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Alter Kupferbergbau auf dem Balkan

2016, 50 Jahre „Prähistorische Bronzefunde“: Bilanz und Perspektiven, hsg. Ute Luise Dietz und Albrecht Jockenhövel, Prähistorische Bronzefunde,

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

PBF XX, 14 (Dietz/Jockenhövel [Hrsg.]) PRÄHISTORISCHE BRONZEFUNDE Begründet von Hermann Müller-Karpe Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz und im Rahmen der Union Internationale des Sciences Préhistoriques et Protohistoriques herausgegeben von ALBRECHT JOCKENHÖVEL Westfälische Wilhelms-Universität Münster in Westfalen und UTE LUISE DIETZ Goethe-Universität Frankfurt am Main AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR, MAINZ 2016 PRÄHISTORISCHE BRONZEFUNDE ABTEILUNG XX ∙ BAND 14 50 Jahre „Prähistorische Bronzefunde“ Bilanz und Perspektiven Beiträge zum internationalen Kolloquium vom 24. bis 26. September 2014 in Mainz herausgegeben von UTE LUISE DIETZ und ALBRECHT JOCKENHÖVEL FRANZ STEINER VERLAG STUTTGART 2016 Das Vorhaben „Prähistorische Bronzefunde“ der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur wird im Rahmen des Akademienprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und von den Ländern Hessen und Nordrhein-Westfalen gefördert. Schriftleitung: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Prähistorische Bronzefunde Arbeitsstelle Frankfurt Institut für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität Abteilung Vor- und Frühgeschichte Varrentrappstr. 40–42, 60486 Frankfurt a. M. Arbeitsstelle Münster Historisches Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie Robert-Koch-Str. 29, 48149 Münster Redaktion: Ute Luise Dietz, Christine Leitschuh-Weber Zeichnungen: Margot Kreuder Satz: Christine Leitschuh-Weber, Barbara Kirchner Bibliograische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograie; detaillierte bibliograische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. ISBN 978-3-515-11488-2 © 2016 by Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzung, Nachdruck, Mikroverilmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Druck: BELTZ Bad Langensalza GmbH Printed in Germany Gewidmet dem Gründer der „Prähistorischen Bronzefunde“ Professor Dr. Dr. h.c. Hermann Müller-Karpe (1. Februar 1925 – 20. September 2013) VO RWO RT Vom 24.–26. September 2014 fand die internationale Tagung „50 Jahre Prähistorische Bronzefunde – Bilanz und Perspektiven“ in den Räumen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, statt. Die Tagung war dem Gründer des Forschungs- und Editionsunternehmens, Prof. Dr. Hermann Müller-Karpe (1925–2013), gewidmet. Den Referentenkreis bildeten PBF-Autoren und -Mitarbeiterinnen, aber auch von den „Prähistorischen Bronzefunden“ unabhängige ReferentInnen unterschiedlicher Methodentraditionen („Schulen“) und unterschiedlichen Alters. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, den wissenschaftlichen Nachwuchs in die kritische Beurteilung des PBF-Corpuswerks pluralistisch einzubeziehen. An der Veranstaltung nahmen ca. 60 Fachkollegen teil, davon 30 Vortragende. Außer aus Deutschland waren Fachwissenschaftler aus Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, der Schweiz, Serbien und Tschechien beteiligt. In ihren Grußworten betonten die Vertreter der Akademie (Prof. Dr. Claudius Geisler, Prof. Dr. Andreas Zimmermann), des Instituts für Archäologische Wissenschaften der Universität Frankfurt (Prof. Dr. Rüdiger Krause), der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (Prof. Dr. Susanne Sievers) und der Union des Sciences Pré- et Protohistoriques (Prof. Dr. Jean Bourgeos, Gent) die zentrale Bedeutung des Projekts für die europäische Vorgeschichtsforschung. Einer umfassenden Darstellung der Geschichte des Unternehmens „Prähistorische Bronzefunde“ durch Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel folgten drei weitere hemenblöcke über die Rezeption der „Prähistorischen Bronzefunde“ und die Rückwirkung auf die europäische Bronzezeitforschung, über die Stellung des Projekt hinsichtlich Methoden und aktueller Forschungsfragen und schließlich über die Perspektiven des Projekts. Im Abendvortrag stellte Doz. Dr. Hristo Popov (Soia), das erste Goldbergwerk in Europa vor, das in Ada Tepe (Südostrhodopen/Bulgarien) entdeckt wurde und in die Spätbronzezeit datiert. Die Tagung endete mit einer angeregten Abschlussdiskussion. Insgesamt wurde die Bedeutung des Projekts „Prähistorische Bronzefunde“ für die gesamteuropäische Forschung betont. Weiterhin herrschte Einigkeit darüber, dass eine Weiterführung des Projekts in digitaler Form sehr wünschenswert ist und einen Gewinn für das Fach darstellt. Leider erreichte uns am zweiten Tag der Tagung die traurige Nachricht, dass Prof. Dr. Marek. Gedl (Jagiellonen-Universität Kraków) verstorben ist. Zusammen mit seinen Schülern legte er insgesamt 16 Bände zu den Bronzefunden in Polen vor. Auf sein Wirken geht Prof. Dr. Wojciech Blajer in seinem Beitrag ausführlich ein (s. S. 53 f.). Im Rahmen des XVII. Weltkongresses der Union Internationale des Sciences Pré- et Protohistoriques (UISPP), unter deren Patronat das PBF-Unternehmen seit Mitte der 1980er Jahren steht, fand an der Universität Burgos eine weitere Veranstaltung zu den „Prähistorischen Bronzefunden“ statt. In der Session A3f zum hema „50 years of PBF“ (Leitung Dr. Ute Luise Dietz) am 1. September 2014 stand die Bedeutung des Projekts in seinem internationalen Kontext im Mittelpunkt. Direkt im Anschluss an die Session fand die Neugründung der Kommission für Metallzeiten der UISPP statt. Wir danken allen Referentinnen und Referenten der beiden Veranstaltungen für ihre wichtigen Beiträge; die Vorträge werden bis auf wenige Ausnahmen im vorliegenden Band publiziert. Die Beiträge von Privatdozent Dr. Reinhard Jung (Wien), Dr. Ariane Ballmer (Paris), Prof. Dr. Martin Bartelheim (Tübingen) und Aline Deicke M.A. (Mainz), Dr. Corina Bors (Bucureşti), Dr. Sabine Pabst (Marburg) VIII Vorwort und Dr. Francesco Rubat Borel (Torino), für die teilweise eine erhebliche Ausweitung vorgesehen ist, die den Rahmen des vorliegenden Bandes sprengen würde, werden anderweitig publiziert. Für die Förderung der Veranstaltung danken wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Dem Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, Prof. Dr. Claudius Geisler, danken wir sehr herzlich für die große Unterstützung bei der Realisierung dieser Tagung. Für die Beiträge des vorliegenden Bandes danken wir sehr herzlich den Autorinnen und Autoren. Großer Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen im PBF-Team, ohne deren großen Einsatz dieser Band nicht hätte erscheinen können. Dies sind für Graik und Layout Barbara Kirchner, Margot Kreuder und Koviljka Zehr-Milić. Der besondere Dank gilt Christine Leitschuh-Weber M.A., die die Redaktions- und Satzarbeit am vorliegenden Band auch nach Ende der Beschäftigungszeit ehrenamtlich fortsetzte, um eine Drucklegung im Jahr 2016 zu ermöglichen. Dies ist umso höher zu werten, als bei den Redaktions- und bei den Layoutfragen nicht auf die altbewährten PBF-Regeln zurückgegrifen werden konnte. Am 31.12.2015 endete die Förderung des Forschungs- und Editionsunternehmens „Prähistorische Bonzefunde“ als Akademienprogramm der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften unter der Obhut der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und das Projekt stellt nach 50 Jahren seine Arbeit in der bisherigen Konzeption ein. Bis Ende des Jahres 2016 werden voraussichtlich 186 Bände von fast 130 Autoren aus über 30 Ländern erschienen sein. Die „Prähistorischen Bronzefunde“ genießen eine enorme internationale Anerkennung und ihnen wird hoher Respekt entgegengebracht. Daher gilt zunächst den Autorinnen und Autoren der Dank für die stete Mitarbeit. Dies wäre ohne die Mitarbeit, Unterstützung und Förderung zahlreicher KollegInnen und Institutionen nicht möglich gewesen. Unser tiefer Dank für stete Förderung der „Prähistorischen Bronzefunden“ gilt den zahlreichen europäischen Museen und Denkmalämtern, die alle die vielen Autoren in großartiger Weise unterstützt haben. Es bedarf aber noch mehr, um aus den unterschiedlichen Manuskripten und Dokumentationen das einheitliche Bild der „blauen Bände“ zu formen. Dies ist die riesige Leistung der wissenschaft-lichen und technischen Redaktion. Es waren insgesamt ca. 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ca. 20 Zeichnerinnen und Zeichner in der 50jährigen Laufzeit der „Prähistorischen Bronzefunde“ tätig. Ihnen gilt ein besonders tiefer Dank. Abschließend gilt der besondere Dank unseren institutionellen Förderern, zunächst für die Zeit 1965–2002 der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 2002–2015 der Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz, sowie den Universitäten Frankfurt und Münster. Dezember 2015 Ute Luise Dietz Albrecht Jockenhövel IX TA G U N G S P RO G R A M M E XVII WORLD UISPP CONGRESS SESSION A3F: 50 YEARS OF „PRÄHISTORISCHE BRONZEFUNDE“ Monday, 1st September, 14.30 h Ute Luise Dietz (Frankfurt): 50 Years of „Prähistorische Bronzefunde“ Dirk Brandherm (Belfast): he Ría de Huelva and the deposition of paired objects in the European Bronze Age Corina Bors (Bukarest): Two new bronze hoards found at Tărtăria (Alba county), Romania Sabine Pabst (Marburg): Bronze spearheads between Carpathian basin and Apennine peninsula at the transition from Bronze Age to Iron Age Francesco Rubat Borel (Turin): A propos des corpus d’objets en bronze d’Italie du Nord: quelques observations. Discussion X 5 0 J A H R E „ P R Ä H I S TO R I S C H E B RO N Z E F U N D E “ BILANZ UND PERSPEKTIVEN MITTWOCH 24. SEPTEMBER 2014 Ute Luise Dietz / Albrecht Jockenhövel (Prähistorische Bronzefunde, PBF): Begrüßung Prof. Dr. Claudius Geisler (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz): Grußwort Andreas Zimmermann (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Kommission für Vorund Frühgeschichte): Grußwort Jean Bourgeois (Präsident der UISPP, Gent): PBF und internationale Kooperation. Grußwort Rüdiger Krause (Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Archäologische Wissenschaften): Grußwort Susanne Sievers (Römisch-Germanische Kommission, Frankfurt): Grußwort Themenbereich I: Geschichte des Editions- und Forschungsunternehmens „PrähistorischeBronzefunde“ A. Jockenhövel, W. Kubach, U. L. Dietz Themenbereich II: Rezeption der „Prähistorischen Bronzefunde“ und Rückwirkung auf die europäische Bronzezeitforschung Frank Falkenstein (Würzburg): Zur