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Neue Diplome fur die dakischen Provinzen

2006, Acta Musei Napocensis 43-44/I, 185-210

Acta Musei Napocensis, 43–44/I, 2006–2007 (2008), p. 185–210 NEUE DIPLOME FÜR DIE DAKISCHEN PROVINZEN WERNER ECK, ANDREAS PANGERL In den drei letzten Bänden der AMN konnten jeweils mehrere Diplome für die Provinzen in Dakien publiziert werden1. Inzwischen sind weitere Diplomfragmente bekannt geworden, die die von Traian eroberte Region, die zu Beginn der hadrianischen Zeit in drei Provinzen gegliedert wurde, betreffen. Sie werden hier vorgelegt, nach Provinzen geordnet und zeitlich gegliedert. Für keines der Diplome war eine genaue Herkunft zu ermitteln, doch dürften sie ohne Ausnahme und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit aus dem östlichen Balkanbereich stammen. Zusammen mit den neuen Diplomen, die zumeist bisher unbekannte Konstitutionen betreffen, steigt die Zahl der Bürgerrechtserlasse für die dakischen Provinzen auf insgesamt 54, die Zahl der Diplome auf insgesamt 75. Damit ist gerade auch für die Leitung der verschiedenen Provinzen in Dakien eine weit bessere Basis gegeben als noch vor zwei Jahrzehnten. Der schon erschienene Band der Fasti provinciae Daciae und der bald erscheinende zweite Band von Ioan Piso zeigen dies mit genügender Deutlichkeit2. 1 W. Eck – D. MacDonald – A. Pangerl, Neue Diplome für Auxiliartruppen in den dakischen Provinzen, AMN 38/I, 2001 [2003], 27 ff.; dies., Neue Diplome für die Auxiliartruppen von Unterpannonien und der dakischen Provinzen aus Hadrianischer Zeit, AMN 39–40/I, 2002–2003 [2004], 25 ff.; dies., Ein Diplom für die Truppen von Dacia superior unter dem Kommando des Marcius Turbo im Jahr 119 n. Chr., AMN 41–42/I, 2004/5 [2007], 61 ff. – Dan Dana möchten wir für seine Hilfe bei der Klärung onomastischer Probleme danken, Peter Weiß, Paul Holder und Ioan Piso für kritische Hinweise. Anke Raßelnberg hat bei der Erstellung der Liste aller Diplome für Dakien geholfen. 2 I. Piso, Fasti provinciae Daciae I, Bonn 1993. 186 Werner Eck, Andreas Pangerl I. Dacia inferior 1. Eine Konstitution Hadrians vom 17. Juli 122 für Dacia inferior Fragment aus der rechten oberen Hälfte von tabella I eines Diploms (Abb. 1 a-b). Die Tafel ist auf allen Seiten abgebrochen, rechts ist der Rand erhalten; die Tafel war mit einer Doppellinie eingerahmt. Abb. 1 a-b. Maße: Höhe: 3,7 cm; Breite 3,8 cm; Dicke 1 mm; Buchstabenhöhe: außen: 4 mm; innen: 5 mm. Gewicht: 8 Gramm. Folgendes ist zu lesen3: Außenseite: [---]+++ARVM [ET II FL BESSOR ET III GALLO]R QVAE SVNT [IN DACIA INFER SVB COCCEIO N]ASONE QVI [NIS ET VICENIS PLVRIBVS STIPEND]IS EMERI [TIS DIMISSIS HONESTA MISSIONE] QVORVM [NOMINA SVBSCRIPT SVNT IPSIS L]IBERIS POS [TERISQ EORVM CIVITATEM DEDIT ET C]ONVB Innenseite: [POSTERISQ EORVM] CIVITATEM [DEDIT ET CO] [NVBIVM CVM VXO]RIBVS QVA[S TVNC HABVIS] [SENT CVM EST CIVI]TAS IIS DAT[A AVT SI QVI] vacat Unsicher bleibt die Lesung der ersten, partiell noch erhaltenen Zeile der Außenseite. 3 Die sicheren Ergänzungen werden hier sogleich eingeschlossen. Neue Diplome für die dakischen Provinzen 187 Das Diplom gibt nur einen einzigen Hinweis auf die Zeit und die Provinz, für die das Diplom ausgestellt worden war, mit dem Cognomen des Statthalters, das auf der Vorderseite größtenteils zu lesen ist: [N]asone. Im Personennamenmaterial der PIR finden sich zwar einige Personen, die dieses Cognomen tragen4, doch ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine dieser Personen mit dem hier genannten Statthalter identifiziert werden sollte. Einige gehören in die frühe Prinzipatszeit, in der noch keine Diplome ausgegeben wurden, wie L. Axius Naso, Valerius Naso und P. Viriasius Naso, für andere gibt es keinen Hinweis, dass sie überhaupt ein Alter erreichten, in dem sie eine solche Aufgabe, die Leitung einer Provinz, hätten übernehmen könnten, wie L. Aemilius Naso Fabullinus oder Iulius Naso. Doch ist seit Kurzem durch ein Diplom ein Cocceius Naso als Präsidialprokurator von Dacia Inferior im Jahr 122 bekannt: RGZM 20: quae [sunt in Dac(ia) infer(iore)] sub Cocceio Nason(e). Der Name dieses Statthalters ist auch in zwei weiteren Diplomen zu ergänzen, die auf dieselbe Konstitution zurückgehen. In dem einen ist der Provinzname erhalten: [quae su]nt in Dac(ia) infer(iore) sub [Cocceio Nasone] 5, das andere darf man aus verschiedenen Gründen ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit dieser Konstitution zuweisen6, vor allem wegen des genauen Datums der Publikation in Rom: am 17. Juli 1227. Dieser Befund macht es recht wahrscheinlich, auch das neue Diplom Dacia inferior zuzuweisen, unter dem Statthalter Cocceius Naso und im Jahr 122 n. Chr. Für diese Datierung sprechen auch andere Elemente: Zum einen erscheinen noch kaum Abkürzungen im Privilegierungstext, die nach den ersten Jahren der Regierungszeit Hadrians deutlich häufiger werden. Zum andern sind nach RGZM 20 nur insgesamt acht Einheiten: drei Alen und fünf Kohorten angeführt, weshalb der Text auch nicht allzu lang ist. Deshalb kann auf der Innenseite des neuen Fragments der Text sehr locker geschrieben werden und unterhalb noch deutlich Platz unbeschrieben bleiben. 4 Siehe http://www.bbaw.de/cgi-bin/pir/pir-suche.pl sub verbo Naso. P. Weiß, ZPE 141, 2002, 242–245 Nr. 2; AE 2002, 1742; RMD V 361. 6 Dieser Schluss ist zwar nicht absolute zwingend, da immer wieder verschiedene Konstitutionen am selben Tag veröffentlicht wurden; doch siehe in diesem Fall die Argumente bei W. Eck – D. MacDonald – A. Pangerl, AMN 39–40/I, 2002–2003, 34–37 Nr. 2 = AE 2003, 2042. 7 Zwischen diesem und dem neuen Diplom gibt es keine textliche Überschneidung, weshalb man zunächst vermuten könnte, beide Fragmente könnten zum selben Diplom gehören; doch spricht die Schrift auf den beiden Fragmenten gegen die Zugehörigkeit zu einem Diplom. Eine Zugehörigkeit zu RGZM und RMD V 361 ist wegen Überlappung der jeweiligen Texte ausgeschlossen. 