OES
AAS
ICP-
RFA N A A ICP-MS
OES
Ag
As
Au
Bi
Cd
Co
Fe
10
100
10
I0
10
300
Hg
In
Ir
Ni
Pb
Sb
Se
Sn
Te
Zn
10
10
10
10
10
30 (0.3)
300 (3)
(1)
(10)
(0.3)
(3)
(3)
(10)
(10)
3
30
10
30
3
3
3
30
30
50 (3)
50 (1)
100 (1)
50 (0.5)
100 (3)
50 (0.1)
10 (0.1)
10
30
30
50
30
30
3
10
100
10
100
100
1000
100
30
1
300 0.1
100 0.001
300
30
1
100
1000 200
100 0.1
30 10
0.001
100 10
300
0.01
300 0.3
30 10
30 0.3
1000
1
0.3
10
0.3
1
1
1
30
10
1
10
30
1
1
10
Tab. 9 Typische Nachweisgrenzen (in pglg) fürverschiedene Methoden, die bei der Analyse archäoloeischer K~~ferlegieningen
Anwendung finden. Fehlende Angaben beziehen sich auf Elemente, Iür die
noch keine Werte mit der jeweiligen Methode in dieser Matrix publiziert wrden. Die Eintragung n-.
bedeutet, daß das betreffende Element mit der
betrachtenden Methode entweder grundsätzlich oder
zumindest in einer Kupfermawix nicht bestimmbar
ist. Bei der AAS sind Nachweisgrenzen sowohl für
die Flammenanregung als auch die Anregung mit
Graphitrohr (in Klammern) angegeben. Für Methoden, bei denen die Probe als Lösung zugeführt (d.h.
in Säuren aufgelöst) werden muß, i.e. für die AAS,
ICP-OES und ICP-MS, wurde eine etwa 0.1%
Lösung (2.B. lOmg Probe in lOml wäßriger Lösung)
angenommen. Die Angaben entsprechen somit bei
jeder Methode den jeweiligen Konzentrationen im
Metallobjekt. Nicht berücksichtigt wurden Inrerelementstöningen, wodurch die Nachweisgrenzen
wesentlich erhöht werden können. OES = optische
Emissionsspekwilanalyse,AAS = Atomabsorptions
spekuometrie, ICP-OES = optische Emisriansspektraianaiyse mit Anregung durch ein induktiv gekoppeltes Plasma, RFA = Röntgenfluoreszenzanalyse,
NAA = Neuuonenaktiviening~anal~se,
ICP-MS =
Massenrpektrometrie mit Anregung durch ein induktiv gekoppeltes Plasma.
möglich, sondern sogar erstrebt ist. Ziel jeder Analyse ist es, qualitative und quantitative Informationen
über die Zusammensetzung stofflicher Systeme zu gewinnen. O b diese Informationen im analytischen
Sinn richtig sind, kann prinzipiell nur durchVergleich der Ergebnisse mit denen anderer Methoden am selben Probenmaterial beurteilt werden. Solche Vergleiche werden üblicherweise in Ringversuchen mit
Beteiligung verschiedener Labors durchgeführt. In der Archäometallurgie ist ein solcher Vergleich in
organisierter Form bisher selten geschehen (2.B. Oddy 1972;Chase 1974;Rychner 1986). Die Ergebnisse
von zwei Vergleichen an Kupferlegierungen sind in Abb. 29 und 30 dargestellt. Offensichtlich kann es
selbst bei Anwendung moderner Analyseverfahren zu großen Unterschieden zwischen verschiedenen
r wie etwa die Anwendung einer wenig
Labors kommen. Die Ursachen können verschiedener N a ~ sein,
geeigneten Methode @.B. Mikrobereichsanalyse für inhomogene Metalle), fehlerhafte Standards, faische
Probenvorbereitung (ein wahrscheinlicher Gmnd für die große Streuung bei Silber) oder einfach Meßfehler. Zur Streuung trägt bei solchen ~in~vers"chen
natürlich auch die Inhomogenität des untersuchten
archäologischen Objekts bei, die aber in der Regel weit geringer ist als die hier dargestellten Streuungen.
Beide Ringversuche wurden an archäologischen Objekten durchgeführt. Dadurch ergibt sich ein realistisches Bild des Vergleiches, wenn auch aus prinzipiellen Gründen Metallproben besser geeignet wären,
deren Homogenität bei der Herstellung streng kontrolliert wurde. Um zu beurteilen, ob eine Analyse
vom >>wahren.Wert39abweicht, ist die Kenntnis der Analysenpräzision (Wiederholbarkeit des Analysenwertes in einem Labor mit derselben Methode, statistischer >,Fehlernder Analyse, meist in der Form einer
39
Als .wahrere Wert wird meist der Mittelwert (manchmal
auch der Median) d e r Analysen nach Ausschluß von Ausreißern betrachtet. Er bemht auf der Annahme, da13 die
Ergebnisse mehrheitlich um den (unbekannten) richtigen
Gehalt streuen. Diese Annahme kann sich gelegendich als
falsch herausstellen, wie =.B.bei Quecksilber. Bei einem
Kingversuch an biologischen Proben. die mir Quecksilber
dotirn waren, stellte sich der niedria,te
- Wen als richriaheraus, während alle anderen Labors mit mehr oder weniger großen Kontminationrproblemen zu kämpfen harren.
Die Analvse der H a u ~ t und
- Nebenbestandteile von Kuoferobjekten ist aber vergleichsweise unproblematisch.
Abb. 29 Erecbnisse des analvtisshen Rinwersuches an arcbäoloeirchen Obiekten aus Kupferlegierunp?n
.
- von Cbasc (1974). Es
wurden inrgcs-t drei Objekte von 35 verschiedenen Labors mit unicrschidichen Methoden analysiert. Dargestelltsind diegesanten Variationsbereiche für zwei Obiekte
. (dar
. dritte wurde nur in wenircn I.abors andyrieri)
. . und die Mittelwem nach Elimination
von Ausreißern. Sie sollten demnach den wahren Gehalt am besten reprlsentieren.
Standardabweichung angegeben) notwendig. Methoden mit geringer Prazision verursachen eine größere
Streuung als solche mit hoher Präzision. Dennoch zeigte sich bei beiden Ringversuchen an Kupferlegierungen, daß selbst bei Hauptbestandteilen große Abweichungen auftreten können, die nicht mehr mit
geringer Präzision erklärt werden können. Solche Analysen enthalten neben den zufälligen auch systematische Fehler. Sie sind daher als falsch zu bezeichnen4".
Dabei ist allerdings zu beachten, daß die ~ r ~ e b n i s mancher
se
Analysemethoden tatsächlich nicht vergleichbar sind, etwa weil unterschiedliche Teile einer Probe erfaßt werden. So sind im zweiten Ringversuch von V. Rychner, dessen Endpublikauon noch nicht vorliegt, auch Röntgenfluoreszenzanalysen der
unbehandelten und teilweise korrodierten Oberflächen von Metallobjekten mit aufgenommen. Da bei
dieser Methode nur die O b d a c h e einer Probe bis zu einer Tiefe von 0,Ol-0,l mm erfaßt wird, überrascht
es nicht, daß sich deutliche Abweichungen zur Durchsdinituanalyse des Gesamtobjektes ergeben.
Metalle sind nie ganz homogen, sondern aus kleinen Kristalliten mit Zwischenraumfüllungen aufgebaut,
die sich von der Durchschnittszusammensetzung meist deutlich unterscheiden. Das kann dazu führen,
daß Analysemethoden mit hoher Ortsauflösung andere Ergebnisse liefern als Gesamtanalysen (Pernicka
1986b). SolcheMethoden sind deshalb für reprästentativeDurchschnittsanalysenweniger gut geeignet4'.
