Diskussion:Wortstellung

Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Universal-Interessierter in Abschnitt Zusammenhang zwischen Flexion und Wortstellung
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Zusammenfassung von Wortfolge und Satzstellung

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Ich habe die Artikel Wortfolge und Satzstellung unter Wortstellung zusammengefasst und den Inhalt von Diskussion:Satzstellung hierher kopiert (Wortfolge hatte keine Diskussion). --Dubby 16:33, 9. Mär. 2007 (CET) Versiongeschihte im Quelltext.-- Leif Czerny 22:29, 24. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Zusammenhang zwischen Flexion und Wortstellung

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Eigentlich wäre es doch logisch, dass Sprachen mit stärkerer Flexion eine freie Wortstellung haben (faktisch werden dann Informationen wie die Betonung der einzelnen Aspekte einer Aussage oder kontextuelle Erwartungen durch die Wortstellung ausgedrückt) und solche mit geringerer Flexion eine starre. In der Realität sieht es jedoch anders aus. Die isländische Flexion ist der deutschen mindestens ebenbürtig, eigentlich sogar umfangreicher. Dennoch ist die isländische Syntax weniger flexibel als die deutsche. Die englische und die festlandskandinavische Flexion dürften vergleichbar sein, dennoch ist erstere Syntax wohl weniger flexibel als letztere. Die französische Syntax ist trotz vergleichbarer Deklination starrer als die anderer romanischer Sprachen.

Ist diese kontraintuitive Erscheinung ein Forschungsthema? Könnte das hier dargestellt werden? --2A0A:A541:36CC:0:1D7A:4473:AE45:3432 17:38, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Ja, aber erfordert umfangreiche Recherche in der Fachliteratur. Es ist ja auch strittig zwischen verschiedenen Schulrichtungen, was es bedeutet, dass ggf. ein statistischer Zusammenhang besteht, aber ohne dass er richtig stark ist.
Es gilt ja auch andersrum, dass zB Niederländisch Flexion abgebaut hat, aber die Wortstellung, auch in der Art des Deutschen, relativ frei ist, wobei sie zugleich doch etwas weniger flexibel ist als im Deutschen. Dieses Beispiel kann man sogar in beide Richtungen verwerten... --Alazon (Diskussion) 18:42, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Interessanterweise ist ja die besonders relevante Unterscheidung zwischen dem Nominativ und dem Akkusativ im Neuhochdeutschen nicht viel stärker ausgeprägt als in anderen Sprachen des westlichen Europas. (Zu den sehr häufig gebrauchten Personalpronomen kommt bei uns noch der maskuline Singular.) Gut, der Erhalt von Genitiv und Dativ trägt auch etwas zu größerer Eindeutigkeit in der Markierung der Satzglieder bei; aber selbst wenn die Bedeutung anhand sprachlicher und allgemeiner Umstände wie grammatischer Formen und der äußeren Wirklichkeit nicht eindeutig bestimmbar ist, kann im Deutschen die Reihenfolge von Subjekt und Objekt vertauscht werden. Die Deutung muss dann überwiegend aus dem Kontext erfolgen. Umgekehrt lassen sich andere Einschränkungen der Satzstellung gerade nicht durch fehlende morphologische Eindeutigkeit erklären. (Dass beispielsweise "weil mich niemand kennt" und "weil mich hier nur du kennst" möglich sind, "weil mich du kennst" aber nicht, oder siehst du das anders? Oder dass in vielen anderen Sprachen Präpositionalphrasen auch Restriktionen in der Syntax unterliegen, obwohl sie eigentlich eindeutig sind.) Aber gleichzeitig dürfte es ein Fakt sein, dass die Fixierung der Satzstellungen und der Rückgang der Deklination oder allgemein der Flexion zeitlich zusammenfallen.
Welches Beispiel kann man denn in beide Richtungen verwerten? --Universal-InteressierterDisk.Arbeit 22:36, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Die Wortstellung des Niederländischen. Man kann Objekte und Adverbiale vertauschen wie im Deutschen, aber in den meisten Fällen Subjekt und Objekt nicht genauso wie im Deutschen. Also kann man sagen, seht her, auch ohne Flexion der Objekte sind die durchaus mobil (bezüglich bestimmter anderer Satzteile). Gleichzeitig doch weniger mobil als im Deutschen (bezüglich des Subjekts), und kann man das nicht wiederum dem Fehlen von Flexion zuschreiben? --Alazon (Diskussion) 23:56, 4. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Na ja, wenn ein Personalpronomen Subjekt oder Objekt ist, hat das Niederländische doch eigentlich ähnlich viel Markierung wie das Deutsche. (Und solche Fälle sind doch der Großteil deutscher Objekt-Subjekt-Sätze.) Dennoch meine ich gelesen zu haben, dass Sätze wie "die Karte fürchte ich nicht" oder "da traf ihn kalter Stahl" im Niederländischen nicht möglich wären. --109.42.179.84 11:42, 23. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Schwach betonte Pronomina haben ganz eigene Wortstellungseigenschaften, man kann sie nicht mit Nominalphrasen vergleichen ("Wackernagelposition"). --Alazon (Diskussion) 12:08, 23. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Im Deutschen fällt mir das eigentlich nicht so auf. Aber hier ein Beispiel für einen deutschen Satz, in dem das Subjekt im Mittelfeld hinter dem Akkusativobjekt steht, beide sind grammatisch nicht zu unterscheiden: "Hat dir das deine Mutter erzählt?" --2A0A:A541:1C58:0:AD87:18A7:87AF:B4B8 12:43, 7. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Das ist eben ein Beispiel für die Besonderheiten von Pronomina: dass Objektpronomina ganz leicht vor dem Subjekt stehen können. --Alazon (Diskussion) 12:48, 7. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Ja, im Deutschen sind die Wortarten der Satzglieder oftmals stärker bestimmend für ihre Reihenfolge als ihre inhaltliche Funktion. --109.42.179.188 10:52, 10. Mai 2024 (CEST)Beantworten
Es fällt aber irgendwie auf, dass die deutsche Sprache selbst in Fällen, wo grammatisch überhaupt keine Eindeutigkeit gegeben ist (oft aber semantische/inhaltliche Eindeutigkeit herrscht, beispielsweise fragte ich vorhin im Gespräch mit meinem Vater über meine Mutter "Würde sie das nicht auch aufwecken, das Duschen?" "Wen würde was/das aufwecken?" nicht "Wer würde was aufwecken?"), die Reihenfolge von Subjekt und Objekt vertauschen kann (und unter Umständen dies (Objekt-Subjekt) sogar natürlicher klingt als Subjekt-Objekt) – beispielsweise in der Serie WaPo Bodensee habe ich sogar mehrfach in AcI-Konstruktionen, es waren wohl überwiegend lassen-Adhortative, eine Nennung des Objektsakkusativs vor dem Subjektsakkusativ wahrgenommen – , während in vielen anderen heutigen europäischen Sprachen selbst bei Eindeutigkeit (beispielsweise bei Präpositionalphrasen oder wenn Subjekt oder Objekt jeweils Personalpronomina sind) die Reihenfolge Subjekt-Objekt (mit gewissen Ausnahmen) und oft auch die Reihenfolge der Präpositionalphrasen fest und unveränderlich sind --Universal-InteressierterDisk.Arbeit 08:26, 4. Okt. 2024 (CEST)Beantworten