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Neue Hanse

Der kitschige Kutter sticht mit Ausflüglern auf einen Sundowner in die Ostsee, vor dem polnischen Swinoujscie, einst Swinemünde. Der Kahn ist einer Kogge nachempfunden, dem Schiffstyp der Hanse. Dieser Städteverbund pflegte vom 12. bis zum 17. Jahrhundert den Handel in Ost- und Nordsee bis Grossbritannien. Seit 2018 gibt es eine neue hanseatische Liga aus acht EU-Staaten: Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Irland und die Niederlande. Deutschland als Kernland der historischen Hanse fehlt, denn der neue Bund, dessen Finanzminister sich absprechen, richtet sich gegen die deutsch-französische Vormachtstellung in der EU. Nachdem sich die Briten 2016 für den Austritt entschieden hatten, begann namentlich den Niederlanden der Ansprechpartner unter den «Grossen» zu fehlen. Als Allianz bringen es die Neo-Hanseaten fast auf das wirtschaftliche Gewicht des Vereinigten Königreichs. Die verbindende Grundhaltung ist einigermassen national, liberal und fiskalkonservativ – kein Wunder, dass vor allem Paris der neuen Hanse misstraut. Schon die Kaufleute von einst kalkulierten kühl, wahrten ihre Interessen und zeigten keine Neigung, andere aus schierer Herzensgüte zu alimentieren. (Bild: Peter Hirth/Laif/Keystone)