Rezeption der „Prähistorischen Bronzefunde“ und ihre Rückwirkung auf die Bronzezeitforschung Zentraleuropas Wojciech Blajer (Kraków): „Prähistorische Bronzefunde und die Bronzezeitforschung in Polen Fulvia Lo Schiavo (Rom/Sassari): PBF and Protohistorc Research in Italy Alexandru Vulpe/Tiberius Bader (Bukarest/Hemmingen): Zur Bedeutung der Edition „Prähistorische Bronzefunde“ für die rumänische Archäologie: Persönliche Momente Reinhard Jung (Wien): Zur Bedeutung der „Prähistorischen Bronzefunde“ in der Forschung des östlichen Mittelmeerraums Henrik hrane (Århus): „Prähistorische Bronzefunde“ und die nordische Bronzezeit – Versuch einer Bilanz DONNERSTAG 25. SEPTEMBER 2014 Themenbereich III: Methoden und aktuelle Forschungsfragen Philipp W. Stockhammer (Heidelberg): Archäologische Klassiikationssysteme Kerstin P. Hofmann (Berlin): Fundverbreitungen, archäologische Grenzziehungen und Identitätsräume. Zum Methodologischen Territorialismus der Prähistorischen Archäologie am Beispiel der älteren Bronzezeit in Niedersachsen. Ariane Ballmer (Paris): Bronzen aus dem Alpenrheintal und ihre Umweltrelevanz (Arbeitstitel) Heidi Peter-Röcher (Würzburg): Die Bronzezeit: Heroisches Zeitalter oder Wiege des modernen Krieges? Martin Bartelheim (Tübingen): Metall als Ressource in der Gesellschaft der Bronzezeit Lorenz Rahmstorf (Kopenhagen): Die Rahmenbedingungen des bronzezeitlichen Handels Tagungsprogramm XI Gisela Woltermann (Münster): Vom lokelen Produkt zum Fernhandelsgut – Die Entwicklung der Bernsteinnutzung in dem Großraum zwischen Lagerstätten und Absatzgebieten der Bronzezeit Themenbereich IV: Perspektiven Dragana Antonović (Belgrad): Ancient Copper Mining in the Balkans Mechthild Freudenberg (Schleswig): Untersuchungen von Bronzen im Licht der Synchrotron-Strahlung Jan-Heinrich Bunnefeld (Göttingen): Die Vollgrifschwerter der älteren nordischen Bronzezeit. Neue Untersuchungen zu Form, Verzierung und Technik Bernhard Sicherl (Niederkassel): Urnenfelderzeitliche Vollgrifschwerter. Ornamentanalyse und Innenansichten – Fallbeispiele zu Meisterhänden, Werkstattorganisation und Verteilungsmustern Öffentlicher Abendvortrag Hristo Popov (Soia): Ada Tepe (Südostrhodopen/Bulgarien): Erstes spätbronzezeitliches Goldbergwerk FREITAG 26. SEPTEMBER 2014 Themenbereich IV: Perspektiven Christoph Huth (Freiburg): Von der verborgenen Lebenskraft der Dinge. Bilder auf Bronzen der Urnen- und Hallstattzeit Oliver Nakoinz (Kiel): rekonstruktion kulturellerRäume anhand digitaler Kartierungen Aline Deicke (Mainz): PBF Online – Überlegungen zur Digitalisierung eines archäologischen Langzeitvorhabens Christian Chiarcos (Frankfurt): Die digitale Umsetzung archäologischer Terminologien Ute Luise Dietz (Frankfurt): „Prähistorische Bronzefunde Online“ GESAMTVERZEICHNIS DER BISHER ERSCHIENENEN PBF-BÄNDE (Stand Januar 2016) Abteilung I: Menschen- und Tierfiguren 1. H. Seeden, he Standing Armed Figurines in the Levant (1980). 2. A. Rashid, Gründungsiguren im Iraq (1983). 3. A. Pilali-Papasteriou, Die bronzenen Tieriguren aus Kreta (1985). 4. A. Braun-Holzinger, Figürliche Bronzen aus Mesopotamien (1984). 5. E. Sapouna-Sakellarakis, Die bronzenen Menscheniguren auf Kreta und in der Ägäis (1995). 6. P. Yule, Figuren, Schmuckformen und Täfelchen der Harappa-Kultur (1985). Abteilung II: Gefäße 1. H. Matthäus, Die Bronzegefäße der kretisch-mykenischen Kultur (1980). 2. A. Radwan, Die Kupfer- und Bronzegefäße Ägyptens (Von den Anfängen bis zum Beginn der Spätzeit) (1983). 3. E. O. Negahban, Metal Vessels from Marlik (1983). 4. D. Marzoli, Bronzefeldlaschen in Italien (1989). 5. G. Prüssing, Die Bronzegefäße in Österreich (1991). 6. L. Gershuny, Bronze Vessels from Israel and Jordan (1985) (zusammengebunden mit Yule, PBF II, 7). 7. P. Yule, Harappazeitliche Metallgefäße in Pakistan und Nordwestindien (1985) (zusammengebunden mit Gershuny, PBF II, 6). 8. H. Matthäus, Metallgefäße und Gefäßuntersätze der Bronzezeit, der geometrischen und archaischen Periode auf Cypern mit einem Anhang der bronzezeitlichen Schwertfunde auf Cypern (1985). 9. Ch. Jacob, Metallgefäße der Bronze- und Hallstattzeit in Nordwest-, West- und Süddeutschland (1995). 10. P. Patay, Die Bronzegefäße in Ungarn (1990). 11. M. Novotná, Die Bronzegefäße in der Slowakei (1991). 12. O. Kytlicová †, Die Bronzegefäße in Böhmen. Mit einem Anhang von A. Siegfried-Weiss (1991) (zusammengebunden mit Nekvasil/Podborský, PBF II, 13). 13. J. Nekvasil / V. Podborský, Die Bronzegefäße in Mähren (1991) (zusammengebunden mit Kytlicová †, PBF II, 12). 14. M. Müller-Karpe, Metallgefäße im Iraq I (Von den Anfängen bis zur Akkad-Zeit) (1993). 15. M. Gedl, Die Bronzegefäße in Polen (2001). 16. J. Martin, Die Bronzegefäße in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, hüringen und Sachsen (2009). 17. G. M. Bellelli, Vasi iranici in metallo dell‘Età del Bronzo (2002). 18. S. Gerlof, Atlantic cauldrons and buckets of the Late Bronze and Early Iron Ages in Western Europe (2010). 19. M. Jereb, Die Bronzegefäße in Slowenien (2015). Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände XIII Abteilung III: Schutzwaffen 1. A. Geiger, Treibverzierte Bronzerundschilde der italischen Eisenzeit aus Italien und Griechenland (1994). 2. E. V. Černenko, Schutzwafen der Skythen (2006). 3. G. Tomedi, Italische Panzerplatten und Panzerscheiben (2000). 4. M. Uckelmann, Die Schilde der Bronzezeit in Nord-, West- und Zentraleuropa (2012). Abteilung IV: Schwerter 1. V. Bianco Peroni, Die Schwerter in Italien. Le spade nell‘Italia continentale (1970). 2. P. Schauer, Die Schwerter in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz I (Grifplatten-, Grifangelund Grifzungenschwerter) (1971). 3. H. Reim, Die spätbronzezeitlichen Grifplatten-, Grifdorn- und Grifangelschwerter in Ostfrankreich (1974). 4. P. Novák, Die Schwerter in der Tschechoslowakei I (1975). 5. I. A. Colquhoun / C. B. Burgess, he Swords of Britain. With an Appendix by P. Northover (1988). 6. T. Kemenczei, Die Schwerter in Ungarn I (Grifplatten-, Grifangel- und Grifzungenschwerter) (1988). 7. C. B. Burgess / S. Gerlof, he Dirks and Rapiers of Great Britain and Ireland (1981). 8. T. Bader, Die Schwerter in Rumänien (1991). 9. T. Kemenczei, Die Schwerter in Ungarn II (Vollgrifschwerter) (1991). 10. W. Krämer, Die Vollgrifschwerter in Österreich und der Schweiz (1985). 11. I. v. Quillfeldt, Die Vollgrifschwerter in Süddeutschland (1995). 12. I. Kilian-Dirlmeier, Die Schwerter in Griechenland (außerhalb der Peloponnes), Bulgarien und Albanien (1993). 13. S. Shalev, Swords and Daggers in Late Bronze Age Canaan (2004). 14. A. Harding, Die Schwerter im ehemaligen Jugoslawien (1995). 15. H. Wüstemann, Die Schwerter in Ostdeutschland (2004). 16. D. Brandherm, Las espadas del bronce inal en la Península Ibérica y Baleares (2007). 17 F. Laux, Die Schwerter in Niedersachsen (2009). 18 M. Novotná, Die Vollgrifschwerter in der Slowakei (2014). 19 J. Winiker, Die Vollgrifschwerter in Böhmen (2015). Abteilung V: Lanzenspitzen, Pfeilspitzen 1. R. A. J. Avila, Bronzene Lanzen- und Pfeilspitzen der griechischen Spätbronzezeit (1983). 2. J. Říhovský, Die Lanzen-, Speer- und Pfeilspitzen in Mähren (1996). 3. M. Gedl, Die Lanzenspitzen in Polen (2009). 4. F. Laux, Die Lanzenspitzen in Niedersachsen. mit einem Beitrag von J.-H. Bunnefeld über die Lanzenspitzen in Westfalen (2012). 5. R. Davis, he Early and Middle Bronze Age Spearheads of Britain (2012). 6. M. Gedl, Die Pfeilspitzen in Polen (2014). 7. R. Davis, he Late Bronze Age Spearheads in Britain (2015). XIV Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände 8. R. Vasić, Die Lanzenspitzen im Zentralbalkan (2015). 9. T. Bader, Die Lanzenspitzen in Rumänien (2016). Abteilung VI: Dolche, Stabdolche 1. P. Harbison, he Daggers and the Halberds of the Early Bronze Age in Ireland (1969). 2. S. Gerlof, he Early Bronze Age Daggers in Great Britain and a Reconsideration of the Wessex Culture (1975). 3. J. Vladár, Die Dolche in der Slowakei (1974). 4. M. Gedl, Die Dolche und Stabdolche in Polen (1980). 5. G. Gallay, Die kupfer- und altbronzezeitlichen Dolche und Stabdolche in Frankreich (1981). 6. S. Sievers, Die mitteleuropäischen Hallstattdolche (1982). 7. G. Gallay, Die mittel- und spätbronze- sowie ältereisenzeitlichen Bronzedolche in Frankreich und auf den britischen Kanalinseln (1988). 8. H. Wüstemann, Die Dolche und Stabdolche in Ostdeutschland (1995). 9. A. Vulpe, Die Kurzschwerter, Dolche und Streitmesser der Hallstattzeit in Rumänien (1990). 10. V. Bianco Peroni, I pugnali nell‘Italia continentale (1994). 11. h. J. Papadopoulos, he Late Bronze Age Daggers of the Aegean I. he Greek Mainland (1998). 12. D. Brandherm, Die Dolche und Stabdolche der Steinkupfer- und der älteren Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel (2003). 13. P. Novák, Die Dolche in Tschechien (2011). 14. F. Laux, Die Dolche in Niedersachsen (2011). 15. U. Wels-Weyrauch, Die Dolche in Bayern (2015). Abteilung VII: Messer 1. J. Říhovský, Die Messer in Mähren und dem Ostalpengebiet (1972). 2. V. Bianco Peroni, Die Messer in Italien. I coltelli nell‘Italia continentale (1976). 3. P. Prüssing, Die Messer im nördlichen Westdeutschland (Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen) (1982). 4. M. Gedl, Die Messer in Polen (1984). 5. L. Jiráň, Die Messer in Böhmen (2002). 6. M. Hohlbein, Die Messer in Süd- und Westdeutschland (2016). Abteilung VIII: Rasiermesser 1. A. Jockenhövel, Die Rasiermesser in Mitteleuropa (Süddeutschland, Tschechoslowakei, Österreich, Schweiz) (1971). 2. V. Bianco Peroni, I rasoi nell‘Italia continentale (1979). 3. A. Jockenhövel, Die Rasiermesser in Westeuropa (Westdeutschland, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Großbritannien und Irland) (1980). 4. M. Gedl, Die Rasiermesser in Polen (1981). Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände XV 5. C. Weber, Die Rasiermesser in Südosteuropa (Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien und Ungarn) (1996). Abteilung IX: Äxte, Beile 1. P. Harbison, he Axes of the Early Bronze Age in Ireland (1969). 2. A. Vulpe, Die Äxte und Beile in Rumänien I (1970). 3. M. Novotná, Die Äxte und Beile in der Slowakei (1970). 4. B.-U. Abels, Die Randleistenbeile in Baden-Württemberg, dem Elsaß, der Franche-Comté und der Schweiz (1972). 5. A. Vulpe, Die Äxte und Beile in Rumänien II (1975). 6. L. Monteagudo, Die Beile auf der Iberischen Halbinsel (1977). 7. P. K. Schmidt / C. B. Burgess, he Axes of Scotland and Northern England (1981). 8. H. Erkanal, Die Äxte und Beile des 2. Jahrtausends in Zentralanatolien (1977). 