Vorwort Sommer 1995 -Erste Grabungskampagne in Horom (Armenien) mit deutscher Beteiligung; unter ... more Vorwort Sommer 1995 -Erste Grabungskampagne in Horom (Armenien) mit deutscher Beteiligung; unter Leitung von Dr. Stephan Kroll fuhren wir, fünf Studenten der Ludwigs-Maximilians-Universität München, zu einem gemeinsamen Projekt mit Amerikanern und Armeniern in den Nordwesten der Republik. In gut vier Wochen wuchsen persönliche, freundschaftliche Beziehungen zu den neuen Kollegen und Mitarbeitern -Verständnis, Gespür und Sympathien für dieses uns bisher unbekannte Land und seine Bewohner -und nicht zuletzt wissenschaftliches Interesse und Engagement für die Aufgabe, die sich uns stellte: den Spuren der Urartäer, die sie hier wie im gesamten armenischen Raum hinterlassen hatten, zu folgen -nachzugehen. 1997 folgte eine zweite Kampagne. In vier weiteren Wochen vertieften wir unsere Eindrücke und erweiterten unsere Kenntisse. Auf dieser Basis war die ursprüngliche Arbeit entstanden. Die Anregung dazu verdanke ich Privatdozent Dr. Stephan Kroll, der den Werdegang auch betreut hat. Im Frühjahr 1998 reichte ich sie als Magisterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität ein. Diese erste Fassung ergänzte ich dann mit seitdem noch erschienenen, mir zugänglichen neuesten Informationen und überarbeitete sie nach Hinweisen und Vorschlägen von Professor Dietz Otto Edzard und Dr. Kroll. Ihnen gebührt an erster Stelle für ihre wertvolle und konstruktive Kritik mein aufrichtiger Dank. Probleme hatten sich abgesehen von fehlenden Publikationen durch die Vielsprachigkeit der vorhandenen Veröffentlichungen ergeben. Bei den türkischen konnte ich zum großen Teil auf englische Übersetzungen oder deutsche Parallelen zurückgreifen. Die armenischen mußte ich leider vernachlässigen. Seit der zweiten Kampagne in Armenien ist allerdings eine gute und zuverlässige Zusammenarbeit mit dortigen Kollegen entstanden, so daß ich bisher unzugängliche armenische und russische Literatur mit aufnehmen konnte, wofür ich besonders Arsen Bobokian, Aspirant an der Akademie Erevan, sehr herzlich danke. Um dem umfangreichen ausschließlich russisch publizierten Material, unabhängig von leider dürftigen englischen Zusammenfassungen, gerecht zu werden und um die glücklicherweise vorhandenen deutschen, englischen und italienischen Ausgaben einiger Werke im Original überprüfen zu können, lernte ich Russisch. Allerdings reichten diese ersten Kenntnisse für eine flüssige Übersetzung nicht aus, so daß ich auf die freundliche Unterstützung und Kontrolle von Frau Johanna Letz, Dozentin für Russisch an der LMU, angewiesen war. Nicht zu vergessen Frau Dr. Inge Hoffmann, die meinen ersten Entwurf las, und die mir, als interessierte, aufmerksame Gesprächspartnerin, ermutigende Denkanstöße und wichtige Anregungen gab. Entscheidende Informationen in bezug auf die Knochenfunde von Bastam und Karmir-Blur erhielt ich von Dr. Joris Peters, Privatdozent am Institut für Palaeoanatomie der LMU. Exkurs: Zeitgeschichtlicher Hintergrund S. 41-42
In 1984 Stephan Kroll’s ‘Urartus Untergang in anderer Sicht’ (The downfall of Urartu from a diffe... more In 1984 Stephan Kroll’s ‘Urartus Untergang in anderer Sicht’ (The downfall of Urartu from a different perspective) was published. In this at that time controversial article Kroll rejected the then almost universally accepted date of between 610 and 585 BC for the end of the Urartian kingdom and proposed instead a date in the mid 7th century. The debate still continues (see the final table (Anhang) for a list of suggested dates for the fall of Urartu by different authors over the last 80 years). Since then, the excavations in Bastam and Ayanis as well as new discoveries and interpretations of Urartian royal inscriptions and seal legends have offered additional support for Kroll’s contention. In 2004 Ursula Seidl in her book Bronzekunst Urartus provided art historical arguments that dated the reign of Rusa son of Erimena to the 8th century BC rather than to the later 7th century after Rusa son of Argishti, as the supporters of the traditional chronology asserted: the earlier dating of Rusa son of Erimena is now widely accepted, although his position within the Urartian king list is still the subject of debate (see above Salvini, Fuchs, Seidl, Kroll, Roaf).
