Medizinische Kybernetik
Medizinische Kybernetik umfasst ein in Entstehung befindliches Arbeitsprogramm für die Anwendung systemtheoretischer, nachrichtentheoretischer, konnektionistischer und entscheidungsanalytischer Konzepte für biomedizinische Forschung und klinische Medizin.
Die Medizinische Kybernetik befasst sich mit der Untersuchung humanbiologischer Wirkungsgefüge, medizinischer Entscheidungsfindung und physiologischer Informationsverarbeitungsprozesse im lebenden Organismus.
Differenzierungsbereiche
Bearbeiten- Medizinische Systemtheorie: Das Ziel der Medizinischen Systemtheorie besteht in der Identifikation und Modellierung physiologischer Dynamiken im gesunden und erkrankten Organismus, um tiefere Einblicke in die organisatorischen Prinzipien des Lebens und seiner Störungen zu gewinnen.
- Medizinische Informations- und Kommunikationstheorie: Ausgehend vom Bewusstsein der Information als einer wesentlichen Grundlage des Lebens versucht die biomedizinische Nachrichtentheorie, Signalübertragungs- und -speicherungsprozesse in verschiedenen physiologischen Ebenen mathematisch zu beschreiben.
- Konnektionismus: Konnektionistische Modelle beschreiben die Informationsverarbeitung in Neuronennetzen und bilden damit eine Brücke zwischen biologischer Forschung und technischer Anwendung.
- Medizinische Entscheidungstheorie: Das Ziel der Medizinischen Entscheidungstheorie besteht in der Formulierung evidenzbasierter Grundlagen für klinische Entscheidungsprozesse.
Wissenschaftler
BearbeitenInstitute und wissenschaftliche Arbeitsgruppen (deutschsprachig)
Bearbeiten- Biologische Kybernetik / Theoretische Biologie, Universität Bielefeld[1]
- Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen
Literatur
Bearbeiten- Johannes W. Dietrich: Medizinische Kybernetik – eine kurze Definition. 13. Juni 2004. In: Medizinische Kybernetik Medical Cybernetics. Medizinische Kybernetik – eine kurze Definition ( vom 31. August 2020 im Internet Archive)
- Felix Tretter: Systemtheorie im Klinischen Kontext. Grundlagen – Anwendungen. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a. 2005, ISBN 3-89967-182-1.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Website der Universität Bielefeld ( vom 17. April 2019 im Internet Archive)