24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1938

Sportwagenrennen

Das zwölfte 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, auch Belgian Touring Car Grand Prix, 24 heures de Spa, Spa-Francorchamps, fand am 9. und 10. Juli 1938 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt.

Vier der sechs BMW-Werkspiloten – Paul Heinemann, Max zu Schaumburg-Lippe, Ralph Roese und Adolf Brudes – vor dem BMW 328 mit der Startnummer 44

Das Rennen

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Nach einem Jahr Pause gab es 1938 wieder ein 24-Stunden-Rennen auf der Rennstrecke von Spa. Es war das letzte Rennen vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Erst 1948, ein Jahr früher als das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, fand auf dem Circuit de Spa-Francorchamps wieder ein Langstreckenrennen statt. Die Fahrer erlebten 1938 das schlechte Ardennenwetter, das noch viele Rennen in Spa prägte. Langanhaltender starker Regen wechselte sich mit Hagelschauern und Nebel ab. Besonders betroffen waren die Fahrer der offenen Roadster, die in ihrer leichten Kleidung dem Regen fast ungeschützt ausgesetzt waren. Nur die Piloten der Rennlimousinen von Adler und der Lancia Aprilias konnten sich über ein Fahrzeugdach freuen.

Zwei Werkswagen meldete die neue Rennabteilung von Alfa Romeo. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit der Scuderia von Enzo Ferrari und dem Abgang von Vittorio Jano, der das Unternehmen 1937 nach einem Streit mit Direktor Ugo Gobbato verlassen hatte, wickelte Alfa Corse die Renneinsätze ab. Die beiden Alfa Romeo 8C 2900 mit Kompressor fuhren Carlo Pintacuda, Francesco Severi, Raymond Sommer und Clemente Biondetti. Aus dem Deutschen Reich kamen drei Adler-Trumpf-Rennlimousinen mit der auffallenden Stromlinienkarosserie und drei zweisitzige BMW-328-Roadster. Ein interessantes Fahrzeug brachte die Hannoversche Maschinenbau AG nach Spa. Der Hanomag Sport Diesel hatte einen 1,8-Liter-Diesel-Reihenmotor und war eines der ersten Rennfahrzeuge mit dieser Motorenbauart in einem Sportwagenrennen. Drei Lancia Aprilia meldete der Belgier Marc Tounquet; Amédée Gordini fuhr ein Simca-8-Cabriolet gemeinsam mit José Scaron und Louis Gérard einen 3-Liter-Delage Type D.6.70 mit Partner Georges Monneret.

Der starke Regen verhinderte von Beginn an ein abwechslungsreiches Rennen, da die Fahrer der in Führung liegenden Werks-Alfa-Romeo und des ihnen folgenden Delage mit wenig Risiko Runde um Runde um den Kurs fuhren. Fast alle Ausfälle waren die Folge von Unfällen, die für die Delahaye-Piloten Robert Mazaud und Eugène Chaboud mit Verletzungen endeten. Einen der wenigen technischen Defekte betraf den Alfa Romeo von Sommer/Biondetti, der mit einem Schaden an der Kraftübertragung abgestellt werden musste. Am Sonntagvormittag ging ein Hagelsturm über der Strecke nieder, worauf viele Fahrzeuge an die Boxen kamen und am Schluss nur mehr zum Erreichen der pro Rennwagen vorgeschriebenen Mindestdistanz wieder auf die Fahrbahn kamen.

Pintacuda und Serveri erzielten den siebten Alfa-Romeo-Sieg in Spa und gewannen mit einer Runde Vorsprung auf den Delage von Gérard und Monneret. Dahinter platzierten sich die drei BMW, die jeweils 180 Runden fuhren.

