An der Schnittstelle von Politikwissenschaft, Geschichte und Sozialanthropologie angesiedelt frag... more An der Schnittstelle von Politikwissenschaft, Geschichte und Sozialanthropologie angesiedelt fragt diese Dissertation nach den Gegebenheiten und Bedingungen inter-kommunitärer Kooperation in der ethnisch-pluralen Gesellschaft des Libanon. Sie untersucht die soziale Basis des Parteienbündnisses zwischen der mehrheitlich maronitisch-christlichen Freien Patriotischen Bewegung (Free Patriotic Movement [FPM]) und der schiitisch-muslimischen Hizbullah ("Partei Gottes"), das 2006 mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) durch deren Vorsitzende ins Leben gerufen wurde. Sie analysiert dabei die Entstehung dieser Allianz vor dem historischen Hintergrund der maronitisch-schiitischen Beziehungen auf dem Territorium des heutigen Libanon seit dem späten 7. Jahrhundert, stellt ihre Entwicklung und Auswirkungen dar und rekonstruiert das soziale Gefüge und die Motive der Unterstützer. Der Kernzeitraum der Untersuchung erstreckt sich von Mai 2005 bis Mai 2018, beginnen...
Republik Östereich - Bundesminister für Landesverteidigung und Sport (BMLV) (Ed.) Privatisierte Gewalt. Herausforderung in internationalen Friedensmissionen (Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie), 2012
Die libanesische Hizbullah (dt.: Partei Gottes) hat sich im Sommer 1982, in direkter Reaktion ... more Die libanesische Hizbullah (dt.: Partei Gottes) hat sich im Sommer 1982, in direkter Reaktion auf die zweite große israelische Libanon-Invasion2formiert. Heute stellt sie die zahlenstärkste politische Fraktion und größ-te islamistische Strömung des Libanon dar und führt gemeinsam mit Amal und der mehrheitlich christlichen Freien Patriotischen Bewegung (Free Patriotic Movement – FPM) ein nationales Bündnis an, welches in etwa die Hälfte der libanesischen Bevölkerung repräsentiert. Nicht zu-letzt durch ihre sozial- und entwicklungspolitischen Aktivitäten über-nimmt sie dabei eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Überdies hat sie sich zum hartnäckigsten Widersacher der Israelis sowie zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor bei der Verhinderung der Umsetzung israeli-scher Interessen in der Region entwickelt und verfügt durch ihren diver-sifizierten und hochgerüsteten Militärapparat über ein beachtliches Drohpotenzial
Peter Lintl, Christian Thuselt, Christian Wolff (Eds.) Religiöse Bewegungen als politische Akteure im Nahen Osten, 1. Auflage 2016, Reihe: Nahoststudien. Middle Eastern Studies, Bd. 2 , 2016
His eminence Ayatollah al-Uzma as-Sayyid Muhammad Hussein Fadlallah is one of the outstanding rel... more His eminence Ayatollah al-Uzma as-Sayyid Muhammad Hussein Fadlallah is one of the outstanding religious personalities of our times. As an acknowledged Marja´ al-Taqlid (“source of emulation”) in his own right he has held the highest rank obtainable for “fallibles” within the semi-formal hierarchy of the majority trend (“the Twelvers”) of Shia-Islam since the early 1990s. Up until his death on the 4th of July 2010, he constituted the sole representative of the Marja'iyya in Lebanon. As such he maintained a considerable following among the Shia communities of Lebanon and in many places abroad and he continues to do so until this very day. His departure from this world therefore created a noticeable vacuum within the spheres of Shia authority and spiritual guidance. This applies on an institutional level but arguably even more so in the life of a multitude of individuals.
His pronounced open-mindedness and his unique interpretation of Sharia law with respect to a range of fundamental topics may be viewed as distinguishing characteristics of Ayatollah Fadlallah. These, however, were not only central positive reasons for his success and for an appreciation that reached far beyond the Shia-Islamic milieu. They also constituted a source of tensions prevailing between him and some of his colleagues from both the Shia as well as the Sunni schools of thought. This is the case even though he has long been an advocate of dialogue and was always in favor of building bridges rather than burning them.