9. E. F. Mayer, Die Äxte und Beile in Österreich (1977). 10. K. Kibbert, Die Äxte und Beile im mittleren Westdeutschland I (1980). 11. M.-B. Chardenoux / J.-C. Courtois, Les haches dans la France Méridionale (1979). 12. G. L. Carancini, Le asce nell‘Italia continentale II (1984). 13. K. Kibbert, Die Äxte und Beile im mittleren Westdeutschland II (1984). 14. H. Todorova, Die kupferzeitlichen Äxte und Beile in Bulgarien (1981). 15. P. Patay, Kupferzeitliche Meißel, Beile und Äxte in Ungarn (1984). 16. A. Szpunar, Die Beile in Polen I (Flachbeile, Randleistenbeile, Randleistenmeißel) (1987). 17. J. Říhovský, Die Äxte, Beile, Meißel und Hämmer in Mähren (1992). 18. Z. Žeravica, Äxte und Beile aus Dalmatien und anderen Teilen Kroatiens, Montenegro, Bosnien und Herzegowina (1993). 19. E. Miron, Axes and Adzes from Canaan (1992). 20. K. Pászthory / E. F. Mayer, Die Äxte und Beile in Bayern (1998). 21. J. Kuśnierz, Die Äxte und Beile in Polen III (Tüllenbeile) (1998). 22. G. Eogan, he Socketed Bronze Axes in Ireland (2000). 23. F. Laux, Die Beile in Niedersachsen I (Flach-, Randleisten- und Absatzbeile) (2000). 24. M. Gedl, Die Beile in Polen IV (Metalläxte, Eisenbeile, Hämmer, Ambosse, Meißel, Pfrieme) (2004). 25. F. Laux, Die Beile in Niedersachsen II (Lappen- und Tüllenbeile, Tüllenmeißel und Hämmer) (2005). 26. M. Michler, Les haches du Chalcolithique et de l’Âge de Bronze en Alsace (2013). 27. D. Antonović, Kupferzeitliche Äxte und Beile im Zentralbalkan (2014). Abteilung X: Arm-, Bein- und Fingerschmuck 1. I. Richter, Der Arm- und Beinschmuck der Bronze- und Urnenfelderzeit in Hessen und Rheinhessen (1970). 2. W. Blajer, Die Arm- und Beinbergen in Polen (1984). XVI Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände 3. K. Pászthory, Der bronzezeitliche Arm- und Beinschmuck in der Schweiz (1985). 4. M. Petrescu-Dîmboviţa, Der Arm- und Beinschmuck in Rumänien (1998). 5. B. Schmid-Sikimić, Der Arm- und Beinschmuck der Hallstattzeit in der Schweiz mit einem Anhang der Gürtelhaken und Gürtelgehänge der Hallstattzeit im Schweizerischen Mittelland, Jura und Wallis. Mit einem Beitrag von W. Fasnacht (1996). 6. C. Nagler-Zanier, Der hallstattzeitliche Ringschmuck in Bayern (2005). 7. M. Siepen, Der hallstattzeitliche Arm- und Beinschmuck in Österreich (2005). 8. F. Laux, Die Arm- und Beinringe in Niedersachsen (2015). Abteilung XI: Halsschmuck, Anhänger 1. U. Wels-Weyrauch, Die Anhänger und Halsringe in Südwestdeutschland und Nordbayern (1978). 2. I. Kilian-Dirlmeier, Die Anhänger in Griechenland von der mykenischen bis zur spätgeometrischen Zeit (Griechisches Festland, Ionische Inseln, dazu Albanien und Jugoslawisch Mazedonien) (1979). 3. V. Furmánek, Die Anhänger in der Slowakei (1980). 4. M. Novotná, Halsringe und Diademe in der Slowakei (1984). 5. U. Wels-Weyrauch, Die Anhänger in Südbayern (1991). 6. M. Gedl, Die Halsringe und Halskragen in Polen I (Frühe bis jüngere Bronzezeit) (2003). 7. R. Vasić, Die Halsringe im Zentralbalkan (2010). 8. F. Laux, Der Hals- und Brustschmuck in Niedersachsen (2016). Abteilung XII: Gürtel- und Kleiderschmuck 1. I. Kilian-Dirlmeier, Die hallstattzeitlichen Gürtelbleche und Blechgürtel Mitteleuropas (1972). 2. I. Kilian-Dirlmeier, Gürtelhaken, Gürtelbleche und Blechgürtel der Bronzezeit in Mitteleuropa (Ostfrankreich, Schweiz, Süddeutschland, Österreich, Tschechoslowakei, Ungarn, NordwestJugoslawien) (1975). 3. H.-J. Kellner, Gürtelbleche aus Urartu (1991). Abteilung XIII: Nadeln 1. F. Audouze / J.-C. Courtois, Les Epingles du Sud-Est de la France (Départements Drôme, Isère, Hautes-Alpes, Savoie et Haute-Savoie) (1970). 2. G. L. Carancini, Die Nadeln in Italien. Gli spilloni nell‘Italia continentale (1975). 3. W. Kubach, Die Nadeln in Hessen und Rheinhessen (1977). 4. F. Laux, Die Nadeln in Niedersachsen (1976). 5. J. Říhovský, Die Nadeln in Mähren und im Ostalpengebiet (von der mittleren Bronzezeit bis zur älteren Eisenzeit) (1979). 6. M. Novotná, Die Nadeln in der Slowakei (1980). 7. M. Gedl, Die Nadeln in Polen I (Frühe und ältere Bronzezeit) (1983). 8. I. Kilian-Dirlmeier, Nadeln der frühhelladischen bis archaischen Zeit von der Peloponnes (1984). Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände XVII 9. R. Essen, Die Nadeln in Polen II (Mittlere Bronzezeit) (1985). 10. J. Říhovský, Die Nadeln in Westungarn I (1983). 11. R. Vasić, Die Nadeln im Zentralbalkan (Vojvodina, Serbien, Kosovo und Makedonien) (2003). Abteilung XIV: Fibeln 1. F. Laux, Die Fibeln in Niedersachsen (1973). 2. K. Kilian, Fibeln in hessalien von der mykenischen bis zur archaischen Zeit (1975). 3. P. Betzler, Die Fibeln in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz I (Urnenfelderzeitliche Typen) (1974). 4. E. Sapouna-Sakellarakis, Die Fibeln der griechischen Inseln (1978). 5. P. von Eles Masi, Le ibule dell‘Italia settentrionale (1986). 6. T. Bader, Die Fibeln in Rumänien (1983). 7. D. Gergova, Früh- und ältereisenzeitliche Fibeln in Bulgarien (1987). 8. E. Caner, Fibeln in Anatolien I (1983). 9. J. Říhovský, Die Fibeln in Mähren (1993). 10. M. Gedl, Die Fibeln in Polen (2004). 11. M. Novotná, Die Fibeln in der Slowakei (2001). 12. R. Vasić, Die Fibeln im Zentralbalkan (1999). 13. D. Glogović, Fibeln im kroatischen Küstengebiet (Istrien, Dalmatien) (2003). 14. F. Lo Schiavo, Le Fibule dell‘Italia meridionale e della Sicilia dall’età del bronzo recente al vi secolo a. C. (2010). Abteilung XV: Toilettegeräte (Spiegel, Pinzetten usw.) 1. M. Gedl, Die Toilettegeräte in Polen (1988). Abteilung XVI: Pferdegeschirrteile 1. F. W. von Hase, Die Trensen der Früheisenzeit in Italien (1969). 2. H.-G. Hüttel, Bronzezeitliche Trensen in Mittel- und Osteuropa. Grundzüge ihrer Entwicklung (1981). 3. H. Donder, Zaumzeug in Griechenland und Cypern (1980). 4. W. M. Werner, Eisenzeitliche Trensen an der unteren und mittleren Donau (1988). 5. U. L. Dietz, Spätbronze- und früheisenzeitliche Trensen im Nordschwarzmeergebiet und im Nordkaukasus (1998). Abteilung XVII: Wagenteile 1. E. Woytowitsch, Die Wagen der Bronze- und frühen Eisenzeit in Italien (1978). XVIII Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände Abteilung XVIII: Sicheln 1. M. Petrescu-Dîmboviţa, Die Sicheln in Rumänien mit Corpus der jung- und spätbronzezeitlichen Horte Rumäniens (1978). 2. M. Primas, Die Sicheln in Mitteleuropa I (Österreich, Schweiz, Süddeutschland) (1986). 3. J. Říhovský, Die Sicheln in Mähren (1989). 4. M. Gedl, Die Sicheln in Polen (1995). 5. R. Vasić, Die Sicheln im Zentralbalkan (1994). 6. V. Furmánek / M. Novotná, Die Sicheln in der Slowakei (2006). Abteilung XIX: Sonstiges 1. V. S. Bočkarev / A. M. Leskov, Jung- und spätbronzezeitliche Gußformen im nördlichen Schwarzmeergebiet (1980). 2. D. Jantzen, Quellen zur Metallverarbeitung im Nordischen Kreis der Bronzezeit (Gußzeugnisse in Schleswig-Holstein und Dänemark) (2008). 3. M. Overbeck, Gießformen in Süd- und Westdeutschland (2016). Abteilung XX: Beiträge 1. H. Müller-Karpe (Hrsg.), Beiträge zu italischen und griechischen Bronzefunden (1974). 2. A. Beck †, Beiträge zur frühen und älteren Urnenfelderkultur im nordwestlichen Alpenvorland (1980). 3. R. Pirling / U. Wels-Weyrauch / H. Zürn, Die mittlere Bronzezeit auf der Schwäbischen Alb (1980). 4. I. V. Kobal´, Bronzezeitliche Depotfunde aus Transkarpatien (Ukraine) (2000). 5. A. M. Leskov, Jung- und spätbronzezeitliche Depotfunde im nördlichen Schwarzmeergebiet I (Depots mit einheimischen Formen) (1981). 6. H. Todorova / I. Vajsov, Der kupferzeitliche Schmuck Bulgariens (2002). 7. P. Yule / G. Weisgerber, he Metal Hoard from Ibrī-Selme, Sultanate of Oman (2001). 8. P. Yule, Metalwork of the Bronze Age in India (1985). 9. V. A. Dergačev, Die äneolithischen und bronzezeitlichen Metallfunde aus Moldavien (2002). 10. T. Kemenczei, Funde ostkarpatenländischen Typs im Karpatenbecken (2005). 11. P. König, Spätbronzezeitliche Hortfunde aus Bosnien und Herzegowina (2004). 12. O. Kytlicová H, Jungbronzezeitliche Hortfunde in Böhmen (2007). 13. U. L. Dietz / A. Jockenhövel (Hrsg.), Bronzen im Spannungsfeld zwischen praktischer Nutzung und symbolischer Bedeutung. Beiträge zum internationalen Kolloquium am 9. und 10. Oktober 2008 in Münster (2011). 14. A. Jockenhövel / U. L. Dietz (Hrsg.), „50 Jahre PBF – Bilanz und Perspektiven“. Beiträge zum internationalen Kolloquium vom 26.–28. September 2014 in Mainz (2016). Gesamtverzeichnis der bisher erschienenen PBF-Bände XIX Abteilung XXI: Regionale und chronologische Gliederung der prähistorischen Metallzeiten 1. W. Kubach, Die Stufe Wölfersheim im Rhein-Main-Gebiet (1984). 2. M. Gedl, Die Vorlausitzer Kultur (1992). In Zusammenarbeit mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz erschien: Monographien des Römisch Germanischen Zentralmuseums 48: I. Kilian Dirlmeier, Kleinfunde aus dem Athena Itonia Heiligtum bei Philia (hessalien) (Bonn 2002). I N H A LT S V E R Z E I C H N I S Albrecht Jockenhövel 50 Jahre „Prähistorischen Bronzefunde“ – Versuch einer ersten Bilanz (unter Mitwirkung von Ute Luise Dietz, Monika zu Erbach, Wolf Kubach und Kerstin Schierholt) . . 1 Dragana Antonović Alter Kupferbergbau auf dem Balkan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Wojciech Blajer „Prähistorische Bronzefunde“ und die Bronzezeitforschung in Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Dirk Brandherm Zur Deutung der endbronzezeitlichen Wafendeponierung aus der Ría de Huelva – Eine Fallstudie zur Mustererkennung und -deutung in multifunktionstypisch zusammengesetzten Mehrstückdeponierungen der europäischen Bronzezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Jan-Heinrich Bunnefeld Individualität und Professionalität. Zu den nordischen Vollgrifschwertern der Periode II . . . . . . . . . 99 Christian Chiarcos / Niko Schenk Digging the Text. Studying European Pre-History with Natural Language Processing and Linked Open Data Technologies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Frank Falkenstein Zur Rezeption der „Prähistorischen Bronzefunde“ und ihre Rückwirkung auf die Bronzezeitforschung Zentraleuropas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Mechthild Freudenberg / Leif Glaser Der Hortfund von Kappeln (Kr. Schleswig-Flensburg) oder: Wir sehen nur, was wir erwarten . . . . 