Werron T, Reicher D, Haut J. Historische und aktuelle Entwicklungen nationalstaatlicher Konkurren... more Werron T, Reicher D, Haut J. Historische und aktuelle Entwicklungen nationalstaatlicher Konkurrenz im Sport. Eine Diskussion mit Dieter Reicher und Tobias Werron. In: Haut J, ed. Leistungssport als Konkurrenz der Nationen. Sozioökonomische Bedingungen und Effekte. Saarbrücken: Universaar; 2014: 12-35
A central argument for public funding of elite sport is the claim that success at Olympic Games o... more A central argument for public funding of elite sport is the claim that success at Olympic Games or world championships would lead to increasing international prestige for the country as a whole. While this assumption seems plausible in general, it clearly lacks specification. Therefore, in a first step several theoretical approaches are discussed, in order to unpack which forms of prestige can be sought by states in which kind of sports and events. Subsequently, the (rather limited!) state of empirical research on the topic is summarized. The few available results already reveal that the formula "the more success, the more prestige" is all too simple. As a consequence, possible methodological approaches and available indicators for sport-induced changes in international prestige are presented and discussed. The paper concludes by suggesting concrete steps towards a more systematic analysis of the questions at stake.
Leistung wird als fundamentales Prinzip sozialer Ordnung verhandelt, ihre Bedeutung scheint dabei... more Leistung wird als fundamentales Prinzip sozialer Ordnung verhandelt, ihre Bedeutung scheint dabei vielfach als selbstverstandlich. Mitunter werden bei genauerer Betrachtung jedoch zahlreiche Ambivalenzen augenfallig; divergierende Auslegungen stosen aufeinander. Daher ist (auch) im Zuge aktueller Diskussionen um Inklusion fraglich, ob bzw. inwiefern ein solcher Leistungstopos zur Vision einer inklusiven Gesellschaft passt. Unklar bleibt beispielsweise, wie die Gesellschaft eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewahrleisten kann. Insofern wird der Topos der „Leistungsgesellschaft“ aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive betrachtet. Da oftmals konstatiert wird, Sport als gesellschaftlicher Teilbereich bringe die Prinzipien jener Leistungsgesellschaft in idealer Weise zum Ausdruck, wird hier nach (entsprechenden) Leistungsverstandnissen gesucht. Ebensolche Leistungsbezuge werden auch im Hinblick auf das Unterrichtsfach Sport herausgearbeitet. Insgesamt ver...
Vom 18.-20.September 2019 fand der 24. Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenscha... more Vom 18.-20.September 2019 fand der 24. Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) an der Berliner Humboldt-Universität statt. Als Rahmenthema hatten die Veranstalter (Adamantios Arampatzis, Sebastian Braun, Katja Schmitt, Bernd Wolfarth) in diesem Jahr „Sport im öffentlichen Raum“ gewählt. Unter den zahlreichen Programmpunkten aus der gesamten Sportwissenschaft waren sozialund kulturwissenschaftliche Beiträge in verschiedenen Veranstaltungsformaten vertreten. Laut dem Sprecherrat der Sektion Sportsoziologie waren neun sportsoziologische Arbeitskreise mit ca. 40 Vorträgen sowie ca. 30 weitere Beiträge mit sozialwissenschaftlichen Bezügen in anderen Sessions vertreten, dazu kamen drei sportsoziologische Beiträge im Nachwuchs-Workshop. Aus dieser Vielfalt kann hier nur eine subjektive, unvollständige Auswahl vorgestellt werden; dies nicht zuletzt deshalb, da fast immer mehrere sozialwissenschaftliche Panels parallel liefen. Bereits im ersten Hauptvortrag führte mit Richard Giulianotti (Loughborough/UK) einer der international bekanntesten Sportsoziologen unter dem Titel „Sport Mega Events and Public Spaces – A Critical Sociological Perspective“
Zusammenfassung Die Olympischen Spiele sind nicht nur sportliche Wettbewerbe, sie sind auch das M... more Zusammenfassung Die Olympischen Spiele sind nicht nur sportliche Wettbewerbe, sie sind auch das Mittel, die verschwenderische Konkurrenz zwischen Nationalstaaten tun Aufmerksamkeit, Legitimität, Moderni- täts- und spezifisches Leistungsprestige (Werron, 2012), also tun weiche Güter, mit Hilfe sportlicher Erfolge zu ermöglichen. Dabei nimmt der Medaillenspiegel eine zentrale Rolle ein. Mit seiner Hilfe treten teilnehmende Nationen in eine indirekte „Konkurrenz um den Menschen, [in] ein Ringen tun Beifall“ (Simmel, 1908, S. 287). Die indirekte Konkurrenz der Nationen wird in regelmäßigen Abständen wieder von neuem geführt, und das obwohl das IOC eigentlich den Wettbewerb zwischen den Nationen eindeutig zugunsten eines Wettbewerbs zwischen den Athleten ablehnt (IOC, 2011). Dabei wird medial und politisch um die Aufmerksamkeit des Dritten (des Publikums im Stadion, aber auch der Bevölkerung insgesamt) gebuhlt. Die Aufmerksamkeit des Dritten ist es, die dem Medaillenspiegel als symbolisc...
