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VE,SUVILIS UND NOLA
VO^r
In seinen
§eorgica bezeichnet
MARIO
CESARAI\rO
Vergil neben der Ebene von Capua und Acerrae in Kam-
panien auch die am Fu(e des Vesuv gelegene Region (»vicina Vesevo ora iugo«) als
ferax (fruchtbar).' Der GrofSteil der Forscher ist he ute der Auffassung, dass der Dichter
der Aeneù sich mit diesem Ausdruck auf die weite Ebene cistlich des Somma-VesuvKomplexes bezieht, wo in der Antike die Stadt Nola und der
tritt in die Geschichtsschreibung
Perieguit von Hekataios von
ager Nolazzzr'
lagen. Nola
gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr.
mit der
Milet ein, der die Stadt als »Polis der Ausonier« erwàhnt,'
und in Strabons §eographia sind die Ausonier diejenigen, die die Gegend um den Krater herum (tepì ùt IQaqpa)+ bewohnen. Der griechische Geograf verwandelt Vergils
in Prosa, wenn er schreibt, dass die Region um den Vulkan herum
sich durch ihre Fruchtbarkek (erircapila) auszeichnet, und er fijhrt diese »Fàhigkeit
Verse gleichsam
der Erde, Frùchte in Hiille und Fiille zu tragen<<,i auf eine vergangene Aktivitàt
des
Vulkans zuriick. Tàtsàchlich wird die Ebene von Nola im Lauf der Jahrhunderte mehrfach von vulkanoklastischen Eruptionen des Somma-Vesuv heimgesucht, zuweilen mit
katastrophalen Folgen durch explosive Ausbrùche gewaltigen Ausma8es (»plinianische Eruptionen«), zuweilen aber auch
mit geringen Folgen bei Ausbriichen mittlerer
Dimensionen (»subplinianische Eruptionen«). Die Darstellung des vulkanischen Geschehens, das die Ebene von Nola schwer getroffen hat, basiert ausschlie{llich auf der
geologisch-vulkanalogischen Stratigrafie und der Archàologie. Die Serie wird eròffnet
r
z
Vergi[, §eorgica
z,zz4-zzi.
Zur Identifizierung des antiken Kiistenstreifens von Ercolano vgl. Marcello Gigante, >Virgilio e [a
Campania«, in: Ritcontri,3, r982, S. 47-7,hier S.6o-62; er erwàhnt auch die Befùrworter der Identifizierung
mit Nola.
3 Mario Cesarano, »Nola >polis degli Ausoni< nella Periegesi di Ecateo di Mileto alla luce della
documentazione dalle necropoli«,in: IncidAntico,9, zorr, S. t43-É8. Zur Entstehung der Stadt bereits im
8. Jh. v. Chr. vgl. ders., ,Nola: Ia città nuova della mesogaian, in: Massimo Osanna und StephaneVerger (Hrsg.),
Pompei e gli Etrutchi,P.om zot9, S.
4
Strabo n
j,
+,
q3-q7.
3.ygl.auch Ettore Lepore,
>>Timeo
L'Italie préromaine et la Rone républicaine,Bd.l: Mélangr
frangaise de Rome, z7),5.573-585.
5
in Strabone V, 4,
ffirt:
3, C
z4z-243
origini campane., in:
(= Publications de I'École
e Ie
àJacquet Heurgon, Rom 1976
Strabon 5,4, 8.
+9
durch den »Avellino-Bims-Ausbruch« (nach der Stadt benannt, in deren Richtung
sich vom Vulkan aus die Explosionsmaterialien ausbreiten), einen der gròBten Ausbrùche, die im Mittelmeerraum im Holozàn jemals stattgefunden haben.6 Die unterschiedlichen Radiokarbondatierungen, die an Proben von Humussàuren aus den
Palàobòden wie auch von karbonisierten Baumstàmmen oderTierknochen vorgenommen wurden, datieren die Explosion in den Zeiuaum zwischen ry35 und r88o v. Chr.,
die in der europàischen Menschheitsgeschichte als Frùhbronzezeitbezeichnet wird.
