DeepL [diːpˈʔɛɫ][2] (für Deep Learning) ist ein Onlinedienst für maschinelle Übersetzung, der von dem Unternehmen DeepL mit Sitz in Köln betrieben wird.

DeepL
Online-Übersetzungsdienst
Sprachen 31
Sitz Köln, Deutschland
Gründer Jarosław Kutyłowski
Betreiber DeepL SE[1]
Online seit 28. Aug. 2017
https://www.deepl.com/

Übersetzungstechnik

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DeepL verwendet wie andere automatisierte Übersetzungsdienste neuronale Netze, die mithilfe zahlreicher frei verfügbarer Sprachübersetzungen trainiert werden. Frühe Presseberichte legten nahe, dass DeepL ursprünglich auf einer Architektur mit Convolutional Neural Networks (CNN) beruhten.[3] Die meisten öffentlich verfügbaren Übersetzungssysteme setzen nach 2017 Transformationsarchitektur ein.[4][5] Nach Angaben der Betreiber benutzt DeepL ebenfalls Teile der Transformationsarchitektur wie Aufmerksamkeits-Mechanismen, allerdings mit spezifischen Anpassungen zu anderweitig benutzten Formen der Transformationsarchitektur.[6]

Eine kostenlose Übersetzung mit DeepL war bis Januar 2023 bis zu einer Textlänge von 5.000 Zeichen möglich. Inzwischen wurde dies in zwei Stufen auf 1500 Zeichen (auf PCs) bzw. 3000 Zeichen (in der Mobile App) reduziert.[7] Auch bis zu drei Dokumente in den Formaten PDF, Word im .docx-Format sowie PowerPoint-Präsentationen im .pptx-Format werden pro Monat übersetzt - falls das Dokument weniger als 100.000 Zeichen umfasst. Fußnoten, Formatierungen und eingebettete Bilder bleiben dabei erhalten.[8]

Kostenpflichtiges Abo

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Das seit März 2018 zur Verfügung stehende kostenpflichtige Abonnement DeepL Pro für professionelle Übersetzer, Unternehmen und Entwickler besitzt eine Programmierschnittstelle und eine Software-Erweiterung für CAT-Tools, darunter SDL Trados Studio. Übersetzte Texte werden im Gegensatz zur kostenlosen Version nicht gespeichert, die Beschränkung der Textlänge im Eingabefeld auf 1500 bzw. 3000 Zeichen fällt weg. Das Preismodell sieht eine monatliche Grundgebühr vor, die eine festgelegte Textmenge einschließt. Darüber hinausgehende Texte werden nach der Anzahl der Zeichen berechnet.[9]

Im Oktober 2018 wurde das Preismodell überarbeitet, so dass statt nur eines Zahlungsmodells verschiedene Optionen zur Wahl stehen.[10]

Kostenpflichtige Schnittstelle

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Kommerzielle Kunden können eine kostenpflichtige Programmierschnittstelle verwenden und DeepL darüber in eigene Software einbetten. Zusätzlich finanziert sich DeepL über eingeblendete Werbung auf der Schwesterwebsite linguee.com.[11]

Mobile App

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Seit April 2021 wird der DeepL-Übersetzer als App für das iOS-Betriebssystem angeboten.[12] Ende Januar 2022 wurde die App für Android-Geräte veröffentlicht.[13]

