Atemlos vor Verlangen nach dir
Von Natalie Anderson
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Über dieses E-Book
Impulsiv beschließt Kitty, sich in das edle Londoner Stadthaus einzuschleichen, in dem gerade eine Party steigt. Ihr Vater hat es vor Kurzem verkauft und dabei ein wertvolles Diamanthalsband in einem Versteck zurückgelassen. Das will Kitty sich holen! Doch prompt wird sie von dem neuen Besitzer erwischt. Mit einem gefährlichen Lächeln erpresst Alejandro Martinez sie: Entweder sie spielt für zwei Wochen seine Verlobte - oder er holt die Polizei! Was wahrscheinlich besser wäre, denn Alejandros erotische Ausstrahlung weckt in Kitty eine höchst riskante Sehnsucht …
Natalie Anderson
Natalie Anderson nahm die endgültigen Korrekturen ihres ersten Buches ans Bett gefesselt im Krankenhaus vor. Direkt nach einem Notfall-Kaiserschnitt, bei dem gesunde Zwillinge das Licht der Welt erblickten, brachte ihr ihr Ehemann die E-Mail von ihrem Redakteur. Dem Verleger gefielen ihre früheren Korrekturen und da es gerade einen Mangel an guten Manuskripten gab, musste sie ihre Verbesserungen innerhalb von einer Woche anfertigen. Trotz dieses knappen Zeitfensters hatte ich längst angebissen. Unter starken Schmerzmitteln und ohne den ständigen Kontakt zu meinen frisch geborenen Zwillingen schaffte ich die Revisionen rechtzeitig, sagt sie. Auch ihr Ehemann dachte, dass es eine gute Idee sei, die Sache anzugehen. Darum brachte er ihr den Laptop seines Bruders und Natalie machte sich an die Arbeit. Sie verschickte die Revisionen am Freitag. Am Montag war sie bereits wieder Zuhause und bekam endlich den heiß ersehnten Anruf: Wir wollen ihr Buch kaufen. Ernsthaft schreibt Natalie nun schon seit einigen Jahren. Aber seit sie damit angefangen hat, schreibt sie jede Nacht, nachdem ihre zwei Kinder, und jetzt auch noch ihre Zwillinge, ins Bett gegangen sind. Für ihre Romane hofft sie in der Zukunft auf weitere gute Neuigkeiten und auf eine längere Abgabefrist.
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Buchvorschau
Atemlos vor Verlangen nach dir - Natalie Anderson
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2017 by Natalie Anderson
Originaltitel: „Claiming His Convenient Fiancée"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 072018 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Elfie Sommer
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733710057
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Treibende Bässe wummerten durch die dunkle Straße. Das Herz von Kitty Parkes-Wilson schlug im schnellen Rhythmus der Musik mit. Die Nachbarn würden sich nicht über den Lärm beschweren. Sie saßen vermutlich zu Hause und wünschten sich, die Party zu besuchen und den neuen superreichen Nachbarn kennenzulernen.
Alejandro Martinez. Früher Unternehmensberater, heute Kapitalgeber für Risikogeschäfte. Millionär. Playboy. Partylöwe. Und seit drei Tagen neuer Eigentümer des herrschaftlichen Hauses im Herzen Londons, das bis dahin im Besitz von Kittys Familie gewesen war. Kitty war in dem Haus aufgewachsen. Ihre Familie hatte dort seit fünf Generationen gelebt. Doch dann hatte ihr Vater den dicken Scheck genommen, den Alejandro Martinez ihm unter die Nase gehalten hatte, und war mit seiner dritten Frau in die Villa auf Korsika gezogen, in der er seinen Lebensabend zu verbringen gedachte. Er hatte seine Schulden getilgt und die vom Ruin bedrohte Firma aufgegeben – ohne seine Kinder zuvor davon in Kenntnis zu setzen.
Damit konnte Kitty umgehen. So gerne sie es auch getan hätte, sie verfügte nicht über das Vermögen, den Familienstammsitz der Parkes-Wilsons zu kaufen. Aber ihr Vater hatte dort etwas zurückgelassen, das ihm nicht gehörte. Und damit konnte Kitty nicht leben. Sie war auf dem Weg, diesen Gegenstand zu holen, und niemand würde sie aufhalten.
