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Workshop "Derrida übersetzen", IFK Wien, 17.11.2016

Die Fragen der Schrift, Textualität und (Un-)Übersetzbarkeit standen im Zentrum des dekonstruktiven Denkens Derridas. Texte verstand er nicht als geschlossene Bedeutungsträger, sondern als differenzielle Verkettungen, die immer auch auf Nichtgesagtes, Ausgeschlossenes, Ausgegrenztes verweisen. In einer Reihe von Texten zur Rolle des Übersetzens, wie „Was ist eine ‚relevante‘ Übersetzung?“ (2001), beschrieb Derrida den Prozess der Translation als eine dekonstruktive Transformation, die Differenzen erzeugt. Der Workshop „Derrida übersetzen“ fügt dieser Theorie der Translation in Bezug auf die Übersetzung der Schriften des französischen Philosophen eine praxeologische Perspektive in zweifacher Hinsicht hinzu: Erstens werden mit den eingeladenen Gästen ihre Übersetzungen diskutiert. Wir fragen danach, wie kontext- und zeitgebunden die Übersetzungen auf der Sprach- und Konzeptebene sind bzw. wie die ÜbersetzerInnen und PhilosophInnen ihre Translationspraxis wahrnehmen und reflektieren. Zweitens wird gefragt, welche Gründe die ÜbersetzerInnen Derridas in den 1970er-Jahren und in der Gegenwart zu den deutschsprachigen Übersetzungen bewogen. Der Workshop entwickelt eine Perspektive auf Übersetzungen als konkrete Interventionen, Irritationen, Inskriptionen und produktive Transformationen in ihren jeweiligen sprachlichen, philosophischen und politischen Kontexten und schließlich in Bezug auf Derridas eigenes Denken. 17.11.2016: 09:30 - 18:30 Uhr KONZEPTION: Jan Surman (Marburg), Monika Wulz (Zürich) TEILNEHMERINNEN: Peter Engelmann (Wien), Rodolphe Gasché (Buffalo), Ludwig Jäger (Aachen/Köln), Hans-Jörg Rheinberger (Berlin), Esther von der Osten (Berlin), Markus Sedlaczek (München), Jan Surman (Marburg), Michael Wetzel (Bonn), Monika Wulz (Zürich) Als Grundlage des Roundtable I dient der Text "Insister. Á Jacques Derrida", Paris: Galilée 2006, von Hélène Cixous. Dieser Text kann auf Anfrage an Interessierte versandt werden (losenicky@ifk.ac.at).

Workshop Derrida übersetzen 17. November 2016 IFK Reichsratsstraße 17, 1010 Wien Die Fragen der Schrift, Textualität und (Un)Übersetzbarkeit standen im Zentrum des dekonstruktiven Denkens Derridas. Texte verstand er nicht als geschlossene Bedeutungsträger, sondern als differentielle Verkettungen, die immer auch auf Nicht-Gesagtes, Ausgeschlossenes, Ausgegrenztes verweisen. In einer Reihe von Texten zur Rolle des Übersetzens, wie „Was ist eine ‚relevante‘ Übersetzung“ (2001), beschrieb Derrida den Prozess der Translation als eine dekonstruktive Transformation, die Differenzen erzeugt. Der Workshop Derrida übersetzen fügt dieser Theorie der Translation in Bezug auf die Übersetzung der Schriften des französischen Philosophen eine praxeologische Perspektive in zweifacher Hinsicht hinzu: Erstens werden mit den eingeladenen Gästen ihre Übersetzungen diskutiert. Wir fragen danach, wie kontext- und zeitgebunden die Übersetzungen auf der Sprach- und Konzeptebene sind bzw. wie die ÜbersetzerInnen und PhilosophInnen ihre Translationspraxis wahrnehmen und reflektieren. Zweitens wird gefragt, welche Gründe die ÜbersetzerInnen Derridas in den 1970er-Jahren und in der Gegenwart zu den deutschsprachigen Übersetzungen bewogen. Der Workshop entwickelt eine Perspektive auf Übersetzungen als konkrete Interventionen, Irritationen, Inskriptionen und produktive Transformationen in ihren jeweiligen sprachlichen, philosophischen und politischen Kontexten und schließlich in Bezug auf Derridas eigenes Denken. IFK 9.30 Workshop Do., 17. November 2016 Begrüßung Thomas Macho Einführung Jan Surman, Monika Wulz IMPULSE I Moderation: Jan Surman 10.00 Ludwig Jäger „Unübersetzbarkeit“ Überlegungen im Anschluss an Derridas Freud-Lektüre Esther von der Osten Wie Hélène Cixous (zu) Jacques Derrida übersetzt 11.00 Kaffeepause ROUNDTABLE I Moderation: Jan Surman 11.30 Rodolphe Gasché, Hans-Jörg Rheinberger, Markus Sedlaczek, Michael Wetzel Übersetzungspraxis 13.30 Mittagspause IMPULSE II Moderation: Monika Wulz 15.00 Monika Wulz und Jan Surman im Gespräch mit Peter Engelmann Derrida verlegen 16.00 Kaffeepause ROUNDTABLE II Moderation: Monika Wulz 16.30 Rodolphe Gasché, Hans-Jörg Rheinberger, Markus Sedlaczek, Michael Wetzel Übersetzungskontexte 18.30 Ende KONZEPTION Jan Surman (Herder-Institut Marburg), Monika Wulz (Department Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaft, ETH Zürich) TEILNEHMERINNEN Peter Engelmann (Passagen Verlag, Wien) Esther von der Osten (Peter Szondi Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, FU Berlin) Jan Surman (Herder-Institut Marburg) Rodolphe Gasché (Department of Comparative Literature, University at Buffalo) Ludwig Jäger (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft, RWTH Aachen/Internationales Kolleg Morphomata – Center for Advanced Studies, Universität zu Köln) Hans-Jörg Rheinberger (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin) Markus Sedlaczek (Übersetzer, München) Michael Wetzel (Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) Monika Wulz (Department Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaft, ETH Zürich) IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften | Kunstuniversität Linz in Wien 1010 Wien, Reichsratsstraße 17, Tel.: +43 1 504 11 26, Fax: +43 1 504 11 32, E-Mail: ifk@ifk.ac.at, www.ifk.ac.at