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Globales Lernen - ein Beitrag zu "befreiender" Bildung?

2007, Journal für Entwicklungspolitik

Entwicklungslinien im Werk des brasilianischen Volksbildners 29 ANDREAS NOVY Die Welt ist im Werden Über die Aktualität von Paulo Freire 58 MARTA GREGORČIČ Die Kunst des Wissens und die Wissenschaft der Bildung Kulturelles Kapital als Triebkraft gesellschaftlicher Veränderungen 92 FRANZ HALBARTSCHLAGER Volksbildung heute Eine Rückschau auf das Symposium "Volksbildung heute?" 96 HANS GÖTTEL Volksbildung-eine Erfolgsgeschichte, die im Hals stecken bleibt 101 HEIDI GROBBAUER Globales Lernen-ein Beitrag zu "befreiender" Bildung? 108 PIA LICHTBLAU Volksbildung und die Frage nach der Autonomie 120 Rezension 124 HerausgeberInnen und AutorInnen 128 Impressum

JOURNAL฀FÜR฀ENTWICKLUNGSPOLITIK herausgegeben฀vom฀Mattersburger฀Kreis฀für฀Entwicklungspolitik an฀den฀österreichischen฀Universitäten vol.฀XXIII฀3–2007 PAULO฀FREIRE฀HEUTE฀ Zur฀Aktualität฀von฀Volksbildung฀und฀Befreiungspädagogik ฀ ฀ ฀ ฀ ฀ ฀ ฀ ฀ Schwerpunktredaktion:฀Gerald฀Faschingeder,฀Andreas฀Novy Inhaltsverzeichnis 4 G ERALD FASCHINGEDER, A NDREAS NOVY Paulo Freire heute – Einleitung 10 C ARLOS R OBERTO W INCKLER, L IEGE M ARIA S ITIA FORNARI , M ARIA E LLY H ERZ G ENRO , R OS Â NGELA C ARRARO Paulo Freire relectured Entwicklungslinien im Werk des brasilianischen Volksbildners 29 A NDREAS NOVY Die Welt ist im Werden Über die Aktualität von Paulo Freire 58 M ARTA GREGORČIČ Die Kunst des Wissens und die Wissenschaft der Bildung Kulturelles Kapital als Triebkraft gesellschaftlicher Veränderungen 92 FRANZ H ALBARTSCHLAGER Volksbildung heute Eine Rückschau auf das Symposium „Volksbildung heute?“ 96 H ANS G ÖTTEL Volksbildung – eine Erfolgsgeschichte, die im Hals stecken bleibt 101 HEIDI GROBBAUER Globales Lernen – ein Beitrag zu „befreiender“ Bildung? 108 P IA L ICHTBLAU Volksbildung und die Frage nach der Autonomie 120 124 128 Rezension HerausgeberInnen und AutorInnen Impressum JOURNAL FÜR E NTWICKLUNGSPOLITIK XXIII 3-2007, S. 101-107 HEIDI GROBBAUER Globales Lernen – ein Beitrag zu „befreiender“ Bildung? Globales Lernen ist ein pädagogisch-didaktisches Konzept, das auf Herausforderungen der fortschreitenden Globalisierungsprozesse reagiert. Während im anglo-amerikanischen Sprachraum der Begriff „Global Education“ bereits seit den 1970er Jahren pädagogische Konzeptionen bezeichnet, die eine Gestaltung der Globalisierung im Kontext von moralisch-ethischen Zielen wie Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit verfolgen, ist der Begriff Globales Lernen im deutschsprachigen Raum erst seit Beginn der 1990er Jahre in Verwendung. Hier hat sich das Konzept aus verschiedenen pädagogischen Theorien und praktischen Arbeitsfeldern, v.a. der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit und dem ökumenischen Lernen, heraus entwickelt. In Österreich wurde Globales Lernen lange Zeit in erster Linie von entwicklungspolitischen Nicht-Regierungsorganisationen getragen und weiterentwickelt. Förderrichtlinien der OEZA und die institutionelle Verankerung Globalen Lernens im Bildungsministerium haben diese Entwicklung in den letzten Jahren wesentlich unterstützt. Im Gegensatz zu Deutschland hat Globales Lernen in Österreich bisher wenig Resonanz in der Forschung gefunden. Der Theorie-Diskurs zu Globalem Lernen findet daher nur in geringem Maß und primär aus der Praxis heraus statt. Die weltweiten