5 187 188 Werner Eck, Andreas Pangerl Der Statthalter Cocceius Naso ist ansonsten unbekannt. In RGZM heißt es im Kommentar zu Nr. 20, er gehöre zum ritterlichen Zweig der gens Cocceia; denn diesen habe es neben dem senatorischen Zweig sicher gegeben (S. 61). Diese Vorstellung ist einigermaßen bizarr. Eine gens Cocceia als eine definierbare Einheit gibt es notwendigerweise in der Kaiserzeit nicht, genauso wenig wie eine gens Claudia oder eine gens Ulpia. Dies sind zumeist unreflektierte moderne Konstruktionen ohne konkreten Inhalt. Es gibt natürlich zahlreiche Familien, die das nomen gentile Cocceius führen, ebenso wie andere den Familiennamen Claudius oder Ulpius. Doch die meisten dieser Familien, die auch in verschiedensten Städten und in weit von einander entfernten Provinzen leben, hängen in keiner Weise mehr verwandtschaftlich zusammen. Gerade dieser Zusammenhang aber wäre das Hauptkriterium, um von einer gens im römischen Sinn zu sprechen. Das nomen gentile Cocceius führte auch Kaiser Nerva. Er hat wie viele Kaiser das römische Bürgerrecht verliehen, wobei die damit ausgezeichneten Personen wie oft üblich auch sein Gentile übernahmen. Doch dieser neue ritterliche Amtsträger kann nach allem, was wir sonst über römische Neubürger wissen, nicht zu einer Familie gehören, die erst von Nerva das Bürgerrecht erhalten hatte. Denn üblicherweise dauerte es deutlich länger, bis ein Mitglied einer solchen Neubürgerfamilie in den Ritterstand gelangen und dann sogar höhere prokuratorische Stellungen übernehmen konnte. Der Ritter Cocceius Naso sollte also zu einer Familie gehören, die schon länger zum römischen Bürgerverband gehörte. Dann aber müsste sie am ehesten aus Italien stammen, wofür im Übrigen auch das Cognomen Naso spricht. Denn die Heimat zumindest der Mitglieder des ordo senatorius bzw. equester, die dieses Cognomen führten, war ohne Ausnahme das Mutterland Italien8. Das dürfte auch für Cocceius Naso zutreffen9. Trifft jedenfalls die Identifizierung des Naso mit Cocceius Naso zu, dann kann man unter Einbeziehung von RGZM 20, RMD V 361 und AMN 39/40, 2002/2003, 34–37 Nr. 2 = AE 2003, 2042 folgenden Text rekonstruieren: [Imp. Caes(ar), divi Traiani Parth(ici) f., divi Nervae nepos, Traianus Hadrian(us) Aug(ustus), pont(ifex) max(imus), tr(ibunicia) pot(estate) VI, co(n)s(ul) III, proco(n)s(ul) equit(ibus) et pedit(ibus), q(ui) mil(itaverunt) in al(is) III et coh(ortibus) V q(uae) app(ellantur) (1) --- et (2) Gall(orum) Cap(itoniana) et (3) Gall(orum) Atect(origiana) et (1) --- et (2) I Br(acar)aug(ustanorum) et (3) II Fl(avia) 8 Siehe die Personen, die in PIR2 vol. V fasc. 3, p. 337 f. aufgeführt sind. 9 Vgl. dazu auch W. Eck in seiner Rezension zu RGZM in Bonner Jahrbuch 206, 2006, 353 f. Neue Diplome für die dakischen Provinzen 189 Numidar(um) et (4) II Fl(avia) Bessor(um) et (5) III Gallo]r(um), quae sunt [in Dacia inferiore sub Cocceio N]asone, qui [quinis et vicenis plurib(usve) stipend]is emeri[tis dimissis honesta missione,] quorum [nomina subscripta sunt ipsis l]iberis pos[terisq(ue) eorum] civitatem [dedit et c]onub[ium cum uxo]ribus, qua[s tunc habuissent, cum est civit]as iis dat[a, aut, si qui caelibes essent, cum is, quas postea duxissent dumtaxat singuli singulas. a. d. XVI k. Aug. Ti. Iulio Capitone, L. Vitrasio Flaminino cos.] etc. Von dieser Konstitution sind, wenn die Zuweisung des neuen Fragments zutrifft, inzwischen vier Kopien erhalten. Das ist schon deutlich mehr als die Zahl der Diplome, die üblicherweise aus einer Konstitution bekannt sind. So kann man davon ausgehen, dass 25 Jahre oder noch etwas früher relativ viele Rekruten in die betroffenen Einheiten aufgenommen worden waren. Diese waren eine Vierteljahrhundert zuvor freilich noch nicht in Dacia inferior stationiert, sondern in einer oder mehreren anderen Provinzen. Welche Provinzen dies waren, ist allerdings kaum festzustellen, da zwar sicher ist, dass die vier Diplome an Soldaten von mindestens drei verschiedenen Einheiten ausgegeben wurden, da die Namen der Präfekten ganz oder zum Teil erhalten sind; doch kennt man nur in einem Fall die konkrete Einheit, die ala I Claudia Gallorum Capitoniana. Sie war jedenfalls vorher in Moesia inferior stationiert, von wo aus sie nach Dacia inferior transferiert worden war. Auch andere niedermösische Einheiten wurden in die jenseits der Donau neu erworbene Provinz Dacia versetzt. In Niedermösien aber hat es bereits 25 Jahre früher – 97 n. Chr. – offenbar relativ viele Entlassungen gegeben. Zumindest sind uns für dieses Jahr schon drei Diplome für die Truppen dieser Provinz bekannt: RMD II 140, sowie V 337 und 338. Diese Diplome sind freilich nur ein Teil der Folgen, die sich aus der Rekrutierung für Niedermösien im Jahr 97 fünfundzwanzig Jahre später ergaben; denn nicht wenige der 97 dort stationierten Einheiten sind ein Vierteljahrhundert später in anderen Provinzen eingesetzt, so dass der Umfang der Rekrutierung nicht allein aus RMD II 140, V 337 und 338 erschlossen werden darf. Da auch die meisten anderen der in der Konstitution von 122 für Dacia inferior aufgeführten Truppen, aus denen damals Veteranen ihre Privilegierung erhielten, ursprünglich aus Moesia inferior kamen, könnte jedenfalls ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorgängen bestehen. 