Euregio Rhein-Waal

deutsch-niederländischer Zweckverband

Die Euregio Rhein-Waal ist ein deutsch-niederländischer Zweckverband, in dem sich etwa 50 deutsche und niederländische Gemeinden, drei deutsche Kommunalverbände sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer zusammengeschlossen haben. Das Arbeitsgebiet der Euregio Rhein-Waal liegt in der rund 4,2 Millionen Einwohner umfassenden deutsch-niederländischen Grenzregion rund um die Flüsse Rhein, IJssel, Waal und Maas.

Arbeitsgebiet

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Das Arbeitsgebiet der Euregio Rhein-Waal

Das Arbeitsgebiet der Euregio Rhein-Waal besteht auf deutschem Staatsgebiet aus den Kreisen Kleve und Wesel sowie den kreisfreien Städten Duisburg und Düsseldorf. Auf niederländischem Staatsgebiet umfasst das Arbeitsgebiet einen Großteil der Provinz Gelderland, nämlich die Stadsregio Arnhem-Nijmegen, Zuid-West-Gelderland, Veluwe und den Landstrich Achterhoek sowie den Nordosten der Provinz Noord-Brabant und den äußersten Norden der Provinz Limburg.

Mitglieder

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20 deutsche sowie 26 niederländische Gemeinden sind Mitglieder der Euregio Rhein-Waal, die damit nur einen Teil der in ihrem Arbeitsgebiet gelegenen Gemeinden umfasst. Allerdings sind die zwei deutschen Kreise Kleve und Wesel sowie der Landschaftsverband Rheinland eigenständige Mitglieder der Euregio, so dass zumindest im deutschen Teil des Arbeitsgebiets dennoch alle Gemeinden mittelbar im Verband vertreten sind. Als weitere Mitglieder gehören der Euregio zudem die deutsche Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve.

Die deutschen Gemeinden mit Mitgliedschaft in der Euregio sind:

Die 26 niederländischen Gemeinden mit Mitgliedschaft in der Euregio sind:

Ziel und Aufgaben

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Es gab schon immer gesellschaftliche Beziehungen über die Staatsgrenze hinweg, u. a. ist die jeweils andere Nationalsprache im direkten Grenzraum vielen Menschen geläufig. Um das gegenseitige Wissen zu fördern, finanziert die Euregio Rhein-Waal:

  • die Ausführung der EU-Programme INTERREG A sowie von EURES
  • die Abstimmung zwischen den Mitgliedern und der Politik, um Unterschiede zwischen beiden Ländern zu verringern (zum Beispiel für grenzüberschreitende Rettungsdienste oder für den Naturschutz)
  • die Förderung von Bezügen zwischen Deutschen und Niederländern im Grenzgebiet, genannt "people to people". Geld wird für die Unterstützung von Schüleraustausch oder von grenzüberschreitenden Sport- und Kulturveranstaltungen aufgewendet, z. B. für das Projekt Unterwegs - Onderweg, ein Kooperationsprojekt zwischen Schulen und Museen. Hier ist die Otto-Pankok-Stiftung in Hünxe federführend, mit dabei sind der Heimatverein Dingden in Hamminkeln, beide mit ihren jeweiligen Museen, und das Nationaal Onderduikmuseum in Aalten.[1]
  • die Beratung und Unterstützung von Organisationen und Unternehmen in deutsch-niederländischen Angelegenheiten
  • die Vertretung der Interessen der Grenzregion und ihrer Einwohner bei nationalen und europäischen Einrichtungen

Organisation der Euregio Rhein-Waal

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Die Euregio Rhein-Waal ist ein öffentlich-rechtlicher Zweckverband auf der Grundlage des Abkommens über grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften und anderen öffentlichen Stellen. Ihr höchstes Gremium ist der Euregiorat, in den alle Mitgliedsorganisationen insgesamt 149 Abgeordnete entsenden. Der Vorstand der Euregio Rhein-Waal besteht aus acht Mitgliedern, die alle vier Jahre aus dem Euregiorat gewählt werden. Zudem gibt es drei Fachausschüsse, die eingereichte Projekte auf Förderungswürdigkeit prüfen. Die Geschäftsstelle der Euregio Rhein-Waal in Kleve koordiniert die Ausführung aller Tätigkeiten.

Vorstand

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  1. Thomas Ahls, Bürgermeister von Alpen (DE), Vize-vorsitzender der Euregio Rhein-Waal, Vorsitzender des regionalen Interreg-Lenkungsausschusses
  2. Hubert Bruls, Bürgermeister von Nijmegen (NL), Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal, Mitglied des Begleitausschusses INTERREG Deutschland-Nederland
  3. Stefan Dietzfelbinger, Geschäftsführer Niederrheinische Industrie- und Handelskammer zu Duisburg, Wesel, Kleve (DE), zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft
  4. Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg (DE)
  5. Peter Hinze, Bürgermeister von Emmerich (DE)
  6. Marieke Moorman, Bürgermeisterin von Land van Cuijk (NL), zugleich Vorsitzende des Ausschusses für Grenzüberschreitende Verständigung
  7. Agnes Schaap, Bürgermeisterin von Renkum (NL), zugleich Vorsitzende des Ausschusses für Finanzen und Projekte
  8. René Verhulst, Bürgermeister von Ede (NL)[2]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Darstellung
  2. Webseite der Euregio Rhein-Waal, Organisationsstruktur