Ergebnisse

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Schlussklassement

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Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 + 4.0 4 Italien 1861  Alfa Corse Italien 1861  Carlo Pintacuda
Italien 1861  Francesco Severi
Alfa Romeo 8C 2900B compr. 201
2 4.0 18 Frankreich  Louis Gérard Frankreich  Louis Gérard
Frankreich  Georges Monneret
Delage Type D.6.70 200
3 2.0 42 Deutsches Reich NS  BMW Werke Deutsches Reich NS  Max zu Schaumburg-Lippe
Deutsches Reich NS  Ralph Roese
BMW 328 180
4 2.0 44 Deutsches Reich NS  BMW Werke Deutsches Reich NS  Paul Heinemann
Deutsches Reich NS  Adolf Brudes
BMW 328 180
5 2.0 46 Deutsches Reich NS  BMW Werke Deutsches Reich NS  Willi Briem
Deutsches Reich NS  Rudolf Scholtz
BMW 328 180
6 2.0 34 Deutsches Reich NS  Adler Werke Deutsches Reich NS  Huschke von Hanstein
Deutsches Reich NS  Heinz Graf von der Mühle
Adler Trumpf Rennlimousine 171
7 2.0 30 Deutsches Reich NS  Adler Werke Deutsches Reich NS  Otto Löhr
Deutsches Reich NS  Paul von Guilleaume
Adler Trumpf Rennlimousine 170
8 1.1 60 Frankreich  Equipe Gordini Frankreich  Amédée Gordini
Frankreich  José Scaron
Simca 8 162
9 1.5 54 Belgien  Marcel Tounquet Belgien  G. Réano
Belgien  Humblet
Lancia Aprilia 160
10 1.5 52 Belgien  Marcel Tounquet Belgien  Frédéric Théllusson
Belgien  Ernest André
Lancia Aprilia 158
11 1.5 50 Belgien  Marcel Tounquet Belgien  Franz Gouvion
Italien 1861  G. Guerrini
Lancia Aprilia 158
12 1.1 66 Frankreich  Equipe Gordini Italien 1861  Angelo Molinari
Frankreich  Adrien Alin
Fiat 508S Balilla 144
13 2.0 38 Deutsches Reich NS  Hannoversche Maschinenbau AG Deutsches Reich NS  Karl Haeberle
Deutsches Reich NS  W. Scholle
Hanomag Sport Diesel 133
14 4.0 20 Belgien  Max Thirion Belgien  Max Thirion
Belgien  Franz Breyre
Alfa Romeo 8C 2300 113
Ausgefallen
15 + 4.0 2 Italien 1861  Alfa Corse Frankreich  Raymond Sommer
Italien 1861  Clemente Biondetti
Alfa Romeo 8C 2900B
16 4.0 8 Frankreich  Robert Mazaud Frankreich  Robert Mazaud
Frankreich  Jacques Ravenal
Delahaye 135CS
17 4.0 12 Frankreich  Eugène Chaboud Frankreich  Jean Trémoulet
Frankreich  Eugène Chaboud
Delahaye 135CS
18 4.0 16 Frankreich  Pierre Levegh Frankreich  Pierre Levegh
Frankreich  Jean Trévoux
Talbot Lago 150C
19 2.0 32 Deutsches Reich NS  Adler Werke Deutsches Reich NS  Rudolph Sauerwein
Deutsches Reich NS  Petar Graf Orssich
Adler Trumpf Rennlimouse
20 2.0 36 Belgien  de Serret
Belgien  Deltandre
Impéria
21 1.5 56 Vereinigtes Konigreich  Ernest Stapleton Vereinigtes Konigreich  Ernest Stapleton
Vereinigtes Konigreich  T. M. Gay
Aston Martin Ulster
22 1.1 62 Frankreich  Equipe Gordini Frankreich  Jean Viale
Frankreich  Jean Breillet
Simca 8
23 1.1 64 Frankreich  Equipe Gordini Frankreich  Georges Sarret
Frankreich  Albert Debille
Simca 6
24 1.1 68 Belgien  Claude Bonneau
Belgien  Hagebaum
MG PB
Nicht gestartet
25 2.0 40 Portugal  Alphonse de Burnay
Frankreich  Charles Druck
MG 1

1 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste

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Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
26 4.0 Vereinigtes Konigreich  T.A.S O. Mathieson Vereinigtes Konigreich  T.A.S O. Mathieson Talbot T150C

Klassensieger

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Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
+ 4.0 Italien 1861  Carlo Pintacuda Italien 1861  Francesco Severi Alfa Romeo 8C 2900A Compr. Gesamtsieg
4.0 Frankreich  Louis Gérard Frankreich  Georges Monneret Delage D6-70 Rang 2
2.0 Deutsches Reich NS  Max Schaumburg-Lippe Deutsches Reich NS  Ralph Roese BMW 328 Rang 3
1.5 Belgien  G. Réano Belgien  Humblet Lancia Aprilia Rang 9
1.1 Frankreich  Amédée Gordini Frankreich  José Scaron Simca 8 Rang 8

Renndaten

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  • Gemeldet: 26
  • Gestartet: 24
  • Gewertet: 14
  • Rennklassen: 5
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: Regen, Nebel und Hagelsturm
  • Streckenlänge: 14,914 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 24:02:45,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 201
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 2996,632 km
  • Siegerschnitt: 124,859 km/h
  • Pole Position: unbekannt
  • Schnellste Rennrunde: Raymond Sommer – Alfa Romeo 8C 2900B (#2)
  • Rennserie: zählte zu keiner Rennserie

Literatur

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Commons: 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1938 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien