Heinz Spoerli
Heinz Spoerli (* 8. Juli 1940 in Basel) ist ein Schweizer Choreograf.
Leben
BearbeitenHeinz Spoerli begann mit 17 professionell Ballett zu trainieren. Mit 19 erhielt er in Basel in einem Ballett von Waclaw Orlikowsky sein erstes Engagement. Von 1963 bis 1973 folgten Engagements als Solist in Köln unter Todd Bolender, beim Royal Winnipeg Ballet, bei den Grands Ballets Canadiens in Montreal, am Theater Basel sowie am Grand Théâtre de Genève. Ab 1967 entstanden erste choreografische Arbeiten. Der Durchbruch als Choreograf gelang Spoerli 1972 mit Le chemin am Genfer Theater.
Ab 1973 wirkte Heinz Spoerli zuerst als Chefchoreograf, dann als Ballettdirektor am Basler Theater. Er schuf zahlreiche neue Tanzwerke und erarbeitete sich einen hervorragenden internationalen Ruf als Choreograf von abendfüllenden Handlungsballetten und von stilvollen Neuinterpretationen klassischer Ballette, darunter La Fille mal gardée, Giselle, Coppélia, Romeo und Julia, Der Nussknacker, Schwanensee und La Belle Vie. Hinzu kamen zeitgenössische Ballette und pointierte Kurzformen wie Chäs, Miniaturen, Dead End und Loops.
Als Choreograf arbeitete Spoerli unter anderem an der Pariser Oper, der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, in Berlin, Hongkong, Lissabon, Stockholm, Stuttgart und Graz. Von 1991 bis 1996 bekleidete Spoerli die Position des Ballettdirektors an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. In dieser Zeit entstanden Neuinszenierungen unter anderem von Schwanensee, Dornröschen und Josephs Legende sowie Spoerlis tänzerische Version von Bachs Goldberg-Variationen. Von 1996 bis 2012 war er Ballettdirektor und Choreograf am Opernhaus Zürich.[1]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1982: Hans Reinhart-Ring
- 1991: Kunstpreis der Stadt Basel
- 1995: Jacob-Burckhardt-Preis der Goethe-Stiftung zu Basel
- 2000: Preis für Choreographie der Europäischen Kulturstiftung
- 2002: Officier de l’ordre des arts et des lettres
- 2003: Goldene Ehrenmedaille des Regierungsrates des Kantons Zürich
- 2007: Kunstpreis der Stadt Zürich
- 2009: Deutscher Tanzpreis
- 2009: Deutscher Kritikerpreis in der Sparte «Tanz»
- 2012: Zürcher Festspielpreis
Literatur
Bearbeiten- Horst Koegler (Hrsg.): Heinz Spoerli. Weltbürger des Balletts. NZZ Libro, Zürich, 2011, ISBN 978-3-03823-720-4.
- Richard Merz: Heinz Spoerli. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 170.
- [Philipp Flury / Peter Kaufmann]: "Heinz Spoerli. Ballett-Faszination" Fretz Verlag, Zürich, 1983, ISBN 3-85692-003-X
- [Philipp Flury / Peter Kaufmann]: "Heinz Spoerli. Ballett Faszination" Verlag NZZ, Zürich, 1996, ISBN 3-85823-620-9
Weblinks
Bearbeiten- Website von Heinz Spoerli
- Publikationen von und über Heinz Spoerli im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Oliver Demont: König Heinz In: Das Magazin Nr. 15/2011, 16. April 2011, Porträt
- Maya Künzler: Heinz Spoerli, Tanzmacher von Weltformat. In: Tages-Anzeiger vom 16. Juni 2012
- Archiv von Heinz Spoerli bei der SAPA. Abgerufen am 7. April 2022. (Stiftung SAPA, Schweizer Archiv der Darstellenden Künste)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Offizielle Website von Heinz Spoerli. Abgerufen am 8. Januar 2010: „Auf Ende der Spielzeit 2011/12 wird Heinz Spoerli als Ballettdirektor und Chefchoreograph am Opernhaus Zürich zurücktreten.“
Personendaten | |
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NAME | Spoerli, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Choreograf |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1940 |
GEBURTSORT | Basel, Schweiz |