189 190 Werner Eck, Andreas Pangerl 2. Eine Konstitution Hadrians aus dem Jahr 134 für Dacia inferior Fragment aus der rechten oberen Ecke von tabella I eines Diploms (Abb. 2 a-b), dessen ursprünglicher Rand oben und rechts erhalten ist. Der Rahmen der Tafel wird von zwei leicht eingeritzten Linien gebildet. Sehr außergewöhnlich ist, dass auf der Innenseite von tabella I nicht wie üblich nochmals, beginnend mit der Kaisertitulatur, der Privilegierungstext steht; vielmehr erscheint hier derjenige Text, der normalerweise auf der Innenseite von tabella II steht, beginnend in dieser Zeit mit dem Tages- und Monatsdatum sowie den Namen der beiden Konsuln, die bereits in abgekürzter Form angeführt werden. Vermutlich wurde bei der Gravierung des Textes mit der Außenseite begonnen, dann aber wurden die Innenseiten verwechselt und so der normale Text der Innenseite von tabella II auf der Innenseite von tabella I eingetragen. Abb. 2 a-b. Maße: Höhe: 5,6 cm; Breite 4,2 cm; Dicke 1 mm; Buchstabenhöhe: außen: 4 mm; innen: 3 mm. Gewicht: 15 Gramm. Folgendes ist zu lesen: Außenseite: [IMP CAES DIVI TRAIANI PART]HICI F DIVI NER [VAE NEPOS TRAIANVS HADRIA]NVS AVG PONT [MAXIM TRIB POT XVIII COS] III P P [EQVITIB ET PEDITIB QVI MILITA]VER IN ALIS II ET [COHORT [--[ET II QVAE APPELL I CL GA]LLOR ET II] FLAV NVMIDAR --- ET S]VNT IN DAC IN CAPITON ET Neue Diplome für die dakischen Provinzen [FERIOR SVB 191 ] QVINQ ET VIG [INTI STIPEND EMERIT DIMISS H]ONEST MISSION [QVOR NOMINA SVBSCRIPT SVNT] [IPS]IS LIBER Innenseite: [---] NOV [---] MACRO COS Der auf der Innenseite erhaltene Rest des Konsulatsdatums verwirrt zunächst. Denn die Ablativform Macro lässt zunächst an das Cognomen Macer denken. Doch kennen wir unter Hadrian, unter dem das Diplom wegen p(ater) p(atriae) in der Titulatur, nicht vor dem Jahr 128 ausgestellt worden ist, und zwar in den letzten Monaten des Jahres 134, das Suffektkonsulnpaar P. Licinius Pansa und L. Attius Macro. Das Cognomen des zweiten Konsuls ist im Nominativ aus zwei Dedikationen an Gottheiten in der Form Macro bekannt ist; da er die Weihungen persönlich veranlasst hat, die zudem an zwei verschiedenen Orten erfolgten, ist Macro sicherlich der richtige Name10. In dem Diplom hat der Schreiber offensichtlich an das weit häufigere Cognomen Macer gedacht und deshalb die Ablativform als Macro, statt Macrone geschrieben11. Genau diesen Irrtum findet man auch in zwei weiteren Diplomen12: CIL XVI 79: Innenseite: a(nte) d(iem) XVII K(alendas) Oc(tobres) P. Licinio Pansa, L. Attio Macrone co(n)s(ulibus) Außenseite: a(nte) d(iem) XVII K(alendas) Octobr(es) P. Licinio Pansa, L. Attio Macro co(n)s(ulibus) und CIL XVI 80: Außenseite: [a(nte) d(iem) XVII K(alendas) Nov(embres)] P. Licinio Pansa, L. [Att]io Macro co(n)s(ulibus). Mit der Identifizierung des Konsulnpaars passt auch der Rest der Monatsangabe NOV zusammen; die bisher bekannten Zeugnisse für das Konsulnpaar führen in den September und Oktober. Vermutlich waren beide wie in dieser Zeit üblich für vier Monate, von September bis Dezember, im Amt. 10 CIL III 4356 = 11077 (Brigetio) und II 5083 = Dessau 2289 (Legio). Dass man die Form als Abkürzung für Macro(ne) verstehen sollte, ist eher unwahrscheinlich. 12 In RGZM 26, in dem die gleichen Konsuln genannt sind, ist Macros Name verloren. 11 191 192 Werner Eck, Andreas Pangerl Die Konstitution, die bisher noch nicht durch ein Diplom bezeugt war, wurde für die Soldaten von zwei Alen und vermutlich auch von zwei, eher nicht von drei Kohorten ausgestellt. Die im Text noch lesbaren Namen der ala I Claudia Gallorum Capitoniana sowie die cohors II Flavia Numidarum sind mehrfach in Diplomen auch für Dacia inferior bezeugt. Eine der beiden fehlenden Alen könnte entweder die ala I Asturum oder die ala I Hispanorum sein. Der Name des Statthalters fehlt in dem Diplom. Es könnte sich um einen Präsidialprokurator handeln, der zwischen Claudius Constans und Flavius Constans dort amtiert hat. Doch lässt sich das mit den zur Zeit vorhandenen Zeugnissen nicht entscheiden13. Folgender Text lässt sich rekonstruieren: [Imp(erator Caes(ar) divi Traiani Part]hici f(ilius), divi Ner[vae nepos, Traianus Hadria]nus Aug(ustus) pont(ifex) [maxim(us), trib(unicia) pot(estate) XVIII, co(n)s(ul)] III, p(ater) p(atriae) [equitib(us) et peditib(us) qui milita]ver(unt) in alis II et [cohort(ibus) II quae appell(antur) I Cl(audia) Ga]llor(um) Capiton(iana) et [--- et II] Flav(ia) Numidar(um) [et --- et s]unt in Dac(ia) in[ferior(e) sub ---] quinq(ue) et vig[inti stipend(is) emerit(is) dimiss(is) h]onest(a) mission(e) [quor(um) nomina subscript(a) sunt ips]is liber(is) [posterisq(ue) eorum civitatem dedit --A(nte) d(iem) --- ] Nov(embres) [Pansa et] Macro co(n)s(ulibus). 3. Eine Konstitution des Antoninus Pius aus dem Jahr 150 für Dacia inferior Fragment aus der linken oberer Ecke von tabella I eines Diploms (Abb. 3 ab): links und oben ist der Rand erhalten. Zwei Linien rahmen die Tafel ein. Maße: Höhe: 4 cm; Breite 3,9 cm; Dicke 1 mm; Buchstabenhöhe: außen: 4 mm; innen: 5 mm. Gewicht: 14 Gramm. Folgendes ist zu lesen: Fig. 3 a-b. 13 Siehe dazu in Kürze den 2. Band der Fasti provinciae Daciae von I. Piso. Neue Diplome für die dakischen Provinzen 193 Außenseite: IMP CAES DIVI [HADRIANI FIL DIVI TRAIA] NI PARTHIC N[EP DIVI NERVAE PRON T AELI] VS HADRIANV[S ANTONINVS AVG PIVS] PONT MAX TRI[B POT XIII COS III P P] EQVIT ET PEDI[T QVI MIL IN AL III ET NVME] RO EQVIT ILLY[R ET COH VIIII QVAE APP I] ASTVR ET HI[SP ET I CL GALL CAPIT ET I FL] COMMAG[EN ET I BRACARAVG ET I TYR SAG] Innenseite: IMP CAES[---] PARTHIC N[---] DRIANVS [---] POT XIII[---] Das Fragment bezeugt durch die Namen der Einheiten, die erhalten geblieben sind, eine Konstitution für Dacia inferior. Die Abfolge der Einheiten, so wie sie noch zu erkennen sind, entspricht genau der, wie sie in RMD I 39 und IV 269 erscheinen; das erstere Diplom stammt aus dem Jahr 140, das zweite aus dem Jahr 146. Dieses neue gehört auf Grund der tribunicia potestas XIII auf der Innenseite in den Zeitraum vom 10. Dezember 149 bis zum 9. Dezember 150; freilich ist auch bei der tribunicia potestas die Ziffer XIIII nicht völlig ausgeschlossen, da sie am Bruchrand steht; dann wäre die Konstitution ein Jahr später ausgestellt; doch ist diese Lesung wenig wahrscheinlich. Das Dokument bezeugt jedenfalls sehr deutlich die Kontinuität der Besatzung von Dacia inferior in