193 Kerstin P. Hofmann Fundverberbreitung, Grenzen und Identitätsräume. Zum Methodologischen Territorialismus der Bronzezeitforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Christoph Huth Von der verborgenen Lebenskraft der Dinge. Bilder auf Bronzen der Urnenfelder- und Hallstattzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 Fulvia Lo Schiavo PBF and Protohistoric Research in Italy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Oliver Nakoinz Rekonstruktion kultureller Räume anhand digitaler Kartierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 Heidi Peter-Röcher Die Bronzezeit: Heroisches Zeitalter oder Wiege des modernen Krieges? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267 Margarita Primas Bronzeverwendung im Nordalpinen Gebiet – Rollenwechsel eines Kulturgutes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277 XXII Inhaltsverzeichnis Lorenz Rahmstorf Die Rahmenbedingungen des bronzezeitlichen Handels in Europa und im Alten Orient einschließlich Ägyptens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 Bernhard Sicherl Zu Fragen von Schwertproduktion und -distribution anhand des Fallbeispiels der Riegseeschwerter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311 Philipp W. Stockhammer Archäologische Klassiikationssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345 Henrik hrane „Prähistorische Bronzefunde“ und die nordische Bronzezeit – Versuch einer Bilanz . . . . . . . . . . . . 357 Rastko Vasić Ein Nachtrag zu den PBF-Bänden, die den Zentralbalkan betrefen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365 Alexandru Vulpe (†) Zur Bedeutung der Edition „Prähistorische Bronzefunde“ für die rumänische Archäologie: Persönliche Momente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377 Gisela Woltermann Amber before Metal – Die frühbronzezeitliche Bernsteinschmucksitte Norddeutschlands zwischen lokalem Kontext und transeuropäischen Fernkontakten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383 Verzeichnisse Zeitschriften, Reihen, Sammelwerke und Lexika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419 A LT E R K U P F E R B E RG B AU AU F D E M B A L K A N Dragana Antonović Neuere Forschungen haben gezeigt, dass sich die früheste bekannte Metallurgie Europas auf dem Balkan entwickelte (Radivojević u. a. 2010, 2779). Äxte, Beile, Keile, Meißel und Schmuck aus Kupfer, die an mehreren Fundstellen dieser Region zutage kamen (Pločnik, Belovode, Tuzla, Rakilovce usw.; Antonović 2014, 21; Čović 1961, 98. 102 Abb. 16 Taf. 10, 11. 12; Govedarica 2001; Mihaylov 2008) belegen, dass zur Zeit ihrer Herstellung die Kupfermetallurgie hier schon lange beherrscht wurde. Zweifellos verfügten die Bergleute und Metallurgen des Balkans über ausgezeichnete Kenntnisse über die natürlichen Ressourcen ihres Gebietes, und sie wussten genau, wo Kupfererz zur Metallherstellung zu inden war. Bis heute ist zwar immer noch nicht bekannt, woher das einzuschmelzende Erz kam, jedoch weist die Elementzusammensetzung einiger der ältesten Kupferobjekte auf mögliche Erzquellen hin (Gale u. a. 2003; Pernicka u. a. 1993; Pernicka u. a. 1997; Radivojević u. a. 2010, 2781. 2784 Abb. 10). Sicher ist, dass die ältesten Kupferbergwerke auf dem Balkan mit den ältesten Kupfergegenständen zeitgleich sind, die ihrerseits auf eine schon hoch entwickelte Technik der Erzgewinnung hinweisen. Ungewiss ist bisher, wie weit in die Vergangenheit die Anfänge des Bergbaus in diesem Gebiet reichen. Es kann aber vermutet werden, dass die hohen technologischen Kenntnisse der neolithischen Kulturen auf dem Balkan eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Metallurgie und dem mit ihr eng verknüpften Bergbau spielten. Im Neolithikum war der Balkan dicht besiedelt, vielleicht gerade wegen seines Reichtums an Bodenschätzen. Es gibt viele große Flüsse mit zahlreichen Zulüssen, fruchtbare Äcker und Wälder mit hochwertigem Holz, das sowohl zur Heizung als auch für Bautätigkeiten genutzt wurde.Vor allem aber ist das Gebiet wegen seiner Erzlager und Steinbrüche bekannt. Von großer Bedeutung ist, dass in Serbien die Steinbrüche, die auch den Rohstof für die Herstellung neolithischer Steinwerkzeuge lieferten, in unmittelbarer Nähe der Kupfererzlagerstätten liegen (Antonović 2003, 19–35), was eine gute Voraussetzung zur Enstehung einer frühen Metallurgie bot. Auf der Anhöhe Mali Šturac inden sich neben Kupfercarbonaterz (Malachit) im Bereich der prähistorischen Bergbauschächte größere Mengen an Bergkristall, einem Mineral, das in der Starčevo-Kultur als Rohstof zur Herstellung von Steinwerkzeugen diente (Šarić 2002, 19; ders. 2014, 27). Deshalb kann man vermuten, dass das örtliche Kupfererzlager schon lange vor der Metallurgieentwicklung zur Zeit der Starčevo-Kultur entdeckt wurde (Jovanović 1988, 9; Antonović/ Vukadinović 2011, 37). Dass Malachit bereits als Rohstof genutzt wurde, ist an mehreren frühneolithischen Fundstellen Südosteuropas nachgewiesen (Antonović 2014, 18). Tatsächlich wurden Malachit und Azurit schon im Mesolithikum auf dem Balkan zur Herstellung von Schmuckstücken wie Perlen und Anhänger genutzt. Sowohl amorphe Malachit- als auch Azuritklumpen wurden im mesolithischen Vlasac1 und in den frühneolithischen Schichten von Lepenski Vir entdeckt (Borić 2012, 94). KUPFERERZLAGER AUF DEM BALKAN Der Ost- und Mittelbalkan sind sehr reich an Kupfererz; deswegen verwundert es nicht, dass in diesem Gebiet mit der Metallurgie schon früh begonnen wurde. Aufgrund bisheriger Forschungen an Metalllagerstätten und Erzgebieten in Bulgarien und im ehemaligen Jugoslawien wurde das Balkangebiet 1 Mündliche Information von Dušan Borić, Cardif University, Department of Archaeology and Conservation. 34 Dragana Antonović in mehrere metallogenetische Provinzen und Zonen aufgeteilt (Abb. 1).2 Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens gibt es fünf metallogenetische Zonen, jeweils mit mehreren Kupfererzlagerstätten (Bogdanov 1982; Gale u. a. 2003, 123 Abb. 10.1, 153 f.):3 I Rhodopen-Zone im südlichen Bulgarien (Erzgebiete von Osogove-Ozgraden, West-Rhodopen und Ost-Rhodopen); II Srednogor’e-Zone in Mittel-Bulgarien (Erzgebiete Soia, Panagyrski, Jambol, Burgas und Strandža); III Krajšhtide Zone im westlichen Bulgarien (dieses Gebiet ist wegen seiner Goldlagerstätten von Bedeutung); IV Balkan-Zone (Lagerstätten Chiprovtsi, Sedmochislenitsi, Granisha, Chuprene und Salach-Krashimir); V Moesische Zone (von Bedeutung ist das Erzgebiet Varna). In der Srednogor’e-Zone liegt Ai Bunar, der bisher einzige archäologisch belegte äneolithische Kupferbergbau. Vielleicht wurde Varli Briag, das ebenfalls in dieser Zone im Erzgebiet von Burgas liegt, im Äneolithikum genutzt, worauf die chemische Zusammensetzung des Erzes hinweist. Bei der Blei-Isotopenanalyse zeigte sich, dass dieses Erz als Rohstof für acht Gegenstände aus der Nekropole von Varna gedient hat (Gale u. a. 2003, 165). Anhand derselben Analyse konnte nachgewiesen werden, dass für die Gegenstände aus der Nekropole von Varna das Erz unterschiedlicher Lagerstätten des Ostbalkan verwendet wurde (Diebeli Rit, Placalnitsa, Vozdol, Vienietsa, Meden Rid und Osikata; Gale u. a. 2003, 165 f.). Daraus lässt sich schließen, dass es neben Ai Bunar im Äneolithikum noch weitere Kupferbergwerke gab. Im Mittel- und Westbalkan, auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, gibt es insgesamt drei metallogenetische Zonen (Janković 1967, 3–16; Antonović 2014, 5 Abb. 1): I. Die Karpatisch-balkanische Provinz in Ostserbien, die sich im Osten in die Zonen Srednogor’e und Balkan ausdehnt; II. Die Serbisch-makedonische Provinz, die sich vom Mittelbalkan entlang der Velika Morava und des Vardars bis zum Ägäischen Meer erstreckt und die auch die Krajšhtide Zone und das Erzgebiet Osogovo-Ozgraden in Westbulgarien einschließt; III. Die Dinarische Provinz, die das südwestliche Serbien sowie Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Slowenien umfasst. Die Erzzonen in der Karpatisch-balkanischen Provinz (metallogenetische Zonen Bor, Banat-RidanjKrepoljin und Poreč-Stara Planina) gehören zu den reichsten Erzgebieten der Welt und werden noch heute abgebaut. In diesem Gebiet gibt es außerdem ebenso reiche Goldlagerstätten gibt. In der Serbisch-makedonischen Provinz beinden sich die beiden archäometallurgisch bedeutendsten Kupfererzgebiete – das polymetallische Lager auf dem Berg Rudnik in Zentralserbien mit dem äneolithischen Bergbau auf der Anhöhe Mali Šturac und das etwa 40 km südlich von Pločnik gelegene Lece, wo zur Römerzeit Gold abgebaut wurde. Anfang des 20. Jh. wurden in der Nähe dieses Bergwerks Hammeräxte vom Typ Pločnik gefunden (Antonović 2014, 64), aufgrund derer angenommen wird, dass dort bereits im Äneolithikum Bergbau betrieben wurde. Im südlichsten Teil dieses Gebietes beindet sich das Erzgebiet von Chalkidiki (Bristol u. a. 2015), das vermutlich den Rohstof zur Herstellung einiger Metallgegenstände von Dolnoslovo (Gale u. a. 2003, 168) geliefert hat. Eine isolierte Kupfererzquelle in 2 Abhängig vom Land, in dem die geologischen Forschungen durchgeführt wurden, werden geotektonische Einheiten unterschiedlich benannt: im ehemaligen Jugoslawien sind dies Provinzen (Janković 1967, 3–16) bzw. Zonen in Bulgarien (Bogdanov 1982). 3 Laut jugoslawischer Literatur (Janković 1967, 3–16) gehören das Osogovo-Ozgraden-Erzgebiet und die Rhodopen-Zone der serbisch-makedonischen metallogenetischen Provinz, die Zonen Krajšhtide, Srednogor’e und der Balkan stellen Ausdehnungen der karpato-balkanischen Provinz dar, während die Moesische Zone im Norden Bulgariens auch einen kleinen Bereich im östlichsten Teil Serbiens umfasst. 