politischen, sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Verflechtungen und Interdependenzen erfordern, die Welt als Ganzes zu sehen und Lehren und Lernen danach auszurichten. Globales Lernen bezieht sich daher auf den Kontext der „Einen Welt“ (ohne jedoch die Unterschiede in dieser „Einen Welt“ zu verharmlosen) und orientiert sich am Leitbild einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Entwicklung. Daraus leiten sich inhaltliche Ansprüche in Bezug auf Auswahl und Gestaltung der Themen ab. Die Hauptthemen sind vor allem die „Überlebensfragen unserer Zeit“, die unter der Perspektive weltweiter Gerechtigkeit Globales Lernen – ein Beitrag zu „befreiender“ Bildung? 101 betrachtet werden. Ziel ist dabei, die Inhalte aus verschiedenen Blickwinkeln zu erschließen und von unterschiedlichen Interessen geleitete Standpunkte sichtbar zu machen. Gefordert sind also interdisziplinäre und multiperspektivische Zugänge. Grundsätzlich können heute beinahe alle Fragen in einen globalen Kontext gestellt werden und somit Inhalte des Globalen Lernens bilden. Ein festgelegter Themenkanon für Globales Lernen macht daher wenig Sinn. Globales Lernen ist ein integratives Konzept, das Elemente der entwicklungspolitischen Bildung, der globalen Umweltbildung, des interkulturellen Lernens, der Menschenrechtsbildung und Friedenspädagogik sowie des interreligiösen Lernens einschließt. Im schulischen Kontext ist Globales Lernen kein neues Unterrichtsfach, sondern stellt vielmehr eine fächerübergreifende Neuorientierung dar. Globales Lernen erfordert eine grundlegende Kontexterweiterung in Bezug auf Unterrichts- und Bildungsangebote und müsste folglich ein durchgängiges Bildungsprinzip sein. Die Umsetzung Globalen Lernens in konkreten Bildungsangeboten wie auch die konzeptionellen Überlegungen waren von Beginn an auf den Bereich Schule konzentriert. Workshops, Ausstellungen und Unterrichtsmaterialien wurden nach Prinzipien des Globalen Lernens gestaltet. LehrerInnen können sich seit vielen Jahren in Seminaren und Lehrgängen zu Globalem Lernen weiterbilden. In der Ausbildung für LehrerInnen hat das Globale Lernen bisher nur am Rande Platz gefunden. Eine der zentralen zukünftigen Herausforderungen für Globales Lernen ist sicher die Übertragung des Konzepts und der Angebote auf außerschulische Bildungsbereiche. 1. Befreiende Bildung? Im Vorfeld des Symposiums „Volksbildung heute?“ fand ein Dialogabend statt, der sich mit der Frage nach „befreiender Bildung im 21. Jahrhundert“ beschäftigte. Wie könnte befreiende Bildung heute aussehen? Welches politische Potenzial haben Ansätze emanzipativer Bildungsarbeit, unter anderem das Globale Lernen? Wo sind die Räume für befreiende Bildung oder wo könnten sie geschaffen werden? Im Anschluss an die interessante Diskussion dieses Abends möchte ich im Folgenden einige Über- 102 HEIDI GROBBAUER legungen zu Globalem Lernen vertiefen und auch in Beziehung zu einigen Diskussionssträngen des Symposiums setzen. In den konzeptiven Grundlagen für Globales Lernen wird nicht explizit von „befreiender Bildung“ gesprochen. Implizit ist in den verschiedenen Zugängen zu Globalem Lernen jedoch immer eine emanzipatorische, auf die „Ermächtigung“ von Menschen ausgerichtete Dimension enthalten. Globales Lernen definiert den Erwerb von Kompetenzen für das Leben in der globalen und komplexen Welt als zentrale Herausforderung für Bildung. Globales Lernen fördert die Fähigkeiten von Menschen, komplexe globale