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Louise Aston

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
d Louise Aston (Johann Baptist Reiter)
Grab uf em Alte Fridhof z Wanga

D Louise Franziska Aston, geb. Hoche (* 26. November 1814 z Gröningen; † 21. Dezämber 1871 z Wanga) isch e dytschi Schriftstelleri un Vorkämpferi fir di demokratisch Revolution un Frauebewegig gsii.

D Louise Aston isch di jingscht Dochter vum evangelische Theolog un Konsischtorialrot Johann Gottfried Hoche gsii. E elteri Schweschter isch d Eulalia Merx gsii. Mit 17 Johr isch si zuen ere Konvenienzee mit em 23 Johr eltere Samuel Aston, eme änglische Fabrikant z Magdeburg, zwunge wore. Dr Samuel Aston het vor syre Hochzyt scho mit drei Fraue vier uneeligi Chinder ghaa, wun e alli adoptiert het. Us dr Ee mit dr Louise Aston sin drei Dechtere firigange. D Gschicht vu däre Verbindig het d Louise Aston in ihrem Roman »Aus dem Leben einer Frau« (1846) bschrbe.[1]

D Louise Aston het en extravagant Lääbe gfiert un z Magdeburg un z Göttingen, wu si si zyzwys ufghalte het, widerholt Skandal provoziert. Anne 1839 isch d Ee uf Dränge vum Samuel Aston gschide wore, s Baar het si aber wider verseent un nomol ghyrote. 1844 hän si si ändgiltig drännt. Mit ihre zwoote Dochter Jenny Louise isch d Louise Aston uf Dytschland retuurchuu un het si z Berlin nidergloo, wu si zytwysmit em Rudolf Gottschall zämegläbt het, wu ihre syni Gedicht „Madonna“ un „Magdalena“ gwidmet het, wu di frei Liebi propagiere.

Wel si ne literarisch-intellektuälli Laufbahn aagsträbt het, het si Zuegang zue sonige Zirkel gsuecht. Si het si ere Gruppe vu Junghegelianer aa (u. a. Otto von Corvin un Max Stirner). Anonymi Beschwärde iber si hän derzue gfiert, ass d Bolizei si iberwacht het. Anne 1846 isch si wäg ihrem Nonkonformismus (si het erotischi Gedicht vereffetligt, het wie d George Sand Mannechlaider drat un uf dr Stroß graucht) un wel si uffig jedi organisierti Religiositet abglähnt het, isch si as „staatsgfährligi Person“ us Berlin uusgwise wore. In ihrem wenig speter vereffetligte Buech Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung het si ihre Fall gschilderet un radikali Forderige gstellt no Gschlächterglychhait un em Rächt vu dr Frau uf freii Persenligkaitsentfaltig.

Dr Chunschthischtoriker Lothar Schultes vermuetet wäg dr Ähnligkait mit eme Stahlstich vum Auguste Hüssener, ass s Gmäld "Die Emanzipierte" vum Johann Baptist Reiter, wu im Schlossmuseum Linz hangt, d Louise Aston zaigt. S isch wahrschyns 1847 entstande, wu d Aston churzfrischtig in dr Schwyz gläbt het un villicht au im vor-revolutionäre Wien gsii isch.[2]

Im Revolutionsjohr 1848 het si si as freiwilligi Pflägeri dr Freikorps vum Ludwig von der Tann aagschlosse un isch bim Schleswig-Holsteinische Fäldzug derby gsii. Bi däm Fäldzug het si ihre zweete Mann, dr Dokter Daniel Eduard Meier, chänneglehrt. Mit ihm isch si retuur uf Berlin chuu, wu si ihre Roman Lydia vereffetligt het un in dr Zyt vu dr Merzrevolution e baarNummere vu dr Zytschrift Der Freischärler uusegee un dr Club Emanzipierter Frauen grindet het. Ihre Mann isch as radikale Demokrat verhaftet wore, si isch ändgiltig us Berlin abgschobe wore un het si uf Bremen zrugzoge, wu si ihre Roman Revolution und Conterrevolution gschribe het. Anne 1849 isch ihri letscht Vereffetlicjung erschine, d Gedichtsammlig Freischärler-Reminiscenzen. Di radikale Täxt hän ere heftigi Kritik us dr Raie vu dr Frauebewegig (u. a. vu dr Louise Otto) yybrocht.[3][4]