35 Alter Kupferbergbau auf dem Balkan • Abb. 1. Die Kupfererzzonen auf dem Balkan mit äneolithischen Fundstellen (■), erforschten ( ) und möglichen (•) äneolithischen Bergwerken. – 1 Mračaj und Maškara; 2 Tuzla; 3 Cer; 4 Gomolava; 5 Avala (Šuplja Stena); 6 Vinča; 7 Rebelj; 8 Bukulja; 9 Mali Šturac; 10 Belovode; 11 Ždrelo; 12 Majdanpek; 13 Rudna Glava; 14 Jarmovac; 15 Pločnik; 16 Lece; 17 Diebeli Rit (Sokolec); 18 Lakatnik; 19 Placalnitsa; 20 Timianka; 21 Ai Bunar; 22 Khristjene; 23 Prohorovo; 24 Gorno Alexandrovo; 25 Durankulak; 26 Varna; 27 Varli Briag; 28 Rosen; 29 Meden Rid; 30 Dolnoslav; 31 Kirki der Dinarischen Provinz stellt das vorgeschichtliche Bergwerk von Jarmovac dar, das schon zur Zeit der Vinča-Kultur betrieben wurde. Dieses Gebiet schließt die westlich von Sarajevo gelegenen bedeutenden Lagerstätten von Mračaj und Maškara in Mittelbosnien ein, in denen Tetraedrit (Fahlerz) das Haupterz darstellt. Seit dem Mittelalter bis in die Moderne wurden in diesen Bergwerken Gold, Silber und Quecksilber gewonnen. In Mračaj wurden bronze- und eisenzeitliche Keramik sowie steinerne Rillenschlägel als Belege vorgeschichtlichen Erzabbaus (Simić 1951, 128) gefunden. Es ist möglich, dass der Anfang des Erzabbaus schon in das Äneolithikum fällt, auch wenn es dafür keine sicheren archäologischen Belege gibt. In diesem Zusammenhang ist der Zinnbronzering von großem Interesse, der in der vinčazeitlichen Schicht von Gomolava zutage kam und Analysen zufolge vermutlich aus Tetraedrit gefertigt wurde (Radivojević u. a. 2013, 1032 Abb. 1, B, 1035). Eine Verbindung von Gomolava mit den etwa 250 km weit entfernten Erzgebieten Mittelbosniens ist archäologische bislang nicht belegt, es ist aber gut möglich, dass diese zur Zeit der frühesten Metallurgie bereits ausgebeutet wurden. Seltener sind die Kupfererzlagerstätten im äußersten Westen der Balkanhalbinsel. In Kroatien sind dies Trgovska gora bei Dvor, Samobor bei Zagreb, Zagrebačka Gora und Tršće bei Rijeka, während sie in Slowenien die Umgebung von Škoja Loka und die Ortschaft Blagovica einschließen. Dort wurde Kupfererz erst seit dem 15. Jahrhundert abgebaut. Vorgeschichtliche Bergwerkspuren wurden hier bisher nicht entdeckt (Simić 1951, 99–107). VORGESCHICHTLICHE KUPFERBERGWERKE AUF DEM BALKAN Anfang der 70er Jahren des 20. Jahrhunderts führten Evgenij Černych und das Team der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften ein bulgarisch-sowjetisches Forschungsprojekt zu potenziellen äneoli- 36 Dragana Antonović Abb. 2. Propadnala Voda, Erzfeld Rosen, Ostbulgarien (Foto: D. Antonović) thischen Bergwerken in Bulgarien durch. Im Rahmen dieses Projektes wurden 103 sichere oder potentielle Bergwerke registriert: 33 davon zeigten keine Hinweise auf alten Bergbau, bei sechs fanden sich Spuren alter Bergwerktätigkeit, bei 65 konnte nachgewiesen werden, dass sie in vom Äneolithikum bis zum 17. Jahrhundert genutzt wurden. Außer in Ai Bunar konnten nur bei wenigen Bergwerken, wie etwa Khristjene und Timianka, Hinweise auf eine Nutzung im Äneolithikum festgestellt werden, die aber archäologisch nicht näher belegt werden konnten (Černych 1978, 18). In Krhistjene bei Stara Zagora wurde ein Schacht entdeckt, der seiner Form nach typisch äneolithischen Bergwerkspuren sehr ähnelt (ebd. 42 f. Abb. 23). Es liegen jedoch keine archäologischen Funde vor, die dies belegen. Auch in Timianka wurden außer einem Grab aus der Bronzezeit auch Hinweise auf typisch äneolithische Bergwerkstätigkeiten gefunden. Aufgrund all dessen, aber auch wegen der nur geringen Distanz zu dem Bergwerk von Ai Bunar wurde gefolgert, dass im Äneolithikum auch an dieser Stelle Kupfererz abgebaut wurde (ebd. 43 f.). Als mögliche äneolithische Bergwerke wurden außerdem folgende Fundstellen eingestuft: Rakitnitsa (wegen der Nähe zu Ai Bunar und nachgewiesener Bergwerkspuren [ebd. 44]), Gorno Alexandrovo (aufgrund alter Bergwerkspuren und Funde von gediegenem Kupfer [ebd. 40]), Prohorovo bei Sliven (aufgrund äneolithischer Keramikfunde und Malachit in den Schichten der benachbarten Siedlung aus dem 4. und 3. Jt. v. Chr., aber auch weil das von dort stammende Erz wegen seiner chemischen Reinheit in der Kupfermineralisierung von Černych der metallurgischen Gruppe I zugeordnet wurde [ebd. 41]). Die Nachweise äneolithischer Bergbautätigkeit, die von Černych für die erwähnten Bergwerke angeführt werden, sind auch ohne archäologische Funde überzeugend. Bei der Untersuchung des Erzfeldes von Rosen, die in den Jahren 2010 und 2013 durchgeführt wurde, wurden mehrere alte Bergwerke erfasst (Abb. 2), die aus einer späteren Periode bekannt waren (Medni rid, Propadnala voda, Chiplaka, Alepu, Alefo Tumba). Zwar konnten in dieser Gegend bisher keine zuverlässigen Hinweise auf einen äneolithischen Bergbau nachgewiesen werden (Leshtakov 2013), doch kamen in den benachbarten vorgeschichtlichen Siedlungen Budžak bei Sozopol und Akladi Cheiri in Schichten mit spätneolithischem und frühäneolithischem Fundmaterial (5400–4900 v. Chr.) zahlreiche Kupfererzstücke, aus Malachit gefertigter Schmuck und wenige Metallgegenstände zutage, so dass auch hier äneolithischer Bergbau vermutet wird (Leshtakov 2010). Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 37 Ai Bunar Das bisher einzige archäologisch nachgewiesene Kupferbergwerk Bulgariens ist das 8 km nordwestlich von Stara Zagora in Zentralbulgarien gelegene Ai Bunar. Es handelt sich um ein polymetallisches Erzlager vom hydrothermalen Typ mit Blei, Zinn und Kupfer als Hauptmineralisierung. An mehreren Stellen gibt es Ausbisse von Kupfercarbonaterz (Malachit, Azurit), was die sehr frühe Erzgewinnung an dieser Fundstelle begünstigte. Ai Bunar wurde während der Erkundung im Rahmen des bulgarisch-sowjetischen Forschungsprojektes zum alten Bergbau in Bulgarien im Jahr 1971 entdeckt (Černych 1978, 56). Das Erzlager, das bis in eine Tiefe von 25–30 m reicht, tritt in 0,5 m bis 5 m breiten Gängen auf. An Stellen, an denen diese zusammentrefen, beträgt die Breite 10–15 m. Insgesamt wurden 11 Schächte entdeckt, davon einige mit mehreren Eingängen (Abb. 3, A. B). Ihre Länge beträgt zwischen 10 und 111 m, ihre Breite 2 bis 10 m und ihre Tiefe bis zu 20 m. In den Schächten 1–4 wurde äneolithische Keramik des Karanovo VI-Gumelniţa-Komplexes entdeckt. In Schacht 3, der die meisten archäologischen Funde enthielt, wurden neben äneolithischer Keramik auch 15 Bergbaugeräte aus Geweih ausgegraben (ebd. 58. 61 f. 64. 67). Die Erzgänge in Ai Bunar dehnen sich als schmale Vererzungen waagerecht an der Oberläche und senkrecht in die Tiefe aus (Abb. 3, C). Nach der Ausbeutung des Erzes blieben unregelmäßige Vertiefungen übrig, die heute als Bergbauschächte betrachtet werden, obwohl sie sich in ihrer Form von den Schächten deutlich unterscheiden, die bei einer organisierten, für spätere Perioden typischen Erzgewinnung entstehen. Keramikfunde des Karanovo VI-Gumelniţa-Komplexes in den Schächten von Ai Bunar sind sichere Hinweise, dass dieses Bergwerk ans Ende des frühen Chalkolithikums zu datieren ist. Allerdings kommen Erzbrocken aus Ai Bunar an benachbarten Fundstellen (Stara Zagora-Hospital, Bereketska Mogila) auch in Schichten mit Keramik des Karanovo V-Marica III-Komplexes und sogar in früheren Schichten mit Marica II-Keramik zutage. Dies belegt, dass in Ai Bunar ebenso wie im gleichzeitig betriebenen Bergwerk von Rudna Glava bereits am Ende des Neolithikums und am Anfang des frühen Chalkolithikums (etwa 5100 v. Chr.; Gale u. a. 2003, 161) Kupfererz gewonnen wurde. Rudna Glava Während des späten Neolithikums und des Äneolithikums wurde auf dem Mittelbalkan an mehreren Stellen Kupfererz gewonnen, jedoch ist Rudna Glava das bisher einzige sicher belegte und systematisch archäologisch ausgegrabene frühäneolithische Bergwerk der Vinča-Kultur. Es liegt 20 km südöstlich von Majdanpek, einem modernen Kupferbergwerk, das möglicherweise ebenfalls bereits in der Vorgeschichte genutzt wurde. Darauf weisen Blei-Isotopenanalysen hin, die vor mehr als zwanzig Jahren durchgeführt wurden (Pernicka u. a. 1993). Von der Römerzeit bis in die Moderne wurde auf Rudna Glava Eisenerz abgebaut, das das Haupterz dieses Bergwerkes darstellt, während das Kupfercarbonaterz (Malachit, Azurit) von sekundärer Bedeutung ist. Rudna Glava wurde in den Jahren 1968 bis 1985 erforscht (Jovanović 1982; Antonović 2014, 8). Damals wurden acht vorgeschichtliche Schachtgruppen mit ihren Zugangsplattformen entdeckt, jeweils mit mehreren Erzgängen, so dass insgesamt dreißig Schächte untersucht wurden. Das Bergwerk wurde während Aufräumarbeiten und Geländevorbereitung für die Eröfnung des modernen Eisenbergwerkes gefunden (Abb. 4, A). Dabei wurden einige vorgeschichtliche Schächte ihrer Länge nach geschnit- 38 Dragana Antonović Abb. 3. Ai Bunar, Schacht 4: A heutige Ansicht (Foto: D. Antonović); B zur Zeit der Ausgrabung (Foto: E. N. Černych); C waagerechte und senkrechte Querschnitte; 1 Kalkstein, Dolomit; 2 Erdschicht; 3 Wohnschicht; 4 Dunkelgraue oder braune Schicht durchsetzt mit Bruchsteinen; 5 Geleerter Erzzweig; 6 Limonitisierter Erzzweig. – (nach Černych 1978, 59 Abb. 33). Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 39 ten und ihre Formen und Dimensionen untersucht (Abb. 4, B. C) (Jovanović 1972, 5 Taf. 2, 2. 4, 1). Weitere Schächte besaßen ähnliche Ausmaße. Auch hier kann man eigentlich nicht von Schächten im engeren Sinne sprechen, sondern nur von Vertiefungen, die durch den Abbau des Erzes entstanden. Die durchschnittliche Tiefe dieser Vertiefungen bzw. Schächte beträgt 8 m, obwohl einige bis zu 15 m tief unter die Erde reichten (Jovanović 1982, 4–16). Der Erzabbau ging von einer waagerechten Zugangsplattform aus – einem Bereich, an dem die Erzgänge oberlächennah zusammentrafen, so dass man von dieser Stelle dem Erz in mehreren Schächten in die Tiefe folgen konnte. (Abb. 5, C. D). Während der Ausgrabungen wurde eine große Zahl an Stein- und Knochenwerkzeugen gefunden, die bei Bergarbeiten zum Einsatz kamen, sowie vor und innerhalb der Schächte Keramik der VinčaKultur (Stanojević 1982). Einige Werkzeuge lagen an den Schachtenden (Abb. 5, A. B), die Mehrzahl wurde aber wahrscheinlich außerhalb der Schächte beim Tagebau genutzt. Keramik kam an mehreren Stellen zutage, die Mehrzahl davon jedoch innerhalb von fünf Depots, die auf den Zugangsplattformen der Schächte 2 und 6 entdeckt wurden (Abb. 5, E. F). Die Keramik, die auf Rudna Glava vertreten ist, gehört den jüngeren Phasen der Vinča-Kultur (Gradac-Phase / Vinča-Pločnik I-Phase) (Jovanović 1982, 91–96) an. In absoluten Daten war Rudna Glava während der gesamten Vinča-Kultur von 5400–4650 v. Chr. (Borić 2009, 205 f.) in Betrieb. Ždrelo Die Erforschung der Umgebung von Belovode und einer vinčazeitlichen Siedlung bei Petrovac an der Mlava in Ostserbien, in der die frühesten Metallurgiespuren Europas ausgegraben wurden, führte zur Entdeckung einer Bergwerkszone in der Nähe des Dorfes Ždrelo (Šljivar u. a. 2006, 254). Die rot gefärbten, oberlächennahen geologischen Schichten eines Eisernen Hutes sind für diese Ortschaft charakteristisch; sie weisen darauf hin, dass hier wohl auch reichhaltige Malachit- und Azuritgänge als Ausbisse an die Oberläche treten. Der außerordentlich steile Hang, an dem diese Fundstelle liegt, ist mit parallelen antiken (?) Sondagegräben überzogen, die vom Tal des Flüsschens Reškovica bis zum Berggipfel, einem Ausläufer des Berges Vukan, reichen (Abb. 6, A). Vermutlich dienten diese Gräben zur Lokalisierung besonders ertragreicher Malachit- und Azuritmineralisierungen, um die Stellen zu entdecken, an denen das Erz an die Oberläche trat. Von dort aus wurde dann ein Schacht eröfnet, um dem Erzgang in die Tiefe zu folgen. Im Jahr 2006 wurde ein