De Raffelschtetta Zoioadnung
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De Raffelstetta Zoioadnung, dt. die Raffelstettner Zollordnung umma 904 n.Chr. is de, ins heid bekaunnte, ödaste Vaoadnung (Gsetz), af da owan Donau. Se hod den Haundl und de Mautn (Zöll) af da Donau, zwischn de Schtäd Passau und Mautan, schriftli festglegt. Se is af Auoadnung vom Kini, Ludwig em Kind, vo de wichtigstn Mauna vo Ostbaian mid untaschriebm wuan. Des woan da Graf Aribo, Theotmar, da Eazbischof vo Soizbuag und a da Burkhard, da Bischof vo Passau.
A rauhe Zeid
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Des 10 Joahundat woa fian Siidostn vom Ostfrenkischn Reich a unsichare und umkämpfte Zeid. Mera bekaunnte Famülien san ausgschtuam, weu de kaisalign Deanstmannen in de Kämpf im Maunastaumm ealoschn san.
Es hod sicha a scho lenga vua de Ungarneifoi Obkomma gem, de den Donauhaundl, de Mautoat und Schtapöoat und a de Zoiobgobn greglt hom.
- Vo de neichn Buag- und Schtodhean san owa wiaküali Mautn eighom wuan, ums eigne Taschal zfün.
- Zweng Dem hom de geistlign Fiaschtn a greßare Eibuß vo eanan Soizhaundl aus da Saline Reichnhall gfiacht. Da soizbuaga Eazbischof hod se iwa Eischrenkungan vo sein Soizmonopoi beklogt. Des hod Donauowi, bis in de ungarische Gegand groacht.
- Und da Bischof vo Passau hod fia sei Soizmonopoi in de Behmischn und Mährischn Lända Eibußn bfiacht.
- Ob Kämpf oda ned, des Soiz hod ma fia de Hoitboamochung vom Fleisch und a fia de Viechahoitung braucht.
De Vaoadnung
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De wiatschoftligmachtigstn Herrn in Ostbaian woan da Eazbischof vo Soizbuag und da Bischof vo Passau. Ois se de Zwoa und a nu a boa aundare bairische Herrn, mid Klogn und Beschweadn an den ostfrenkischn Kini gwaundt hom, do hod da Kini Ludwig em Kind den Grofn Aribo de Afgob iwagem. Da Grof Aribo soi festschtön wia de ehemolign Regln und Gsezt festgsezt woan (iudices orientalium).
Oiso hod da Grof Aribo in Raffelstettn, im Beisei vo kiniglige Kurier, (Botn-nuntii) 48 wichtige Mauna (qui in hiis tribus comitatibus nobiles fuerunt) iwa de frian Gsetz und Vaoatnungan befrogt. Unta de Mauna woan a de drei kiniglich Schtövatreta (vicarii), da Walto, da Durinc und da Eigil.
- De Befrogtn haum unta Eid aussogn miaßn, wias fria unta de Kini Ludwig dem Deitschn und Karlmann greglt woa.
- De zwoa Bischof woan bei de Befrogungan dabei und haum fest afpaßt das ned zkuaz kema san. Ois wödliga Beisitza woa nu da Grof Otachar ois Eidzeug dabei.
Da Grof Aribo hod daun, fian gaunzn Donauoschnitt, vo Passau bis Mautan, de Mautplätz und den Zoi festgsezt. Owa in dea Vaoadnung san a de Woangruppn festglegd wuan. Sogao de untaschiedlign Mauthechn fia de faschidanan Haundlagruppn und wohi de Woan ausgfiad wean, oda vo wo de Woan heakema san.
Nebm a boa wichtige wödlige Mauna, haum de Uakundn a de drei Wichtgn untazoachnt. Und des woan:
- Da Grof Aribo, ois Vatreta vom ostfrenkischn Kini Ludwig em Kind.
- Da Eazbischof vo Soizbuag Theotmar (Dietmar).
- Und da Bischof Burghart vo Passau.
Wo da Oat Raffelstettn genau glegn is des woas ma heid neamma. Owa ea woa am da rechtn Donauafah, zwischn de Zwoa Zuafliss, da Traun und da Enns, noh an da Traunmündung. Do af da Uakundn koa Datum vamekt hod, hod ma via den Vatrog in de Zeid vo 903 bis 906 ausgrechnt. Wobei des Joah 904 des Woahscheinligste is.
- Des Origineudokument is valuan gaunga. Owa a Oschrift vo da Uakundn ausn 13 Joahundat hod ma in Passau gfundn. Und de liegd heid im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in Minga.
A wichtigs gschichtligs Dokument
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]De Raffelstetta Zoioadnung is a gschichtli recht intaressants Dokument. Es san do drin ned nua de Oatsnaum und Fliss, sondan a de Woangruppn augfiat. Es wiad a zwisch em Regineu- und em Feanhaundl untaschiedn. Es wean a de Mautbefreiungan fia bschtimmte Haundlsleid und eanane Woan afglist. Sowia a de Haundlsendpunkt und a de Nazionalitätn vo de Feanhändla augfiat.
- Do se in da Zoioatnung dezitiat afglist san, wissn ma heid, daß scho domois, in Baiern scho mera Oatschoftn mid bedeitande jidische Feankaufleid gem hod.
- Judn und sunstige Händla (Iudei et ceteri mercatores). Im Karolingischn Reich hob de Judn launge Zeit des Monopoi vom Sklavnhaundl ghobt. Da Sklavnhaundl woa vuam afkemma vom Soizfeanhaundl des eitregligste Gscheft.
- A Mau hod 1/12 Goidschilling kost.
- Fia a Frauw hod ma des Viafoche, nemli 1/3 Goidschilling valaungt.
Donauafweats san nebm de Sklavn vuaoam Wox, Edlmetoi, Föh und da Bernschtoa ghaundld wuan.
- In da Uakundn wean ois Händla a Rugia eawehnt. Do woan owa megligawoas de Waräga aus Kiew gmoand. Den de Rugia san scho zan End da Vökawaundarung in aundare Schtämm afgaunga. A Boa a im Schtaumm da Baiern.
De Mautn und Obgobn san vo de Händla moast in Nturalien zoit wuan. Z.B: Midm Soiz. Den Des hod ma leicht vakafn kena.
De Haundlsweg unta de Ungarneifoi
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]Ois 905/906 de Ungarn des Großmährische Reich zaschlogn hom is donauoweats da Haundl ins Kiewer Reich und ins schpodare Russlaund eini eigschloffa. Owa a afi in de Boitischn Lända.
- Mit de Ungarneifoi 908/909, 910 und 912 in Baiern is a da Donau owi a große rechtsunsichaheid afkemma.
- 911 san de Ungarn in Thüringen und Frankn eigfoin.
- In de foigandnd Joah homs nu Beutezig noch Brandburg, Basel, Nuadfraunkreich und Nuaditalien duachgfiat.
- Bis de Ungarn in da Schlocht afm Lechföd (Augschbuag) 955 entscheidand gchlogn wuan san. In de fuigandn Joah hod daun eana Augriffslust nohlossn.
Da bairische Eifluss hod in de Kriagsjoah nedamoi bis za da schpodan Schtod Wean groacht. Moast nua bis in de Wachau. Zweng dem is ois lezta Oat a Mautan augfiat gwest. Mautan liegt heid am sidlign Donauafah, gegniwa da Schtod Krems.
Owa es is do nu Haundl af da Donau trim wuan, sogoa a nu a wengl a Feanhaundl. Owa de Haundlsleid woan moast Ausweatige. Vom Nuadostn aus de Slawnlända. Und vom Sidn iwa de Oipn noch Augschbuag, Rengschburg und Passau.
Owa de owane Donau woa in da Ost- Westrichtung da oafochste und sichaste Haundlsweg. Und ois de Ungarn kristianisiat wuan san, a nu weida in Ostn owi zua.
Schau aa
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Hallstatt und de Gschicht mid sein Soiz
- Donauschiffoaht vo de Rema bis za de Baiern
- Vo da Plaga Orientalis bis Ostarichi
Litaradua
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- Max Heuwieser: Geschichte des Bistums Passau. Erste Band: Die Frühgeschichte. Von der Grindung bis zum Ende der Karolingerzeit. Kommissionsverlag Paul Egger, Passau 1939, S. 187f.
- Niederösterreichisches Institut für Landeskunde: Raffelstettener Zollordnung (902/03-907). In: Schicksalsjahr 907. Die Schlacht bei Pressburg und das frühmittelalterliche Niederösterreich. Katalog zur Ausstellung des Niederösterreichischen Landesarchives in der Kulturfabrik Hainburg 2007. St. Pölten, 2007, ISBN 978-3-901635-11-3, S. 132ff.
Aufsätz:
- http://wwwu.edu.uni-klu.ac.at/mstermit/lv-epp/mstermit.pdf%7C (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) @1] (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) @2] (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven) Webarchiven]) De Raffelstetter Zoioatnung und de Auswiakungan, vom Martin Stermitz.
- https://web.archive.org/web/20201031073845/https://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a051956.pdf
Im Netz
[Werkeln | Am Gwëntext werkeln]- https://web.archive.org/web/20131219174333/http://www.ooegeschichte.at/themen/wirtschaft-und-industrie/geschichte-des-handels-in-ooe/mittelalter-und-fruehneuzeit/raffelstetter-zollordnung/
- https://web.archive.org/web/20160311011300/http://www.univie.ac.at/donauhandel/publikationen/linz/
- https://web.archive.org/web/20130130050135/http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Raffelstetter_Zollordnung
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