Karl Wach

deutscher Architekt und Hochschullehrer

Karl Wach (* 7. Januar 1878 in Höchst am Main; † 21. Juni 1952 in Düsseldorf) war ein deutscher Architekt. Er zählte in den 1920er und frühen 1930er Jahren zu den Vertretern des Neuen Bauens in Düsseldorf.

Wach studierte an der Technischen Hochschule Hannover Architektur und absolvierte dort 1905 die Diplom-Hauptprüfung. Über seine ersten beruflichen Stationen ist nichts bekannt, spätestens um 1912 kam er nach Düsseldorf.

Wach lehrte an der Kunstakademie Düsseldorf, die 1919 die Architekturabteilung der Kunstgewerbeschule übernommen hatte. Seit spätestens 1919 war er Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA). In den 1920er Jahren plante er als Ehrenmal für die Gefallenen auf der Lorcher Werth ein Stadion für 100.000 Menschen, verbunden über eine „Heilige Straße“ mit einem steinernen Sarkophag. Von 1928 bis 1946 betrieb er sein privates Architekturbüro in Düsseldorf in Partnerschaft mit dem Architekten Heinrich Rosskotten. Wach stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]

Bauten und Entwürfe

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Matthäikirche,
Düsseldorf-Düsseltal
 
Verwaltungsgebäude der Allianz, Köln (2010)
 
Getreidesilos der Weizenmühle Plange, Düsseldorf (2012)
  • 1912: Wettbewerbsentwurf für einen „generellen Bebauungsplan für Groß-Düsseldorf“ (mit dem Vorschlag eines Rathausneubaus in Verbindung mit einer zweiten Rheinbrücke; nicht ausgeführt)[2]
  • Wettbewerb 1912, Ausführung 1913–1922: Hauptgebäude der „Neuen Kunstakademie“ in Düsseldorf-Stockum[3] (1937 im Zuge der Reichsausstellung Schaffendes Volk umgebaut, 1974 zugunsten des Aquazoos abgerissen)
  • 1913: Wettbewerbsentwurf für ein Realgymnasium mit Direktorwohnung in (Duisburg-) Ruhrort (prämiert mit einem von fünf gleichen Preisen)
  • 1917: Waldfriedhof in Köln-Vogelsang
  • Wettbewerb 1921, Ausführung 1922–1926: Verwaltungsgebäude der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb in Düsseldorf, Fritz-Roeber-Straße 2 (2. Preis, Auftragserteilung an Wach nach dem Tod des erstplatzierten Karl Beck) (Phoenix-Haus seit 1988 unter Denkmalschutz, seit 2001 Haus der Staatsanwaltschaft Düsseldorf)
  • 1925: Wettbewerbsentwurf für ein Hochhaus bei der Deutzer Brücke in Köln
  • 1928: Wettbewerbsentwurf für das August-Thyssen-Haus in Düsseldorf
  • 1928–1930: Bauten der Zeche Rheinland („Pattbergschächte“ I/II) in (Moers-) Repelen (Niederrhein)
  • 1929: Wettbewerbsentwurf für Fabrikanlage und Verwaltungsgebäude der H. Fuld & Co. AG in Frankfurt am Main (lobend erwähnt)
  • 1929: Wettbewerbsentwurf für eine Erweiterung des Reichstagsgebäudes[4]
  • 1929: Getreidesilos der Weizenmühle Plange in Düsseldorf, am Hafen
  • 1929–1930: evangelisches Gemeindehaus in Düsseldorf-Pempelfort, Collenbachstraße / Pfalzstraße
  • 1930–1931: evangelische Matthäikirche in Düsseldorf-Düsseltal, Lindemannstraße / Schumannstraße
  • vor 1931: Wohnhaus in Kilchberg (Schweiz)
  • 1931–1933: Verwaltungsgebäude für die Allianz und Stuttgarter Verein Versicherungs-AG in Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 31–41[5]
  • 1931–1933: eigenes Wohnhaus in Düsseldorf-Golzheim, Emmericher Straße 28
  • 1938: Mausoleum des Ehepaars Luise und Adolf Haeuser in Frankfurt am Main, Hauptfriedhof
  • 1938–1940: Bürogebäude Walzstahlhaus in Düsseldorf, Kasernenstraße 36 (seit 1993 unter Denkmalschutz)
  • 1940–1941: Bürogebäude „Zapp-Haus“ in Düsseldorf, Bleichstraße (2008 abgerissen)

Literatur

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  • Anna Klapheck-Strümpell: Neue Arbeiten von Prof. Dipl.-Ing. Karl Wach und Reg.-Baurat a.D. Rosskotten, Düsseldorf. In: Moderne Bauformen, 1928, Jg. 27, S. 399–413 (Digitalisat).
  • Luigi Monzo: Kirchen bauen im Dritten Reich. Die Inversion der kirchenbaulichen Erneuerungsdynamik am Beispiel der von Fritz Kempf entworfenen Kirche St. Canisius in Augsburg. In: Das Münster – Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 68. 2015/1 (April), S. 74–82.
  • Jürgen Wiener (Hrsg.): Die Gesolei und die Düsseldorfer Architektur der 20er Jahre. J. P. Bachem, Köln 2001, ISBN 3-7616-1445-4.
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Commons: Karl Wach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wach, Karl. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Arndt, Kiel 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 179 f.
  2. Richard Klapheck: Baukunst und Kunstakademie. Ein Umriß zur Geschichte der Architekturabteilung der Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Zum Hundertjährigen Jubiläum der Akademie-Neugründung am 1. November 1919. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst. Nr. 7, 1919, S. 195–258 (zlb.de – zu diesem Entwurf S. 255–257).
  3. Entwurf zur Düsseldorfer Kunstakademie (1. Preis und zur Ausführung bestimmt). Von Karl Wach (B.D.A.) und Heinrich Beck, Isernhagen (Tafel 139–140), in Architektonische Rundschau, 1913
  4. Werner Hegemann: Turmhaus am Reichstag?! In: Städtebau (als Beilage zu Wasmuths Monatshefte für Baukunst), 25. Jahrgang 1930, S. 97–104. (Abbildung des Entwurfs auf S. 97); zlb.de
  5. Hiltrud Kier, Werner Schäfke: Die Kölner Ringe. Geschichte und Glanz einer Straße. 2. Auflage. Vista Point, Köln 1994, ISBN 3-88973-066-3, S. 21.