In this paper the various proposals that have been made for the date of the fall of Urartu are reviewed in the light of recent analyses and discoveries. The conclusion reached is that Kroll’s 1984 suggestion fits the available evidence best, although the exact date of the fall of Urartu cannot yet be pinpointed.
The article also investigates the various causes that have been proposed for the demise of Urartu. Did it come to an end because of the onslaught of nomadic peoples, such as the Cimmerians or Scythians? Was the rebellion of peoples living under the tyranny of the Urartian dynasty the reason? Did the megalomaniac building projects of Rusa son of Argishti so impoverish his kingdom that economic collapse resulted? Should the fall be attributed to a natural disaster such as an earthquake or some climatic catastrophe? These questions cannot yet be definitely answered and remain to be resolved in the future.
Vorwort Sommer 1995 -Erste Grabungskampagne in Horom (Armenien) mit deutscher Beteiligung; unter ... more Vorwort Sommer 1995 -Erste Grabungskampagne in Horom (Armenien) mit deutscher Beteiligung; unter Leitung von Dr. Stephan Kroll fuhren wir, fünf Studenten der Ludwigs-Maximilians-Universität München, zu einem gemeinsamen Projekt mit Amerikanern und Armeniern in den Nordwesten der Republik. In gut vier Wochen wuchsen persönliche, freundschaftliche Beziehungen zu den neuen Kollegen und Mitarbeitern -Verständnis, Gespür und Sympathien für dieses uns bisher unbekannte Land und seine Bewohner -und nicht zuletzt wissenschaftliches Interesse und Engagement für die Aufgabe, die sich uns stellte: den Spuren der Urartäer, die sie hier wie im gesamten armenischen Raum hinterlassen hatten, zu folgen -nachzugehen. 1997 folgte eine zweite Kampagne. In vier weiteren Wochen vertieften wir unsere Eindrücke und erweiterten unsere Kenntisse. Auf dieser Basis war die ursprüngliche Arbeit entstanden. Die Anregung dazu verdanke ich Privatdozent Dr. Stephan Kroll, der den Werdegang auch betreut hat. Im Frühjahr 1998 reichte ich sie als Magisterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität ein. Diese erste Fassung ergänzte ich dann mit seitdem noch erschienenen, mir zugänglichen neuesten Informationen und überarbeitete sie nach Hinweisen und Vorschlägen von Professor Dietz Otto Edzard und Dr. Kroll. Ihnen gebührt an erster Stelle für ihre wertvolle und konstruktive Kritik mein aufrichtiger Dank. Probleme hatten sich abgesehen von fehlenden Publikationen durch die Vielsprachigkeit der vorhandenen Veröffentlichungen ergeben. Bei den türkischen konnte ich zum großen Teil auf englische Übersetzungen oder deutsche Parallelen zurückgreifen. Die armenischen mußte ich leider vernachlässigen. Seit der zweiten Kampagne in Armenien ist allerdings eine gute und zuverlässige Zusammenarbeit mit dortigen Kollegen entstanden, so daß ich bisher unzugängliche armenische und russische Literatur mit aufnehmen konnte, wofür ich besonders Arsen Bobokian, Aspirant an der Akademie Erevan, sehr herzlich danke. Um dem umfangreichen ausschließlich russisch publizierten Material, unabhängig von leider dürftigen englischen Zusammenfassungen, gerecht zu werden und um die glücklicherweise vorhandenen deutschen, englischen und italienischen Ausgaben einiger Werke im Original überprüfen zu können, lernte ich Russisch. Allerdings reichten diese ersten Kenntnisse für eine flüssige Übersetzung nicht aus, so daß ich auf die freundliche Unterstützung und Kontrolle von Frau Johanna Letz, Dozentin für Russisch an der LMU, angewiesen war. Nicht zu vergessen Frau Dr. Inge Hoffmann, die meinen ersten Entwurf las, und die mir, als interessierte, aufmerksame Gesprächspartnerin, ermutigende Denkanstöße und wichtige Anregungen gab. Entscheidende Informationen in bezug auf die Knochenfunde von Bastam und Karmir-Blur erhielt ich von Dr. Joris Peters, Privatdozent am Institut für Palaeoanatomie der LMU. Exkurs: Zeitgeschichtlicher Hintergrund S. 41-42
