Gedichte
Von Wilhelm Hauff
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Wilhelm Hauff
Wilhelm Hauff (29. November 1802 - 18. November 1827) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik. Er war ein Hauptvertreter der Schwäbischen Dichterschule.
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Buchvorschau
Gedichte - Wilhelm Hauff
Wilhelm Hauff
Gedichte
Sharp Ink Publishing
2024
Contact: info@sharpinkbooks.com
ISBN 978-80-282-4875-8
Inhaltsverzeichnis
Abschiedslied
Amor der Räuber
An die Freiheit 1823
An Emilie
An Sophie an ihrem Hochzeitstage
Bin einmal ein Narr gewesen...
Bundeslied
Burschenschaftslied
Das Burschentum
Den abgehenden Brüdern im Herbst 1823
Der Kompanie bei ihrem ersten Kränzchen im Winter 1821
Der Kranke
Der Mutter zum 24. Dez. 1824
Der Schwester Traum
Die Freundinnen an der Freundin Hochzeittage
Die kleinen Geigerlein
Die Mainzer Kommission
Die Seniade
Entschuldigung
Feuerreuterlied
Freiheit-Hoffnung
Grabgesang
Hans Huttens Ende
Hoffe!
Hoffnung
Ihr Auge
Jesuitenbeichte
Körners Todesfeier, 26. Aug. 1822
Lehre aus Erfahrung
Logogryph
Mutterliebe
Priamus und Achilles
Prinz Wilhelm
Rätsel 1
Rätsel 2
Rätsel 3
Rätsel 4
Regel für Kranke
Reiters Morgengesang
Morgenlied
Scharade
Schlägerlied
Schriftsteller
Sehnsucht
Serenade
Soldatenmut
Soldatentreue
Stille Liebe
Trost
Turnerlust
Wilhelm der lieben Mutter an ihrem Geburtstage
Zum 17. Januar
Zur Erinnerung an die Neckarbrücke
Zur Feier des 18. Junius
Abschiedslied
Inhaltsverzeichnis
Auf den 6. März 1823
Zum letztenmal willkommen in dem Bund!
Wir grüßen euch nach alter Burschensitte,
Willkommen! ruft euch jeder frohe Mund,
Wir schließen euch in unsre traute Mitte.
Noch einmal, eh die ernste Stunde flieht,
Laßt uns, ihr Brüder, hoch die Becher schwingen,
In vollem Ton, aus warmer Brust soll laut erklingen
Das Hochgefühl, das jedes Herz durchglüht.
Mit euch, mit euch ziehn in die Ferne hin
Die Herzen alle, die dem Bund geschlagen;
O möchte mit euch stets die Liebe ziehn,
Die ihr für uns in treuem Sinn getragen! –
Und trennte euch von uns so manches Land,
Vergesset nimmer eurer Brüder Scharen,
O möget ihr in treuer Brust die Flamme wahren,
Die in uns webte an des Neckars Strand.
Noch einmal schwebt auf unsern Kreis herab,
Entflohne Geister mancher frohen Stunde,
Vergangenheit, entsteig dem dunkeln Grab,
Gib uns noch einmal deine frohe Kunde!
Zeig uns die Bilder der entschwundnen Lust!
Sind alle Töne schon mit dir verklungen?
Die tönen noch! Es blieben uns Erinnerungen,
Die nie verklingen in der treuen Brust.
Es ist kein Traum, was uns so hehr umschwebt,
Drum laßt den festen Glauben nicht ermatten!
Zur Wahrheit wird's, was kräftig in uns lebt,
Wirft auch das Leben seine dunkeln Schatten.
Drum achtet's klein, was draußen euch bedroht –
Ihr standet hier für Freiheit und für Ehre,
So wollet stehn dem Vaterland zu Schutz und Wehre,
Dies euer Ziel im Leben wie im Tod!
Dem Bunde Heil! Heraus du blanker Stahl,
Daß sich auf dir der alte Schwur erneue!
Reicht Hand in Hand, es töne der Pokal,
Wir schwören euch, ihr schwört uns ew'ge Treue.
So schwören wir im Angesicht der Welt:
Wie dunkel auch die Zeiten sich gestalten,
Das Hochgefühl fürs Vaterland soll nie erkalten,
Wir halten treu, wie auch der Würfel fällt.