At the same time, his being a politically outspoken, activist cleric – an Islamist in the non-judgmental meaning of that term – of rank and file, not to mention one who advocated armed resistance against Israel and maintained an intimate relationship with the Lebanese political and military movement Hizbullah since the latter’s inception nearly thirty years ago, could not but polarize opinions. This process was both prepared and fortified through the prevailing climate of an already highly polarized discourse capturing the current relations and conflicts between influential actors in the “Global West” on the one hand, and in the “Islamic world” on the other hand.
Die libanesische Hizbullah (Partei Gottes) stellt nicht nur die zahlenstärkste Fraktion ihres Hei... more Die libanesische Hizbullah (Partei Gottes) stellt nicht nur die zahlenstärkste Fraktion ihres Heimatlandes dar, sie ist seit ihrer Formierung 1982 auch zu dem vielleicht hartnäckigsten Widersacher israelischer Interessen in der Region herangewachsen. Dabei wartet sie mit einer sozial-karitativen Infrastruktur und militärischen Kapazitäten sowie einer operativen Professionalität auf, die in dieser Kombination, nicht nur unter islamistischen Oppositions- und Widerstandsbewegungen, ihresgleichen suchen. Ein Umstand, durch den die Organisation zunehmend als maßgeblich für die Entwicklungen im Nahen Osten erachtet wird.
Nahezu täglich verletzen israelische Kampfjets den libanesischen Luftraum. Auch suggerieren Milit... more Nahezu täglich verletzen israelische Kampfjets den libanesischen Luftraum. Auch suggerieren Militärmanöver und Drohungen in den vergangenen Wochen und Monaten die Bereitschaft Israels, einen neuerlichen Krieg gegen die libanesische Hizbullah zu führen. Israelische Politiker hatten nach der erneuten Regierungsbeteiligung der Hizbullah (November 2009) klargestellt, dass sie in einem künftigen Krieg nicht mehr zwischen ihr und dem libanesischen Staat unterscheiden würden; auch wenn es angesichts der hohen Zahl getöteter Zivilisten und der massiven Zerstörung der Infrastruktur im Zuge vergangener Konfrontationen fraglich ist, ob eine solche Unterscheidung je getroffen wurde. Viele Libanesen sind sich sicher, dass ein weiterer Waffengang letztlich nur eine Frage der Zeit ist.
Die Tourismuspolitik der Hizbullah wurde bislang nur selten ganzheitlichen Betrachtungen unterzog... more Die Tourismuspolitik der Hizbullah wurde bislang nur selten ganzheitlichen Betrachtungen unterzogen bzw. überhaupt als solche wahrgenommen. Das liegt auch daran, dass die Partei kein eigenständiges „Ressort" für Tourismuspolitik unterhält, da sie diese vordergründig als PR-Arbeit begreift, womit sie der Zuständigkeit ihres Department for Media Relations unterliegt. Zwar sind schon seit dem Jahr 2000 touristische Aktivitäten der Hizbullah nachzuweisen, doch wurden diese zunächst ohne viel Planung ins Leben gerufen und eher beiläufig betrieben. Seither ist ein stetiger Entwicklungsprozess nachzuvollziehen, der sich in jüngerer Zeit in einem erkennbaren tourismuspolitischen Konzept abzuzeichnen beginnt.
