstelle 2.1 Die Entwicklung der Judenverfolgung und die Verarmung der Juden im "Altreich" 2.2 Der Status der jüdischen Organisationen im "Altreich" nach dem "Anschluss" Österreichs 2.3 Auswanderungshilfe und staatliche Auswanderungskontrolle im "Altreich" 2.4 Vorschriften für die Auswanderung aus dem Deutschen Reich vor 1938 2.5 Verknüpfung der Auswanderung mit dem Vermögensentzug im "Altreich" 2.5.1 Sondersteuern im "Altreich" bis 1938 2.6 Zentralisierungsbestrebungen im "Altreich" 2.7 Die Rolle des SD bei der Verfolgung und Vertreibung der Juden bis 1938 Österreich nach dem "Anschluss" und die Forcierung der jüdischen Auswanderung 3.1 Auswanderungsvorschriften und Auswanderungsverfahren nach dem 13. März 1938 3.1.1 Passerteilungsvorschriften in Österreich 3.1.2 Devisen-und Steuerbestimmungen für die "Ostmark" 3.1.3 Schwierigkeiten bei der Abwicklung der Auswanderung in der Zeit zwischen dem "Anschluss" und der Gründung der Zentralstelle 3.2 Die Lage der Israelitischen Kultusgemeinde nach dem "Anschluss" 3.2.1 Der Rechtsstatus der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich 1938 3.2.2 Alte und neue Aufgaben der IKG bis zur Gründung der Zentralstelle 3.3 Auswanderungsverfahren und Auswanderungshilfe durch traditionelle Institutionen nach dem "Anschluss" 3.4 Politische Verknüpfung des Vermögensentzuges mit der Auswanderung 3.5 Die Devisenbeschaffung durch die Kultusgemeinde unter Aufsicht des SD 3.6 Ansätze zur Zentralisierung der jüdischen Auswanderung 4 Die Errichtung der Zentralstelle für jüdische Auswanderung 4.1 Umsetzung der Idee einer Zentralstelle für jüdische Auswanderung 4.2 Der Bürckel-Erlass 4.3 Organisatorische Umsetzung 4.3.1 Personal 4.3.2 Topographische Voraussetzungen der Zentralstelle für jüdische Auswanderung 4.3.3 Zusammenarbeit der Zentralstelle mit staatlichen Behörden 4.4 Andere mit der Auswanderung befasste Einrichtungen 4.5 Die Zentralstelle und die jüdische Gemeinde 5 Aufgabenverständnis der Zentralstelle 5.1 Auswanderungsförderung 5.1.1 Passverfahren 5.1.2 Beschaffung von Einreisemöglichkeiten 5.1.3 Die Beschaffung von Devisen und deren Verwendung für die Auswanderung 5.1.4 Fortbestehende Koordinationsschwierigkeiten 5.2 Vermögensvereinnahmung 5.2.1 Die Einrichtung des Auswanderungsfonds 5.2.2 Die Finanzierung der Vertreibung durch Erpressung am Beispiel der "Kreditkasse für Kleingewerbe und Kleinhandel" in Wien 5.3 Jüdisches Fürsorgewesen 5.4 Die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in der zeitgenössischen Wahrnehmung und in der heutigen Einschätzung
Page 1. Schrifte nreihe der Kommission für Provenienzforschung Band 1 Gabriele Anderl Christoph B... more Page 1. Schrifte nreihe der Kommission für Provenienzforschung Band 1 Gabriele Anderl Christoph Bazil Eva Blimlinger Oliver Kühschelm Monika Mayer Anita Stelzl-Gallian Leonhard Weidinger (Hg.) ... wesentlich mehr Fäl als angenommen le Page 2. Page 3. Page 4. Page 5. ...
... (k)ein Ende in Sicht
Im einleitenden Katalogtext zur Ausstellung Recollecting. Raub und Restitution im MAK Wien 2009 v... more Im einleitenden Katalogtext zur Ausstellung Recollecting. Raub und Restitution im MAK Wien 2009 verwies die Kuratorin Alexandra Reininghaus auf die Bedeutung von restituierten Kunst-und Alltagsgegenständen im biografischen Kontext und für das Familiengedächtnis: »Individuelle, an das zurückgegebene Objekt geknüpfte Geschichten erfahrbar zu machen, die für die Nachkommen der heutigen EigentümerInnen von Relevanz sind, war eines der zentralen Anliegen dieser Ausstellung.« 1 Was aber, wenn zu restituierende Gegenstände diesem Anspruch nicht gerecht werden? Wenn nicht nur ihr materieller Wert vernachlässigbar ist, sondern seitens der rechtmäßigen Eigentümer_innen oder deren Nachfahren auch kein emotionaler Anknüpfungspunkt an die Vergangenheit gefunden wird? Ein Beispiel dafür sind jene zehn ethnografischen Objekte, die-gemäß einer Empfehlung des Kunstrückgabebeirates im Jahr 2007-an die Rechtsnachfolger_innen von Gertrude Marle 2 zurückgegeben werden sollen: ein Bogen und neun Pfeile aus Brasilien, die an das damalige Museum für Völkerkunde, das heutige Weltmuseum Wien, gelangt waren-den hausinternen Aufzeichnungen zufolge am 3. November 1938. Es handelte sich, so besagen zumindest die Akten, um ein »Geschenk« von Gertrude Marle an das Museum, was bedeutet, dass keine Gegenleistung dafür erbracht worden ist. Die Objekte wurden im Inventarband unter Post II/1938 verzeichnet und erhielten die durchlaufenden Inventarnummern von 127.052 bis 127.062. Einer der ursprünglich zehn Pfeile war 2007 nicht mehr im Museum auffindbar. 3 Ob es sich bei dem angegebenen Datum tatsächlich um den Tag der Übergabe gehandelt hat, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit belegen. Unklar bleibt auch, durch wen die Objekte dem Museum ausgehändigt worden sind und ob die »Schenkung« mit dem Einverständnis der Eigentümerin erfolgt ist. Aus dem Akt der Finanzlandesdirektion Wien zu Gertrude 1 Alexandra REININGHAUS, Zur Ausstellung, in: Alexandra REININGHAUS (Hg.), Raub und Restitution, Katalog zu einer Ausstellung des MAK, Wien 2009, S. 12-13. 2 In den Akten, auch jenen aus der NS-Zeit, scheinen als Vornamen die Varianten Gertrud und Gertrude auf. Laut Taufschein lautete der Name Gertrud, im Exil nannte sie sich Gertrude. Im vorliegenden Text wird einheitlich von Gertrude Marle die Rede sein.
The Leo Baeck Institute Year Book
Hitler’s rise to power in Germany in 1933 was a highly alarming signal for the Austrian Jewish po... more Hitler’s rise to power in Germany in 1933 was a highly alarming signal for the Austrian Jewish population. Many recognized the seriousness of the situation and considered emigrating, but only some of them did so. The reactions were influenced by a number of factors—age, gender, family background, further socialization, private, professional, and organizational networks, financial situation, the role of religion, the attitude towards Zionism, and political convictions. For the vast majority who did not emigrate before 1938, a lack of awareness of the danger cannot always be assumed. Antisemitism in Austria was almost always a factor in the decision to emigrate. The difficult economic situation in the interwar period had a particularly strong impact on the Jewish population due to discrimination in professional life. The Austrofascist regime did not enact antisemitic laws, but did not protect Jews from various forms of attack. Members of the banned left-wing parties were threatened wi...
... wesentlich mehr Fälle als angenommen
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