diesen Jahren. Das Diplom dokumentiert eine bisher unbekannte Konstitution, die auf Grund des fragmentarischen Charakters des Diploms jedoch keine weiteren Informationen bietet. Der Statthaltername kann nicht ergänzt werden, da nicht bekannt ist, wer im Jahr 150 n. Chr. als Präsidialprokurator amtierte. Der rekonstruierte Text lautet folgendermaßen: Imp(erator) Caes(ar) divi [Hadriani f(ilius), divi Traia]ni Parthic(i) n[ep(os), divi Nervae pron(epos), T(itus) Aeli]us Hadrianus [Antoninus Aug(ustus) Pius] pont(ifex) max(imus), trib(unicia)] pot(estate) XIII, [co(n)s(ul) III, p(ater) p(atriae)] equit(ibus) et pedi[t(ibus) qui mil(itaverunt) in al(is) III et nume]ro eq(uitum) Illy[r(icorum) et coh(ortibus) VIIII q(uae) app(ellantur) I] Astur(um) et Hi[sp(anorum) et I Cl(audia) Gal(lorum) Cap(itoniana) et I Fl(avia)] Commag[en(orum) et I Bracaraug(ustanorum) et I Tyr(orum) sag(ittaria) et ---] etc. 193 194 Werner Eck, Andreas Pangerl II. Dacia superior 4. Konstitution für die Truppen von Dacia superior vom 29. Juni 120 Fast vollständige tabella II eines Diploms ist erhalten (Abb. 4 a-b), die leichte Ausbrüche an den Rändern, vor allem am unteren Rand sowie ein Loch in der rechten Seite aufweist. Auf der Außenseite sind noch die Spuren zu sehen, die die Verlötung der Kappe zum Schutz der Siegel hinterlassen hat. Das Konsulndatum auf der Innenseite scheint nachgetragen zu sein, da die Buchstaben sich vom sonstigen Text unterscheiden und auch deutlich größer geschrieben sind. Maße: Höhe: 12,7 cm; Breite 16,5 cm; Dicke 0,5 mm; Buchstabenhöhe: außen: 6–7 mm; innen: 4 mm. Gewicht: 111 Gramm. Folgendes ist zu lesen: Innenseite: EORVM CIVITATEM DEDIT ET CONVBIVM CVM VXORIBVS QVAS TVNC HABVISSENT CVM EST CIVITAS IIS DATA AVT SI QVI CAELIBES ESSENT CVM IIS QVAS POSTEA DVXISSENT DVM TAXAT SINGVLI SINGVLAS AD III K IVL C PVBLICIO MARCELLO COS L RVTILIO PROPINQVO ALAE HISPANORVM CVI PRAEST C FIDVS Q F GAL LOREIANVS EX GREGALE ADIVTORI PSI F [BE]SSO vacat vacat vacat Außenseite: L ATTEI M IVNI P ATINI Q FABI L PVLLI T CLAVDI P ATINI ATTEIANI EVTYCHI FLO[RI] ITI ANTHI EROTIS CRESCENTIS Neue Diplome für die dakischen Provinzen Fig. 4 a-b. 195 195 196 Werner Eck, Andreas Pangerl Die Konstitution Hadrians wurde am 29. Juni 120 in Rom publiziert, so wie auch eine Konstitution für die Palmyreni sagittarii, die ebenfalls in Dacia superior standen (CIL XVI 68; RMD I 17), und eine weitere Konstitution für die Provinz Macedonia (CIL XVI 67). In allen drei Dokumenten erscheinen die amtierenden Konsuln in derselben Form. Die gemeinsame Publikation verschiedener Bürgerrechtserlasse am selben Tag ist inzwischen mehrfach bezeugt. Diese neue Konstitution wurde vermutlich ebenfalls für das Heer von Dacia superior ausgestellt, da die Einheit des Empfängers, die ala Hispanorum durch ein Diplom vom 12. November 119 als Teil dieses Provinzheeres bezeugt ist14. Im Jahr 129 gehört die ala dann zum exercitus von Dacia inferior15. Dass der Wechsel der Einheit von Dacia superior nach inferior in den wenigen Monaten zwischen dem 12. November 119 und dem 29. Juni 120 erfolgt ist, erscheint wenig wahrscheinlich, da sich die Lage im gesamten dakischen Gebiet, wo Dacia superior wegen der Stationierung der damals einzigen Legion die militärische Hauptlast zu tragen hatte, erst allmählich beruhigte. Wenn das zutrifft und die Einheit noch zu Dacia superior gehörte, dann ist im Diplomtext Iulius Severus als Statthalter genannt gewesen. Wichtig ist aber, dass, wenn die Zuweisung an Dacia superior zutrifft, dann am selben Tag zwei verschiedene Konstitutionen für Truppen dieser Provinz veröffentlicht wurden: die Konstitution, die durch CIL XVI 68 und RMD I 17 (für die Palmyreni sagittarii) bezeugt ist, und dann diese neue für weitere Auxiliartruppen derselben Provinz. Zwei Konstitutionen für dasselbe Provinzheer an einem Tag sind auch sonst gelegentlich bezeugt, wie etwa für die Truppen von Moesia in den Jahren 75 und 7816, sowie für Syrien im Jahr 88 und im Jahr 9117. Im Fall der beiden Konstitutionen, wenn sie tatsächlich für Dacia superior bestimmt sind, ist der Grund für die beiden separaten Ausfertigungen offensichtlich: Während die neue Konstitution nach der üblichen Urkundenform gestaltet ist, 14 RMD V 351; so der Vorschlag von P. Holder, während Eck – MacDonald – Pangerl in AMN 38, 2001 (Anm. 1), 27 ff. ursprünglich die ala Hispanorum Campagonum vorgeschlagen hatten. Siehe jetzt die revidierte und ergänzte Fassung des Diploms vom 12. November 119 bei W. Eck – A. Pangerl, Ein Diplom für die Truppen von Dacia superior unter dem Kommando des Marcius Turbo im Jahr 119 n. Chr., Acta Musei Napocensis 41–42/I, 2004/5 [2007], 61 ff. 15 CIL XVI 75. 16 Siehe dazu in Kürze zwei Aufsätze von Peter Weiß sowie von Werner Eck und Andreas Pangerl in Chiron 38, 2008, 269 ff. und 317 ff. 17 W. Eck – A. Pangerl, Syria unter Domitian und Hadrian: Neue Diplome für die Auxiliartruppen der Provinz, Chiron 36, 2006, 205 ff.; P. Weiß, Die Auxilien des syrischen Heeres von Domitian bis Antoninus Pius, Chiron, 36, 2006, 249 ff. Neue Diplome für die dakischen Provinzen 197 also für Veteranen und ihre Kinder, wobei auch das conubium vergeben wurde, erhielten die Palmyreni sagittarii zwar noch während der Dienstzeit die civitas, jedoch nur sie selbst, nicht jedoch auch für etwaige Kinder; ferner wurde das conubium nicht gewährt. Diese Besonderheiten hätten, wenn man alle damals in Dacia superior stationierten Truppen in eine Urkunde zusammengeschlossen hätte, ein so kompliziertes Formular erfordert, dass man vermutlich deshalb die beiden Rechtsakte in zwei Urkunden fasste. Das Diplom ging an einen Bessus mit dem römischen Namen Adiutor, dessen Vater mit dem Namen Psi angegeben wird. Der Name des Empfängers des Diploms ist recht häufig18, allerdings kennt man bisher in dieser frühen Zeit noch kein Beispiel dafür, dass Soldaten, die aus