Geschichte

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Der erste DeepL Translator wurde 2016 und 2017 vom Unternehmen Linguee, von einem Team um den Technischen Direktor Jarosław Kutyłowski, entwickelt.[14][15][16] Hierzu setzten die Forscher von Anfang an auf das Training von neuronalen Netzen, die selbstständig aus einer großen Menge von Übersetzungen lernen, die vorrangig von Webcrawlern im frei verfügbaren Internet gefunden wurden.[3] Auch konnten nach Angaben des Unternehmens vor der Veröffentlichung viele Verbesserungen an der Architektur von neuronalen Übersetzungsnetzen erreicht werden.[17] Im August 2017 wurde der DeepL Translator in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch und Niederländisch zum kostenlosen Gebrauch online gestellt.[3] Zum Training wurden die Server des Unternehmens Verne in Island mit 5,1 PetaFLOPS verwendet.[18] Bereits bei seiner Veröffentlichung soll der Dienst eigenen Angaben zufolge in Blindstudien die Angebote der Konkurrenz (u. a. Google Translate, Microsoft Translator und Facebook) übertroffen haben.[19][20][21] Im März 2018 stellte DeepL eine Programmierschnittstelle vor, mit der Anwendungen Zugriff auf die Übersetzungen erhalten.[9] Außerdem konnten seitdem Microsoft-Office-Dokumente übersetzt werden. Im Jahr 2019 stellte DeepL Apps für Windows und macOS vor.[22] Seit 2020 ist der DeepL Translator in 23 Sprachen verfügbar, neben fast allen Amtssprachen der Europäischen Union (EU) auf Chinesisch, Japanisch, Indonesisch und Russisch.[23][24] Von den 24 Amtssprachen der EU fehlen Irisch-Gälisch, Luxemburgisch, Kroatisch und Maltesisch.

Das Unternehmen DeepL wuchs von 22 Beschäftigten (2017)[14] auf über 400 Beschäftigte (2022) und schließlich über 900 Beschäftigte (2024).[25][26] Bei der Finanzierungsrunde Ende 2022 wurde das Unternehmen zum Einhorn, also einem Startup mit einer Unternehmensbewertung von über einer Milliarde US-Dollar.[26] Die Finanzierungsrunde, welche zur Milliardenbewertung führte, wurde von den US-Investoren IVP und Bessemer sowie dem europäischen Investor Atomico des Skype-Gründers Niklas Zennström durchgeführt.[27] Im Mai 2024 erhielt DeepL in einer weiteren Finanzierungsrunde 300 Millionen Dollar, um sein laufendes Wachstum zu finanzieren; dabei wurde das Unternehmen mit zwei Milliarden US-Dollar bewertet. Geführt wird die Runde von Index Ventures; außerdem beteiligen sich unter anderem ICONIQ Growth und Teachers’ Venture Growth sowie die bestehenden Investoren IVP, Atomico und WiL an der Kapitalerhöhung.[28]

