Mihai Novac
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In methodologischem Sinne stimme ich Gadamers Bemerkung zu, dass man den hermeneutischen Kreis nicht beliebig aufzeichnen kann, mit anderen Worten, dass man nicht irgendwelche hermeneutische Methode adoptieren kann, um an irgendwelches hermeneutisches Objekt heranzugehen; zwischen Subjekt, Objekt und Methode muss es eine innerliche Entsprechung geben. Aber in dem Falle von Hesses Werk und Jungs Analytischer Psychologie gibt es so etwas, so wie ich hoffentlich in meiner Arbeit zeige.
1916 erlitt Hesse einen Nervenzusammenbruch, äußerlich erklärbar durch Ursachen, die teilweise mit seinem persönlichen Leben, teilweise mit dem allgemeinen soziopolitischen Kontext zu tun hatten. Um sich behandeln zu lassen, wandte er sich an Josef Bernhard Lang, einen der ersten jungianischen Psychotherapeuten. Diese Sache wird beträchtlich sowohl sein Schreiben, als auch sein persönliches Leben beeinflussen. Der Roman Demian, der 1919 gleich nach der Überwindung der Krise erschien, veranschaulicht die Annäherung an Jungs Denken, eine Angelegenheit, die eigentlich auch von ihrem gegenseitigen Briefwechsel bewährt wird.
Aber jenseits der gemeinsamen Beschäftigungen, der ähnlichen kulturellen Filiation (z.B. Nietzsche) und sogar ihrer persönlichen Beziehungen, was sie zusammenbringt ist, meiner Ansicht nach, eine bestimmte Spiritualität, bzw. Weltanschauung. Zu dem ersten Aspekt gehört die Tatsache, dass die beiden dazu tendieren, ähnliche Antworten zu ähnlichen Fragen zu liefern. Zu dem Zweiten gehört eine verwandte ontologische Stellung, die auf eine Art Pantheismus zurückgeführt werden kann, der sehr tief in der Kulturgeschichte gewurzelt ist. Allerdings sind alle diese Sachen noch zu beweisen, aber sie berechtigen zumindest die Pertinenz der Annäherung an Hesses Werke über die jungianische Analytische Psychologie.
Ich habe in diesem Sinne zwei aufeinanderfolgende Werke von Hesse ausgewählt, die explizit an die Problematik der Individuation herangehen. Ebenfalls kommen sie ein paar Jahre nach dem ersten Kontakt Hesses zu der Analytischen Psychologie, Zeit in der sein Verhältnis dazu sich kristallisieren konnte: Der Steppenwolf (1927), Narziß und Goldmund (1930). In diesem Kontext versuche ich, die archetypischen Korrespondenzen der Figuren, Motive und Bilder zu etablieren und dann ihre Entwicklung, bzw. die dazugehörigen Situationen durch die Begriffe zu interpretieren, die Jung in der Interpretation der Dynamik des Unbewussten benutzt.
In methodologischem Sinne stimme ich Gadamers Bemerkung zu, dass man den hermeneutischen Kreis nicht beliebig aufzeichnen kann, mit anderen Worten, dass man nicht irgendwelche hermeneutische Methode adoptieren kann, um an irgendwelches hermeneutisches Objekt heranzugehen; zwischen Subjekt, Objekt und Methode muss es eine innerliche Entsprechung geben. Aber in dem Falle von Hesses Werk und Jungs Analytischer Psychologie gibt es so etwas, so wie ich hoffentlich in meiner Arbeit zeige.
1916 erlitt Hesse einen Nervenzusammenbruch, äußerlich erklärbar durch Ursachen, die teilweise mit seinem persönlichen Leben, teilweise mit dem allgemeinen soziopolitischen Kontext zu tun hatten. Um sich behandeln zu lassen, wandte er sich an Josef Bernhard Lang, einen der ersten jungianischen Psychotherapeuten. Diese Sache wird beträchtlich sowohl sein Schreiben, als auch sein persönliches Leben beeinflussen. Der Roman Demian, der 1919 gleich nach der Überwindung der Krise erschien, veranschaulicht die Annäherung an Jungs Denken, eine Angelegenheit, die eigentlich auch von ihrem gegenseitigen Briefwechsel bewährt wird.
Aber jenseits der gemeinsamen Beschäftigungen, der ähnlichen kulturellen Filiation (z.B. Nietzsche) und sogar ihrer persönlichen Beziehungen, was sie zusammenbringt ist, meiner Ansicht nach, eine bestimmte Spiritualität, bzw. Weltanschauung. Zu dem ersten Aspekt gehört die Tatsache, dass die beiden dazu tendieren, ähnliche Antworten zu ähnlichen Fragen zu liefern. Zu dem Zweiten gehört eine verwandte ontologische Stellung, die auf eine Art Pantheismus zurückgeführt werden kann, der sehr tief in der Kulturgeschichte gewurzelt ist. Allerdings sind alle diese Sachen noch zu beweisen, aber sie berechtigen zumindest die Pertinenz der Annäherung an Hesses Werke über die jungianische Analytische Psychologie.
Ich habe in diesem Sinne zwei aufeinanderfolgende Werke von Hesse ausgewählt, die explizit an die Problematik der Individuation herangehen. Ebenfalls kommen sie ein paar Jahre nach dem ersten Kontakt Hesses zu der Analytischen Psychologie, Zeit in der sein Verhältnis dazu sich kristallisieren konnte: Der Steppenwolf (1927), Narziß und Goldmund (1930). In diesem Kontext versuche ich, die archetypischen Korrespondenzen der Figuren, Motive und Bilder zu etablieren und dann ihre Entwicklung, bzw. die dazugehörigen Situationen durch die Begriffe zu interpretieren, die Jung in der Interpretation der Dynamik des Unbewussten benutzt.