Der Weg der Hizbullah: Demokratietauglichkeit, Konflikt-und Stabilisierungspotenziale im Libanon (Studien zum modernen islamischen Orient 10), Jan 1, 2008
Demokratietauglichkeit, Konflikt- und Stabilisierungspotenziale im Libanon
Die Hizbullah ist inzw... more Demokratietauglichkeit, Konflikt- und Stabilisierungspotenziale im Libanon Die Hizbullah ist inzwischen ein Vierteljahrhundert alt - eine gute Zeit für eine Bestandsaufnahme. Von obskuren Anfängen im Fahrwasser der iranischen Revolution hat sie sich zur stärksten Kraft im Libanon gewandelt: Schiitische Miliz, Regierungspartei, Opposition, islamistisches Netzwerk unter Terrorverdacht, Sozialdienst, Medien- und Wirtschaftsunternehmen, religiöses Gerichtssystem, Verhandlungspartner, nationale Widerstands- und Verteidigungsarmee, verlängerter Arm Syriens und des Iran, moralische Instanz, Spalter und Versöhner, Ideologe und Pragmatiker - die Hizbullah füllte und füllt vielfältige und wechselnde Rollen aus. Manuel Samir Sakmani zeichnet den Weg der Partei Gottes nach und nimmt eine Analyse des Ist-Zustandes und der Perspektiven des Verhältnisses der Hizbullah zum Libanon und seinen Nachbarn vor. Dabei bedient er sich neben der relevanten akademischen Literatur auch vorliegender Originalquellen und -interviews sowie methodisch schwerpunktmäßig des Instrumentariums der Friedens- und Konfliktforschung, um die Frage zu beantworten, wohin die Hizbullah steuert.
At the intersection of political science, history and social anthropology, this dissertation asks... more At the intersection of political science, history and social anthropology, this dissertation asks for the givens and conditions of inter-communal cooperation in the ethnically-plural setting of Lebanon. It explores the social base of the party alliance between the mainly Maronite Christian Free Patriotic Movement (FPM) and the Shi`i Muslim Hizbullah (“Party of God”), which began in 2006, upon their leaders signing a Memorandum of Understanding (MoU). It analyzes the formation of this alliance against the historical background of Maronite-Shi`i relations in the area of modern Lebanon since the late 7th century, portrays its development and effects and reconstructs the social microstructure and the motives of supporters. The core period of investigation extends from May 2005 until May 2018, covering the time of the FPM-Hizbullah alliance (including the preceding phase of consultations) up until the 2018 Lebanese general elections (including their immediate aftermath). As of the 1960s, Shi`i actors gradually created a new Lebanese national narrative that countered the prevailing Maronite centered nationalist discourse. After the Lebanese Civil War (1975-90), this included especially Hizbullah. With the Syrian army present in huge parts of the country, the power relations had, for the first time in modern Lebanon, shifted in favor of the Shi`i community. Now, their counter-hegemonic activism received both Syrian and official Lebanese support. The formerly privileged Maronite community now comprised most opposition and thus experienced the exact opposite scenario. Since the Syrian withdrawal in 2005, however, the self-styled secular Christians of the FPM – notorious for their staunch opposition to Syrian tutelage – and the “pro-Syrian” armed Islamists of Hizbullah formed a previously unthinkable alliance that groups together huge sections of the Lebanese Shi`a and Maronites alongside other Christians. It withstood the storms of the 2006 July War (Israel vs. Hizbullah/ Lebanon) and the spillover effects of the civil war in neighboring Syria (2011–) in which Hizbullah is openly involved since 2013. This requires us to rethink notions, depicting inter-community relations in the region as a pervasive zero-sum game of sectarian make-up. This dissertation argues that the alliance that came about in the wake of the MoU is neither a mere opportunist elite project, as the grassroots have an important share in it, nor can it be explained exclusively in terms of a “minority alliance,” as multiple shared interests, common values and needs of the participating constituencies play an important role. The outcomes it yielded on the inter-communal and inter-personal levels moreover challenge persistent assumptions about the conflict-prone coexistence of religious communities in Lebanon and in the wider Middle East. In fact, the simultaneous belonging of the FPM´s and Hizbullah´s core constituencies to different religions and diverging socio-cultural milieus did neither pose principal obstacles to the parties´ close political cooperation nor to their bases´ progressive social integration. Contrary to conventional wisdom, the findings disclose a sphere of the social in Lebanon which neither sectarianism nor clientelism have ever successfully penetrated. The theoretical framework applied captures this sphere within the “field of inter-community relations,” under recourse to the field theory of Pierre Bourdieu (1930-2002).
