Adam Günderoth
Adam Günderoth (* 12. September 1893 in Lampertheim; † 24. März 1964) war ein deutscher Politiker (Zentrum, CDU) und ehemaliger Abgeordneter des Hessischen Landtags.
Adam Günderoth wuchs in einer katholischen Familie auf und machte nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre zum Schlosser. Später qualifizierte er sich zum Maschinenbauer. Von 1919 bis 1933 war Günderoth, der seit 1910 gewerkschaftlich organisiert war, in Lampertheim Erster Ortsgruppenvorsitzender des Christlichen Metallarbeiter-Verbandes. Für das Zentrum war er von 1929 bis 1933 Gemeinderatsmitglied in Lampertheim.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er 1933 vorübergehend verhaftet. Günderoth wurde vorgeworfen, bei einer Ansprache anlässlich eines Verbandsjubiläums des Turnvereins Lampertheim abfällige Äußerungen über die NS-Bewegung getätigt zu haben. Vom 30. August bis 13. September 1933 war er deshalb im Konzentrationslager Osthofen in Haft. Seit 1935 war er als Werkmeister in Mannheim tätig.
Nach 1945 war Günderoth Mitbegründer der CDU in Lampertheim und wieder in der Gewerkschaftsbewegung tätig. 1945 bis zum 1. April 1946 arbeitete er als Betriebsratsmitglied. Vom 1. April 1946 bis zum 13. Juni 1960 war er Bürgermeister in Lampertheim.
Vom 30. August 1946 (als Nachrücker für Julius Gilmer) bis zum 30. November 1946 war er Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen, vom 1. Dezember 1946 bis zum 30. November 1950 Mitglied des Hessischen Landtags.
Das Adam-Günderoth-Stadion in Lampertheim ist nach ihm benannt.
Literatur
Bearbeiten- Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 271 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 157.
- Siegfried Mielke: Adam Günderoth (1893–1964), In: Angelika Arenz-Morch, Stefan Heinz (Hrsg.): Gewerkschafter im Konzentrationslager Osthofen 1933/34. Biografisches Handbuch (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration, Bd. 8). Metropol, Berlin 2019, ISBN 978-3-86331-439-2, S. 243–246.
Weblinks
Bearbeiten- Günderoth, Adam. Hessische Biografie. (Stand: 16. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Adam Günderoth. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 11. Juli 2023 (Stand 1. März 2023).
Personendaten | |
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NAME | Günderoth, Adam |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdL |
GEBURTSDATUM | 12. September 1893 |
GEBURTSORT | Lampertheim |
STERBEDATUM | 24. März 1964 |