Franco Stella

italienischer Architekt

Franco Stella, eigentlich Francesco Stella, (* 24. April 1943 in Thiene, Provinz Vicenza) ist ein italienischer Architekt. Internationale Bekanntheit gewann er durch den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Sitz des Humboldt-Forums.

 
Barocke Süd- und moderne Ostfassade des wiederaufgebauten Berliner Schlosses

Francesco Stella[1] wurde am 24. April 1942 in Thiene[2] geboren. Er schloss 1968 sein Studium an der Architekturhochschule IUAV in Venedig ab. Anfang der 1970er Jahre nahm er dort unter Leitung von Carlo Aymonino an der Lehr- und Forschungstätigkeit der Gruppo Architettura teil. 1973 wurde er Dozent für Architekturgestaltung an der IUAV.[2] Seit 1990 ist er Professor für Architektonisches Entwerfen an der Fakultät für Architektur der Universität Genua. Er führt ein kleines Architekturbüro in Vicenza mit etwa fünf bis acht Mitarbeitern.[3] Stella sieht sich als einen Vertreter des klassisch-modernen Rationalismus in einer Tradition, die von Schinkel bis Mies van der Rohe reicht.[4] Sein Anliegen ist das „Weiterbauen historischer Gebäude“.[5] 1991 gab es eine größere Werkausstellung des Architekten.[6]

Am 28. November 2008 gewann er den Architektenwettbewerb für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Sitz des Humboldt-Forums.[3] In der Vorbereitung und geplanten Realisierung arbeitete Stella mit dem Büro Hilmer & Sattler sowie mit dem Büro Gerkan, Marg und Partner zusammen, mit denen entsprechende Vereinbarungen getroffen wurden.[7] Stella hatte zuvor bereits an den Wettbewerben für das Bundeskanzleramt und das Auswärtige Amt teilgenommen und saß in der Jury des städtebaulichen Wettbewerbs für die Gestaltung der Spreeinsel.[1] 2015 verlieh ihm seine Geburtsstadt den Thiene-Preis.[8]

Bauten (Auswahl)

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  • 1972–1976: Hauptsitz der Firma ESTEL in Thiene (Venetien)
  • 1970er: Mehrere Schulgebäude in Venetien[6]
  • 1990: Villa in Thiene
  • 1990: Rathaus von Maserà di Padova
  • 1998–2002: Zwei Ausstellungshallen der Messe in Padua (zusammen mit Walter A. Noebel)
  • 2013–2020: Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Sitz des Humboldt-Forums[9]

Entwürfe (Auswahl)

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Literatur

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  • Francesco Moschini: Franco Stella: Progetti di architettura, 1970–1990. Edizioni Kappa, Rom 1991, ISBN 88-7890-031-1.
  • Valter Balducci: Franco Stella: Progetti per la fiera di Padova. Il Polirafo, Padua 2005.
  • Federico Motta Editore (Hrsg.): Franco Stella. Mailand, 2005. ISBN 88-7179-512-1 (Werkbuch)
  • Franco Stella: Schriften und Entwürfe. In: Franco Stella, Peter Stephan: Franco Stella. DOM Publishers, Berlin 2010, Bd. 1.
  • Peter Stephan: Das Humboldt-Forum als moderner Weiterbau des Berliner Schlosses und als Vollendung der Museumsinsel. In: Franco Stella, Peter Stephan: Franco Stella. DOM Publishers, Berlin 2010, Bd. 2.
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Commons: Franco Stella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Das ist der Mann, der das Stadtschloss neu baut. In: Berliner Morgenpost, 28. November 2008
  2. a b Pressemitteilung zur Eröffnung seiner Ausstellung in Rom 1991 (PDF; 350 kB; italienisch)
  3. a b Berliner Humboldtforum – Der Wettbewerb ist entschieden. In: taz, 28. November 2008
  4. Einer der bekanntesten Unbekannten. In: Süddeutsche Zeitung, 1. Dezember 2008
  5. Art-Magazin am 1. Dezember 2008
  6. a b c d Nikolaus Bernau: Kälte als Programm. Was der Architekt des Humboldt-Forums Franco Stella von der Baukunst will, offenbart sein Buch. In: Berliner Zeitung, 29. September 2010, S. 25
  7. Information@1@2Vorlage:Toter Link/www.wdr5.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) im WDR 5 über Frank Stella; abgerufen am 3. Oktober 2010
  8. Pressemitteilung 2015 (ital.)
  9. Architektur. In: Humboldt Forum. Abgerufen am 4. Januar 2022.