An der Schnittstelle von Politikwissenschaft, Geschichte und Sozialanthropologie angesiedelt frag... more An der Schnittstelle von Politikwissenschaft, Geschichte und Sozialanthropologie angesiedelt fragt diese Dissertation nach den Gegebenheiten und Bedingungen inter-kommunitärer Kooperation in der ethnisch-pluralen Gesellschaft des Libanon. Sie untersucht die soziale Basis des Parteienbündnisses zwischen der mehrheitlich maronitisch-christlichen Freien Patriotischen Bewegung (Free Patriotic Movement [FPM]) und der schiitisch-muslimischen Hizbullah ("Partei Gottes"), das 2006 mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) durch deren Vorsitzende ins Leben gerufen wurde. Sie analysiert dabei die Entstehung dieser Allianz vor dem historischen Hintergrund der maronitisch-schiitischen Beziehungen auf dem Territorium des heutigen Libanon seit dem späten 7. Jahrhundert, stellt ihre Entwicklung und Auswirkungen dar und rekonstruiert das soziale Gefüge und die Motive der Unterstützer. Der Kernzeitraum der Untersuchung erstreckt sich von Mai 2005 bis Mai 2018, beginnen...
Republik Östereich - Bundesminister für Landesverteidigung und Sport (BMLV) (Ed.) Privatisierte Gewalt. Herausforderung in internationalen Friedensmissionen (Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie), 2012
Die libanesische Hizbullah (dt.: Partei Gottes) hat sich im Sommer 1982, in direkter Reaktion ... more Die libanesische Hizbullah (dt.: Partei Gottes) hat sich im Sommer 1982, in direkter Reaktion auf die zweite große israelische Libanon-Invasion2formiert. Heute stellt sie die zahlenstärkste politische Fraktion und größ-te islamistische Strömung des Libanon dar und führt gemeinsam mit Amal und der mehrheitlich christlichen Freien Patriotischen Bewegung (Free Patriotic Movement – FPM) ein nationales Bündnis an, welches in etwa die Hälfte der libanesischen Bevölkerung repräsentiert. Nicht zu-letzt durch ihre sozial- und entwicklungspolitischen Aktivitäten über-nimmt sie dabei eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Überdies hat sie sich zum hartnäckigsten Widersacher der Israelis sowie zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor bei der Verhinderung der Umsetzung israeli-scher Interessen in der Region entwickelt und verfügt durch ihren diver-sifizierten und hochgerüsteten Militärapparat über ein beachtliches Drohpotenzial
Peter Lintl, Christian Thuselt, Christian Wolff (Eds.) Religiöse Bewegungen als politische Akteure im Nahen Osten, 1. Auflage 2016, Reihe: Nahoststudien. Middle Eastern Studies, Bd. 2 , 2016
His eminence Ayatollah al-Uzma as-Sayyid Muhammad Hussein Fadlallah is one of the outstanding rel... more His eminence Ayatollah al-Uzma as-Sayyid Muhammad Hussein Fadlallah is one of the outstanding religious personalities of our times. As an acknowledged Marja´ al-Taqlid (“source of emulation”) in his own right he has held the highest rank obtainable for “fallibles” within the semi-formal hierarchy of the majority trend (“the Twelvers”) of Shia-Islam since the early 1990s. Up until his death on the 4th of July 2010, he constituted the sole representative of the Marja'iyya in Lebanon. As such he maintained a considerable following among the Shia communities of Lebanon and in many places abroad and he continues to do so until this very day. His departure from this world therefore created a noticeable vacuum within the spheres of Shia authority and spiritual guidance. This applies on an institutional level but arguably even more so in the life of a multitude of individuals.
His pronounced open-mindedness and his unique interpretation of Sharia law with respect to a range of fundamental topics may be viewed as distinguishing characteristics of Ayatollah Fadlallah. These, however, were not only central positive reasons for his success and for an appreciation that reached far beyond the Shia-Islamic milieu. They also constituted a source of tensions prevailing between him and some of his colleagues from both the Shia as well as the Sunni schools of thought. This is the case even though he has long been an advocate of dialogue and was always in favor of building bridges rather than burning them.