Trotz seiner enormen gesellschaftlichen Bedeutung ist der Sport nur selten ein Thema für die Sozi... more Trotz seiner enormen gesellschaftlichen Bedeutung ist der Sport nur selten ein Thema für die Soziologie. Dass er jedoch in sozialtheoretischer Hinsicht interessant ist, wird anhand dreier Perspektiven gezeigt: Bei Elias sind Entstehung und Entwicklung des modernen Sports Indikatoren des Zivilisationsprozesses, die den Wandel gesellschaftlicher Verhaltens- und Affektkontrollen spiegeln. Mit Bourdieu lässt sich die sportliche Praxis als ein Feld verstehen, in dem sich soziale Konflikte in symbolischer Form fortsetzen, als Auseinandersetzung um den „legitimen Gebrauch des Körpers“. Nach Adorno zeigt sich im Sport die Verlängerung gesellschaftlicher Zwänge in die Freizeit - und die Tendenz der regressiven Massenkultur, alles Spontane und Spielerische durch zweckrationale, repetetive Techniken zu ersetzen. So bringt der Sport verschiedene Charakteristika und Tendenzen moderner Gesellschaft zum Ausdruck, die ihn zu einem lohnenden Gegenstand sozialtheoretischer Reflexion machen.
Gesellschaftliche Aufgabe von Wissenschaft (und ihr Selbstverständnis) ist es, gültige Erkenntnis... more Gesellschaftliche Aufgabe von Wissenschaft (und ihr Selbstverständnis) ist es, gültige Erkenntnisse – Wahrheit – zu produzieren. Objektive und transparente Methoden und Verfahren produzieren Evidenzen, die in Forschung und Gesellschaft Geltung erlangen. Diesem Verständnis der »Wissenschaftlichkeit« nach wird wahr, was Wissenschaft produziert – die Selbstreflexion bleibt jedoch zurück. Dieser Band versammelt zeitgenössische Ansätze der Erkenntnis- und Gesellschaftskritik. Die Gegenstände und Zugänge reichen vom Kritikbegriff bei Marx, Adorno und Foucault, den gesellschaftlichen Bedingungen von Erkenntnis, Kritik der Medientheorie, Wissen in Arbeitsprozessen und politischer Praxis bis hin zu bildgebenden Verfahren und dem »Pariser Mai« in Filmen von Godard.
Como respuesta al artículo sobre la situación de la sociología del deporte española (Sánchez-Garc... more Como respuesta al artículo sobre la situación de la sociología del deporte española (Sánchez-García, Moscoso-Sánchez y Piedra 2020), damos una visión general del desarrollo y tendencias recientes de la sociología del deporte en Alemania. Comenzamos con un relato histórico de su institucionalización para continuar con una descripción general de los temas de investigación establecidos y las perspectivas teóricas. Para ello, nos basamos en libros de texto alemanes consagrados y en introducciones a la sociología del deporte. Posteriormente, en relación con las tendencias más recientes, nos centramos en el desarrollo de la revista ¿Sport und Gesellschaft - Sport and Society¿. Finalmente, describimos cómo la sociología del deporte dentro de la sociología alemana se relaciona con la sociología del deporte dentro de las ciencias del deporte. Concluimos nuestra contribución comparando los desarrollos en España y Alemania, con el fin de identificar desafíos internacionales similares para la s...
