Gottes Zelt: Glaubens- und Liebesgedichte
Von Patrick Rabe
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Über dieses E-Book
Patrick Rabe
Patrick Rabe wurde 1976 in Hamburg geboren. Nach 14-jähriger Schulzeit auf einer Waldorf- und einer Staatsschule, die bereits geprägt war von künstlerischen Projekten im schriftstellerischen, musikalischen und Theaterbereich, ging er 1997 ins Ruhrgebiet, um Krankenpfleger zu werden, und seine Studien über das Leben zu betreiben. Eine Krise führte ihn bereits 1998 wieder nach Hamburg, wo er sich einer Künstlergruppe anschloss und sich anschickte, seine alten Talente neu zu entdecken. Die Entscheidung für ein Leben als Künstler fällte er bewusst. Von 2001 bis 2015 war er Mitglied des Theaterlabor 82 und war außerdem an mehreren Performances von Andreas Leuze beteiligt. Er war Straßen-und Kneipenmusiker, veranstaltete Konzerte und Lesungen. Zwischen 2005 und 2018 ist er als Mitgründer an der Literaturgruppe SeelenPFlug beteiligt, und gab die Ochsenzoller Patientenzeitung 'Durchblick' federführend mit heraus. Mit ihrem Chefredakteur Stefan Goreiski veranstaltete er auch mehrere Solo-bzw. Duolesungen, mit Stefan Goreiski am Akkordeon. Er wurde in mehreren Anthologien veröffentlicht und gewann 1998 den Sommer-Poetry-Slam im Fools Garden in Hamburg und 2006 den März-Poetry Slam in der Ponybar, heute 'Slam the Pony', der beliebteste Slam der Slamszene von Hamburg. Er ist seit 1993 auch Singer-Songwriter und Übersetzer von Songs, Gedichten und Prosa und nahm im Jahr 2017 das Album 'Rotblond' zu Ehren seiner verstorbenen Lebensgefährtin auf.
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Buchvorschau
Gottes Zelt - Patrick Rabe
Es ist, was es ist, sagt die Liebe...
(Erich Fried)
Für Steffi, Renate und Jens.
Inhaltsverzeichnis
Die Gedichte
Liebe rettet mich
Zarathustra
Was mir die Muse erzählte
Finderlohn
Straßen
Wanderer
Ich bin dein Spiegel
Straße ins Glück
Geisterstadt
Das Schiff
Du
Abschied
Heil sein Herz
Kleines Gebet
Phoenix I
Phoenix II
Neuanfang
Romeos Regenlied
Jeshua
Erwachen
Im Frieden
Gnade
Puzzle
In Gottes Hand
Das weiße Album
Das Evangelium nach Microsoft (Peace in Silicon Valley)
Lobpreis jenseits von Schlagersülze (in aufknotbaren Reimknoten)
Präludium
Passion
Anastasis (eine österliche Trilogie): Nachtaktiv
Drei Tränen
Im Abgrund
Der Wolf und die Rose
Im Beichtstuhl des Teufels
Im Fels
Die Wahl
Jesus reloaded
Guter Boden
Kephas
Der nahe Gott
Land of the living Dead
Dämonen
Gott
Psalm
Die Größte unter ihnen
Geborgenheit
Hase und Igel
Goldene Stadt
Iris
Von der Wichtigkeit, Abel zu sein.
Zachäus
Gnadenhonig
Werden wie die Kinder, Teil 1
Werden wie die Kinder, Teil 2
Segen
Im Himmel
Bittere Minze
Eine neue Schanze
Marienglas
Eden
Davids neues Lied (in Anlehnung an den 40. Psalm)
Ja (ein Standpunkt)
Herbstgold
Das sind Engels!
Lied für dich
Sternenstaub
Freu dich!
Wunder
Ein weißes Bild
Regenspiel
Dein Herz
Morgengruß
Dichters Sonnengesang
Blinder Fleck
Sieben
Wind des Lebens
Jetzt!
Pfingstfuchs/Uhren (ein Sonett-Duett): Pfingstfuchs
Uhren
Sei!
Gottes Licht
...und dann zur Sonne
Kinder
Passagier
In dir
Lieber Papi im Himmel!
Heilung
Land der Herkunft
Überwinder
Bonus I: Praise in English
Song for you
Hey, Baby Blue
Gates Of Zion
The inner me
Heaven
Sect Hopper (religion for noobs)
Bonus II: Praise in Prose
Gnade, ein Gedanke, der die Welt verändern kann
Penunzen: Kurze Einführung
Sind wir wirklich im Himmel
?
Metanoia! Back to Paradise!
Boten
...das letzte Wort hat Lenny! Ich werde singen
Die Gedichte
Liebe rettet mich
Liebe, rette mich,
sprich zu mir und zeige dich,
heb mich auf und lasse mich nicht fall'n.
Kein Mensch ist gegen mich,
ich nur selbst, ich fessel mich,
Liebe rettet mich.
Viele Fremde traf ich auf
meinem Weg den Berg hinauf,
verlor'ne Seelen, die sich finden woll'n in mir,
die mich bitten, zu enthüll'n,
was verborgen sie nur fühl'n -
Liebe rettet mich.
Und der Sonne heller Schein lässt uns alle Schatten sein,
die sich strecken, wenn sie im Meer versinkt.
Und ich sitze namenlos hier in meiner Schande Schloss,
Liebe rettet mich.
Im Spiegel seh ich mein Gesicht,
wie es vorübergeht im Licht,
ich seh die Schattengestalt, die ich einst war.
Ich seh das Purpur ihres Blicks,
das Scharlach meines Lügentricks,
Liebe rettet mich.
Und der Sonne heller Schein, lässt uns alle Schatten sein,
die sich strecken, wenn sie im Meer versinkt.
Und ich stell mich in die Zeit, ich bin offen, bin bereit,
Liebe rettet mich.
Und ob ich schon ging durch das Tal des Todesschattens,
fürchte ich kein Übel,
und dein Stecken und dein Stab,
sie sind alles, was ich hab,
Liebe rettet mich.
Vorbei die Vergangenheit,
jetzt kommt eine neue Zeit,
ich stehe am Eingang
einer Welt so frisch und grün.
Die Ruinen der Sklaverei
lass ich hinter mir und ziehe frei.
Liebe rettet mich!
© für den Originaltext: Bono und Bob Dylan
© 1988 Blue Mountain Music Ltd./Warner Chappell Music Ltd.
deutsche Übertragung: © by Patrick Rabe, Oktober 2015.
Zarathustra
Übermenschlicher Blick.
Die Welt abgelegt auf meinen Schultern,
Ich gebe sie dir jetzt zurück,
Will weiter wandern, meine Straße zieh`n.
Die Bäume sind wieder grün,
Ich hab sie nie so grün gesehen.
Die Vögel sind frei wenn sie zieh´n,
Sie lassen, was geschieht, geschehen.
Vergaß, was es galt zu vergessen,
Erinnerte mich an das, was war.
Was ich tat, kannst du nicht ermessen,
Denn du warst ja schon immer da.
im Jahr 2000 vor der Kirche St. Jürgen
Was mir die Muse erzählte
Erzähle mir Muse vom Ur-Anbeginne,
als Sonne zum ersten Mal glitzern ließ Tau,
als Eisvogel flog, als Geparden Wild hetzten,
als Wohnstatt entstand für den Mann und die Frau.
Erzähle mir Muse vom Werden des Kindes
im Leibe der Mutter, geborgen, beschützt,
erzähl mir, wie Stolz in den Augen des Vaters,
der das Neugeborene streichelt, aufblitzt.
Erzähle mir Muse vom Flüstern der Engel,
die Menschen bewachen weit über der Welt,
vom Zischen der Teufel in düsteren Träumen,
die Seelen verführen mit Macht und mit Geld.
Erzähle mir Muse von sinnlosen Kriegen,
wo Feuer und Schwert führen das Regiment,
wo Hass sich entlädt in Mord und Gewalttat,
und der Bruder das Antlitz des Bruders nicht kennt.
Erzähle mir Muse von Zeiten des Friedens,
wo Sattheit und Wohlstand die Menschen erquickt,
wo Liebe gelingt, wo das Fremde vertraut ist,
wo dem Spieler der Sieg ohne Pokerface glückt.
Erzähle mir Muse vom Weg durch die Hölle,
von Tod und von Wahnsinn, von Suche und Kampf,
vom Ringer, der wilde Dämonen besänftigt,
und aufsteigt aus schwefelig-rußigem Dampf.
Erzähle mir Muse vom Weg in den Himmel,
den jeder Mensch einmal auf Erden beginnt,
erzähl mir von Lichtern, die leuchten im Dunkel,
erzähl mir, dass schließlich das Gute gewinnt.
Und nun, meine Muse, nun lege dich zu mir,
will spüren ganz nah deine samtweiche Haut,
vereint in den Kissen, erregt und versunken,
das Minnespiel spielend, bis Morgenlicht graut.
Finderlohn
Ohne dich bin ich doch auch
nur ein halber Mensch.
Verlor’n im nassen Regensturm
in einem Coat aus Trench.
Keine Hoffnung im Herzen,
doch auf den Lippen ein Lied:
„Bring mich wieder zum Leben,
bring mir Music und Beat!"
Und ich will dich wiederfinden,
ich zahle Finderlohn.
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
was sonst erwartest du schon?
Und so stolper ich weiter
so durch Nacht und Sturm,
und Rapunzels Haare werden nass
hoch da in ihrem Turm.
Doch kein Prinz klettert rauf
am Kletterseil aus Haar,
Rapunzel bleibt allein,
nichts ist mehr, wie es war.
Und ich will dich wiederfinden,
ich zahle Finderlohn.
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
wer trägt heut deine Kron'?
In einer Kneipe wartet Willy,
der noch Schulden bei mir hat,
er pumpt den Wirt grad an,
denn er spielt ein schlechts Blatt.
Ich frag sie nur kurz:
Habt ihr mein Glück geseh'n?
,
dann trink ich `n Bier
und muss alleine weiter zieh'n.
Und ich will dich wiederfinden,
ich zahle Finderlohn.
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
von dei’m verlor’nen Sohn!
Und wir suchen unsren Zwilling
in dieser großen Stadt,
die zu viele helle Fenster,
zu wenig Heimat hat.
Doch ich laufe dir entgegen,
was immer auch geschieht,
ich erkenn dich an der Rose
und du mich an meinem Lied
Und ich will dich wiederfinden,
mit Rockmusik und Beat
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
spielen dir bald…