„Georg Stefan Troller“ – Versionsunterschied

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1962 begann er für den [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]] mit seinem von der ARD gesendeten ''Pariser Journal''. 1971 wurde er Sonderkorrespondent des [[ZDF]] in [[Paris]]. Dort begann er mit der siebzig Folgen umfassenden TV-Sendereihe ''[[Personenbeschreibung (Fernsehsendung)|Personenbeschreibung]]'', die im Bereich des Interviews stilbildend wirkte.
 
Troller ist vor allem durch seine [[Interview]]s bekannt geworden. ErNach solleigenen überAngaben 2&nbsp;000hat er zwischen 1200 und 1500 Interviews geführt<ref>{{Internetquelle|url=http://www.br.de/radio/bayern2/kultur/kulturwelt/georg-stefan-troller-dokumentarfilmer-100.html|titel=Besuch in Paris: Porträt des Dokumentarfilmers Georg Stefan Troller {{!}} BR.de|autor=Holfelder, Moritz, Bayerischer Rundfunk|hrsg=|werk=|datum=2017-05-04|sprache=de-DE|format=Interview, Audio|kommentar=ab haben1:26|zugriff=2017-05-04}}</ref>. Anfänglich war seine betont subjektive Befragungsweise verpönt oder nur geduldet unter den Redakteuren, denn Dokumentationen hatten stets das Gebot der Neutralität zu erfüllen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.rencontres.de/Film.80.0.html#6644 | wayback=20110810011524 | text=''Ein „Menschenfresser“ in Paris''}}, Rencontres, 1. September 2006</ref> Dennoch wurde seine einfühlsame wie kritische Methode der Personenbefragung zum Vorbild für viele Journalisten.
 
Ein bekanntes und anerkanntes Beispiel ist dafür die Gesprächsreihe ''[[Gero von Boehm]] begegnet...'', die sich exklusiv nur einer Persönlichkeit widmet. Troller war immer daran interessiert, die verborgenen und persönlichen Geheimnisse der Interviewten aufzudecken. Die von Journalisten bediente Sensationslust bezeichnete er einmal selbstironisch als „Menschenfresserei, die vom warmen Blut ihrer Opfer lebt“.<ref>In: Georg Stefan Troller: ''Selbstbeschreibung'', Artemis & Winkler, Düsseldorf 2009, S. 343 <br />„Denn am Ende – habe ich es einmal gesagt, muß ich auch dazu stehen – sind wir ja alle Menschenfresser. Wir ernähren uns vom warmen Blut unserer Beute, um uns selbst damit zu stärken, das ist der psychologische Vorgang, welches Schutzmäntelchen immer wir ihm umhängen mögen: das der Aufklärung, des Mitleidens oder auch der Sozialreportage.“</ref> Zu seinen Vorbildern zählt er [[Karl Kraus]]. Trollers primäre Triebfeder jedoch war und ist nach eigener Aussage, seine natürliche und durch Flucht und Verfolgung gesteigerte Menschenscheu zu überwinden. Indem er ausgewählten Menschen jene zeitlosen Fragen stelle, die er an sich selber hat, hätte er damit auch seinen eigenen Erfahrungshorizont als Mensch und Filmemacher erweitert.<ref>Joachim Mischke: [http://www.abendblatt.de/vermischtes/journal/thema/article1071168/Im-Portraet-Georg-Stefan-Troller-Wer-fragt-lebt.html „Reporter-Legende. Im Porträt: Georg Stefan Troller – Wer fragt, lebt“], [[Hamburger Abendblatt]], 27. Juni 2009. Zitat im letzten Abschnitt</ref>