Im Lauf von etwa drei bis vier Thgen folgten ohne Unterbrechung fùnf Eruptionseinheiten aufeinander (EU r-5). Alle Einheiten zeigten sich mit konvexen Eruptionssàulen in der Stratosphàre, deren hòchste, von der Kratermùndung aus gemessen, eine
Hòhe von 3r Kilometern erreicht haben muss. Die Instabilitàt dieser Sàulen, die aus
Mischungen von Gas und festen Partikeln bestanden, generierte pyroklastische Dichtestròme (PDC), die unter dem Einfluss der stratosphàrischen Winde betràchtliche
Entfernungen vom Zentrum der Eruption erreichten, bis sie infolge der Schwerkraft
zusammenfielen und Flàchen von Tausenden von Qradratkilometern bedeckten. Die
Materialien aller fùnf Eruptionssàulen schlugen sich im Osten und Nordosten des
Vulkans auf einer weiten Ebene nieder, die zur Zeit des Ausbruchs dicht besiedelt war.
Die Untersuchung zahlreicher Fundorte, die in der Ebene und auf den subappeninischen Gebirgszùgen in der Nàhe zugànglicher Ùbergànge identifiziert wurden, hat
ermòglicht, die Zugehòrigkeit aller Siedlungen zu einer einzigen kulturellery&
ciet
es
fest'
zustellen. Die Bezeichnungrrfacia von Palma Campania<< erhielt sie nach einer Stadt in
der Nàhe von Nola,
in der
197z
zum ersten Mal circa roo Vasen aus der Frijhbronzezeit
gefunden wurden und wo die vulkanoklastischen Schichten des Ausbruchs klar erkennbar waren. Der Ausbruch sollte die Bezeichnung »Avellino-Eruption« erhalten.T
Der wichtigste Beitrag zur Erforschung dieser protohistorischen Zivilisation und
der Folgen, die der Vesuv-Ausbruch auf sie hatte, stammt aus der zooz io der Ortschaft Croce del Papa bei Nola8 vorgenommenen Ausgrabung eines Teils eines Hùttendorfs, rund zehn Kilometer Luftlinie vom Krater entfernt. In einerTiefe von erwa
6
Mauro Antonio Di Vito, Sandro de Vita, Roberto Sulpizio, Evdokia Tema und Elena Zanella,
»Evidenze dal sito di Nola
Un
villagìo
7
-
Croce del Papa«, in: Claude Albore Livadie u. a. (Hrsg.),
sepolto dal/'eruzione aesudana delle pomici di
Claude Albore Livadie (Hrsg.), L'eruzione qctuuiana
(Bronzo antico), Bari r999.
8
50
Atellina, Neapel zozo,
Albore Livadie zozo (wie Anm. 6).
delle
'ponici
S.
À/o
la
-
Croce del Papa.
4r-Ji.
di ,4aellino<
e
la facies
d.i
Palna Campania
sechs Metern unter dem heutigen Bodenniveau wurden drei Hùttene auf einer Flà-
che von r.6oo Qradratmetern identifiziert.
In der ersten
Phase der Eruption (EUr)
schlugen sich in dem Cebiet zentimetergro8e Lapilli und Aschen nieder, die sich in
einer Schicht von circa einem Zentimeter ablagerten.
Mit den folgenden Explosionen
(EUz-a)wurde das Dorf innerhalb weniger Stunden von einem Regen
aus Bims
ùber-
schwemmt, der von den abschùssigen Dàchern der einige Meter hohen Hijtten herabgeleitet wurde und sich in einer Hòhe von circa :.,ro Metern auf dem Boden ablagerte.
Die Geschwindigkeit und der dynamische Druck, mit dem die pyroklastischen Stròme
gegen die Hùtten flossen, waren nicht stark genug, um die Hùtten zusammenbrechen
zu lassen, und dieTemperatur der Ablagerungen war nicht hòher als z5o"C, sodass
sie keine Brànde hervorriefen.
Mit der letzten Eruptionseinheit
(EU5) drang eine sehr
feine Asche durch die zumVulkan ausgerichteten Eingangstiiren in die Hùtten ein und
fùllte jeden (Hohl-)Raum vòllig aus. Es folgte eine starke hydrogeologische Destabilisierung, die mòglicherweise einige Jahre dauerte. Das Dorf wurde durch alluviale Sedimentationen ausradiert. Die aus organischen Materialien bestehenden Hùtten
zersetzten sich, hinterlieBen aber einen regelrechten, aus vulkanoklastischen Elemen-
ten und Schlamm bestehenden Abgussr Nach dem Abtrag der alluvialen Sedimente standen die Archàologen vor der Negativform des Dorfes. Durch die Ausgrabung
konnte festgestellt werden, dass die Hùtten in einer Hufeisenform in Nordost-Sùdwest-Richtung standen. Der innere Raum war in der Mitte der Lànge nach durch eine
Reihe von in den Boden gerammten Pfdhlen geteilt, die auch die Funktion hatten, die
Dachstruktur zu tragen. Hiitte Nr. z wies eine Lànge von
7
Metern auf, die Breite be-
trvg 4,jo Meter und die Hòhe wurde mit 3,75 Metern berechnet. Das Auffinden von
GefàBen auf dem Boden, die jedoch nicht im Kontakt mit dem Untergrund waren,
sondern sich ùber einer zentimeterstarken Schicht aus Asche und Lapilli befanden,
Iàsst die Existenz eines Holzdielenbodens vermuten, der sich im Lauf der Zeit zersetzt
hat. Hùtte Nr.
3
war 14 Meter lang,9 Meter breit und mindestens Z,5o Meter hoch, und
ist deshalb wahrscheinlich, dass sie ein Zwischenstockwerk hatte. Die Hùtte Nr.4
hatte in einer ersten Phase eine Lànge von 1r,ro Metern, eine Breite von J Metern und
es
eine Hòhe von mindestens 4,20 Metern. Alle Hi.itten besa8en eine Umzàunung, die
ihnen auch einen Hof zuwies.
9
In der Ausgrabungsdokumentation und der wissenschaftlichen Literatur sind sie mit den Ziffern z und 3
bezeichnet, wàhrend Nummer r einer Struktur zogeordnet wird, die als Tènne identifiziert wurde; vgl. ebd., S. 9z
5l
Nola, Abguss von zwei Dorfhiitten aus der Bronzezeit
In den Hùtten Nr. 3 und Nr. 4 wurden mehr als roo Impasto-Gefd8e gefunden. In
Nr. 3 wurden viele dieser GefdBe in der Position entdeckt, in der sie sich im Moment des Ausbruchs befanden, nàmlich mithilfe einer durch Òsen gefùhrten Schnur
an einerWand aufgehàngt.
In beiden Hùtten befanden sich ferner zwei ovale Òfen mit
Tonnengewòlbe und einer runden Kochplatte. Auch die Òfen wurden wàhrend der
Katastrophe mit Asche verfùllt, und in einem von ihnen blieb ein Gefd8 eingeschlos-
Holz und Korb gefunden,
Werkzeuge aus Knochen und Feuerstein sowie zwei Mahlsteine fùr die Getreideve rarsen. Darùber hinaus wurden Abdrùcke von Behàltern aus
beitung. In Hùtte Nr. z kam nur wenig Keramik- und Steinmaterial zutage, stattdessen
aber einige Plaketten, die
-
aus Sto{32àhnen von Schweinen gefertigt
-
als Elemente
einer Kopfbedeckung vielleicht wàhrend einer besonderen Zere monie'" Verwendung
fanden.Von beachtlichem Interesse ist eine knapp zehnZentimeter hohe Statuette
aus
ungereinigtem Ton, die in Hiitte Nr. 4 gefunden wurde. Sie stellt eine menschliche
Figur in aufrechter Position und mit ausgebreiteten Armen dar (eine Hand und die
Enden der unteren Gliedma{3en fehlen). Die Figur tràgt ein kurzes Gewand, doch man
1o
52
Ebd.,
S. z5r-253.
erkennt die deutlich betonten Briiste und einen Schnitt auf der Hcihe des Schambeins,
die sie als Frau deuten lassen. Die Augen, die Nase und der Mund sind durch kleine
Lcicher wiedergegeben. Ein kleines Loch unterhalb des Brustkorbs sollte dazu dienen,
sie aufrecht auf einem Stab zu halten. Dies und die
ttsache,
dass sie zusammen
mit
kieinenVasen gefunden wurde, welche die Funktion von Schòpfgefd{3en hatten,legen
die Hypothese nahe, dass sie in religiòsen Zeremonien benutzt wurde und eine Gott-
heit darstellt.
betrifft, so wurden lediglich zwei Fòten gefunden,
die zwischen Hijtte Nr. 4 und der Umzàunung beerdigt worden waren. In den ersten
Phasen der Katastrophe gelang es den Dorfbewohnern offensichtlich zu fliehen, in-
Was die menschlichen Uberreste
dem sie sich vom Vesuv entfernte n. Die Fu{3abdriicke von Menschen und Tieren wurden in der ersten Schicht aus Asche und Schlamm entdeckt, die sich auf dem Boden
niedergeschlagen und abgekùhlt, aber noch nicht verfestigt hatte." Daraus entnimmt
man, dass die Flùchtenden auch ihre Tiere mitnahmen und nur diejenigen zuriicklieBen, die ihre Flucht behindert oder verlangsamt hàtten. Nicht weit entfernt von den
Hùtten entdeckte man denn auch ein Areal, das als Unterstand fùrTiere bestimmt war,
und darin die Kòrper von neun Schafen, von denen einige tràchtig gewesen sein mùssen, da auch die Skelette ihrer Fòten gefunden wurden. Uber die anderen Tierarten,
die es im Dorf im Moment des Ausbruchs gegeben haben muss, geben zersttickelte
Rinder- und Schweineknochen Aufschluss. Hinzu kommt das Skelett eines Hundes,
der in einem Raum zwischen den Wdnden der Apsis der Hùtte Nr. 3 eingesperrt zurùckgeblieben ist. Die Untersuchungen ergaben, dass es sich um ein erwa einjàhriges
mànnliches Tier mit dem Aussehen einer Bulldogge handelte
.
Die enorme Qrantitàt, die Vielfalt und die Qralitàt der aus den Ausgrabungen gewonnenen Daten erlauben es zudem, die òkonomischen Aspekte zu rekonstruieren,
die das Leben der Bewohner eines Dorfes inmitten der Ebene in der Frùhen Bronze-
zeit bestimmt haben. Auch lasst sich ein Bild der das Dorf umgebenden Landschaft
skizzieren. Eindeutig wurde dort Weidewirtschaft betrieben, unter Ausnutzung aller
tierischen Ressourcen sowohl der lebenden (Gewinnung von Milch und Milchprodukten, z. B. Kàse) als auch der toten Tiere (Herstellung von Werkzeugen und unter-
schiedlichen Gegenstànden aus ihren Knochen, Verwendung ihrer Felle und Wolle
fùr Bekleidungsstùcke). Die klimatischen Bedingungen der Zeit waren von hoher
rr
Ein Laborexperiment hat gezeigt, dass die Temperatur der vulkanischen Ablagerungen im Moment des
Bodenkontakts in ca. drei Stunden von z5o'C auf5o'C gesunken ist.
53
f,L
Nola, Uberreste eines Hauses in derVia Polveriera, das durch den Vesuv-Ausbruch
von +72 n. Chr. zerstòrt wnrde
Sonneneinstrahlung, vom Absinken des Wasserspiegels und groBer Trockenheit be-
stimmt. Im Vergleich zu heute waren Winter und Friihling jedoch kàlter, wàhrend
Sommer und Herbst hcjhere Temperaturen aufwiesen. Aus diesem Grund wurden
im Winter und Frùhling die Tiere (Ztegen und Rinder) innerhalb des Dorfs untergebracht und mit dem in den wàrmeren Monaten angesammelten Futter ernàhrt. In
der Umgebung der Ansiedlung bestand die Landschaft aus Hainen von Obstbàumen,
aus Flàchen fùr Beweidung und Getreideanbau, aus Wiesen in der Ebene und in der
Hùgelzone, aus kleinen Wàldern mit Erlen, Buchen und Eichen in den tieferen Lagen,
mit Kiefern, Birken und Nussbàumen auf den Anhcihen. Neben Ackerbau und Weidewirtschaft wurde Metall verarbeitet, bezeugt durch die Spuren von Brennòfen, die
auch in den Schichten unterhalb des vom Ausbruch betroffenen und zu einer àlteren
Ansiedlung gehcirenden Dorfes gefunden wurden.
AIs der gesamte Zyl{us des eruptiven Geschehens beendet war und sich wieder ein
hydrogeologisches und klimatisches Gleichgewicht einstellte, war das Bodenniveau in
der Ebene von Nola um circa zwei Meter hcjher. Spuren einer Hùtte in derVia Cimitile
in Nola dokumentieren, dass der Boden bereits wenige Jahrzehnte nach dem Ausbruch
5+
wieder Humusbildung aufwies und damit die Wiederaufnahme des Lebens in sesshafter Weise erlaubte. Jedoch wurde die Ebene im Verlauf des z. Jahrtausends v. Chr.
und mòglicherweise bis zu den ersten Jahrhunderten des folgenden Jahrtausends im
Norden und Nordosten erneut mehrfach von Ausbrùchen desVesuv heimgesucht. Die
Vulkanologen erkennen mindestens sechs unterschiedliche Eruptionen mittlerer
Di-
mension, die nur sehr vage datierbar sind; sie werden in numerischer Folge mit dem
Kùrzel AP bezeichnet, da sie zwischen dem Bimsausbruch von A(vellino) und dem von
P(ompeji) stattfanden. Auch sie trugen zur Erhòhung des Bodenniveaus in der Ebene
von Nola bei, bevor dort im 8. Jahrhundert v. Chr. der erste stàdtische Siedlungskern
in einer Entfernung von wenigen Hundert Metern cistlich des Dorfes in derVia Croce
del Papa und sùdlich der Hijtte in derVia Cimitile gegrùndet wurde.
Mehr als acht Jahrhunderte lang war der Vesuv im Ruhezustand. In der Zeit der
Ròmischen Republik wurden an seinem òstlichen Hang villae und kleine Bauernhcife
errichtet. Erst durch Spartacus, den rebellischen Gladiator, der mit einem Heer
aus
Gladiatoren und Sklaven Rom in Angst und Schrecken versetzte, betrat derVesuv wieder die Bùhne der Geschichte.Im
lahr7
v. Chr. schlug Spartacus nach seiner Flucht
aus der Gladiatorenschule von Lentulus Battiatus
in Capua mit seinen Mànnern ein
Lager amVulkan auf. Nachdem er in den kleinen Siedlungen an den Hàngen desVulkans Massaker angerichtet hatte , zog er von hier weiter, um die nahe liegenden Stàdte
Nola, Nuceria und Abella zu erobern und zu pliindern, spàter auch die Hunderte von
Kilometern weiter siidlich gelegenen Stàdte Thurii und Metaponto."
Im Jahr 79 n. Chr. explodierte der Berg, der seit undenklichenZeiten das Aussehen eines mitWeinstòcken bedeckten Riesen hatte, mit einer unvorstellbaren Gewalt erneut
und beendete mit einer nox ornnibut noctibu nigrior dentiorque'\
anderen an Dunkelheit iibertraf
-
-
einer Nacht, die alle
die Pracht eines gliickhaften Jahrhunderts. Auf(er
in der Stratigrafie des Erdbodens kònnen wir den Bericht ùber diese Katastrophe in
zeitgenòssischen schriftlichen Quellen lesen.'a Demnach gingen die pyroklastischen
Dichtestròme an der Kijste nieder, zerstòrten und begruben dort die Stàdte Pompeji
mitsamt demVorort Oplontis sowie Herculaneum und Stabiae. Nola
t2
Plutarch, Crassu:, 9,
t-3; Fl. 2,8,
zo ; Sa[[ust, .Éii toriae
III
fr , 97
litt
auf jeden
.Ygl. auch Mario-Attillio Levi, » La tradizione
sul Bellum servile di Spartaco«, in, Actet du colloque ryV w I'erlatage, Benncon rc,-u,Sl9p, Besangon 1973
des colloques du Groupe de recherche sur l'esclavage dans l'antiquité, z),5,.yrt74,
r3
14
Plinius d.l.,epitr. 6.t6.q.
Sueton,Zirr,8; Plinius d.J.,epìst.Y1,
16
(:
Actes
und zo; Cassius Dio 66,2t-24.
55
FalI unter den Auswirkungen der mit dem Ausbruch verbundenen ErdbebenstòBe, die
mehrere Hàuser in der Stadt beschàdigten oder zum Einsturz brachten. Wir wissen,
dass KaiserTitus nach der Katastrophe drei ehemalige Senatoren und Beamte ernann-
te, die sogenannten curatlr€r re$itaendae Canpaniae, die den Wiederaufbau organisieren
sollten, und aus einer Inschrift erfahren wir, dass er im Jahr 8r n. Chr. den Wiederaufbau des Tempels des §eniw Coloniae in Nola finanzierte.', Doch die Stadt und ihre
Einwohner zogen auch erhebliche Vorteile aus dem Untergang Pompejis. Man geht
davonaus,dassnachdemAusbruchvonTgn.Chr.
deragerPompeianarvnterdenLand-
besitzern von Nola aufgeteilt wurde.'6 Diese Hypothese ist sehr plausibel, wenn man
bedenkt, dass seit Jahrhunderten das kleine Handelszentrum an der Kùste als Hafen
fùr Nola wie auch frir die Stàdte Nuceria und Acerrae'7 fungierte; auch die aus epigrafischen Zeugnissen ersichtlichen Beziehungen zwischen wichtigen gentes in Nola
und in Pompeji, seit der Eroberung beider Stàdte durch Sulla und in einigen Fàllen
bereits davor, legen dies nahe.'8 Ein weiteres Indiz,welches die Hypothese stùtzt, bie-
tet die Bulle von Papst InnozenzIII. von 121r, in der die Grenze des Bischofssitzes
von Nola an der Mùndung des Flusses Sarno festgelegt wurde:'r Angesichts der Rolle, die der Bischof bereits ab der Spàtantike in den ròmischen Stàdten innehatte, die
sich im Hochmittelalter als Bischofsstàdte etablierten, kònnen wir das Territorium der
Diòzese, ijber das der Bischof, der zugleich pater eccleiae und pater cìqtitatis war, also
auch die Gerichtsbarkeit innehatte, mit dem von der Stadt verwalteten Territorium
gleichsetzen.
