Konrad Goebbels

deutscher Publizist

Konrad Goebbels (* 8. August 1893[1] in Rheydt; † 11. Juni 1949 in Erlenbach[2]) war ein deutscher Publizist.

Konrad Goebbels war der älteste Sohn von Friedrich Goebbels, genannt Fritz (1867–1929) und Maria Katharina geb. Odenhausen (1869–1953). Sein vier Jahre jüngerer Bruder war der Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Hans Goebbels war dessen zwei Jahre jüngerer Bruder.

Zum 1. Dezember 1928 trat Konrad Goebbels der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 106.286).[3] Am 13. Dezember 1930 wurde er in Gladbach-Rheydt während einer Versammlung der NSDAP zusammen mit dem ihn begleitenden Arnold Nöhles festgenommen, nachdem Nöhles den Stuckateur Reiners durch einen Schuss tödlich verletzt hatte.[4]

Zeit des Nationalsozialismus

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Im Oktober 1935 wurde er von Max Amann, dem Reichsleiter für die Presse, „zur besonderen Verwendung“ in die Reichsleitung der Presse aufgenommen.[5] Goebbels war auch Leiter des nationalsozialistischen Gauverlages für Hessen-Nassau und hat „während der Nazizeit als NS-Verlagsleiter gewaltsam die bürgerliche Presse im Rhein-Main-Gebiet zugunsten der NS-Presse aufgekauft“.[6][7]

Während der NS-Zeit war Goebbels Pressechef von Hessen[8] und Herausgeber des Frankfurter Volksblatts.[9]

Nachkriegszeit

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versteckten ihn Familienmitglieder im Odenwald. Um Geld für Lebensmittel zu beschaffen, versuchten sie im Juni 1945, den Lieblingshund von Joseph Goebbels zu verkaufen. Hierbei wurden sie entdeckt; Konrad Goebbels wurde am 11. Juni 1945[10] in Erlenbach verhaftet.[11] Bei seiner Festnahme soll er gesagt haben: „Ich bin ein Bewunderer meines Bruders und werde bis zu meinem Ende Nationalsozialist bleiben.“[12] Es kam zu einem Gerichtsverfahren in Erbach, wobei vier Angehörige zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden: seine Schwägerin zu 40 Tagen, seine Tochter Elsbeth zu drei Monaten, sein Schwiegervater zu einem Jahr und seine Frau Käthe zu einem Jahr sowie 10.000 RM (entspricht heute etwa 44.000 EUR[13]) Geldstrafe.[14]

Im September 1948 wurde in einem Spruchkammerverfahren festgestellt, Konrad Goebbels habe die Nationalsozialisten ideologisch unterstützt. Er wurde als „Aktivist“ eingestuft und zu vier Jahren Zwangsarbeit verurteilt, wobei ihm seine zweieinhalb Jahre dauernde Untersuchungshaft angerechnet wurde.[15] Goebbels legte Berufung ein, wurde 1949 erneut als Aktivist eingestuft und zu drei Jahren Arbeitslager sowie Einzug von 60 % seines Vermögens verurteilt.[6]

Einen Tag nach seiner Entlassung aus der Lagerhaft starb er am 11. Juni 1949 in Erlenbach in der Nähe von Darmstadt an einem Schlaganfall.[2]

Einzelnachweise

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  1. Goebbels, Konrad. In: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  2. a b Goebbels' Bruder gestorben. In: Weltpresse. Unabhängige Nachrichten und Stimmen aus aller Welt / Weltpresse, 13. Juni 1949, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dwp
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/11210456
  4. Sie raufen und schießen. Ein Kommunist erschossen. In: Pilsner Tagblatt / Pilsner Tagblatt. Westböhmische Tageszeitung / Westböhmische Tageszeitung / Westböhmische Tageszeitung. Pilsner Tagblatt, 15. Dezember 1930, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pit
  5. „Josef und seine Brüder“. In: Die Stunde, 30. Oktober 1935, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/std
  6. a b Konrad Goebbels. In: Der Spiegel. 5. Juni 1949, abgerufen am 18. Januar 2022.
  7. Goebbels' Bruder gestorben. In: Wiener Kurier. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Wiener Bevölkerung, 13. Juni 1949, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wku
  8. Familie Goebbels verurteilt. In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 4. August 1946, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  9. Goebbels' Bruder vor Gerich[t]. In: Wiener Kurier. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Wiener Bevölkerung, 6. September 1948, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wku (Mit Foto.)
  10. Der Bruder von Goebbels verhaftet. In: Salzburger Tagblatt. Organ der kommunistischen Partei Österreichs, Land Salzburg, 27. Juni 1946, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sbt
  11. Goebbels' Bruder verhaftet. In: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 27. Juni 1946, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  12. Zeitlupenbilder. In: Wiener Zeitung, 27. Juni 1946, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  13. Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle 1.000 EUR gerundet und bezieht sich auf Januar 2024.
  14. Familie Goebbels im Gefängnis. In: Salzburger Nachrichten. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die österreichische Bevölkerung / Salzburger Nachrichten. Unabhängige demokratische Tageszeitung, 5. August 1946, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/san
  15. Vier Jahre für Göbbels' (sic!) Bruder. In: Salzburger Volkszeitung, 13. September 1948, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svz