Es ist daher offensichtlich notwendig, vor einer archäologischen Interpretation von Metallanalysen deren
analytische Qualität zu beurteilen. Halbquantitative Analysen ohne Zahlenwerte können dabei als Ana40
Systematische Fehler beruhen z.B. auf fehlerhaften Smduds. Sie können innerhalb eines Labon nur erkannt werden, wenn bäufi Referenzmaterialien mit genau bekannter
Zusmmensetzung analysiert werden. Bei lebensnocwmdigen Analysen, arie e t w a h klinischcnBereich,beteiligen
sich Iabors oft mehmuL pro Jahr an solchen Ringversuchen, um s y s t e m d e Fehler frühzeitig zu erkennen.
41
Auch die Akkreditierung für kommerzielle Andysenlabors geschieht auf diese Weise.
Das heißt nicht, daß sie vöiün uneeeimn wären. Aber es
sind ~ o r k e h r u nzu
. ~ueffen~um-die-4naiyserepräsenrariv zu g d t e n (=.B. die R ö n t g d u o r e s ~ d y s von
c
Bohmioen oder eine m ß e Zlhlvon Meß~unktenmit der
I
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-
*
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PloEnik und Selevac
Ostserbien
Stara Zagora
-
Bor
-
-
41x
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oG'
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-
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Rudna Glava
-
I
und den äneolithischen Bergwerken von Rudna Glava (PmAbb. 54 Bleiisotopenverh'ältnisse von serbischen K~~ferlagerstätten
nicka er al. 19931
und Aibunar
lGale er al. 1991) einerseits und zeiteleichen Ku~ferartefaktenandererseits. Die Ku~ferobicktevon
~~~.~~~~
~,
~PlaEnik und Selevac werden allgemein als etwas früher eingestuft als die Äxte vom Typ Jizladiny und die Meißel vom Typ Boljun,
die unter ~Ostserbienxnach der Fundregion der untersuchten Objekte zusammengefaßt sind. Die Daten von xStara Zagon. (Galc
et al. 1991) stammen von verschiedenen Fundorten in der Region um Ai Bunar und Stara Zagora und datieren durchwegs in die
Karanovo V1 Periode.
~~
~~~~
~~~~
~
\
5 . 3 . Äneolithisches Kupfer auf dem Balkan
Die Entdeckung zweier äneolithischer Kupferbergwerke auf der Balkanhalbinsel bei Aibunar und Rudna
Glava (S.O.)hat nicht nur der allgemeinen Hypothese einer unabhängigen Entstehung der Metallurgie auf
dem Balkan Auftrieb gegeben. Es wurde geradezu als selbstverständlich angesehen, daß die Mehrheit der
äneolithischen Kupferartefakte im Zentral- und Südbalkan von diesen beiden Bergwerken stammen sollte
(Abb. 52). Die Frage war nicht ob, sondern in welchem Ausmaß diese zur Versorgung mit Kupfer in ihren
jeweiligen »Einflußzonenu beigetragen haben. Die Spurenelement- und Bleiisotopenmuster von äneolithischen Metallartefakten in Bulgarien (Gale et al. 1991) und Serbien (Pernickaet al. 1993) erbrachten auch
hier überraschende Ergebnisse. In beiden Fällen paßten die Artefakte weder chemisch noch isotopisch zu
den vermuteten Kupfervorkommen mit nachweislich äneolithischem Abbau (Abb. 53 und 54). Im Falle
der serbischen Artefakte dürfte die wesentlich größere Lagerstätte von Majdanpek als Rohstoffquelle in
Frage kommen. Da diese Lagerstätte heute noch im Abbau steht, ist es leicht erklärlich, daß allfällige Spuren alten Bergbaus zerstört wurden und Rudna Glava nur deshalb so gut erhalten blieb, weil es für den
a wichtiger Beleg für bergmodernen Kupferbergbau uninteressant ist. Insofern bleibt R u d n a L ~ l a vein
männische Erzgewinnung im F~häneolithikurn,und es liegt nahe zu vermuten, daß die in der älteren
Literatur (Doelter 1916) beschriebenen alten Gruben bei Majdanpek ebenfalls bereits im Äneolithikum
genutzt wurden.
Bezüglich der Frage nach der Entstehung der Metallurgie auf dem Balkan ist die Frage wichtig, ob die
Schwergeräte aus gediegen Kupfer hergestellt wurden, wie schon seit längerem vermutet (Junghans er al.