solcher Schacht archäologisch ausgegraben (Šljivar u. a. 2011, 27 f.), jedoch wurde damals nur der Eingang entdeckt (Abb. 6, B). Belege für einen vorgeschichtlichen Bergbau gibt es nicht, die regelmäßige Form des Schachteinganges lässt die Vermutung zu, dass er auch in einer späteren vorgeschichtlichen Periode entstanden sein könnte (Bronze- oder Eisenzeit). Jarmovac Das am Rand der Stadt Priboj gelegene Jarmovac ist ein einzigartiger Komplex frühen Bergbaus in Ostserbien. Zwar ist diese Fundstelle schon seit den 1930er Jahren bekannt, jedoch nur durch die grobe Beschreibung zweier alter Bergwerkschächte und eines steinernen Rillenschlägels, der vor einem der Schächte gefunden wurde (Davis 1937). Im Jahr 2003 wurde mit systematischen Ausgrabungen in Jarmovac begonnen, die bis heute andauern (Derikonjić 2005; Derikonjić u. a. 2011). Der Bergwerks- 40 Dragana Antonović Abb. 4. Rudna Glava: A während der Ausgrabung im Jahr 1973 mit den Schachtstellen 1b, 2, 3, 3a, 4 und 4a; B im Jahr 1969, Schächte 5, 6 und 7, die bei Vorbereitungsarbeiten für das neue Eisenbergwerk geschnitten wurden; C der geschnittene Schacht 6 (A nach Jovanović 1982, Taf. 3, 1; B. C Foto: B. Jovanović, Dokumentation des Archäologischen Instituts in Belgrad) Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 41 Abb. 5. Rudna Glava: A Bergmännisches Geweihwerkzeug (Schacht 4a) in situ mit einem steinernen Schlägel; B Geweihwerkzeug nach den Konservierungsarbeiten; C Schacht 2d; D Schacht 2f (Foto: B. Jovanović, Dokumentation des Archäologischen Instituts in Belgrad); E Hortfund 1 (Schacht 6a); F Hortfund 2 (Schächte 6a und 7) (A. C–F Foto: B. Jovanović, Dokumentation des Archäologischen Instituts in Belgrad; B Foto: B. Lukić, Dokumentation des Archäologischen Instituts Belgrad) komplex umfasst eine 5 km lange Erzzone. Die Ausgrabungen werden an den zwei Fundstellen Majdan und Curak sowie an der benachbarten, 900 m entfernten vinčazeitlichen Siedlung an der Fund- Dragana Antonović 42 Abb. 6. Ždrelo: A Sicht auf die Fundstelle mit Spuren alter Bergwerktätigkeit; B Bergwerkschacht unbekannter chronologischer Zugehörigkeit (nach Šljivar u. a. 2011, 28) stelle Kaluđersko Polje durchgeführt, die außerhalb des Erzgebietes liegt (Abb. 7, A). An der letzteren wurde eine Siedlung der späten Phase der Vinča-Kultur gefunden. Obwohl immer noch keine direkte Beziehung zwischen dieser Siedlung und Jarmovac nachgewiesen wurde, vermutet man, dass die Siedlung in enger Verbindung mit dem Erzabbau an den benachbarten Fundstellen Majdan und Curak stand und dass die Anfänge des Bergbaus in die Mitte des 5. Jt. v. Chr. datieren (Derikonjić u. a. 2011). An der Fundstelle Majdan folgten die vorgeschichtlichen Bergleute einem reichen Kupfererzgang (Abb. 7, C), der neben einer großen Menge an Malachit auch gediegenes Kupfer enthielt. Die dortigen Ausgrabungen brachten einen waagerechten Stollen und einen senkrechten Schacht (Abb. 7, B) sowie eine Zugangsplattform ans Licht, weswegen die Forscher mindestens zwei Abbauphasen unterscheiden. Die Lage des Stollens und seiner Ausweitungen weisen darauf hin, dass er in die jüngere, zweite Abbauphase gehört, die noch auf die Ausbeutung der reichen Malachitgänge fokussiert war. Der senkrechte Schacht stellt den Beginn einer weiteren Abbauphase dar, wobei er allerdings einer Zeit angehört, die jünger als das frühe Äneolithikum ist. Darfür sprechen die rechteckige Schachtform und die Reste einer hölzernen Abstützung, die in einer Tiefe von 6 m entdeckt wurden. Bisher kamen keine archäologischen Funde zutage, die eine sichere Datierung des Schachtes von Majdan zulassen. Die Fundstelle Curak liegt an einem Berghang, der etwa 500 m von Majdan entfernt ist. Hier wurden zwei waagerechte Stollen entdeckt, die einem Malachit- und ein Magnetitgang folgen, sowie ein vorhergehender Tagebau (Abb. 7, D). An dieser Stelle wurden 42 Steinwerkzeuge geborgen, die alle aus dem Tagebau stammen. Zwei Werkzeugtypen wurden identiiziert: große steinerne Rillenschlägel und kleine Pochsteine zur Erzzerkleinerung. Während der Ausgrabung auf Curak fand man verstreute Fragmente vinčazeitlicher Keramik,4 die diese Fundstelle chronologisch bestimmen. Mali Šturac Das äneolithische Bergwerk auf der Anhöhe Mali Šturac wurde im Jahr 1980 entdeckt und zwischen 1981 und 1989 in kleinerem Umfang ausgegraben (Jovanović 1983; ders. 1988). Das Bergwerk beindet 4 Freundliche Information von Savo Derikonjić (Zavičajni muzej Priboj [Heimatsmuseum Priboj]). Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 43 Abb. 7. Jarmovac: A Lage der Fundstellen Kaluđersko Polje (1), Majdan (2) und Curak (3); B Fundstelle Majdan, Eingang in den waagerechten und senkrechten Schacht; C Fundstelle Majdan, Tagebaureste; D Fundstelle Curak, Tagebaureste und Schachteingang (A Derikonjić 2005, 33; B Derikonjić u. a. 2011; C. D Foto: D. Antonović) sich an der Fundstelle Prljuša, die am südwestlichen Hang des Mali Šturac im Rudnik-Gebirgszug liegt, obwohl man es in der Literatur häuiger unter letzterem Namen indet. Die Erzzone umfasst eine elliptische Fläche von 2,5 ha, die sich in südwest–nordöstlicher Richtung ausdehnt. Das Erzlager gehört zum Typ Eiserner Hut. Wegen der für eine solche Oxidationszone charakteristischen chemischen Prozesse blieb das Gelände steril und ohne Vegetation (Abb. 8, D). Bei den ersten archäologischen Ausgrabungen im Jahr 1981 wurden zwei Schachteingänge entdeckt (Schacht 1 und 2), und bei der Fortsetzung der Arbeiten im Jahr 1987 konnten vier weitere Schächte ausgegraben werden (Schacht 3–6). In größerem Umfang wurden nur die Zugangsplattformen der Schächte 5 und 6 erkundet, bei denen die Schachteingänge zutage kamen, ebenso eine größere Anzahl Steinschlägel, ein völlig fragmentiertes Geweihwerkzeug und einige untypische Fragmente äneolithischer Keramik. Seit 2011 werden die Grabungen auf Prljuša weiter fortgesetzt (Antonović/Vukadinović 2012). Die geophysische Untersuchung des unteren Hangabschnitts wies auf mehrere Erzlagerstätten und eventuell alte Bergbauspuren hin, die sich mit einer dichten Kieselsteinschicht und zerkleinerten Gesteinsbrocken aus den oberen Fundschichten zu erkennen geben (Antonović u. a. 2012). Die Ausgrabungen der Schächte 4 und 6 wurden in den Jahren 2013 und 2014 vorgenommen. Dabei konnte in Schachtzone 4 ein Tagebau mit einer Fläche von etwa 90 m2 und in Zone 6 eine weite Pinge erfasst werden 44 Dragana Antonović Abb. 8. Mali Šturac, Fundstelle Prljuša: A Schacht 4 – Tagebau; B Schacht 6; C vorgeschichtlicher Schacht mit eingestürzter Decke; D Aussicht vom Norden (A. D Foto: D. Antonović; B. C Foto: V. Dimić) (Abb. 8, A. B). In den Schichten beider Schächte wurde eine außergewöhnlich große Ansammlung von 138 steinernen Bergwerkzeugen und Geräte (Gezähe) gefunden, überwiegend Rillenschlägel sowie wenige kleine Pochsteine zur Erzzerkleinerung. Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 45 Während der Grabungen in den Jahren 2011 und 2012 wurden im oberen Teil der Fundstelle mindestens 13 Schachtgruppen alter Bergwerktätigkeiten entdeckt. Geländeform und Gesteinsformation lassen darauf schließen, dass die Zahl der wahrscheinlich tatsächlich vorhandenen Gruppen größer gewesen sein dürfte. Einige dieser Schächte haben außergewöhnliche Dimensionen, was belegt, dass Prljuša vor Beginn des Abbaus sehr reich an Erz war, das in Form mächtiger Erzgänge an die Oberläche trat. Nach Ende des Abbaus blieben breite Vertiefungen übrig, deren Decken mit der Zeit herabstürzten und die Reste vorgeschichtlicher Schächte verfüllten (Abb. 8, C). Die Untersuchung eines dieser Erzgänge begann im Jahr 2014. Er war der erste, in dessen obersten Schichten chronologisch klar zuzuordnende Keramik der Bubanj-Hum I-Kultur ausgegraben wurde (Abb. 9), die das gesamte Bergwerk in die Zeit nicht jünger als das frühe Äneolithikum datiert. Während der Grabungen zwischen 2011 und 2014 auf der 1,4 ha umfassenden Fläche des unteren Hangteiles wurden etwa 600 steinerne Schlägel gefunden. Berechnungen lassen vermuten, dass deren Zahl wesentlich größer war und dass sich in den Schichten der gesamten Fundstelle mindestens 2000 solcher Werkzeuge beinden müssen.5 Steinerne Schlägel kommen in unterschiedlichen Formen und Dimensionen vor (Antonović 2013; Bogosavljević 1995). Die kleineren besaßen wahrscheinlich einen hölzernen Grif und wurden als Handschlägel benutzt, während die größeren (einige wiegen etwa 10 kg) wahrscheinlich zum Zertrümmern des anstehenden Gesteins als schwingende Schlägel verwendet wurden (Abb. 10). Weitere äneolithische Bergwerke auf dem Mittelbalkan Genauso wie im östlichen Balkan (Bulgarien) gibt es auch im Mittelbalkan viele Stellen, an denen es zwar Indizien, aber keine eindeutigen Belege für einen vorgeschichtlichen Bergbau gibt. Im Bereich des modernen Kupferbergwerks von Rebelj in Nordwestserbien inden sich Spuren alten Bergbaus, die ihrer Form nach dem Äneolithikum zugeschrieben werden können (Simić 1951, 172) und neben denen ein steinerner Rillenschlägel entdeckt wurde.6 Bei Majdanpek, einem modernen Kupferbergwerk in Ostserbien, wurden ebenfalls Spuren alten Bergbaus entdeckt. Bei dem von hier stammenden Erz konnte mittels Blei-Isotopenanalysen nachgewiesen werden, dass es während des Äneolithikums und der frühen Bronzezeit zur Fertigung von Kupferwerkzeugen genutzt wurde (Pernicka u. a. 1993, 38; Radivojević 2007, 19). Auf dem Berg Avala, nahe Belgrads, nur wenige Kilometer von der neolithischen Siedlung Vinča entfernt, beindet sich ein kleines Kupferbergwerk. Obwohl sich die chronologische Zugehörigkeit nicht sicher feststellen lässt, weisen das Vorkommen von Malachiterz und Geländespuren auf einen vorgeschichtlichen Erzabbau hin. Es sind auch weitere Bergwerke und Erzlagerstätten anderer Metalle zu erwähnen, die ebenso wie Kupfererz während des Äneolithikums abgebaut werden konnten. Šuplja stena auf dem Berg Avala bei Belgrad ist als vorgeschichtliches Cinnabaritbergwerk nachgewiesen, das wahrscheinlich zur Vinčazeit ausgebeutet wurde. Cinnabaritklumpen kamen in allen Siedlungsschichten von Vinča zutage. Archäologische Ausgrabungen dieses Bergwerks wurden Anfang der 1930er Jahre durchgeführt (Milojčić 1943). Es wird vermutet, dass die Bewohner Vinčas Quecksilber herstellten, worauf die Form der dortigen Öfen hinweist (Durman 1988). Neuere Cinnabaritanalysen von Avala sowie der Erzbrocken und 5 Wenn auf einer Oberläche von 1,4 ha etwa 600 Schlägel gefunden wurden, dann gibt es auf der Gesamtläche der Fundstelle, die 2,5 ha umfasst, gegen 1000 Stück. Sollte man vermuten, dass sich in den unterirdischen Schichten mindestens ge- nauso viele Schlägel beinden wie an der Oberläche, wäre ihre Zahl nicht kleiner als 2000. 