At the same time, his being a politically outspoken, activist cleric – an Islamist in the non-judgmental meaning of that term – of rank and file, not to mention one who advocated armed resistance against Israel and maintained an intimate relationship with the Lebanese political and military movement Hizbullah since the latter’s inception nearly thirty years ago, could not but polarize opinions. This process was both prepared and fortified through the prevailing climate of an already highly polarized discourse capturing the current relations and conflicts between influential actors in the “Global West” on the one hand, and in the “Islamic world” on the other hand.
Die libanesische Hizbullah (Partei Gottes) stellt nicht nur die zahlenstärkste Fraktion ihres Hei... more Die libanesische Hizbullah (Partei Gottes) stellt nicht nur die zahlenstärkste Fraktion ihres Heimatlandes dar, sie ist seit ihrer Formierung 1982 auch zu dem vielleicht hartnäckigsten Widersacher israelischer Interessen in der Region herangewachsen. Dabei wartet sie mit einer sozial-karitativen Infrastruktur und militärischen Kapazitäten sowie einer operativen Professionalität auf, die in dieser Kombination, nicht nur unter islamistischen Oppositions- und Widerstandsbewegungen, ihresgleichen suchen. Ein Umstand, durch den die Organisation zunehmend als maßgeblich für die Entwicklungen im Nahen Osten erachtet wird.
Nahezu täglich verletzen israelische Kampfjets den libanesischen Luftraum. Auch suggerieren Milit... more Nahezu täglich verletzen israelische Kampfjets den libanesischen Luftraum. Auch suggerieren Militärmanöver und Drohungen in den vergangenen Wochen und Monaten die Bereitschaft Israels, einen neuerlichen Krieg gegen die libanesische Hizbullah zu führen. Israelische Politiker hatten nach der erneuten Regierungsbeteiligung der Hizbullah (November 2009) klargestellt, dass sie in einem künftigen Krieg nicht mehr zwischen ihr und dem libanesischen Staat unterscheiden würden; auch wenn es angesichts der hohen Zahl getöteter Zivilisten und der massiven Zerstörung der Infrastruktur im Zuge vergangener Konfrontationen fraglich ist, ob eine solche Unterscheidung je getroffen wurde. Viele Libanesen sind sich sicher, dass ein weiterer Waffengang letztlich nur eine Frage der Zeit ist.
Die Tourismuspolitik der Hizbullah wurde bislang nur selten ganzheitlichen Betrachtungen unterzog... more Die Tourismuspolitik der Hizbullah wurde bislang nur selten ganzheitlichen Betrachtungen unterzogen bzw. überhaupt als solche wahrgenommen. Das liegt auch daran, dass die Partei kein eigenständiges „Ressort" für Tourismuspolitik unterhält, da sie diese vordergründig als PR-Arbeit begreift, womit sie der Zuständigkeit ihres Department for Media Relations unterliegt. Zwar sind schon seit dem Jahr 2000 touristische Aktivitäten der Hizbullah nachzuweisen, doch wurden diese zunächst ohne viel Planung ins Leben gerufen und eher beiläufig betrieben. Seither ist ein stetiger Entwicklungsprozess nachzuvollziehen, der sich in jüngerer Zeit in einem erkennbaren tourismuspolitischen Konzept abzuzeichnen beginnt.
Der Weg der Hizbullah: Demokratietauglichkeit, Konflikt-und Stabilisierungspotenziale im Libanon (Studien zum modernen islamischen Orient 10), Jan 1, 2008
Demokratietauglichkeit, Konflikt- und Stabilisierungspotenziale im Libanon
Die Hizbullah ist inzw... more Demokratietauglichkeit, Konflikt- und Stabilisierungspotenziale im Libanon Die Hizbullah ist inzwischen ein Vierteljahrhundert alt - eine gute Zeit für eine Bestandsaufnahme. Von obskuren Anfängen im Fahrwasser der iranischen Revolution hat sie sich zur stärksten Kraft im Libanon gewandelt: Schiitische Miliz, Regierungspartei, Opposition, islamistisches Netzwerk unter Terrorverdacht, Sozialdienst, Medien- und Wirtschaftsunternehmen, religiöses Gerichtssystem, Verhandlungspartner, nationale Widerstands- und Verteidigungsarmee, verlängerter Arm Syriens und des Iran, moralische Instanz, Spalter und Versöhner, Ideologe und Pragmatiker - die Hizbullah füllte und füllt vielfältige und wechselnde Rollen aus. Manuel Samir Sakmani zeichnet den Weg der Partei Gottes nach und nimmt eine Analyse des Ist-Zustandes und der Perspektiven des Verhältnisses der Hizbullah zum Libanon und seinen Nachbarn vor. Dabei bedient er sich neben der relevanten akademischen Literatur auch vorliegender Originalquellen und -interviews sowie methodisch schwerpunktmäßig des Instrumentariums der Friedens- und Konfliktforschung, um die Frage zu beantworten, wohin die Hizbullah steuert.