Lebt wohl, lebt wohl! Ihr folgt des Schicksals Ruf,
Lebt wohl, lebt wohl! Ihr wackern, treuen Seelen!
Was der Begeistrung Flamme in euch schuf,
O mög es euch zum guten Kampfe stählen!
Ihr steht gewappnet mit des Geistes Kraft,
Drum tretet mutig in des Kampfes Schranken,
Und gilt es hart, ihr werdet stehn und nimmer wanken,
Ihr echten Söhne deutscher Burschenschaft.
Amor der Räuber
Inhaltsverzeichnis
Nach dem Italienischen
Die Unschuld saß in grüner Laube,
Sie hielt ein Täubchen in dem Schoß;
Und Amor kam: »Gib mir die Taube;
Ein Weilchen nur gib deine Taube«,
Die Unschuld ließ sie lächelnd los,
Doch hielt sie Täubchen an dem Band,
Das sich um Täubchens Flügel wand.
Doch kaum hat er die weiße Taube;
So schneidet er den Faden ab;
Und höhnisch lachend mit dem Raube
Entflieht der Räuber aus der Laube
Und nimmer kehrt der lose Knab.
Und als ihr Täubchen nimmer kam,
Ward sie dem Räuber ewig gram.
An die Freiheit 1823
Inhaltsverzeichnis
Was mir so leise einst die Brust durchbebte,
Als ich zuerst zum Jüngling war erwacht,
Was sich so hold in meine Träume webte,
Ein lieblich Bild aus mancher Frühlingsnacht;
Und was am Morgen klar noch in mir lebte,
Was dann, zur lichten Flamme angefacht,
Mit kühner Ahnung meine Seele füllte –
Es wären nur der Täuschung Luftgebilde?
Was ich geschaut im großen Buch der Zeiten,
Wenn ich der Völker Schicksal überlas,
Was ich erkannt, wenn ich die Sternenweiten
Der Schöpfung mit dem trunknen Auge maß,
Was ich gefühlt bei meines Volkes Leiden,
Wenn sinnend ich am stillen Hügel saß –
Ich fühle es an meines Herzens Glühen,
Es war kein Traumbild eitler Phantasien!
Du, stille Nacht, und du, o meine Laute!
Nur euch, ihr Trauten, hab ich es gesagt;
Ertönt's noch einmal, was ich euch vertraute,
Erzählt's dem Abendhauch, was ich geklagt,
O sagt's ihm, was ich fühlte, was ich schaute,
Und was mein ahnend Herz zu hoffen wagt:
O Freiheit, Freiheit! dich hab ich gesungen,
Und meiner Ahnung Lied hat dir geklungen!
Die müde Sonne ist hinabgegangen,
Der Abendschein am Horizont zerrinnt,
Doch du, o Freiheit, spielst um meine Wangen,
Stiegst du hernieder mit dem Abendwind?
Nach dir, nach dir ringt heißer mein Verlangen,
Ich fühl's, du schwebst um mich, so mild, so lind –
O weile hier, wirf ab die Adlerflügel!
Du schweigst? du meidest ewig Deutschlands Hügel?
Wohl lange ist's, seit du so gerne wohntest
Bei unsern Ahnen in dem düstern Hain;
Dünkt dir, wie gern du auf den Bergen throntest
Vom eis'gen Belt bis an den alten Rhein?
Mit Eichenkränzen deine Söhne lohntest?
Das schöne Land soll ganz vergessen sein?
Noch denkst du sein; es wird dich wiedersehen,
Wird auch dein Geist dann längst mein Grab umwehen.
An Emilie
Inhaltsverzeichnis
Zum Garten ging ich früh hinaus,
Ob ich vielleicht ein Sträußchen finde?
Nach manchem Blümchen schaut ich aus,
Ich wollt's für dich zum Angebinde;
Umsonst hatt ich mich hinbemüht,
Vergebens war mein freudig Hoffen;
Das Veilchen war schon abgeblüht,
Von andern Blümchen keines offen.
Und trauernd späht ich her und hin,
Da tönte zu mir leise, leise,
Ein Flüstern aus der Zweige Grün,
Gesang nach sel'ger Geister Weise;
Und lieblich, wie des Morgens Licht
Des Tales Nebelhüllen scheidet,
Ein Röschen aus der Knospe