6 Freundliche Mitteilung von Dr. Borislav Jovanović (Serbische Akademie der Wissenschaften und der Künste). 46 Dragana Antonović Abb. 9. Mali Šturac, Fundstelle Prljuša, äneolithische Keramik der Öfen aus Vinča und Pločnik zeigten allerdings, dass in den Öfen keine Cinnabaritgewinnung nachweisbar ist. Dieses Mineral wurde dort selten als Pigment benutzt, aber in pulverartigem Zustand in Gefäßen aufbewahrt (Mioč u. a. 2004). In Pločnik fand Cinnabarit als Farbe bei der Figurinenfertigung Verwendung, jedoch ist nicht bekannt, ob es aus Avala stammt (Gajić-Kvašev u. a. 2012, 1032). Auf den Hängen des Bukulja-Berg in Mittelserbien und des Cer-Berg im nordwestlichen Serbien gibt es alluviale Kassiterit-Ablagerungen. Diese sind die einzigen zugänglichen Lagerstätten dieses Erzes im südöstlichen Europa (Janković u. a. 2003, 53). Deswegen vermutet man, dass das Zinnerz hier auch in der Vorgeschichte gewonnen wurde (Durman 1997), obwohl bisher keine archäologischen Belege dafür vorliegen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten das Ausschlämmen und Sammeln von Kassiterit aus alluvialen Sedimenten der Flüsschen und Bäche auf dem Berg Bukulja und das Ausschmelzen des Zinns zu den häuslichen Arbeiten der Bewohner von Bukulja, für die der Zinnverkauf eine zusätzliche Einkommensquelle darstellte.7 Bei neueren Ausgrabungen auf dem Berg Cer wurden bisher weder Kassiteritabbaustellen noch vorgeschichtliche Verarbeitungsspuren dieses Erzes gefunden (Bankof u. a. 2011). Bemerkenswert ist, dass moderne geologische Untersuchungen darauf hindeuten, dass die luvialen Anschwemmungen auf dem Berg Cer insgesamt mehr ausbeutbare Mineralien aufweist als diejenigen auf dem Berg Bukulja, aber die Kassiterit-Konzentration in den luvialen Anschwemmungen des Berges Bukulja dreimal so hoch ist wie in den Alluvionen des Cer (Janković u. a. 2003, 53). Ursprung des Erzes in der frühen Metallurgie Um die Frage nach dem Ursprung des Erzes für die Fertigung äneolithischer und bronzezeitlicher Werkzeuge auf dem Balkan zu klären, wurden zahlreiche Metall- und Erzanalysen durchgeführt (Černych 1978, 14; Gale u. a. 2003; Pernicka u. a. 1993; Pernicka u. a. 1997). Von serbischen Fundstellen wurden Proben von 90 äneolithischen und bronzezeitlichen Kupfergegenständen analysiert sowie Malachitproben aus zwei spätvinčazeitlichen Siedlungen, Erze von Rudna Glava und Erze aus mehreren Bergwerken im östlichen, zentralen und südlichen Serbien (Majdanpek, Blagojev kamen, Lipa, Aljin Do, Crnajka, Beljevina, Trnjane, Bor, Velika Brestovica, Rudnik, Lajkovača, Čadinje, Šatorica: Pernikka u. a. 1993; Radivojević 2007, 98 f.). In Bulgarien wurde eine wesentlich größere Zahl an Analysen 7 Während der 1960er Jahre erinnerten sich immer noch alte Bewohner der Bukulja-Dörfer an das Kassiteritwaschen und das Zinnschmelzen als häusliche Tätigkeiten. Während geologischer Untersuchungen auf dem Bukulja, die in den 1960er und 1970er Jahre stattfanden, erfuhren Geologen von dieser Praxis (freundliche Mitteilung von Dr. Antonije Antonović, Geoinstitut Belgrad). Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 47 Abb. 10. Mali Šturac, Fundstelle Prljuša: In der Oberlächenschicht gefundene Schlägel durchgeführt. Im Rahmen des bulgarisch-sowjetischen Projektes aus den 1970er Jahren wurden bei chemischen Analysen 1244 äneolithische und bronzezeitliche Kupfer- und Bronzeobjekte, die von 250 verschiedenen Fundstellen stammen, auf ihre Spurenelemente untersucht. (Černych 1978, 14). Dabei konnten 12 Metallgruppen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung bestimmt werden (Gruppen I–VI für das Äneolithikum, VII–IX für die frühe und mittlere Bronzezeit, X–XII für die Spätbronzezeit: Černych 1978, 80. 130. 178), die auf eine Nutzung von Erzen aus unterschiedlichen Lagerstätten hinweisen. Blei-Isotopenanalysen wurden an etwa 400 Gegenständen und Proben aus zahlreichen Erzlagern Bulgariens vorgenommen (Pernicka u. a. 1997, 83 Abb. 14, 91 Tab. 1; Gale u. a. 2003, 157–168). 48 Dragana Antonović Anhand dieser Analysen konnte nachgewiesen werden, dass während der frühen Metallurgie auf dem Balkan eine größere Zahl an Lagerstätten ausgebeutet wurde, und dass das Erz, aus dem die Metallgegenstände gefertigt wurde, manchmal aus sehr weit entfernten Gebieten stammte. An den Fundstellen um Ai Bunar wurde Erz aus mindestens vier Bergwerken der Umgebung gefunden, weswegen vermutet wird, dass im mittleren Chalkolithikum neben Ai Bunar noch weitere Bergwerke in diesem Gebiet ausgebeutet wurden (Gale u. a. 2003, 161). Ähnliches wurde in Belovode beobachtet, wo das Erz aus dem nahegelegenen Bergwerk Ždrelo verwendet wurde, jedoch auch aus Majdanpek und einem unbekannten Bergwerk aus den Erzgebieten von Rudna Glava, Crnajka, Biljevina und Velika Brestovica, jedoch kein Erz aus Rudna Glava selbst (Radivojević 2007, 98–116; Radivojević u. a. 2010, 2781. 2784 Abb. 10). Es ist überraschend, dass das einzige sicher belegte vinčazeitliche Kupferbergwerk Serbiens, Rudna Glava, weder den Rohstof für die 90 analysierten Werkzeuge lieferte noch den Malachit, der im Neolithikum zur Fertigung von Schmuckgegenständen diente (dies bezieht sich nur auf die Fundstellen Selevac und Medvednjak, woher die Malachitproben stammen). Als viel wahrscheinlichere Erzquelle dieser Periode gilt Majdanpek, dessen Erz auch in Westbulgarien verwendet wurde. Vermutlich existierte an der Stelle des modernen Bergwerks ein größeres frühneolithisches Bergwerk, das entweder noch nicht entdeckt oder durch modernen Bergbau zerstört wurde (Pernicka u. a. 1993; Pernicka u. a. 1997, 146). Obwohl es nicht üblich war, das Erz aus dem östlichen Balkan für die Metallfertigung auf dem Mittelbalkan – und umgekehrt – zu nutzen, ist die Verbindung dieser beiden Gebiete durch Funde von Pločnik und Grabbeigaben aus der Nekropole von Varna mehrfach belegt, bei denen Erz aus denselben Bergwerken genutzt wurde. Acht Gegenstände von Pločnik und 16 von Varna wurden aus Metall gefertigt, dessen Erz in einem bisher unbekannten Bergwerk abgebaut wurde und dessen Blei-Isotopenfeld demjenigen von Ai Bunar sehr ähnlich ist (Gale u. a. 2003, 165 Abb. 10, 13). Es ist ebenfalls sehr wahrscheinlich, dass das Erz aus dem Bergwerk von Varli Briag sowohl für die Fertigung eines Werkzeuges von Pločnik benutzt wurde, als auch zur Herstellung spätäneolithischer Werkzeuge aus Serbien (die kreuzschneidige Axt aus Stojačak, Analyse HDM 1401, und der Meißel aus Jelašnica, Analyse HDM 1421; Gale u. a. 2003, 165 Abb. 10, 14. 16). Der Rohstof, aus dem die Kupfergegenstände von Varna gefertigt wurden, stammte aus bulgarischen Erzlagern und sogar aus dem türkischen Teil hrakiens, aber nicht aus Ai Bunar, Majdanpek, Rudnik oder Rudna Glava. Das Metall von Varna wurde aus dem Erz von Varli Briag, Diebeli Rit (Sokolec), Placalnitsa, Vozdol, Vienietsa-Lakatnik, Meden Rid und Osikota hergestellt sowie aus dem eines Bergwerks, dessen Blei-Isotopenfeld jenem von Ai Bunar ähnelt (Gale u. a. 2003, 166 Abb. 10, 15). Die Kupfergegenstände von Dolnoslovo, insgesamt 52 Stück, die mit Blei-Isotopenanalysen untersucht wurden, wurden nicht aus dem Erz von Rudna Glava, Bor, Majdanpek, Lesovo und Sedmochislenitsi gefertigt, wobei einige von ihnen aus dem Erz von Varli Briag, Rudnik und Ai Bunar hergestellt wurden (Gale u. a. 2003, 166). Genauso zeigen elf Funde von Pločnik eine Übereinstimmung mit Funden von Dolnoslovo, was vermuten lässt, dass auch sie aus dem Erz dieser drei Bergwerke gefertigt wurden (Gale u. a. 2003, 167). Eine Gruppe von Gegenständen zeigt eine Übereinstimmung mit Erzen aus dem griechischen Teil hrakiens (Erzlager Kirki im griechischen Teil der Rhodopen, 25 km nördlich von Alexandroupolis) und aus der Erzzone Panagyrski (Gale u. a. 2003, 167 f. Abb. 10, 19). Die Untersuchung der Kupfergegenstände aus den frühäneolithischen Nekropolen Durankulak und Varna I hat gezeigt, dass eine große Anzahl davon aus dem Rohstof des Erzfeldes von Rosen gefertigt wurde (Dimitrov 2007; Leshtakov 2010, 175). Während des Äneolithikums und der Bronzezeit wurden nicht alle Bergwerke und Erzlager gleichermaßen ausgebeutet. Eine intensive Nutzung von Rudna Glava während des späten Neolithikums und Alter Kupferbergbau auf dem Balkan 49 frühen Äneolithikums, obwohl an der Fundstelle deutlich nachweisbar, wurde durch Metallanalysen aus dem Balkan nicht belegt. Im Gegensatz dazu wurde in Majdanpek zwar kein Bergwerk entdeckt, jedoch gibt es Belege, dass das hier vorkommende Erz über einen längeren Zeitraum verwendet wurde. Während des Äneolithikums haben Ai Bunar und Medni Rid Ostbulgarien versorgt, während das Erz aus Majdanpek in Westbulgarien und Serbien genutzt wurde. Das Erz aus Medni Rid gelangte nicht weit auf das Territorium Bulgariens, obwohl vermutet wird, dass es nordwestpontischen Schwarzmeerküste in das Gebiet der Cucuteni- und Tripol‘e-Kultur im Norden gelangte. Während der Abbau in Ai Bunar hauptsächlich im frühen und mittleren Äneolithikum stattfand, wurde Majdanpek erst während des späten Äneolithikums intensiv genutzt (Pernicka u. a. 1997, 145). Schlussfolgerung Die bisherigen Forschungen zum vorgeschichtlichen Kupferbergbau auf dem Balkan belegen, dass er schon seit dem Beginn des Äneolithikums technologisch sehr weit entwickelt war. Die beiden gut erforschten frühäneolithischen Bergwerke Rudna Glava und Ai Bunar sowie Nachweise über Erzabbau an mehreren Erzlagerstätten und zahlreiche massive Kupfergegenstände, die auf dem Zentral- und Ostbalkan zutage kamen, stellen klare Nachweise eines entwickelten Bergbaus und der Kupfermetallurgie dar, die etwa 5000. v. Chr. einsetzten. Die Abbautechniken in den ältesten Kupferbergwerken sind durch Untersuchungen von Rudna Glava und Ai Bunar gut erforscht, aber es ist immer noch nicht bekannt, wie die Gemeinschaften der frühen Bergleute organisiert waren. Bisher wurde keine bergmännische Siedlung in der Nähe eines der erforschten ältesten Kupferbergwerke entdeckt. Eine Ausnahme bildet Jarmovac, in dem die vinčazeitliche Siedlung unmittelbar am Bergwerk, nur 300 m von der Erzzone entfernt, errichtet wurde. Die Verbindung der Siedlung mit dem Bergwerk ist bisher aber nicht sicher nachgewiesen, vor allem weil die Ausgrabung dieser Fundstelle erst am Anfang steht. In der Umgebung von Ai Bunar wurden mehrere frühäneolithische Siedlungen entdeckt, in denen Erz aus Ai Bunar zutage kam. Keramikfunde aus diesem Bergwerk sowie aus Rudna Glava weisen auf eine längere Besiedlung hin. Zwar wurden bisher nirgends Siedlungsspuren wie Reste von Wohnobjekten, Herden oder Öfen entdeckt, jedoch ist zu vermuten, dass die Bergleute in saisonalen Camps in Bergwerksnähe wohnten. Die bisherigen Analysen von Metallgegenständen und Erzproben weisen darauf hin, dass die Distribution des abgebauten Erzes und des Metalls wesentlich weiter entwickelt war als früher angenommen. Das Kupfererz wurde auf dem Balkan an wesentlich mehr Stellen abgebaut, als heute aufgrund der Erforschung alter Bergwerkstätigkeit bekannt ist. Obwohl das Erz in einem größeren Raum im Ost- und Zentralbalkan im Umlauf war, wurde für die Metallerzeugung kein Erz aus den benachbarten Gebieten außerhalb des Balkans genutzt, wie etwa Zypern, Anatolien, Naher und Mittlerer Osten, wie man früher vermutet hat (Gale u. a. 2003, 168). Die älteste Metallurgie Europas entstand auf dem Balkan und wurde von einem entwickelten Kupferbergbau begleitet, der an mehreren Stellen in Serbien und Bulgarien nachgewiesen wurde. Die Versorgung und Verbreitung des Erzes ging höchstwahrscheinlich nicht von einem einzigen Zentrum aus. Schon am Anfang des frühen Äneolithikums existierten auf dem Balkan mehrere solcher Zentren, und bereits am Ende des Äneolithikums existierte in diesem Gebiet eine größere Zahl an Bergwerken, die die zahlreichen Werkstätten, in denen eine intensive Herstellung von Metallgegenständen stattfand, mit Erz versorgten. Einige Autoren nennen dieses Phänomen den „metal-boom“ des späten Äneolithikums (Pernicka u. a. 1997, 146). 