Nach Jahrhunderten, in denen die Aktivitàten des Vesuv nur wenig Einfluss auf das
Territorium und das Leben in den Gemeinden der Region hatten, trat er im lal:. 47z
wieder auf die Bijhne der Geschichte: Der subplinianische Ausbruch wird von den
15 AE 1994, Nr. 4r3 und EDR 94o68.ZutPrasenz des Tempels des §eniu coloniae vgl. auch CIL X, rz36; EDR
qo436 l:nà Camodeca zoe,3o1-33o. Nola wird von den Ròmern am Ende des bellum sociale (9o-88 v. Chr.)
erobert. Cemà( Appian erhàlt es das volle ròmische Bùrgerrecht gemeinsam mitTibur und Praeneste schon im
Jahre 87 v. Chr., aber nach Livius, 89, und Granius Licinianus, 32,9-to (Ausg. Flemisch) wird Nola nach einer
harten Belagerung erst im iahre 8o v. Chr. von Sulla erobert, was aufden Status einer Kolonie schlie8en làsst;
vgl. Giuseppe Camodeca, »Nola: vicende sociali e istituzionali di una colonia romana da Silla alla tetrarchia«,
in: Laurent Lamoine u. a. (Hrsg.), jy'rcr les tenitoirer, let patrinoìnet et let cries. Le quotidien manicipal II, ClermontFerrand zorz, S. 296- 3z8, hier S. 297 -3o2.
Zur Enrwicklung der Grenzen des ager Nolanu vgl. Mario Cesarano, »Studiare la >villa di Augusto<
$
nell'Ager
nolanus<<, in: Amoenìtas,8, zor9, S. 9-49, hier S. 9f.
Strabon 5,4, 8.
Vgl. Camodeca zorz (wieAnm. 5),5.297-322.
Karl Julius Beloch, Canpanìen. Topographie, §etchihte und Leben der
(zuerst 1879), S. 4o6.
1Z
r8
t9
56
Umgebung NeapeL im
Alterthun, Breslau
r89 o
Vulkanologen >>Ausbruch von Pollena« genannt, nach der heutigen Kleinstadt am
nordòstlichen Hang des Vulkans, wo die Schichten der vulkanoklastischen Ablagerungen und der nachfolgenden alluvialen Sedimentationsstròme eine Stàrke von ùber
zehn Metern erreichen.'o Dieses Mal traf das zerstòrerische Szenario auf ein bereits
geschwàchtes Territorium. Grund dafùr war die allgemeine Krisensituation im unter-
gehenden westrcimischen Reich mit seinen instabilen politischen, militàrischen, sozialen und òkonomischen Strukturen. Die bereits durch Angriffe und Ùberfàlle der
Vcilkerwanderungszeit geschwàchten Stàdte konnten die durch den Ausbruch erlittenen Zerstòrungen nicht mehr beseitigen. Der heilige Augustinus erinnert daran, dass
die Barbaren auch Nola verwùsteten (barbari iptarn Nolarn,ua$aoerunt)." Dabei bezieht
er sich auf die Goten des Alarich, die nach der Plijnderung Roms im Jahre 4ro in die
kampanische Ebene gestròmt waren. Die archàologische Forschung der letzten Jahre
konnte nachweisen, dass die weitlàufigen sùdlichen und westlichen Sektoren der groBen ròmischen Stadt Nola im 5. Jahrhundert vòllig verlassen waren und die Stadt im
Begriffwar, sich um die iruula
epitcopalh zu konzentrieren. Die Aschen und die alluvialen
Sedimente aus der Zert nach dem Ausbruch liegen auf den Resten der ciffentlichen und
der privaten Gebàude, die ihrer kostbarsten Ausstattungen beraubt und zu Steinbriichen fùr den Bau neuer Gebàude degradiert wurden, unter anderem auch
fiir Bauwer-
ke, die dem christlichen Kult dienten, welche in den Stàdten des Ròmischen Reiches
nach dem Toleranzedikt von Mailand im Jahr 3r3 errichtet worden waren. Die
Histori-
ker setzen das Ende der Antike mit der Absetzung des letzten westròmischen Kaisers
gleich, des sehr jungen Romulus Augustulus, der durch Odoaker 476 entthront wurde.