Zusammenhänge wahrzunehmen und sich selbst in diesen komplexen Strukturen zu verorten. Menschen sollen in ihrem Umgang mit den Widersprüchen, Unsicherheiten und den Veränderungen, die der rasche soziale Wandel heute mit sich bringt, unterstützt werden. Die Moderne weist eine Vielfalt an Möglichkeiten zur individuellen Lebensgestaltung auf, während durch Traditionen vorbestimmte Lebensmuster immer weniger Orientierung bieten. Sozialer Wandel und Globalisierungsprozesse fördern die Pluralität von Lebensformen. Unterschiedliche Möglichkeiten der Lebensgestaltung werden ebenso sichtbar wie die Unterschiedlichkeit von Werthaltungen und Normen. Damit findet bereits der Prozess der individuellen Identitätsbildung in einer Welt voll vielfältiger Möglichkeiten, Widersprüchen und Unsicherheiten statt. Gleichzeitig wirken gesellschaftliche Meta-Erzählungen, die das Werte- und Normensystem einer Gesellschaft wesentlich prägen. Dazu gehört etwa die „Erzählung“ von der Erwerbsgesellschaft, die Identität und die notwendigen Ressourcen für ein „gutes Leben“ sichert – und die mittlerweile der tatsächlichen Realität sozialer Ausgrenzung der Nicht-Erwerbstätigen entgegensteht. Oder die Propagierung von Chancengleichheit für alle Bevölkerungsgruppen, während eine frühe soziale Selektion und Exklusion gerade im Bildungssystem die Realität bestimmt. Widersprüche um Widersprüche, die zunächst einmal der/die Einzelne zu bewältigen hat. Die Komplexität der Rahmenbedingungen für die eigene Lebensgestaltung wahrzunehmen und ein Stück weit beurteilen, bewerten und eventuell verändern zu können bedeutet eine große Herausforderung für den einzelnen Menschen. Sie wird auch als bedeutende Herausforderung für Bildung gesehen. Der deutsche Pädagoge Hartmut von Hentig schreibt in seinem Essay zu Bildung, dass sich der gebildete Mensch selbständig im Sinne von selbst-verantwortlich Globales Lernen – ein Beitrag zu „befreiender“ Bildung? 103 verhält. Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Probleme sind „nicht mit einzelnen Maßnahmen, Kenntnissen und Entscheidungen zu überwinden, sondern allein mit der ganzen Person. Sie muss ein Maß für Menschlichkeit, einen Anspruch auf Glück, die Offenheit von Geist und Seele, Selbstgewissheit durch Selbstprüfung haben, nein nicht etwas haben, sondern etwas sein: menschlich, glücksfähig, geöffnet, selbstbewusst, weil weltbewusst, vernünftig und vernunftkritisch.“ (Hentig 1996: 96, Herv. i. Orig.) Es geht darum, Chancen und Risiken von Lebensgestaltung zu erkennen und zu erfassen, was individuell gestaltbar, was strukturell bedingt und damit der eigenen Gestaltung großteils entzogen ist. Damit wird es möglich, die Grenzen der eigenen Verantwortlichkeit zu sehen. All das bedeutet einen Zugewinn an Freiheit, im Sinne „bewusster“ Entscheidungen. In dieser Hinsicht kann Globales Lernen wesentlich zu dem beitragen, was Andreas Novy „die Welt lesen lernen“ nennt. 2. Globales Lernen und das Politische Wie verhält es sich mit der Beziehung zwischen Bildung und Politik? Diese Frage hat ja das Symposion „Volksbildung heute?