50 Dragana Antonović Die Erforschung der Bergwerke von Ai Bunar und Rudna Glava, in neuerer Zeit auch Jarmovac und Mali Šturac, wirft ein deutliches Licht auf die Abbautechniken des Äneolithikums. Doch bleibt eine große Zahl an Fragen unbeantwortet, die sich auf die Prozesse nach dem Abbau des Erzes beziehen – z. B. seine Distribution in metallverarbeitende Werkstätten in Siedlungen mit Verhüttung und Weiterverarbeitung (wie Gießen, Schmieden) und seine Bearbeitung. Die Beantwortung dieser Fragen erfordert viele neue Forschungen über den frühen Bergbau und die Metallurgie auf dem Balkan, weswegen dieses hema eines der interessantesten in der Vorgeschichte des Balkans darstellt. Literaturverzeichnis Antonović 2003 = D. Antonović, Neolitska industrija glačanog kamena u Srbiji (Beograd 2003). Antonović 2013 = D. Antonović, Kameno oruđe sa Malog Šturca: Istraživanje 2011. i 2012. godine. Zbornik Narodnog Muzeja 21, 2013, 61–76. Antonović 2014 = D. Antonović, Kupferzeitliche Äxte und Beile in Serbien. PBF IX, 27 (Stuttgart 2014). Antonović/Vukadinović 2011 = D. Antonović / M. Vukadinović, Prljuša – Mali Šturac: nova istraživanja praistorijskog rudnika na Rudniku. Naša prošlost 12, 2011, 35–45. Antonović/Vukadinović 2012 = D. Antonović / M. Vukadinović, Eneolithic Mine Prljuša-Mali Šturac: Archaeological and Geophysical Investigation Starinar NS 62, 2012, 95–106. Antonović u. a. 2012 = D. Antonović / M. Vukadinović / A. 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Altkde. = Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde (Bonn). Saarbrücker Studien = Saarbrücker Studien und Materialien zur Altertumskunde (Bonn). Sachsenforschung = Neue Studien zur Sachsenforschung (Hannover). Sachsens Vorzeit. = Sachsens Vorzeit (Leipzig) Saeculum = Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte (Köln, Weimar, Wien). Schr. Vor- u. Frühgesch. Berlin = Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte (Berlin). Schriftenr. Inst. Sozialwissenschaft Stuttgart = Schriftenreihe des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart (Stuttgart). Schriftenr. SFB = Schriftenreihe des Sonderforschungsbereiches (Berlin u. a.). Skrifter Christiania = Skrifter udgivne af VidenskabsSelbskabet i Christiania (Kristiania). Skrifter Lund = Skrifter utgivna av Kungliga Humanistiska Vetenskapssamfundet i Lund (Lund). 417 Slov. Arch. = Slovenská Archeologia (Nitra). Soziol. Texte = Soziologische Texte (Neuwied, Berlin). Spal = Spal. Revista de Prehistoria y Arqueologia dela Universidad de Sevilla (Sevilla). Spal Monografías = Spal Monografías (Sevilla). Spectrochimica Acta = Spectrochimica Acta (Amsterdam). Starinar = Starinar (Beograd). Stockholm Stud. Arch. = Stockholm Studies in Archaeology (Stockholm). Stud. Altägypt. Kult. = Studien zur Altägyptischen Kultur (Hamburg) Stud. Iur. Or. Ant. = Studia et Documenta ad Iura Orientis Antiqui Pertinentia (Leiden). Studi e materiali di storia delle religioni = Studi e Materiali di Storia delle Religioni (Brescia, Roma). Studi Micenei Egeo-Anatolici = Studi micenei ed egeoanatolici (Roma). Studien Altägypt. Kult. = Studien zur Altägyptischen Kultur (Hamburg). Studies Early Middle Ages = Studies in the Early Middle Ages (Turnhout). Sudeta = Sudeta. Zeitschrift für Vor- und Frühgeschichte (Reichenbach). Systems Practice = Systemic Practice and Action Research (Dordrecht). Tagungen Landesmus. Halle = Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Halle). heory and Society = heory and Society. Renewal and critique in social theory (Dordrecht, New York). hracia = hracia Pontica (Serdicae). Topoi = Topoi. Berlin Studies of the Ancient World (Berlin). Tübinger Arch. Taschenbücher = Tübinger Archäologische Taschenbücher (Münster). Tübinger Texte = Tübinger Texte (Rahden/Westf.). UPA = Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie (Bonn). Ur- u. Frühgesch. Arch. Schweiz = Ur- und frühgeschichtliche Archäologie der Schweiz (Basel). Veröf. Mus. Ferdinandeum = Veröfentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum (Inssbruck). Veröf. Mus. für Ur- u. Frühgesch. Potsdam = Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam (Potsdam). Veröf. Mus. Vorgesch. Halle = Veröfentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Berlin). Veröf. Urgesch. Slg. Landesmus. Hannover = Veröffentlichungen der urgeschichtlichen Sammlungen des Landesmuseums zu Hannover (Hannover, Hildesheim). Videnskabs. Skrifter Oslo = Videnskabsselskabets Skrifter. Historisk-ilosoisk Klasse (Oslo). 418 Zeitschriften, Reihen, Sammelwerke und Lexika Viminacium = Viminacium. Zbornik radova Narodnog muzeja (Pozarevac). Vor- u. Frühgesch. Hess. Landesmus. Kassel = Vorund Frühgeschichte im Hessischen Landesmuseum (Kassel). Vorgesch. Forsch. = Vorgeschichtliche Forschungen (Rahden/Westf.). Vorgesch. Museumsarb. Bodendkmpl. = Vorgeschichtliche Museumsarbeit und Bodendenkmalplege (Halle/Saale). Welt d. Or. = Die Welt des Orients (Göttingen). Wiener Prähist. Zeitschr. = Wiener Prähistorische Zeitschrift (Wien). Wiss. Ztg. Halle-Wittenberg = Wissenschaftliche Zeitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Halle). World Arch. = World Archaeology (London). Würzburger Stud. Sprache u. Kultur = Würzburger Studien zur Sprache & Kultur (Dettelbach). Yearbook of Anthropology = Yearbook of Anthropology (New York). ZAAK = Zeitschrift für Archäologie außereuropäischer Kulturen (Wiesbaden). Zbornik Narod. Muz. = Zbornik Narodnog Muzeja (Beograd). Zbornik Rad. Narod. Muz. = Zbornik Radova Narodnog Muzeja (Čačak). Zeitschr. Ägypt. Sprache u. Altkde. = Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde (Berlin). Zeitschr. Arch. = Zeitschrift für Archäologie (Berlin). Zeitschr. Deutsche Morgenl. Ges. = Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (Stuttgart). Zeitschr. Ethn., Anthr. u. Urgesch. = Zeitschrift für Ethnologie, Anthropologie und Urgeschichte (Berlin). AUTORENVERZEICHNIS Dragana Antonović Institute of Archaeology Kneza Mihaila 35/IV 11000 Belgrad Serbien d.antonovic@ai.ac.rs Dr. Wojciech Blajer Instytut Archeologii UJ ul. Gołębia 11 PL-31-007 Kraków Polen wojblajer@gmail.com Dr. Dirk Brandherm School of Geography, Archaeology and Palaeoecology Queen’s University Belfast Belfast, BT7 1NN Nordirland d.brandherm@qub.ac.uk Jan-Heinrich Bunnefeld Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt Landesmuseum für Vorgeschichte Richard-Wagner-Str. 9 06114 Halle (Saale) jan-heinrich.bunnefeld@gmx.de Christian Chiarcos Angewandte Computerlinguistik Institut für Informatik Goethe-Universität Frankfurt a. M. Robert-Mayer-Str. 11 60054 Frankfurt am Main chiarcos@informatik.uni-frankfurt.de Frank Falkenstein Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie Institut für Altertumswissenschaften Julius-Maximilians-Universität Würzburg Residenzplatz 2, Tor A 97070 Würzburg Frank.Falkenstein@uni-wuerzburg.de Mechtild Freudenberg Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf 24837 Schleswig mechtild.freudenberg@schloss-gottorf.de Leif Glaser Deutsches Elektronen-Synchrotron (FS-SCS) Notkestr. 85 22607 Hamburg Leif.Glaser@desy.de Kerstin P. Hofmann Exzellenzcluster 264 Topoi Freie Universität Berlin Topoi Building Dahlem Hittorfstr. 18 14195 Berlin kerstin.hofmann@topoi.org Christoph Huth Universität Freiburg Institut für Archäologische Wissenschaften Abteilung für Urgeschichtliche Archäologie 79085 Freiburg christoph.huth@archaeologie.uni-freiburg.de Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel Westfälische Wilhelms-Universität Münster Historisches Seminar Abteilung für Urgeschichtliche Archäologie Robert-Koch-Str. 29 48149 Münster jockenh@uni-muenster.de Fulvia Lo Schiavo Rom / Italien floschi@alice.it Oliver Nakoinz Institut für Ur- und Frühgeschichte Christian-Albrechts-Universität Johanna-Mestorf-Str. 2-6 24118 Kiel oliver.nakoinz@ufg.uni-kiel.de 420 Heidi Peter-Röcher Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie Institut für Altertumswissenschaften Julius-Maximilians-Universität Würzburg Residenzplatz 2, Tor A 97070 Würzburg heidi.peter-roecher@uni-wuerzburg.de Margarita Primas Kusenstrasse 21 8700 Küsnacht Schweiz mprimas@ggaweb.ch Lorenz Rahmstorf Saxo-Instituttet Københavns Universitet Karen Blixensvej 4 2300 København S Dänemark nwv899@hum.ku.dk Niko Schenk Angewandte Computerlinguistik Institut für Informatik Goethe-Universität Frankfurt a. M. Robert-Mayer-Str. 11 60054 Frankfurt am Main nschenk@em.uni-frankfurt.de Autorenverzeichnis Bernhard Sicherl Pastor-Breuer-Str. 17 53859 Niederkassel b.sicherl@t-online.de Philipp W. Stockhammer Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie & Cluster of Excellence „Asia and Europe in a Global Context“ Universität Heidelberg Marstallhof 4 69117 Heidelberg philippstockhammer@yahoo.de Henrik Thrane Duevej 16 2000 Frederiksberg Dänemark henrikthrane2@hotmail.com Rastko Vasić Nehruova 216 11070 Novi Beograd Serbien rvasic@beotel.net Gisela Woltermann Lindenbreie 29 48161 Münster gisela.woltermann@gmail.com