At the intersection of political science, history and social anthropology, this dissertation asks... more At the intersection of political science, history and social anthropology, this dissertation asks for the givens and conditions of inter-communal cooperation in the ethnically-plural setting of Lebanon. It explores the social base of the party alliance between the mainly Maronite Christian Free Patriotic Movement (FPM) and the Shi`i Muslim Hizbullah (“Party of God”), which began in 2006, upon their leaders signing a Memorandum of Understanding (MoU). It analyzes the formation of this alliance against the historical background of Maronite-Shi`i relations in the area of modern Lebanon since the late 7th century, portrays its development and effects and reconstructs the social microstructure and the motives of supporters. The core period of investigation extends from May 2005 until May 2018, covering the time of the FPM-Hizbullah alliance (including the preceding phase of consultations) up until the 2018 Lebanese general elections (including their immediate aftermath). As of the 1960s, Shi`i actors gradually created a new Lebanese national narrative that countered the prevailing Maronite centered nationalist discourse. After the Lebanese Civil War (1975-90), this included especially Hizbullah. With the Syrian army present in huge parts of the country, the power relations had, for the first time in modern Lebanon, shifted in favor of the Shi`i community. Now, their counter-hegemonic activism received both Syrian and official Lebanese support. The formerly privileged Maronite community now comprised most opposition and thus experienced the exact opposite scenario. Since the Syrian withdrawal in 2005, however, the self-styled secular Christians of the FPM – notorious for their staunch opposition to Syrian tutelage – and the “pro-Syrian” armed Islamists of Hizbullah formed a previously unthinkable alliance that groups together huge sections of the Lebanese Shi`a and Maronites alongside other Christians. It withstood the storms of the 2006 July War (Israel vs. Hizbullah/ Lebanon) and the spillover effects of the civil war in neighboring Syria (2011–) in which Hizbullah is openly involved since 2013. This requires us to rethink notions, depicting inter-community relations in the region as a pervasive zero-sum game of sectarian make-up. This dissertation argues that the alliance that came about in the wake of the MoU is neither a mere opportunist elite project, as the grassroots have an important share in it, nor can it be explained exclusively in terms of a “minority alliance,” as multiple shared interests, common values and needs of the participating constituencies play an important role. The outcomes it yielded on the inter-communal and inter-personal levels moreover challenge persistent assumptions about the conflict-prone coexistence of religious communities in Lebanon and in the wider Middle East. In fact, the simultaneous belonging of the FPM´s and Hizbullah´s core constituencies to different religions and diverging socio-cultural milieus did neither pose principal obstacles to the parties´ close political cooperation nor to their bases´ progressive social integration. Contrary to conventional wisdom, the findings disclose a sphere of the social in Lebanon which neither sectarianism nor clientelism have ever successfully penetrated. The theoretical framework applied captures this sphere within the “field of inter-community relations,” under recourse to the field theory of Pierre Bourdieu (1930-2002).
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Papers by Manuel Sakmani
His pronounced open-mindedness and his unique interpretation of Sharia law with respect to a range of fundamental topics may be viewed as distinguishing characteristics of Ayatollah Fadlallah. These, however, were not only central positive reasons for his success and for an appreciation that reached far beyond the Shia-Islamic milieu. They also constituted a source of tensions prevailing between him and some of his colleagues from both the Shia as well as the Sunni schools of thought. This is the case even though he has long been an advocate of dialogue and was always in favor of building bridges rather than burning them.