Werron T, Reicher D, Haut J. Historische und aktuelle Entwicklungen nationalstaatlicher Konkurren... more Werron T, Reicher D, Haut J. Historische und aktuelle Entwicklungen nationalstaatlicher Konkurrenz im Sport. Eine Diskussion mit Dieter Reicher und Tobias Werron. In: Haut J, ed. Leistungssport als Konkurrenz der Nationen. Sozioökonomische Bedingungen und Effekte. Saarbrücken: Universaar; 2014: 12-35
A central argument for public funding of elite sport is the claim that success at Olympic Games o... more A central argument for public funding of elite sport is the claim that success at Olympic Games or world championships would lead to increasing international prestige for the country as a whole. While this assumption seems plausible in general, it clearly lacks specification. Therefore, in a first step several theoretical approaches are discussed, in order to unpack which forms of prestige can be sought by states in which kind of sports and events. Subsequently, the (rather limited!) state of empirical research on the topic is summarized. The few available results already reveal that the formula "the more success, the more prestige" is all too simple. As a consequence, possible methodological approaches and available indicators for sport-induced changes in international prestige are presented and discussed. The paper concludes by suggesting concrete steps towards a more systematic analysis of the questions at stake.
Leistung wird als fundamentales Prinzip sozialer Ordnung verhandelt, ihre Bedeutung scheint dabei... more Leistung wird als fundamentales Prinzip sozialer Ordnung verhandelt, ihre Bedeutung scheint dabei vielfach als selbstverstandlich. Mitunter werden bei genauerer Betrachtung jedoch zahlreiche Ambivalenzen augenfallig; divergierende Auslegungen stosen aufeinander. Daher ist (auch) im Zuge aktueller Diskussionen um Inklusion fraglich, ob bzw. inwiefern ein solcher Leistungstopos zur Vision einer inklusiven Gesellschaft passt. Unklar bleibt beispielsweise, wie die Gesellschaft eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewahrleisten kann. Insofern wird der Topos der „Leistungsgesellschaft“ aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive betrachtet. Da oftmals konstatiert wird, Sport als gesellschaftlicher Teilbereich bringe die Prinzipien jener Leistungsgesellschaft in idealer Weise zum Ausdruck, wird hier nach (entsprechenden) Leistungsverstandnissen gesucht. Ebensolche Leistungsbezuge werden auch im Hinblick auf das Unterrichtsfach Sport herausgearbeitet. Insgesamt ver...
Vom 18.-20.September 2019 fand der 24. Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenscha... more Vom 18.-20.September 2019 fand der 24. Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) an der Berliner Humboldt-Universität statt. Als Rahmenthema hatten die Veranstalter (Adamantios Arampatzis, Sebastian Braun, Katja Schmitt, Bernd Wolfarth) in diesem Jahr „Sport im öffentlichen Raum“ gewählt. Unter den zahlreichen Programmpunkten aus der gesamten Sportwissenschaft waren sozialund kulturwissenschaftliche Beiträge in verschiedenen Veranstaltungsformaten vertreten. Laut dem Sprecherrat der Sektion Sportsoziologie waren neun sportsoziologische Arbeitskreise mit ca. 40 Vorträgen sowie ca. 30 weitere Beiträge mit sozialwissenschaftlichen Bezügen in anderen Sessions vertreten, dazu kamen drei sportsoziologische Beiträge im Nachwuchs-Workshop. Aus dieser Vielfalt kann hier nur eine subjektive, unvollständige Auswahl vorgestellt werden; dies nicht zuletzt deshalb, da fast immer mehrere sozialwissenschaftliche Panels parallel liefen. Bereits im ersten Hauptvortrag führte mit Richard Giulianotti (Loughborough/UK) einer der international bekanntesten Sportsoziologen unter dem Titel „Sport Mega Events and Public Spaces – A Critical Sociological Perspective“
Zusammenfassung Die Olympischen Spiele sind nicht nur sportliche Wettbewerbe, sie sind auch das M... more Zusammenfassung Die Olympischen Spiele sind nicht nur sportliche Wettbewerbe, sie sind auch das Mittel, die verschwenderische Konkurrenz zwischen Nationalstaaten tun Aufmerksamkeit, Legitimität, Moderni- täts- und spezifisches Leistungsprestige (Werron, 2012), also tun weiche Güter, mit Hilfe sportlicher Erfolge zu ermöglichen. Dabei nimmt der Medaillenspiegel eine zentrale Rolle ein. Mit seiner Hilfe treten teilnehmende Nationen in eine indirekte „Konkurrenz um den Menschen, [in] ein Ringen tun Beifall“ (Simmel, 1908, S. 287). Die indirekte Konkurrenz der Nationen wird in regelmäßigen Abständen wieder von neuem geführt, und das obwohl das IOC eigentlich den Wettbewerb zwischen den Nationen eindeutig zugunsten eines Wettbewerbs zwischen den Athleten ablehnt (IOC, 2011). Dabei wird medial und politisch um die Aufmerksamkeit des Dritten (des Publikums im Stadion, aber auch der Bevölkerung insgesamt) gebuhlt. Die Aufmerksamkeit des Dritten ist es, die dem Medaillenspiegel als symbolisc...