Es war nicht der materielle Wert der Halskette, der sie für Kitty so wichtig machte. Die Kette hatte zum Erbe ihres Zwillingsbruders Teddy gehört. Und es schmerzte Kitty, dass er um seinen Anteil betrogen worden war.
„Du darfst das nicht tun", sagte Teddy jetzt am Telefon.
„Du kannst mich nicht aufhalten, ich stehe schon vor der Tür, erwiderte sie leise und drückte das Handy noch fester ans Ohr. „Ich schaffe das schon.
„Kitty, das ist doch verrückt, stöhnte Teddy. „Du bist gerade erst aus dem Zug gestiegen. Warum musst du immer alles überstürzen? Komm erst mal zu mir, und wir reden darüber.
Wenn sie mit ihm über ihren Plan reden würde, verlor sie mit Sicherheit den Mut. „Je schneller ich sie zurückhole, umso besser. Im Haus läuft eine Party, das ist die Gelegenheit."
„Und wenn du erwischt wirst?"
„Das werde ich nicht, unterbrach sie ihn. „Er wird mich gar nicht bemerken, weil er viel zu sehr mit seinen ganzen Topmodels beschäftigt ist.
Alejandro Martinez datete nur wunderschöne Frauen und wechselte seine Freundinnen wie andere Männer ihre Krawatten. Von Teddy, der im Theater arbeitete, wusste Kitty, dass die neueste Gespielin von Alejandro Martinez Saskia hieß und eines der begehrtesten Unterwäschemodels war. Kitty hoffte, die ellenlangen Beine von Saskia würden den neuen Hausherren hinreichend ablenken, sodass er das Erscheinen und Verschwinden eines ungeladenen Gasts nicht bemerkte. Außerdem kannte sie alle Geheimnisse des Hauses und wusste, wie man sich unauffällig in die Bibliothek im ersten Stock schlich.
„Und die Kette liegt auch ganz sicher im Geheimfach in der Bibliothek?", hakte sie bei Teddy nach.
„Ja. Ihr Bruder klang besorgt. „Bitte, Kitty, ich finde, du solltest …
„Ich ruf dich an, sobald ich in Sicherheit bin, okay? Mach dir keine Sorgen." Bevor er noch etwas erwidern konnte, legte sie auf.
Alejandro Martinez würde Großtante Margots Diamanthalsband nicht einer seiner zahllosen Freundinnen umhängen. Lieber würde Kitty ins Gefängnis gehen.
Das Adrenalin beschleunigte ihre Schritte. Vor dem Gartenzaun angekommen, schaute sie sich rasch nach links und rechts um und kletterte dann hinüber. Nachdem sie ihre Umhängetasche unter einem Busch versteckt hatte, machte sie sich ans Werk.
Sie hoffte, dass der Schlüssel zur hinteren Eingangstür noch immer unter dem Stein lag, unter dem sie ihn vor fast zehn Jahren zum ersten Mal versteckt hatte. Außer Teddy und ihr wusste niemand, dass es den Schlüssel überhaupt gab. Nicht einmal ihr Vater. Zum Glück hatte niemand den Stein weggeschafft, und zehn Sekunden später hielt sie den Schlüssel in der Hand.
Teil eins des Plans: geschafft.
Sie holte tief Luft und lief mit schnellen Schritten auf den Hintereingang zu. In der Küche, die gleich neben dem Eingang lag, brannte Licht. Ein Mann stand am Spülbecken.
Kitty straffte die Schultern und schloss die Tür auf. Dann trat sie in die Küche und lächelte den Mann freundlich an. Er hob den Kopf und riss die Augen auf. Kitty wedelte mit dem Schlüssel und legte einen Zeigefinger an die rot geschminkten Lippen. „Verraten Sie ihm nicht, dass ich hier bin. Das soll eine Überraschung werden." Mit diesen Worten rauschte sie an der Küchenhilfe vorbei in den Flur.