Thrakien stammen, ein römisches Cognomen annehmen, außer sie haben bereits das Bürgerrecht und dann einen vollen dreigliedrigen römischen Namen. Neu und nicht erklärbar ist der Vatersname Psi. Wie der Nominativ gelautet haben könnte, ist nicht klar, da der Name thrakisch ist. In einem Diplom ebenfalls für Dacia superior findet sich der Name Heptapori Isi f. Besso19. Man ist zwar versucht, in beiden Diplomen denselben Namen anzunehmen. Doch sind die Lesungen in beiden Fällen sicher. Die ala Hispanorum, aus der der Veteran stammte, unterstand im Jahr 120 dem Präfekten C. Fidus Q. f. Gal(eria tribu) Loreianus. Diese Nomenklatur ist in zweierlei Hinsicht auffällig. Zum einen wird hier Fidus, das als Cognomen häufig bezeugt ist, als Gentile verwendet, was bisher nicht belegt zu sein scheint20. Dass es hier als Gentile angesehen wird, ergibt sich aus der Stellung der Filiation und der Tribus; das ist jedenfalls die wahrscheinlichste Erklärung. Ebenso ist offensichtlich das Cognomen Loreianus, das auf das Gentile Loreius zurückgeht, bisher nicht bezeugt21. Die Zeugen finden sich genau in dieser Reihenfolge auch auf den beiden Diplomen für die Palmyreni sagittarii, ebenso zum Teil in einem weiteren Diplomfragment, das eine zweite Kopie dieser neuen Konstitution darstellt. Dieses Fragment wird, wie uns Paul Holder dankenswerter Weise mitteilte, in Kürze von ihm publiziert werden. Die Rekonstruktion des Diplomtextes lautet: 18 Siehe OPEL2 I 22. CIL XVI 108, 8. Juli 158. 20 Bei H. Solin – O. Salomies, Repertorium nominum gentilium et cognominum Latinorum, Berlin2 1994, 79 kommt Fidus so nicht vor. 21 Siehe Solin – Salomies (Anm. 20) 353; lediglich Lorenianus ist dort zu finden. Auch in der Datenbank Clauss ist der Name nicht vorhanden. 19 197 198 Werner Eck, Andreas Pangerl [Imp(erator) Caesar divi Traiani Parthici f(ilius), divi Nervae nepos, Traianus Hadrianus A[ug(ustus) pontif(ex) max(imus), trib(unicia) potest(ate) IIII, co(n)s(ul) III equitibus et peditibus qui militaverunt in ala/is --- et cohortibus --- quae appellantur Hispanorum et ---et --- quae sunt in Dacia superiore sub Iulio Severo quinque et viginti stipendiis emeritis dimissis honesta missione quorum nomina subscripta sunt ipsis liberis posterisque] eorum civitatem dedit et conubium cum uxoribus quas tunc habuissent, cum est civitas iis data, aut si qui caelibes essent, cum iis quas postea duxissent dumtaxat singuli singulas. A(nte) d(iem) III k(alendas) Iul(ias) G(aio) Publicio Marcello, L(ucio) Rutilio Propinquo co(n)s(ulibus). Alae Hispanorum, cui praest G(aius) Fidus Q(uinti) f(ilius) Gal(eria tribu) Loreianus ex gregale Adiutori Psi f(ilio) [Be]sso. Descriptum et recognitum ex tabula aenea quae fixa est Romae in muro post templum divi Aug(usti) ad Minervam. L(uci) Attei Atteiani; M(arci) Iuni Eutychi; L(uci) Atini Flo[ri]; Q(uinti) Fabi Iti: L(uci) Pulli Anthi; Ti(beri) Claudi Erotis; P(ubli) Atini Crescentis. 5. Eine Konstitution des Antoninus Pius vom September 152 für Dacia superior Erhalten ist ein Fragment aus der linken Mitte von tabella I eines Diploms (Abb. 5 a-b). Der Rand ist links noch bewahrt. Zwei nicht sehr tiefe Linien, die den Rahmen bildeten, sind noch erkennbar. Erhalten ist auch das linke Bindungsloch der tabella I. Fig. 5 a-b. Neue Diplome für die dakischen Provinzen 199 Maße: Höhe: 5,5 cm; Breite 4,5 cm; Dicke 1,5 mm; Buchstabenhöhe: außen: 3 mm; innen: 4–5 mm. Gewicht: 21 Gramm. Folgendes ist zu lesen: Außenseite: ET II GALL [---] ET VEXIL EX[---] MAVR GEN[--DATIO SEVER[---] PLVRVE STI[---] QVOR NOMIN[---] ROMAN QVI EO[---] NVB CVM VXO[---] CIVIT IS DATA AVT[---] DVMTAX SING[---] C NOVIO[---] L I[---] Innenseite: [---]IVI HADRIANI F[---] [---]N DIVI NERVAE [---] [---]VS ANTONINV[---] [---]POT XV IMP II[---] [---]MIL IN A[---] Das neue Diplom geht auf eine bisher nicht bekannte Konstitution des Antoninus Pius aus dem Jahr 152 zurück. Die Datierung ergibt sich aus der 15. tribunicia potestas des Pius, die vom 10. Dezember 151 bis zum 9. Dezember 152 geht. Im Jahr 152 amtierten ferner die Suffektkonsuln C. Novius Priscus und L. Iulius Romulus von Juli bis September, deren Namen im Diplom partiell noch zu lesen sind. Ihre Namen scheinen auf diesem Diplom nicht nachgetragen, sondern zusammen mit dem anderen Text geschrieben worden zu sein. Mit diesen Suffektkonsuln sind noch weitere Bürgerrechtskonstitutionen datiert, so eine für die Truppen von Germania inferior vom 5. September22, für die 22 W. Eck – A. Pangerl, Neue Diplome für die Heere von Germania superior und Germania inferior, ZPE 148, 2004, 259 ff., RMD V 408; RGZM 35. 199 200 Werner Eck, Andreas Pangerl Flotte von Ravenna vom selben Datum23 und für die Truppen von Pannonia inferior, wofür keine genauere Datierung erhalten ist; doch darf man vermuten, dass auch diese Konstitution am 5. September publiziert wurde24. Die Bürgerrechtsverleihung war für die Truppen von Dacia superior bestimmt. Das ergibt sich zum einen aus der Nennung des Statthalters Sedatius Severianus, dessen voller Name M. Sedatius Severianus Iulius Acer Metilius Nepos Rufinus Ti. Rutilianus Censor lautet und der am 1. Juli 153 seinen Suffektkonsulat antrat25, wozu sich Gesandte aus Dacia superior nach Rom aufmachten, um ihren bisherigen Statthalter zu ehren26. Er war zumindest von ca. 151 bis wohl im Jahr 153 Legat von Oberdakien27. Sodann aber weisen auf Dacia superior auch die wenigen Namen von Einheiten hin, die in dem Fragment noch erscheinen: II GALL[---], VEXIL EX[---] und eine Einheit der MAVR GEN[---]. Die an erster Stelle genannte Einheit, sicher eine Kohorte, ist vermutlich mit der cohors II Gallorum Pannonica identisch, die in Diplomen von 136/3828 und 15729 als Teil des Heeres von Dacia superior bezeugt ist. Allerdings könnte es sich auch um die cohors II Gallorum Dacica handeln, die ebenfalls in Dacia superior stand und die sowohl im Jahr 136/830 als auch im Jahr 14431 genannt wird; 23 CIL XVI 100. RMD III 167; das Datum dort muss jedenfalls von September/Oktober zu Juli-September verändert werden, da die beiden Konsuln, anders als dies noch bei A. Degrassi, I fasti consolari, Rom 1952, 43 angegeben ist, nicht erst in diesen Monaten im Amt waren, sondern von JuliSeptember, da die Amtszeiten der Suffektpaare jeweils drei Monate dauerten; siehe dazu W. Eck – A. Pangerl, Weitere Militärdiplome für die mauretanischen Provinzen,, ZPE 162, 2007, 235 ff. 25 L. Vidman, Fasti Ostienses, Prag2 1984, 51. 