At the same time, his being a politically outspoken, activist cleric – an Islamist in the non-judgmental meaning of that term – of rank and file, not to mention one who advocated armed resistance against Israel and maintained an intimate relationship with the Lebanese political and military movement Hizbullah since the latter’s inception nearly thirty years ago, could not but polarize opinions. This process was both prepared and fortified through the prevailing climate of an already highly polarized discourse capturing the current relations and conflicts between influential actors in the “Global West” on the one hand, and in the “Islamic world” on the other hand.
Books by Manuel Sakmani
Die Hizbullah ist inzwischen ein Vierteljahrhundert alt - eine gute Zeit für eine Bestandsaufnahme. Von obskuren Anfängen im Fahrwasser der iranischen Revolution hat sie sich zur stärksten Kraft im Libanon gewandelt: Schiitische Miliz, Regierungspartei, Opposition, islamistisches Netzwerk unter Terrorverdacht, Sozialdienst, Medien- und Wirtschaftsunternehmen, religiöses Gerichtssystem, Verhandlungspartner, nationale Widerstands- und Verteidigungsarmee, verlängerter Arm Syriens und des Iran, moralische Instanz, Spalter und Versöhner, Ideologe und Pragmatiker - die Hizbullah füllte und füllt vielfältige und wechselnde Rollen aus. Manuel Samir Sakmani zeichnet den Weg der Partei Gottes nach und nimmt eine Analyse des Ist-Zustandes und der Perspektiven des Verhältnisses der Hizbullah zum Libanon und seinen Nachbarn vor. Dabei bedient er sich neben der relevanten akademischen Literatur auch vorliegender Originalquellen und -interviews sowie methodisch schwerpunktmäßig des Instrumentariums der Friedens- und Konfliktforschung, um die Frage zu beantworten, wohin die Hizbullah steuert.
Thesis by Manuel Sakmani
His pronounced open-mindedness and his unique interpretation of Sharia law with respect to a range of fundamental topics may be viewed as distinguishing characteristics of Ayatollah Fadlallah. These, however, were not only central positive reasons for his success and for an appreciation that reached far beyond the Shia-Islamic milieu. They also constituted a source of tensions prevailing between him and some of his colleagues from both the Shia as well as the Sunni schools of thought. This is the case even though he has long been an advocate of dialogue and was always in favor of building bridges rather than burning them.
At the same time, his being a politically outspoken, activist cleric – an Islamist in the non-judgmental meaning of that term – of rank and file, not to mention one who advocated armed resistance against Israel and maintained an intimate relationship with the Lebanese political and military movement Hizbullah since the latter’s inception nearly thirty years ago, could not but polarize opinions. This process was both prepared and fortified through the prevailing climate of an already highly polarized discourse capturing the current relations and conflicts between influential actors in the “Global West” on the one hand, and in the “Islamic world” on the other hand.
Die Hizbullah ist inzwischen ein Vierteljahrhundert alt - eine gute Zeit für eine Bestandsaufnahme. Von obskuren Anfängen im Fahrwasser der iranischen Revolution hat sie sich zur stärksten Kraft im Libanon gewandelt: Schiitische Miliz, Regierungspartei, Opposition, islamistisches Netzwerk unter Terrorverdacht, Sozialdienst, Medien- und Wirtschaftsunternehmen, religiöses Gerichtssystem, Verhandlungspartner, nationale Widerstands- und Verteidigungsarmee, verlängerter Arm Syriens und des Iran, moralische Instanz, Spalter und Versöhner, Ideologe und Pragmatiker - die Hizbullah füllte und füllt vielfältige und wechselnde Rollen aus. Manuel Samir Sakmani zeichnet den Weg der Partei Gottes nach und nimmt eine Analyse des Ist-Zustandes und der Perspektiven des Verhältnisses der Hizbullah zum Libanon und seinen Nachbarn vor. Dabei bedient er sich neben der relevanten akademischen Literatur auch vorliegender Originalquellen und -interviews sowie methodisch schwerpunktmäßig des Instrumentariums der Friedens- und Konfliktforschung, um die Frage zu beantworten, wohin die Hizbullah steuert.