Der Mann hielt sie nicht auf. Und er sagte auch nichts. Stattdessen wandte er sich wieder dem schmutzigen Geschirr zu.
In all den Jahren, die sie Teddy bei seinen Theaterproben zugeschaut hatte, hatte sie ein paar Tricks gelernt.
Tue immer so, als würdest du vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Gib dich, als würde die Welt dir gehören, und die Leute werden es dir abnehmen.
So selbstbewusst, wie sie gelächelt und den Schlüssel geschwenkt hatte, hätte ihr wohl jeder den gern gesehenen Überraschungsgast abgenommen.
Teil zwei: geschafft.
Jetzt musste sie nur noch in die Bibliothek huschen, die Kette holen und so schnell wie möglich verschwinden.
Wäre da nur nicht ihre Neugier gewesen. Seit Monaten war sie nicht mehr zu Hause gewesen, und bei dem Gedanken an das, was sie verloren hatte, spürte sie einen Stich im Herzen. Was hatte Alejandro Martinez in den drei Tagen verändert?
Offenbar gefiel ihm die Straße so gut, dass er an jede Haustür geklopft hatte, bis er auf jemanden gestoßen war, der ihm sein Haus verkaufen wollte. Und ihr Vater hatte nicht nur verkaufen wollen. Er war so stark verschuldet gewesen, dass ihm der reiche Amerikaner wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen sein musste. Und der Millionär hatte mit dem Kauf einen richtigen Reibach gemacht. Er hatte nicht nur das Haus bekommen, sondern das gesamte Mobiliar und sämtliche Einrichtungsgegenstände des Vorbesitzers.
Dass ihr Vater die Firma einfach abgewickelt hatte, war eine Sache. Aber dass er das Haus verkauft hatte, ohne seinen Kindern vorher Bescheid zu geben, das war unverzeihlich. Er hatte es mit allem Drum und Dran verkauft und nur seine persönlichen Unterlagen mitgenommen. Weder Teddy noch Kitty waren gefragt worden, ob sie etwas haben wollten. Dass sich im Haus einige wertvolle Gegenstände befanden, war Kitty egal. Sie hatte schon immer gewusst, dass sie als Tochter leer ausgehen würde. Aber dass ihr Vater noch nicht einmal den Alleinerben Teddy gefragt hatte, war neu. Teddy störte das nicht. Er war froh, nicht mehr ständig von seinem Vater daran erinnert zu werden, dass er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt hatte. Trotzdem befand sich eine Sache noch in dem Haus, auf die die Zwillinge nicht verzichten wollten.
Die Diamantkette von Großtante Margot.
Von ihrer Tante hatte Kitty nicht nur die Haarfarbe, sondern auch den Humor geerbt. Margot war seit ihrer Kindheit ihr großes Vorbild gewesen.
Kitty folgte der Musik und spähte durch die halb geöffnete Tür in die große Eingangshalle.
Die Beleuchtung war hier wesentlich gedämpfter als in der Küche. Vermutlich dachten die Gäste, der Hausherr hätte den Trick angewendet, damit sie noch attraktiver aussahen. Aber Kitty ahnte den wahren Grund. Das Licht war gedämpft worden, damit der reparaturbedürftige Zustand des Hauses nicht so stark auffiel. Offenbar hatte Alejandro sämtliche antiken Möbel, Vasen und Porzellanvitrinen entfernen lassen. An ihrer Stelle standen jetzt Dutzende aufsehenerregend schöne Frauen. Kittys Herz pochte wie wild. Es war komisch, dass sich all die fröhlichen Frauen benahmen, als wären sie hier zu Hause, während sie selbst es nicht mehr war.
Sie umrundete die Halle und trat selbstbewusst auf die erste Stufe der Treppe. Dann straffte sie die Schultern und ging mit hoch erhobenem Kopf nach oben. Dabei lächelte sie einem Mann zu, der ihr vom anderen Ende der Halle hinterherschaute.
Auf der Treppe wurde die Musik langsam leiser. Als Kitty den ersten Stock erreichte, war sie nur noch ein Hintergrundgeräusch. Oben war niemand zu sehen – Kitty hatte den perfekten Zeitpunkt gewählt. Es waren genug Leute da, um sich unauffällig unter sie zu mischen, aber die Party war noch nicht so ausgelassen, als dass sich die Gäste im ganzen Haus verteilt hätten.
Obwohl ihr der Anblick der leer geräumten Eingangshalle fast die Luft abgeschnürt hatte, konnte Kitty nicht widerstehen, einen Blick ins ehemalige Schlafzimmer ihres Vaters zu werfen. Die Tür stand offen, aber als Kitty hineinspähte, blieb ihr fast das Herz stehen. Das Zimmer war bis unter die Decke mit Möbeln und Kisten vollgestellt. Dort waren also die Sachen aus dem Erdgeschoss gelandet! Sie atmete tief ein und aus, bevor sie zur Bibliothek weiterging. Sie blieb einen Augenblick vor der Tür stehen und lauschte, aber von drinnen war kein Laut zu vernehmen. Nervös legte sie die Hand auf die Klinke und drückte sie langsam herunter. Erleichtert stellte sie fest, dass es im Zimmer dunkel war. Wenn sie die Tür einen Spalt weit offen ließ, würde genügend Licht aus dem Flur hereinfallen, um sich zurechtzufinden. Während sie auf Zehenspitzen zu den Regalen an der hinteren Wand schlich, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Das Haus hatte viele Geheimnisse, von denen der neue Besitzer niemals erfahren würde. Natürlich war es kindisch von ihr, sich darüber zu freuen. Aber war es nicht Alejandro Martinez gewesen, der ihr das alte Zuhause weggenommen hatte?
Schnell stieg sie auf die Leiter, die an dem Bücherregal angebracht war. In Höhe des fünften Regals von oben, hinter dem vierten Buch von links, befand sich ein kleiner Hebel. Sie drückte ihn nach unten und hörte, wie sich die Klappe des Geheimfachs mit leisem Quietschen öffnete. Der Platz darin reichte gerade einmal für ein paar Briefe, die sich zwei Kinder geschrieben hatten, oder für eine mit Diamanten besetzte Halskette, die ihr Bruder dort einmal deponiert hatte.
Kitty schob die Hand in das Loch und stellte erleichtert fest, dass die Kette noch da war und ihrem rechtmäßigen Besitzer übergeben werden konnte. Obwohl die alte Dame jetzt nur noch in ihrer Erinnerung lebte, war ihr der Gedanke, Großtante Margot zu enttäuschen, unerträglich gewesen.
Kitty schluckte schwer, dann band sie sich die Kette um den Hals. Um den Verschluss zuzumachen, musste sie den Kopf weit nach vorne beugen. Aber jetzt saß die Kette fest um ihren Hals. Das Gefühl der kalten Steine auf der Haut war Kitty so vertraut, dass sich ihr Herz zusammenzog.
Es waren die einzigen Diamanten, die Margot jemals getragen hatte. Sie hatte sich die Kette selbst zum Geschenk gemacht. Dafür brauchte sie keinen Mann, wie sie oft beteuert hatte. Margot war ihr Leben lang unabhängig gewesen und hatte sich geweigert, die Erwartungen ihrer Familie zu erfüllen. Sie war ihrer Zeit weit voraus gewesen, und dafür hatte Kitty sie immer bewundert.
Liebend gern hätte sie die Kette behalten. Aber sie gehörte vom Gesetz her nun einmal Teddy.
Im Zug nach London hatte sie die Haare zu einem Knoten zusammengebunden, den sie jetzt löste. Es gehörte zu ihrem Plan, beim Verlassen der Party anders auszusehen als bei der Ankunft. Außerdem konnte sie die funkelnde Kette unter ihren Haaren verstecken. Sie zog den Hebel hoch, und die winzige Tür des Geheimfachs schloss sich wieder.
Teil drei: geschafft.
Zufrieden kletterte sie die Leiter hinunter und drehte sich um. Erst in diesem Moment nahm sie ihn wahr – den Umriss eines Mannes, der