26 CIL III 1562 = Dessau 3896. 27 Piso, Fasti I (Anm. 2) 61 ff. Siehe zu seiner Person noch PIR2 S 306, ferner J. Hienard, L’inscription de Poitiers dans l’honneur du sénateur Severianus. Trente ans après, in: Revue historique du Centre-Ouest, Poitiers, 6, 2007, 251 ff.; die Rekonstruktion des Monuments ist in der bei Hienard vorgeschlagenen Form nicht sehr wahrscheinlich. Die Basis dürfte in Wirklichkeit wohl weniger breit gewesen sein. 28 RMD V 384. 29 CIL XVI 107. 30 RMD V 384. 31 CIL XVI 90. 24 Neue Diplome für die dakischen Provinzen 201 auch in CIL XVI 107 vom Jahr 156 kann ihr Name ergänzt werden32. Auf Grund des in dieser Zeile danach noch vorhandenen Platzes müsste mindestens noch eine (wenn nicht sogar noch eine zweite) Kohorte gefolgt sein; doch lässt sich über den oder die Namen nichts aussagen, da in den Diplomen dieser Provinz die Einheiten nicht entsprechend ihrer Ordnungsziffer angeführt werden. Wie viele Einheiten im Text vorangegangen sind, entzieht sich uns völlig. Wichtig sind die zu Beginn der beiden folgenden Zeilen genannten militärischen Abteilungen: zum einen vexil(larii), die aus einer bestimmten Provinz kommen (deshalb ex [---]), und andererseits Mauri gentiles. Sie finden sich zusammen allein in einem Diplom für Dacia superior aus dem Jahr 158 und zwar in der Form: et vex(illariis) Afric(ae) et Mau[r]et(aniae) Caes(ariensis) qui sunt cum Maur(is) gentilib(us) in Dacia super(iore)33. Genau diese Formulierung aus CIL XVI 108 in das neue Fragment einzusetzen, ist freilich nicht möglich, da hierfür der Platz nicht ausreicht. Doch könnte der Text unter Berücksichtigung der für andere Zeilen relativ sicher zu erschließenden Buchstabenzahl etwa folgendermaßen gelautet haben: ET VEXIL EX [AFRIC ET MAVR QVAE SVNT CVM] oder vielleicht lediglich ET VEXIL EX [MAVR CAES QVI SVNT CVM] MAVR GEN[TIL IN DACIA SVPERIOR SVB SE] DATIO SEVER[IANO LEG QVINQ ET VIGINTI] PLVRVE STI[PEN EMERIT DIMISS HON MISS] QVOR NOMIN[A SVBSCRIP SVNT CIVITATEM] ROMAN QVI EO[R NON HABER DEDIT ET CO] NVB CVM VXO[R QVAS TVNC HAB CVM EST] CIVIT IS DATA AVT[ CVM IS QVAS POST DVX] DVMTAX SING[VLIS]. Bisher waren diese vexillarii Africae et Mauretaniae Caesariensis als Truppen angesehen worden, die erst unter dem Statthalter Statius Priscus aus Anlass eines Krieges gegen freie Daker und Jazygen ca. 157/58 in die Provinz nördlich der Donau abkommandiert worden seien34. Nunmehr aber sind sowohl vexil(larii) ex [Afric(a) et Maur(etania) oder ex [Maur(etania) Caes(ariensi)] als 32 Dankenswerter Hinweis von Paul Holder. CIL XVI 108. 34 So z.B. Piso (Anm. 2) 70 f. 33 201 202 Werner Eck, Andreas Pangerl auch Mauri gentiles bereits für das Jahr 152 bezeugt. Der Grund für ihre Transferierung nach Dakien lag also weit früher, er kann nicht in irgendwelchen Kämpfen erst unter Statius Priscus gesehen werden. Doch scheint es in unserer Überlieferung keinen konkreten Hinweis darauf zu geben, worin man die Ursache sehen könnte. Doch muss es sich um ernsthafte Auseinandersetzungen gehandelt haben, da man sonst nicht aus Mauretania Caesariensis Truppen in die Provinz nördlich der Donau versetzt hätte; denn gerade in dieser Zeit waren in den beiden Mauretaniae Kämpfe im Gang, die dorthin die Absendung von Vexillationen aus Pannonien erfordert hatten35. Vielleicht war es die besondere Kampfesweise der Truppen aus Africa und Mauretania, die ihre Absendung nach Dakien bedingt hatte. Folgender Konstitutionstext lässt sich rekonstruieren: [Imp(erator) Caes(ar) d]ivi Hadriani f(ilius), [divi Traiani Parthici] n(epos), divi Nervae [pron(epos,) T(itus) Aelius Hadrian]us Antoninu[s Aug(ustus) Pius pont(ifex) max(imus), tr(ibunicia)] pot(estate) XV, imp(erator) II, [co(n)s(ul) IV, p(ater) p(atriae) equit(ibus) et pedit(ibus) qui mil(itaverunt) in a[lis quae appel(lantur) --- et Bospor(anorum) et coh(ortibus) --- II Gall(orum) --- et vexil(lariis) ex Afric(a) oder Maur(etania) Caes(ariensi) qui sunt cum] Maur(is) gentilib(us) in Dacia super(iore) sub Se]datio Sever[iano quinq(ue) et vigint(i) plurib(us)ve sti[pendis emer(itis) dimis(sis) hon(esta) mis(sione) quorum nomin[a subscript(a) sunt civitatem Romanam, qui eo[rum non hab(erent) dedit et co]nubium cum uxo[ribus quas tunc habuissent cum est] civitas is data aut [siqui caelibes essent cum iis quas postea duxissent] dumtax(at) sing[ulis. A(nte) d(iem) ---] G(aio) Novio [Prisco,] L(ucio) I[ulio Romulo co(n)s(ulibus)] etc. Im Jahr 152 ist eine recht große Anzahl von Bürgerrechtskonstitutionen des Antoninus Pius bezeugt. Es sind dies bisher: RGZM 33 RMD V 406 RMD 407 = ZPE 162, 2007, 235 ff. CIL XVI 100 ZPE 148, 2004, 259 ff., RMD V 408; RGZM 35 RMD III 167 dieses Diplom 35 1 März Apr./Juni April/Juni 5. September 5. September Prätorianer/Urbaniciani Pannonia superior Mauretania Caesariensis Classis Ravennas Germania inferior Juli/September? Juli/September Pannonia inferior Dacia superior Siehe z. B. CIL XVI 99; RGZM 32; RMD V 398. 