Dr Louise Aston ihre Mann isch 1855 us em Gfängnis entloo wore; s ständig iberwacht Baar het Dytschland verloo go im Krimchrieg uf russischer Syte as Dokter un Pflägri im dr freiwillige Chrankepfläg z schaffe. Derno hän si in dr Ukraine glänt, z Sibebürge, z Ungarn un z Eschtrych, bis si 1871 wider uf ytschland retuurchuu sin. Bal druf isch d Louise Aston verarmt, bolitisch resigniert un vu ihre Schriftstellerkollege isoliert im Alter vu 57 Johr gstorbe.

Si isch uf em Alte Fridhof z Wangen im Allgäu vergrabe wore. Ihri Grabdafle (an dr Nordwand vum Alte Gottsacker) ziert dr Spruch „Nach Kampf Frieden“. Im nämlige Grab lyt au ihre Mann Daniel Eduard Meier, wu 1873 gstorben isch. Au syni Grabdafle isch mit eme Spruch versääne: „Der mitleidsvolle Tod gönnt Ruh und Rasten. / Dem mitleidslos gehetzten Einfuß Meier-Aston.“

Wärchbyschpel

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E Byschpel fir s Louise Astons Gedichtstil:

Lebensmotto (erschti Strof)
Fromme Seelen, fromme Herzen,
Himmelssehnend, lebenssatt;
Euch ist rings ein Thal der Schmerzen,
Eine finst're Schädelstatt!
Mag in schreckenden Gesichten
Bang vor mir das Schicksal steh'n;
Nie soll mich der Schmerz vernichten,
Nie zerknirscht und reuig seh'n!
Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben![5]

Wäärch (Uuswahl)

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  • 1846: Wilde Rosen. Gedicht
  • 1846: Meine Emancipation. Verweisung und Rechtfertigung
  • 1847: Aus dem Leben einer Frau. Autobiografischer Roman
  • 1848: Lydia. Roman
  • 1849: Revolution und Contrerevolution. Roman
  • 1850: Freischärler - Reminiscenzen. 12 Gedicht

Zum 200. Geburtsdag vu dr Louise Aston am 26. Novämber 2014 het s Stadttheater Fryburg im Juni 2014 s Theaterstuck „Mag der Thron in Flammen glühn“ vu dr Jenny Warnecke ufgfiert.