In 1984 Stephan Kroll’s ‘Urartus Untergang in anderer Sicht’ (The downfall of Urartu from a diffe... more In 1984 Stephan Kroll’s ‘Urartus Untergang in anderer Sicht’ (The downfall of Urartu from a different perspective) was published. In this at that time controversial article Kroll rejected the then almost universally accepted date of between 610 and 585 BC for the end of the Urartian kingdom and proposed instead a date in the mid 7th century. The debate still continues (see the final table (Anhang) for a list of suggested dates for the fall of Urartu by different authors over the last 80 years). Since then, the excavations in Bastam and Ayanis as well as new discoveries and interpretations of Urartian royal inscriptions and seal legends have offered additional support for Kroll’s contention. In 2004 Ursula Seidl in her book Bronzekunst Urartus provided art historical arguments that dated the reign of Rusa son of Erimena to the 8th century BC rather than to the later 7th century after Rusa son of Argishti, as the supporters of the traditional chronology asserted: the earlier dating of Rusa son of Erimena is now widely accepted, although his position within the Urartian king list is still the subject of debate (see above Salvini, Fuchs, Seidl, Kroll, Roaf).
In this paper the various proposals that have been made for the date of the fall of Urartu are reviewed in the light of recent analyses and discoveries. The conclusion reached is that Kroll’s 1984 suggestion fits the available evidence best, although the exact date of the fall of Urartu cannot yet be pinpointed.
The article also investigates the various causes that have been proposed for the demise of Urartu. Did it come to an end because of the onslaught of nomadic peoples, such as the Cimmerians or Scythians? Was the rebellion of peoples living under the tyranny of the Urartian dynasty the reason? Did the megalomaniac building projects of Rusa son of Argishti so impoverish his kingdom that economic collapse resulted? Should the fall be attributed to a natural disaster such as an earthquake or some climatic catastrophe? These questions cannot yet be definitely answered and remain to be resolved in the future.
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In this paper the various proposals that have been made for the date of the fall of Urartu are reviewed in the light of recent analyses and discoveries. The conclusion reached is that Kroll’s 1984 suggestion fits the available evidence best, although the exact date of the fall of Urartu cannot yet be pinpointed.
The article also investigates the various causes that have been proposed for the demise of Urartu. Did it come to an end because of the onslaught of nomadic peoples, such as the Cimmerians or Scythians? Was the rebellion of peoples living under the tyranny of the Urartian dynasty the reason? Did the megalomaniac building projects of Rusa son of Argishti so impoverish his kingdom that economic collapse resulted? Should the fall be attributed to a natural disaster such as an earthquake or some climatic catastrophe? These questions cannot yet be definitely answered and remain to be resolved in the future.
In this paper the various proposals that have been made for the date of the fall of Urartu are reviewed in the light of recent analyses and discoveries. The conclusion reached is that Kroll’s 1984 suggestion fits the available evidence best, although the exact date of the fall of Urartu cannot yet be pinpointed.
The article also investigates the various causes that have been proposed for the demise of Urartu. Did it come to an end because of the onslaught of nomadic peoples, such as the Cimmerians or Scythians? Was the rebellion of peoples living under the tyranny of the Urartian dynasty the reason? Did the megalomaniac building projects of Rusa son of Argishti so impoverish his kingdom that economic collapse resulted? Should the fall be attributed to a natural disaster such as an earthquake or some climatic catastrophe? These questions cannot yet be definitely answered and remain to be resolved in the future.