405. Neue Diplome für die dakischen Provinzen 203 Dies sind insgesamt sieben verschiedene Konstitutionen, die von Pius erlassen worden sind. Und doch dürfte auch dies nur ein kleiner Teil der Bürgerrechtserlasse sein, die in diesem Jahr die kaiserliche Kanzlei verließen36. Es ist auch bedeutsam zu sehen, dass bis zum Jahr 1955, als das Supplement zu CIL XVI erschien, überhaupt nur eine Konstitution aus diesem Jahr bekannt war. Seitdem sind sechs weitere bezeugt. Diese zeigen zwar nur einen winzigen Ausschnitt aus dem bürokratischen Alltag des Kaisers und seiner Büros; dennoch wird auf diese Weise deutlich, wie dicht gefüllt er in der Realität gewesen sein muss, wenn so relativ viele Vorgänge durch die Diplome noch heute erfasst werden können. III. Dacia Porolissensis 6. Eine Konstitution von Marcus Aurelius und Lucius Verus vom 21. Juli 164 Fragment von tabella I eines Diploms (Abb. 6 a-b), das etwas mehr als die obere linke Hälfte des ursprünglichen Diploms repräsentiert. Links und oben ist der Rand erhalten, der Rahmen wird von zwei nur leicht eingetieften Linien gebildet. Rechts unten ist in Verbindung mit dem freien Platz am Ende der beschriebenen Fläche noch ein Bindungsloch zu sehen. Fig. 6 a-b. 36 Vgl. W. Eck, Die Ausstellung von Bürgerrechtskonstitutionen: Ein Blick in den Arbeitsalltag des römischen Kaisers, in: Amministrare un Impero. Roma e le sue province, hg. A. Baroni, Trento 2007, 89 ff. 203 204 Werner Eck, Andreas Pangerl Maße: Höhe: 7,7 cm; Breite 7,2 cm; Dicke 1 mm; Buchstabenhöhe: außen: 3 mm; innen: 4 mm. Gewicht: 46 Gramm. Folgendes ist zu lesen: Außenseite: IMP CAESAR MARCVS AVR[---] AVG ARMENIAC PONTIFEX [---] NIC POTEST XIIX IMP I[---] IMP CAESAR LVCIVS AVREL[---] MENIACVS TRIBVN POT IV[---] DIVI ANTONINI FILI DIVI H[---] DIVI TRAIANI PARTHICI [---] DIVI NERVAE AD[---] EQVITIBVS ET PEDITIBVS QVI M[---] TRIBVS QVAE APPELLANT II GA[---] ET SILIAN CR ET I TVNGR FRO[---] ET DVABVS I BRITTON ∞ ET I[---] ET I HISPAN ∞ ET I BATAV ET I[---] NERV BRITTON ∞ ET II BRITAN[---] ∞ ET I CANNANEF ET II HISP [---] ET VI THRAC ET SVNT IN DAC[---] SVB SEMPRONIO INOPEN[---] VACAT Innenseite: IMP CAES LVCIVS AVRELIVS VE[---] PONT MAX TRIB POT XVIII IMP[---] IMP CAES LVCIVS AVRELIVS VERVS[---] IIII IMP II PROCOS COS II DIV[---] DRIANI NEPOTES DIVI TRAIA[---] DIVI NERVAE AD[---] EQVITIBVS ET PEDITIBVS QVI MIL[---] LOR ET PANNON ET PANNO ET II TV[---] TON ∞ ET I BRITTANORM EQV[---] NOR ∞ ET I AELIA GAESAT ET II NE[---] ∞ ET I HISPANOR ∞ ET I PANN[---] LINGON ET VI THRAC[---] SI SVB SEMPRONIO IN[---] [--]PEND[---] Neue Diplome für die dakischen Provinzen 205 Das Diplom gehört zu einer großen Zahl von Kopien einer Konstitution, die von Marc Aurel und Lucius Verus am 21. Mai 164 für die Truppen von Dacia Porolissensis unter dem Präsidialprokurator Sempronius Ingenuus erlassen worden war. Bisher kennt man folgende mehr oder weniger fragmentarischen Diplome: CIL XVI 185; RMD I 63. 64. 66. II 115. 116. 117. IV 289. Zusammen mit diesem neuen Diplom sind dies insgesamt neun Kopien dieses Erlasses. Das ist, wenn man von der Konstitution des Pius vom Jahr 160 für die Flotte von Misenum absieht, von der schon dreizehn Diplome bezeugt sind37, die höchste Zahl von Urkunden, die auf denselben Bürgerrechtserlass zurückgehen. Ein spezifischer Grund, weshalb offensichtlich 25 Jahre früher, also im Jahr 138/9 n. Chr., so viele Rekruten in das Heer von Dacia Porolissenssis aufgenommen und dann folgerichtig sehr viele Veteranen im Jahr 164 dort entlassen wurden und ihre Privilegien erhielten, ist bisher nicht zu sehen. Doch eine besondere Situation im Jahr 138/9 ist zu fordern. Denn sonst müsste man besondere Überlieferungsbedingungen für diese Diplome voraussetzen, wozu aber kein Anlass zu bestehen scheint. Die Frage nach dem Grund für die hohe Rekrutierung im Jahr 138/9 bleibt zur Zeit offen. Die Abfolge der drei Alen und zwölf Kohorten in der Truppenliste ist durch die vielen Kopien bekannt. Auf der Innenseite dieses Diploms sind mehrere Abweichungen vom sonst verwendeten Text zu beobachten. So wird nach der ala Gallorum et Pannoniorum nochmals eine ala Panno(niorum) angeführt, was wohl eine partielle Widerholung des Namens der vorangehenden Einheit ist; dagegen fehlt die ala Siliana. Anschließend fehlt die Zwischenüberschrift et cohortibus decem et duabus. Auch schon am Anfang des Innentextes steht ein massiver Irrtum. Denn statt des Namens des Marc Aurel wird der des Lucius Verus gesetzt, wobei die Elemente der Titulatur dennoch die von Marcus sind. Dies lässt erkennen, dass die Überprüfung des Textes durch die sieben Zeugen keineswegs sorgfältig gewesen sein kann38. Folgender rekonstruierter Text ergibt sich für dieses Diplom: Imp(erator) Caesar Marcus) Aur[elius Antoninus] Aug(ustus) Armeniac(us) pontifex [maximus tribu]nic(ia) potest(ate) XIIX imp(erator) [II co(n)s(ul) III et Imp(erator) Caesar Lucius Aurel[ius Verus Aug(ustus) Ar]meniacus tribun(icia) pot(estate) IV [imp(erator) II proco(n)s(ul) co(n)s(ul) II divi Antonini fili divi H[adriani nepotes] divi Traiani Parthici [pronepotes] divi Nervae adnepotes 37 W. Eck, Rom herausfordern: Bar Kochba im Kampf gegen das Imperium Romanum. Das Bild des Bar Kochba-Aufstandes im Spiegel der neuen epigraphischen Überlieferung, Rom 2007, 33 ff. 38 Ausschließen kann man, dass das Diplom vielleicht eine Fälschung sein könnte. 205 206 Werner Eck, Andreas Pangerl equitibus et peditibus qui mil[itaverunt in alis] tribus quae appel(l)ant(ur) II Ga[l]lor(um) et Pannon(iorum) et Silian(a) c(ivium) R(omanorum) et Tungr(orum) Fro[ntonian(a) et cohortibus decem] et duabus I Britonn(um) (milliaria) et I [Britann(ica) equitat(a)] et I Hisp(anorum) (milliaria) et I Batav(orum) et I Ael(ia) Gaesat(orum) et II Nerv(iana) Britt(onum) (milliaria) et II Britan[n(orum) (milliaria) et I Hisp(anorum)] (milliaria) et I Cannanef(atium) et II Hisp(anorum) [et V Lingonum] et VI Thrac(um) et sunt in Dac[ia Porolissen]si sub Sempronio Inge[nuo proc(uratore) quinis et vicenis pluribusve sti]pend[is emeritis] etc. 7. Eine Konstitution für Dacia Porolissensis. Kleines Fragment aus dem unteren Teil von tabella I eines Diploms. Der Rand ist unten noch in einem kleinen Stück erhalten. Maße: Höhe: 2,8 cm; Breite 1,7 cm; Dicke: 0,5 