  • Karlheinz Fingerhut (Hrsg.): Louise Aston. Ein Lesebuch. Gedichte, Romane, Schriften in Auswahl (1846–1849), Stuttgart 1983.
  • Karlheinz Fingerhut (Hrsg.): Louise Aston. Aus dem Leben einer Frau. Roman 1847, Stuttgart 1985.
  • Ludwig Julius Fränkel: Meier, Luise. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 294–296.
  • Marion Freund: „Mag der Thron in Flammen glühn!“ Schriftstellerinnen und die Revolution von 1848/49. Königstein im Taunus: Ulrike Helmer Verlag, 2004
  • Germaine Goetzinger: Für die Selbstverwirklichung der Frau: Louise Aston. Frankfurt: Fischer Verlag, 1983.
  • Heinrich Groß: „Deutsche Dichterinen und Schriftstellerinen in Wort und Bild.“ Fr. Thiel, Berlin 1885, „Portrait der deutschen Schriftstellerin Luise Aston“, S. 378. Lizenz: gemeinfrei
  • Guido Heinrich: Louise Aston. In Magdeburger Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert. Scriptum, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1.
  • Elisabeth Heimpel: Aston, Luise. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 423.
  • Michaela Karl: Die Geschichte der Frauenbewegung, Philipp Reclam jun., Stuttgart, 2011, darin: Getrennt marschieren, vereint schlagen, Deutschland: Bürgerliche und Proletarische Frauenbewegung, 78-100, Louise Aston: S. 79.
  • Roland Schurig (Hrsg.) Mit den muth'gen will ich's halten. Autorinnen-Autoren des Vormärz. S. 24–30 (Aalen 1998).
  • Barbara Sichtermann: Kurze Geschichte der Frauenemanzipation. Verlag Jacoby & Stuart, Berlin 2009, Louise Aston S. 53ff.
  • Barbara Sichtermann: Ich rauche Zigarren und glaube nicht an Gott, edition ebersbach: Berlin, Dortmund 2014, ISBN 978-3-86915-094-9
  • Barbara Sichtermann: „Die Freischärlerin.“ DIE ZEIT, Nr. 48, 20. November 2014
  • Jenny Warnecke: Frauen im Strudel gewaltiger Thaten. Louise Astons Roman Revolution und Contrerevolution (1849) Sulzbach im Taunus: Ulrike Helmer Verlag, 2011.
  • Jenny Warnecke: „Louise Aston: Revolution und Contrerevolution.“ Herausgegeben von Jenny Warnecke. Edition Klassikerinnen. Sulzbach im Taunus: Ulrike Helmer Verlag, 2011.
  • Jenny Warnecke und Walter Wehner: Louise Franziska Aston (1814–1871) Radikale Schriftstellerin des Vormärz und Vorkämpferin der Frauenemanzipation. Lexikonbeitrag. In: Walter Schmidt (u. a. Hg.) Akteure eines Umbruchs. Männer und Frauen der Revolution von 1848 / 49. Bd. IV. Berlin: Fides. S. 61–117.
  • Jenny Warnecke: Louise Aston: Drehbuch der Revolution. In: Kerstin Wiedemann / Elisa Müller-Adams (Hrsg.): Wege aus der Marginalisierung. Geschlecht und Erzählweise in deutschsprachigen Romanen von Frauen 1780–1914. (Originaltitel: Échapper à la marginalisation. Genre et récit dans le roman fèminin allemand 1780–1914.) Nancy: PuN (Presses Universitaires de Nancy – Éditions Universitaires de Lorraine). S. 81–119.
  • Jenny Warnecke: Die Eisenbahn: eine zugkräftige Metapher der Revolution von 1848 in Louise Astons Roman "Revolution und Contrerevolution", in: Christina Ujma: Wege in die Moderne. Reiseliteratur von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des Vormärz. Bielefeld, 2009. ISBN 978-3-89528-728-2
  • Björn Weyand: Gespenster und Intrigennetze. Alternative Geschichtsnarration, Zeitkonstruktion und revolutionärer Geister-Diskurs in Louise Astons "Revolution und Contrerevolution" (1849). In: Robert Seidel u. Bernd Zegowitz (Hg.): Literatur im Umfeld der Frankfurter Paulskirche 1848/49. Aisthesis, Bielefeld 2013, S. 191–210.
  • Barbara Wimmer: Die Vormärzschriftstellerin Louise Aston. Selbst- und Zeiterfahrung. (Frankfurt/M. 1993)
  • Horst-Peter Wolff: ASTON, Luise In: Horst-Peter Wolff (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte. „Who was who in nursing history.“ Band 2. Urban & Fischer in Elsevier / Hpsmedia, Hungen 2001, ISBN 978-3-437-26670-6, S. 6.
 Commons: Louise Aston – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Louise Aston im dütschsprochige Wikisource

  1. Gisela Brinker-Gabler: Louise Aston (1814–1871). In: Deutsche Dichterinnen, Fischer TV (Die Frau in der Gesellschaft) Frankfurt/Main 1986, ISBN 3-596-23701-7, S. 197.
  2. Lothar Schultes: Johann Baptist Reiter. 2. Auflage. Anton Pustet, Salzburg 2013, S. 92–95.
  3. Gisela Bock: Frauen in der europäischen Geschichte. C. H. Beck, 2005, ISBN 978-3-406-52795-1, S. 155.
  4. Gisela Bock: Geschlechtergeschichten der Neuzeit. Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, ISBN 978-3-525-37033-9, S. 112.
  5. Aston, Louise, Gedichte, Wilde Rosen, 8. Lebensmotto. In: zeno.org. Abgruefen am 20. Januar 2015.
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