Antrittsbesuch bei Bildungsminister Christoph Wiederkehr, M.A.

Robert Kugler, Vorsitzender des Zentralausschusses,  Bildungsminister Christoph Wiederkehr, M.A. und Mag. Simone Gartner-Springer, Vorsitzende der BV 3
 

Beim Antrittsbesuch der BV 3-Vorsitzenden und des Zentralausschussvorsitzenden beim Bildungsminister Christoph Wiederkehr, M.A., am 21. März 2025 standen lösungsorientierte Ansätze für zentrale Herausforderungen in der Unterrichtsverwaltung im Mittelpunkt. In einem offenen und konstruktiven Austausch wurden Themen besprochen, die für die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung im Bildungsbereich von großer Bedeutung sind.

Die Unterrichtsverwaltung als komplexes Gefüge

Am Beginn des Gesprächs stand die Verdeutlichung der Unterrichtsverwaltung als ein komplexes Gefüge, getragen von einer Vielzahl an Berufsgruppen mit unterschiedlichsten Qualifikationen und Aufgabenbereichen in verschiedenen Behörden und Einrichtungen im Vordergrund: Von Juristinnen, Pädagogen, Schulqualitätsmanagerinnen, Wirtschaftswissenschafter, Sozialpädagoginnen, Schulpsychologen, Schulsekretärinnen, Schulwarte, Rechnungsführerinnen bis zu IT-Systembetreuer – alle Kolleginnen und Kollegen leisten tagtäglich ihren Beitrag zum Funktionieren des Bildungssystems.

Bildungsdirektion als Mischbehörde: Gemeinsame Wege finden

Die Bildungsdirektionen als Mischbehörde vereinen Bundes- und Landesbedienstete, wodurch unterschiedliche Dienstrechte und Besoldungssysteme aufeinandertreffen. Um eine reibungslose Zusammenarbeit, ein einheitliches Arbeitsumfeld (u.a. Homeoffice-Regelungen, Reisemanagement, Gleitzeitregelungen) zu fördern und transparente Karrierechancen zu ermöglichen, wurde über die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung bzw. Angleichung zwischen den Systemen gesprochen. Ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen schafft die Grundlage für praxistaugliche Lösungen.

Attraktive Rahmenbedingungen für unterschiedliche Berufsgruppen

Berufsgruppen wie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen und Schulwarte leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Bildungssystem. Um ihre Arbeit langfristig abzusichern und auch künftig qualifiziertes Personal für diese wichtigen Aufgaben zu gewinnen, wurde über Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Gehälter gesprochen. Das Ziel ist es, die hohe Qualität dieser Tätigkeiten zu erhalten und gleichzeitig für die Kolleginnen und Kollegen attraktive Perspektiven zu schaffen.
Auch die Überarbeitung des Dienstrechts für Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen wurde thematisiert. Wenngleich diese Berufsgruppe einen unverzichtbaren Beitrag zur ganztägigen Schulorganisation leistet, ist ihre dienstrechtliche Stellung nach wie vor nicht ausreichend geregelt.

Praxistaugliche Anrechnung von Vordienstzeiten

Die Anrechnung von Vordienstzeiten aus der Privatwirtschaft ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des öffentlichen Dienstes. Eine lösungsorientierte Umsetzung der bestehenden Regelungen kann dazu beitragen, Berufserfahrung besser zu berücksichtigen und Fachkräfte für den Bildungsbereich zu gewinnen.

Frühzeitige Einbindung: Der Schlüssel zu guten Entscheidungen

Ein starkes Gebäude entsteht nicht erst beim letzten Stein, sondern durch eine durchdachte Planung von Anfang an. Ein zentraler Punkt des Gesprächs war die Bedeutung der frühzeitigen Einbindung der Standesvertretung in Entscheidungsprozesse. Dies auch schon unter dem Blickwinkel der geplanten Budgetkonsolidierungsmaßnahmen. Wenn unterschiedliche Perspektiven rechtzeitig in Entscheidungsbildungsprozesse einfließen, können praxisnahe Lösungen entwickelt und Herausforderungen frühzeitig erkannt werden. Dies stärkt nicht nur die Effizienz, sondern auch die Akzeptanz neuer Maßnahmen. So wurde die sehr späte Einbindung der Personalvertretung bei der jüngst eingeführten Anwendung der ID-Austria für bestimmte Bereiche als problematisch thematisiert. 

Wertschätzendes Miteinander als tragfähiges Fundament

Eine erfolgreiche Bildungsverwaltung basiert nicht nur auf Gesetzen und Verordnungen, sondern vor allem auf den Menschen, die sie mit Leben füllen. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang ist dabei das Fundament, auf dem tragfähige Lösungen gebaut werden. Wenn alle Beteiligten auf Augenhöhe zusammenarbeiten und sich als Teil eines gemeinsamen Ganzen verstehen, können nachhaltige Verbesserungen erreicht werden.

Der Besuch hat gezeigt: Durch Dialog, gegenseitige Wertschätzung und das gemeinsame Entwickeln praxisnaher Lösungen kann die Bildungsverwaltung weiter gestärkt werden – zum Wohl der Kollegenschaft und des gesamten Bildungssystems.

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