mm; Buchstabenhöhe: außen: 4mm; innen: 4 mm. Gewicht: 3 Gramm. Folgendes ist zu lesen: Fig. 7 a-b. Außenseite: [---]+ EAE[---] [---]VS [---] [---]EX PE[---] [---]E N E[---] [DESCRIPT E]T RECO[NITVM EX TABVLA AEREA] [QVAE FIXA] EST RO[MAE IN MVRO POST TEM] [PLVM DIV]I A[VG AD MINVERVAM] Innenseite: [---] ++++[---] [GALL ET PANN ET SILIA]N ET TVNG [FRONT---] [---]ET I VLP BRIT[T ∞ ---] [---]ESA/∞ [---] Neue Diplome für die dakischen Provinzen 207 Zur Lesung: Außenseite letzte Zeile: I A sehr unsicher. Innenseite letzte Zeile: nach ES könnte man ein A oder ∞ lesen. Das kleine Fragment macht es durch die auf der Innenseite erkennbaren Namen: einer Einheit der Tungri ohne Ordnungsziffer und eine I Ulpia Brit[--] ziemlich sicher, dass es sich um eine Konstitution für Dacia Porolissensis handelt. In dem vollständig erhaltenen Diplom RMD V 404 vom 24. September 151 wird eine ala Tungrorum Frontiniana genannt, der zwei alae, eine Gal(lorum) et Pan(noniorum) und eine Silian(a) vorausgingen. Hier ist offensichtlich von Siliana nur noch das N erhalten. In RMD V 404 folgt direkt auf die ala Tungrorum Frontiniana eine cohors I Ulpia Brittonum milliaria. Das kann in diesem Diplomfragment nicht der Fall sein. Vielmehr muss noch eine weitere Einheit zwischen den beiden genannten Einheiten gestanden haben. Welche das war, lässt sich nicht ermitteln. Jedenfalls kann dieses Fragment nicht eine weitere Kopie der Konstitution von RMD V 404 darstellen, ebenso wenig eine Kopie von einer der anderen für Dacia Porolissensis bekannten Konstitutionen39. Für die Zeitstellung des Diploms ist die sehr schlampige Schrift auf der Innenseite wichtig, weil dies die Zeit vor der Regierung des Antoninus Pius eher ausschließt. Andererseits erscheinen auf der Innenseite die Namen der einzelnen Einheiten, was in der Zeit zwischen 143/146 und 153 unterbleibt. Damit sollte das Diplom am ehesten in die Spätzeit des Pius oder in die ersten sieben Jahre Marc Aurels vor 167/68 gehören, als die Ausstellung von Bronzediplomen für eine bestimmte Zeit eingestellt wurde40. Mehr lässt sich für dieses Fragment nicht ermitteln. Der Text lautet in der Rekonstruktion: [Imp. Caes. divi --equitibus et peditibus qui militaverunt in alis --- et cohortibus41 --- quae appellantur et Gal(lorum) et Pan(noniorum) et Silia]n(a) et Tung(rorum) [Front(oniana) et ---] et I Ulp(ia) Brit[t(onum) (milliaria) et --- et I Ael(ia) Ga]es(atorum) (milliaria) [et --Alae/Cohortis --]EAE[--- cui praest ---i]us [--- expe[dite ---]E NE[--Descript(um) e]t reco[gnit(um) es tabula aerea quae fixa] est Ro[mae in muro post templum div]i A[ug(usti) ad Minervam]. 39 Siehe die Liste aller Diplome in RMD V p. 681 ff. W. Eck – D. MacDonald, 33 ff. – A. Pangerl, Die Krise des römischen Reiches unter Marc Aurel und ein Militärdiplom aus dem Jahr 177(?), Chiron 33, 2003, 365 ff. 41 Möglicherweise kam aber cohortibus erst nach der Aufzählung der Alen, was dann auf die Zeit ab ca. 158 verweisen würde. 40 207 208 Werner Eck, Andreas Pangerl Appendix: Liste aller bisher bekannten Konstitutionen und Diplome für die dakischen Provinzen. 1. Dacia (6 Konstitutionen): Datum a. 109 Oct. 14 a. 110 Febr. 17 a. 110 Iul. 2 a. 110 (106 Aug. 11) a. 113(Dec. 17)/a. 114 (Mai 2/3) a. 114 Mai 3/4 Beleg RMD III 148 CIL XVI 57 RMD IV 220 CIL XVI 163 CIL XVI 160 RMD V 343 RMD IV 225 RMD IV 226 = RGZM 16 Provinz Dacia Dacia Dacia Dacia Dacia Dacia 2. Dacia superior (19 Konstitutionen): a. 119 Nov. 12 a. 120/126 a. 123 April 14 RMD 351 + AMN 41/42, 2004–2005, 61ff. CIL XVI 68 RMD I 17 RMD V 355 AMN 43–44 Unpubliziert42 RMD IV 232 = IDR III 5, 694 RMD I 19 RMD V 357 ZPE 165, 2008, 213 ff. ZPE 166, 2008 (im Druck) RMD I 20 RMD V 367 RMD I 26 RMD I 27 RMD I 28 RMD IV 237 RGZM 22 a. 117/138 a. 136/138 Iul. 10/Dec. 10 a. 144 Febr. 23 a. 152 Sept.? a. 156 Dec. 13 a. 158 Iul. 8 a. 144/178 a. 179 Apr. 1 RMD II 92 RMD V 384 CIL XVI 90 AMN 43–44 CIL XVI 107 CIL XVI 108 RMD II 122 RMD II 123 a. 120 Iun. 29 a. 120 Iun. 29 a. 120 Mai 16/Iun. 13 a. 121 April 5 a. 118/122 a. 125 Dec. 10/ 126 Dec. 9 a. 124 Mai 16/ Iun. 13 a. 126 Ian. 31/Febr. 12 42 Siehe die Mitteilung von Paul Holder oben zu Diplom Nr. 4. Dacia superior Dacia superior Dacia superior [Dacia superior?] Dacia superior [Dacia superior?] Dacia superior [Dacia superior?] Dacia superior Dacia superior Dac. sup. + Dac. Porolissensis (Dacia superior) Dacia superior Dacia superior Dacia superior Dacia superior Dacia superior Dacia superior Dacia superior Neue Diplome für die dakischen Provinzen 209 3. Dacia inferior (12 Konstitutionen): a. 122 Iul. 17 a. 129 Mart. 22 a. 119/129 a. 129 (Dec. 10)/ 130 (Dec. 9) a. 131/132 a. 134 Nov. a. 140 Dec. 13 a. 120/140 a. 146 Iul. 19 a. 150 a. 161 post Febr. 8/ 167 a. 167/168 RGZM 20 RMD V 361 ZPE 141(2002), 242–245 + AMN 39/40, 25ff. AMN 43 (in diesem Band) CIL XVI 75 RMD V 374 RMD V 376 RMD V 380 AMN 43–44 RMD I 39 RMD V 389 RMD IV 269 AMN 43–44 RMD II 121 RMD V 442 Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior Dacia inferior (Dacia inferior?) Dacia inferior 4. Dacia Porolissensis (17 Konstitutionen): a. 123 April. 14 RGZM 22 a. 123 Aug. 10 RMD I 21 RMD I 22 RMD I 30 RMD V 370 RMD I 31 Unpubliziert43 RMD V 378 RMD I 35 RMD IV 248 RMD I 40 = RMD V App. Ia RMD V 404 CIL XVI 110 RMD 47 RMD III 177 CIL XVI 185 RMD I 63 RMD I 64 RMD I 66 RMD II 115/65 RMD II 116 RMD II 117 RMD IV 287 AMN 43–44 a. 127 Apr. 14/30 a. 118/120 oder 126/128 a. 125/128 a. 128 Jul./Sept. a. 130 (Dec. 10)/ 131 (Dec. 9) a. 133 Iul. 2 a. 135 (Nov. 14/Dec. 1) a. 138/142 a. 151 Sept. 24 a. 154 Sept. 27 a. 161? Oct. 26 a. 164 Iul. 21 43 Dac. sup. + Dac. Porolissensis Dac. Porolissensis + Pan. Inf. Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis? Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dacia Porolissensis Dankenswerte Mitteilung von C. Ciongradi, die das Diplom in Kürze in der ZPE publizieren wird. 209