Trotz seiner enormen gesellschaftlichen Bedeutung ist der Sport nur selten ein Thema für die Sozi... more Trotz seiner enormen gesellschaftlichen Bedeutung ist der Sport nur selten ein Thema für die Soziologie. Dass er jedoch in sozialtheoretischer Hinsicht interessant ist, wird anhand dreier Perspektiven gezeigt: Bei Elias sind Entstehung und Entwicklung des modernen Sports Indikatoren des Zivilisationsprozesses, die den Wandel gesellschaftlicher Verhaltens- und Affektkontrollen spiegeln. Mit Bourdieu lässt sich die sportliche Praxis als ein Feld verstehen, in dem sich soziale Konflikte in symbolischer Form fortsetzen, als Auseinandersetzung um den „legitimen Gebrauch des Körpers“. Nach Adorno zeigt sich im Sport die Verlängerung gesellschaftlicher Zwänge in die Freizeit - und die Tendenz der regressiven Massenkultur, alles Spontane und Spielerische durch zweckrationale, repetetive Techniken zu ersetzen. So bringt der Sport verschiedene Charakteristika und Tendenzen moderner Gesellschaft zum Ausdruck, die ihn zu einem lohnenden Gegenstand sozialtheoretischer Reflexion machen.
Gesellschaftliche Aufgabe von Wissenschaft (und ihr Selbstverständnis) ist es, gültige Erkenntnis... more Gesellschaftliche Aufgabe von Wissenschaft (und ihr Selbstverständnis) ist es, gültige Erkenntnisse – Wahrheit – zu produzieren. Objektive und transparente Methoden und Verfahren produzieren Evidenzen, die in Forschung und Gesellschaft Geltung erlangen. Diesem Verständnis der »Wissenschaftlichkeit« nach wird wahr, was Wissenschaft produziert – die Selbstreflexion bleibt jedoch zurück. Dieser Band versammelt zeitgenössische Ansätze der Erkenntnis- und Gesellschaftskritik. Die Gegenstände und Zugänge reichen vom Kritikbegriff bei Marx, Adorno und Foucault, den gesellschaftlichen Bedingungen von Erkenntnis, Kritik der Medientheorie, Wissen in Arbeitsprozessen und politischer Praxis bis hin zu bildgebenden Verfahren und dem »Pariser Mai« in Filmen von Godard.
Como respuesta al artículo sobre la situación de la sociología del deporte española (Sánchez-Garc... more Como respuesta al artículo sobre la situación de la sociología del deporte española (Sánchez-García, Moscoso-Sánchez y Piedra 2020), damos una visión general del desarrollo y tendencias recientes de la sociología del deporte en Alemania. Comenzamos con un relato histórico de su institucionalización para continuar con una descripción general de los temas de investigación establecidos y las perspectivas teóricas. Para ello, nos basamos en libros de texto alemanes consagrados y en introducciones a la sociología del deporte. Posteriormente, en relación con las tendencias más recientes, nos centramos en el desarrollo de la revista ¿Sport und Gesellschaft - Sport and Society¿. Finalmente, describimos cómo la sociología del deporte dentro de la sociología alemana se relaciona con la sociología del deporte dentro de las ciencias del deporte. Concluimos nuestra contribución comparando los desarrollos en España y Alemania, con el fin de identificar desafíos internacionales similares para la s...
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