Als habe derVesuv in diesem epochalen Ereignis Partei ergreifen wollen, begrub er die
»alte Welt« unter einer Schicht von Asche und Schlamm, mit all ihrem Ruhm, mit all
ihren Tugenden und Sùnden, und iibergab sie als reiches Erbe an die Menschen der
Zukunft. Im nòrdlichen Vorort von Nola fcirderte der heilige Paulinus, Bischof der
Stadt von 4o9 bis 43r, den Ausbau des Màrryrerheiligtums, das fùr den Priester Felix
aus Nola im 3. Jahrhundert um dessen Grab herum errichtet worden war, und machte
daraus einen der ersten Wallfahrtsorte der westlichen Christenheit." Hier wurden zum
ersten Mal der aus den zerstijrten und verlassenen Gebàuden gewonnene Marmor und
die Steine wiederverwendet, um zunàchst die heiligen und repràsentativen Bauwerke
zo
Zu den Folgen des Aus bru chs auf die kampanische Ebene vgl. Girolamo Ferdinando De
Si mone,
Annamaria
Perrotta und Claudio Scarpati, >>Ijeruzio ne del 472 d.C. e il suo impatto su alcu ni siti alle falde del Vesuvio«, in:
Rivita di Studi Pompeìani, zz, zot,S.6t-7t.
2t Augustinus, De rroitate Dei t.to.z.
22
Carlo Ebanista,
»
et nanet in medib quati geruma
edilizie, reperti, Neapel zoo3
interita tectit«, La batilica di
S, Felice
(= Memorie dell'Accademia di Archeologia, Lettere
e
a Cinitile: ttoria degli
rcaoi,fai
Belle Arti in Napoli, XV).
57
wiederaufzubauen, die in der Vòlkerwanderungszeit Opfer der Ùberfàlle geworden
waren; anschlie8end wurden dann die Gebàude der »neuen Welt« errichtet. Diese
ruhte auf den antiken Ruinen und auf den verfestigten und kompakten Schichten der
vulkanoklastischen und alluvialen Ablagerungen. Auf diesem Fundament iibernahm
dann die Kirche ein universelles Reich mit all seinen Werten.
Auch die Stadt Nola reagierte. Aus den Briefen, den sogenanntenVariae des Cassiodorus, einem Funktionàr am Hof von Konstantinopel, erfahren wir, dass die Landbesitzer aus Nola um Befreiung von der dem rcimischen Fiskus geschuldeten Steuer
nachsuchten, da sie durch einen neuerlichen, auf das Jahr ;o5 datierten Ausbruch des
Vesuv geschàdigt seien.'3 Dies legt dieVermutung nahe, dass es in den wenig mehr als
3o lahren, die seit der Katastrophe von +Zz vetgangen waren, einen Aufschwung und
eine erfolg- und ertragreiche Reorganisation der Landwirtschaft rund um die Stadt
gegeben haben muss, die sicherlich nur mit Unterstùtzung der Stadt Nola und deren
Einwohnern realisiert werden konnte.'+
In den folgenden Iahrhunderten verànderte sich die Beziehung zwischen Nola und
dem Vesuv immer wieder
-
Perioden des Reichtums und Szenarien der Verwùstung
wechselten sich ab. Im Jahr 1872, als die Neapolitaner die Statue von San Gennaro auf
der Briicke, dem Ponte della Maddalena, beschimpften und ihrem Schutzpatron vor-
warfen, ihre Bitte n um Hilfe gegen das Wùten des Vulkans zu ignorieren, erzàhlte ein
junges Màdchen, dass sie gesehen habe, wie die Statue des Schutzpatrons von Nola,
San Felice, sich umgedre ht und sich gegen den Vulkan gewendet habe, um das
Heran-
riicken der pyroklastischen Strijme auf ihre Stadt aufzuhalten.
23
z4
De Simone/Perrotta/Scarpati
zou (wie Anm. zo),
S. 68f.
Zu Nola in der Spàtantike und im Hochmittelalter vgl. Mario Cesarano, »Nola all'alba delle basiliche
paleocristiane di Cimitile«, in: Felice Napolitano (Hrsg.),25" Prenio Cinitile ry96-zozo. Storia, personagi, innagini,
5.56-7o, hier S.55-69; ders., ,Nola (III-VI sec. d.C.). Lo spazio della città al tempo
proryettire, Neapel zozo,
della crisi«, in: Carlo Ebanista und Marcello Rotili (Hrsg.), Romani, §ermani e altri popoli: nonenti di cri:ifta tarda
e abomedioeoo, AtT.i del Convegno Internazionale di Studi Cimitile, Santa Maria Capua Vetere,
antichità
t1.-t4.6.2ot9, Bati zozt,S. 4-7 6.
5B
Diese Episodezeigt, dass die iiber die Jahrtausende mal mehr und mal weniger pràsente
Aktivitàt
des Vulkans
nicht nur Lebens- und Arbeitsweisen der Menschen am
Fu{3e des Vesuv gepràgt hat, sondern auch ihre Beziehung zu Glaube und Religion.
Diesen entscheidenden Einfluss der vulkanischen Aktivitàt und der daraus entstehenden Topografie auf die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region hat bereits der
deutsche Althistoriker Karl Julius Beloch in seinem 1879 erstmals publizierten Werk
Carnpanien umrissen.
Wie er bereits in seinem Vorwort schreibt, ist der Vesuv fùr ihn
in jeder Hinsicht zentral
fiir die historische Entwicklung Kampaniens:
des Vesuvs gliedert die campanische Ebene
>>Die
Pyramide
in zwei Theile, die durch das breite Thal
von Nola verbunden werden. Der gròssere Nordtheil, Campanien im engeren Sinn, die
weite Ebene um Capua, bewàssert vomVolturnus und seinem Nachbarfluss Clanius;
der Siidtheil mehr thalartig, vom Saraus durchflossen und im Westen offen gegen den
Golf von Neapel. So zerfàllt Campanien geographisch und geologisch in vier Gebiete; die ncirdliche und sùdliche Ebene, das phlegràische Hùgelland und die sorrentinische Halbinsel mit Capri. Wir werden sehen, wie die historische Entwicklung der
Landschaft diesen Verhàltnissen entsprochen hat.«" Diese grundlegende Erke nntnis
Belochs ist bis heute gùltig und wird, wie wir gesehen haben, durch die zunehmenden
Erkenntnisse archàologischer Forschungen auch bestàtigt.
zt
Beloch r89o (wie Anm.
t),5.
z.
59
IMPRE,SSIJM
Kataloge nnd Schritien des Diòzesanmuseums fiir christlichc Kunst dcs Erzbistuns
Miinchcn und frcisirg, hcrausgcecbcLr von Christoph Kiirzeder Band 79
Dicse Publiliation erschcint enlisslicir dcr Ausstcllung »Tarz
Ghubcn irìr Schiìttcn
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Vulkrn Lcbcr und
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Konzeption:
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Christoph Kiirzcdcr
Stcflèn Me nsch
Dicter Richte
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dcs Vcsnvu inr Diòzcsrnnruscnm Frcising, r-1o 2o22 bis
r
Beratung und Koordination
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for Culture Projects SA, Lugano
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Kippcnbcrg StiÈung
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degli Studi di Palermo
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Martin-Luther-Universitàt Halle-Witrcnbcrg, ULriversitàts
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G cstel tung
Musco Cjvico Cactrno Filengicri, Ncepcl
'
unocìuc{ Lriinchcr
Musco
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ITesoro di San
Ge
lnrro, Ncrpcl
Muse o de IIa Civiltà RoLranr, Rom
Lei hgeber
Museo e ReaL Bosco di CapodimoLrtc, Ncapcl
'
Antikenmuse um Basel und SaLlLrlung Ludrvig
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Archivio Apostolico Vaticano, Città del Yaticano
Museo Storico Archeologico di Noia
Augustissima Arciconfraternita ed Ospedali de[[a Santissirna
Museo Diocesano di Nola
Trinità deì ?ellegrini
e Conv;rlescenti, Neapel
Parco Archeologico dei Canrpi Flegrei
Baycrischc Sr.ratsbibliorhck, Mii nchcn
Parco ALcLreologico di ELcolaLro
Bibliorhck dcs Er zbisturrs Miinchcn und Frcisirg,
Dombibliothck fLcìsing
Biì:lioteca della Società N:rpole trna di Storia PatLie
Biblioteca Nazionale >Vittorio Enanuele II« di Napo[i
l.,rco A-clrcolo:i.n rìi lorrpci
Royrl Society, London
Certosa
e
Museo di Sar Martino (Dìrezrone Regionale
Salzburg Muscunr
Staatliche Antike nsamLnlung und Glyptothek, MirLrchen
Staatliche Bib[iothek Regensburg
Musci Campania), NeapcI
Collezione CarLo Knight, NeapeL
StaatUche Museen zu Berlin, Kupferstichkabrrett
Collezione.N{rchele Gargrulo, Neapel
Staatsbibliothck zu Berlin
Collezione
l-LLi
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+10
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Unìvcrsiritsbiblìothe
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