Datum Sprache
28. Aug. 2017 Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Spanisch
5. Dez. 2018 Portugiesisch, Russisch
19. März 2020 Chinesisch (vereinfacht), Japanisch
2. Apr. 2020 Portugiesisch (brasilianisch)
24. Aug. 2020 Englisch (amerikanisch, britisch)
16. März 2021 Bulgarisch, Dänisch, Estnisch, Finnisch, Griechisch, Lettisch, Litauisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch
25. Mai 2022 Indonesisch, Türkisch
14. Sep. 2022 Ukrainisch
31. Jan. 2023 Koreanisch, Norwegisch (Bokmål)
25. Jan. 2024 Arabisch
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Commons: DeepL – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. DeepL Impressum. Abgerufen am 18. November 2022 (englisch).
  2. SEA Today News: Jaroslaw Kutylowski: DeepL Translator, an Artificial Intelligence Assists in Translation and More (ab 0:00:52) auf YouTube, 3. Juni 2022, abgerufen am 18. November 2022 (englisch).
  3. a b c Ben Schwan: Maschinenintelligenz: Der Besserübersetzer. In: Technology Review. heise, 31. August 2017, abgerufen am 27. Januar 2018.
  4. Isaac Caswell: Recent Advances in Google Translate. In: Google AI Blog. 8. Juni 2020, abgerufen am 19. November 2021.
  5. Microsoft Custom Translator pushes the translation quality bar closer to human parity. In: Microsoft Translator Blog. 12. November 2020, abgerufen am 19. November 2021.
  6. Wie funktioniert der DeepL Übersetzer? In: DeepL Blog. 1. November 2021, abgerufen am 19. November 2021.
  7. DeepL Pro. In: deepl.com. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  8. Übersetze Dokumente mit DeepL. DeepL, 18. Juli 2018, abgerufen am 18. Juli 2018.
  9. a b Daniel Berger: DeepL Pro: Neuer Aboservice für Profiübersetzer, Firmen und Entwickler. In: Heise online. 20. März 2018, abgerufen am 20. März 2018.
  10. Die neuen DeepL Pro-Preismodelle: Kostenlos testen, günstigere Preise, Team-Accounts. DeepL, 11. Oktober 2018, abgerufen am 20. Oktober 2018.
  11. Ben Schwan: Maschinelles Übersetzen: Deutsches Start-up DeepL will 230 Sprachkombinationen unterstützen. In: heise online. 2. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2018.
  12. DeepL Übersetzer. Abgerufen am 13. Mai 2021.
  13. App für mobile Geräte – DeepL-Hilfecenter. In: support.deepl.com. DeepL, 10. Februar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022.
  14. a b Guido Mingels: Wie es einem deutschen Unternehmen gelang, besser als Google zu sein. In: Der Spiegel. Nr. 19, 2018 (online).
  15. DeepL Unternehmensprofil. (PDF) In: DeepL Webseite. DeepL, abgerufen am 22. November 2021.
  16. Mirjam Hecking, manager magazin: (m+) David gegen die Goliaths: Wie das deutsche KI-Unternehmen DeepL gegen Microsoft und Google bestehen will. 11. Oktober 2023, abgerufen am 30. Januar 2024.
  17. Geschichte von DeepL. In: DeepL Webseite. Abgerufen am 27. November 2021.
  18. Doug Black: DeepL Deployes 5 Petaflop Supercomputer at Verne Global in Iceland. In: High-Performance Computing News Analysis | insideHPC. 20. September 2017, abgerufen am 8. Januar 2023 (englisch).
  19. Pina Merkert: Maschinelle Übersetzer: DeepL macht Google Translate Konkurrenz. In: Heise online. Verlag Heinz Heise, 29. August 2017, abgerufen am 30. August 2017.
  20. Anna Gröhn: Online-Übersetzer im Vergleich: „Ich will den Hals langsam atmen“. In: Spiegel Online. 17. September 2017, abgerufen am 27. Januar 2018.
  21. DeepL: Cologne-based startup outperforms Google Translate. Deutsche Welle, 5. Dezember 2018, abgerufen am 2. September 2020 (englisch).
  22. Daniel Berger: KI-Übersetzer: Neue DeepL-App für Windows und MacOS. In: Heise online. 12. September 2019, abgerufen am 22. November 2021.
  23. Natalia Smolentceva: DeepL: Cologne-based startup outperforms Google Translate. In: dw.com. Deutsche Welle, 5. Dezember 2018, abgerufen am 6. Dezember 2018 (englisch).
  24. Daniel Berger: KI-Übersetzer DeepL unterstützt Japanisch und Chinesisch. In: heise online. 19. März 2020, abgerufen am 24. März 2020.
  25. Leon Igel: DeepL konnte es schon lange vor Google / Jaroslaw Kutylowski schuf einen der besten Online-Übersetzer – doch jetzt ist ihm die Konkurrenz auf den Fersen In: Neue Zürcher Zeitung vom 3. Mai 2024, Seite 25 (online).
  26. a b Marcus Jung: Online-Übersetzungsdienst: DeepL wird zum „Einhorn“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 8. Januar 2023]).
  27. Nadine Schimroszik: Translator: Online-Übersetzer DeepL steigt zum Einhorn auf. Handelsblatt, 9. Januar 2023, abgerufen am 12. April 2023.
  28. NACH FINANZIERUNGSRUNDE: DeepL wird mit 2 Milliarden Dollar bewertet. FAZ, 22. Mai 2024, abgerufen am 22. Mai 2024.