“ wesentlich durchzogen. Und sie durchzieht auch den Diskurs um Globales Lernen. So forderte Marianne Gronemeyer auf, Bildung als bloßes Geschehen abseits von politischer Instrumentalisierung zuzulassen. Martin Jäggle definierte Bildung als soziales Geschehen, an dessen Anfang die Fragwürdigkeit der Verhältnisse stehe. Im Globalen Lernen beginnen Bildungsprozesse bei der Lebenswelt der Teilnehmenden. Von der sozialen Nähe ausgehend werden Themen in einen größeren räumlichen Bezug gesetzt und zudem in ihrem globalen Kontext behandelt. Es gilt also im Globalen Lernen, das eigene Lebensumfeld zu erforschen und fragend zu entdecken. Globales Lernen sieht sich damit auch in der Tradition Paulo Freires, dessen Bildungsansatz das fragende Lernen betont. Marianne Gronemeyer und Martin Jäggle haben in ihren einleitenden Statements beim Symposium „Volksbildung heute?“ ebenfalls darauf verwiesen, dass Bildung zunächst damit beginnt, Fragen zu stellen. Fragen stellen bedeutet, „sich zu bilden“, und Aufgabe der Bildung ist es, den nötigen Rahmen herzustellen. Fragendes 104 HEIDI GROBBAUER Lernen, ausgehend vom eigenen konkreten Lebensumfeld, stand auch im Mittelpunkt der problemformulierenden Bildung Paulo Freires, wobei Andreas Novy darauf verweist, dass die Fragen über die eigene Umwelt unweigerlich in die große Frage münden: Kann es auch anders sein? Die Verflechtung der eigenen Existenz (im Sein und im Handeln) im globalen Kontext zu erforschen bedeutet unter anderem, sich mit sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Fragen zu beschäftigen. Im Sinne des skizzierten fragenden Lernens und des Erfordernisses nach multiperspektivischen Themenzugängen führt Globales Lernen auch zur Auseinandersetzung mit Alternativen etwa in sozioökonomischen und politischen Entwicklungen. Globales Lernen ist Bildung, die Menschen in ihrem Verhältnis zu Politik stärkt und die Entfaltung jener Kompetenzen fördert, die eine Teilnahme an gesellschaftlichen, aber auch politischen Prozessen ermöglichen. Somit ist Globales Lernen infolge seiner Zielsetzungen auf die Politisierung von Menschen ausgerichtet. Hartmut von Hentig spricht von einer engen Verbindung zwischen Bildung und Politik. Eine Bildung, die nicht zur Politik führt, also nicht zur Wahrnehmung der eigenen Rolle – oder Verantwortung – im Gemeinwesen angeleitet und befähigt hat, ist für Hentig keine Bildung. Konkret meint er damit die Befähigung zur Prüfung, Erörterung, Beratung, Beurteilung politischer Sachverhalte und zur daraus folgenden Entscheidung; die Einsicht in die Weisheit oder Torheit von Prozeduren und Institutionen oder auch die Wahrnehmung von Macht, die wir selbst erleiden oder ausüben, sowie die Zivilcourage gegenüber den „Vielen, den Oberen und den Stärkeren“ (Hentig 1996: 99). Die Ausrichtung Globalen Lernens auf Politisierung bzw. die Herausbildung von politischem Bewusstsein und eines Bewusstseins von Verantwortung bedeutet jedoch nicht, dass Globales Lernen ein politisches Konzept ist. Globales Lernen muss – wenn es auf die selbständige Entwicklung von Menschen zielt – ergebnisoffene Bildungsprozesse anstreben. Die humane Gestaltung unserer (globalen) Gesellschaft braucht politische Maßnahmen und Strukturen und Prozesse der politischen Willensbildung und Entscheidungsfindung. Diese herzustellen kann nicht Aufgabe von Bildung sein, Bildung kann keinen Ersatz für Politik darstellen. Im Zusammenhang mit der Frage, wie sich Globales Lernen zum Politischen verhält, ist zudem ein aktueller Paradigmenstreit im (Theorie-) Globales Lernen – ein Beitrag zu „befreiender“ Bildung? 105 Diskurs zu Globalem Lernen zu sehen. Dabei geht es um die Normativität der Konzepte zu Globalem Lernen. Auf der einen Seite formulieren handlungstheoretische Entwürfe normative Bildungsziele und Inhalte Globalen Lernens. Dazu zählen letztlich auch einige der bisher in diesem Text angeführten Ziele und Erfordernisse Globalen Lernens sowie die Orientierung am Leitbild für eine zukunftsfähige bzw. nachhaltige Entwicklung. Auf der anderen Seite steht ein evolutionär und systemtheoretisch begründeter Ansatz, der die Entwicklung zur Weltgesellschaft beschreibt und Menschen auf das Leben in dieser Weltgesellschaft und in einer ungewissen Zukunft vorbereiten sowie den Umgang mit Komplexität lehren will. Skeptisch wird dabei die (verbreitete) Annahme, dass normativ orientierte Bildungsangebote zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen führen, beurteilt. Aus meiner Sicht ist Globales Lernen jedoch nicht neutral und wertfrei zu denken, sondern hat – wie Bildung generell – immer einen normativen Bezugsrahmen. Lassen sich Definitionen und Aufgaben von Bildung tatsächlich ohne normativen Horizont, aus dem sie ihre Legitimität beziehen, beschreiben? Dieser normative und meines Erachtens nach immer vorhandene Bezugsrahmen soll offen gelegt, reflektiert und zur Diskussion gestellt werden. Er ist unbedingt mit ergebnisoffenen Bildungsprozessen zu verknüpfen, deren Ziele letztlich immer nur in der Stärkung der Selbständigkeit, Selbstverantwortung und des Selbst-Bewusstseins von Menschen liegen können. Marta Gregorčič folgert in ihrem Beitrag sehr radikal, dass in kapitalistischen Gesellschaften das Politische des menschlichen Tuns verleugnet wird. Dadurch wird Bildung um die Inhaltskritik und Reflexion der Praxis gebracht und gleichzeitig aus dem Leben des Einzelnen und der Gesellschaft herausgerissen. Das Politische wieder stärker in den Diskurs um Bildung, Entwicklungspolitik und Globales Lernen zu bringen erscheint schwierig. Orientieren wir uns nicht allzu sehr am Möglichen, das heißt am Durchsetzbaren? Sind Visionen, radikales Denken, der Streit um Positionierungen nicht längst der Tugend einer verordneten Bescheidenheit gewichen? Und laufen wir so nicht Gefahr, dass damit auch der Diskurs um „das Mögliche“ stirbt? Freiheit birgt Risiko ... 106 HEIDI GROBBAUER Literatur Hentig, Hartmut von (1996): Bildung. München/Wien: Hanser. Abstracts Zentrale Fragestellung dieses Beitrages ist das Verhältnis zwischen Globalem Lernen und dem pädagogischen Ansatz Paulo Freires. Steht bei Freire die Befreiung im Zentrum der Reflexionen, so rückt das Globale Lernen den Erwerb von Kompetenzen für das Leben in der globalen und komplexen Welt in den Mittelpunkt seiner Konzepte. Der Artikel diskutiert die Konsequenzen dieses Unterschiedes im Hinblick auf politische Aktionsformen und fragt weiters nach der Bedeutung eines normativen Horizontes, vor dem pädagogisches Handeln stattfindet. Global Education was introduced as a new concept in development in the 1990ies. This article discusses the differences between this rather new concept and the much older approach of Paulo Freire. In Freire’s pedagogy, liberation represents a core concept. Global Education focusses, in contrast, more on the skills of individuals that help them to act in a globalized and complex world. What are the consequences of these differences? This is discussed particularly in the context of various forms of political articulations. Furthermore, the author asks which role is played by the normative context of such pedagogic concepts. Heidi Grobbauer KommEnt Elisabethstraße 2 / 5. Stock, A-5020 Salzburg Heidi.Grobbauer@komment.at Globales Lernen – ein Beitrag zu „befreiender“ Bildung? 107