Michigansee

Großer See in Nordamerika

Der Michigansee [ˈmɪʃɪgənˌzeː] (engl. Lake Michigan) gehört zur Gruppe der fünf Großen Seen Nordamerikas. Er liegt 176 m hoch, hat eine Fläche von 58.016 km² (zum Vergleich: die Schweiz hat eine Fläche von 41.287 km², der Bodensee 536 km²) und eine maximale Wassertiefe von 281 m. Seine Länge beträgt 494 km, seine Breite 190 km und das Ufer erstreckt sich über 2633 km. Als einziger der Großen Seen liegt er vollständig in den USA, er grenzt an die Bundesstaaten Indiana, Illinois, Wisconsin und Michigan.

Michigansee
Lake Michigan
Geographische Lage Michigan, Indiana, Illinois, Wisconsin (USA)
Zuflüsse Menominee River, Fox River, Milwaukee River, Manistee River, Pere Marquette River, Muskegon River, Grand River, Kalamazoo River, St. Joseph River
Abfluss Huronsee (Mackinacstraße)
Inseln Beaver Island, Washington Island, North Manitou Island, South Manitou Island
Orte am Ufer Chicago, Milwaukee, Gary, Green Bay
Daten
Koordinaten 43° 42′ N, 87° 5′ WKoordinaten: 43° 42′ N, 87° 5′ W
Michigansee (Michigan)
Michigansee (Michigan)
Höhe über Meeresspiegel 176 m
Fläche 58.016 km²
Länge 494 km
Breite 190 km
Volumen 4918 km³dep1
Umfang 2633 km
Maximale Tiefe 281 m
Mittlere Tiefe 85 m
Lage des Michigansees unter den großen Seen
Chicago-Silhouette am Horizont (Blick vom Ostufer in Richtung Westufer des Michigansees)
Im Michigansee gelegener Leuchtturm White Shoal Light

Der Name Michigansee leitet sich wahrscheinlich von mishi-gami ab, was in der Sprache der Anishinabe-Indianer so viel wie großes Gewässer (engl. great water) bedeutet. Der Name des Bundesstaates Michigan ist wiederum dem Namen des Sees entlehnt. Auf einigen älteren Karten ist noch der Name Lake Illinois zu lesen.

Durch die Mackinacstraße (engl. Straits of Mackinac) ist der Michigansee mit dem Huronsee verbunden. Hydrologisch handelt es sich bei Michigan- und Huronsee aber um einen einzigen See, die Mackinacstraße ist mit ca. 6 km Breite die engste Stelle. Dementsprechend gibt es dort auch kein Gefälle. Höhenunterschiede zwischen beiden Seen sind durch Gezeiten bedingt. Das so hydrologisch auch als Lake Michigan–Huron bezeichnete Gewässer ist nach dem Kaspischen Meer der zweitgrößte See der Erde nach Fläche bzw. der flächengrößte Süßwassersee.

Die Strände von Nordmichigan sind die einzigen Strände weltweit, an denen man Petoskey-Steine finden kann. 1838 wurde begonnen, den Clinton-Kalamazoo-Kanal zum Lake St. Clair zu bauen, der jedoch nie fertiggestellt wurde. Am Ostufer des Sees befindet sich das Naturschutzgebiet Sleeping Bear Dunes. Am Ostufer befindet sich auch das Pumpspeicherkraftwerk Ludington.

Entlang des Ufers des Michigansees leben etwa 12 Millionen Menschen. Die Südspitze des Sees ist stark industrialisiert. Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern entlang des Ufers sind:

Schutzgebiete

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Rund um den Michigansee befinden sich etliche Schutzgebiete, wie der Sleeping Bear Dunes National Lakeshore. Eine Übersicht findet sich in nachfolgender Aufstellung:

Schifffahrt

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Der Schifffahrtsverkehr auf dem Michigansee hat Tradition. Im 21. Jahrhundert findet der Verkehr hauptsächlich mit modernen Fähren und Frachtschifffahrt statt. Ein Oldtimer der Schifffahrt auf dem Michigansee ist die City of Milwaukee.

Schiffsunglücke

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Auf dem Michigansee ereigneten sich einige der schwersten Schiffsunglücke in der amerikanischen Geschichte, die heftigen Niederschlag in zeitgenössischen Medien fanden, für viel Aufruhr sorgten und teilweise Einfluss auf neue Sicherheitsvorschriften hatten.

Am 22. November 1847 kam es durch überhitzte Dampfkessel auf dem Raddampfer Phoenix zu einem Brand, der das Schiff zerstörte und sinken ließ; ca. 250 Menschen starben. Am 24. September 1856 ereignete sich mit dem Untergang der Niagara mit 60 bis 70 Toten (die Quellen gehen auseinander) eines der schwersten Transportunglücke des Bundesstaats Wisconsin. Am 8. September 1860 kam es auf dem Michigansee zum bisher schwersten Schiffsunglück in der Geschichte der Großen Seen, als der Raddampfer Lady Elgin nach der Kollision mit einem Schoner unterging. Etwa 400 Menschen kamen ums Leben.

Ökologie

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Anfang 2024 machte die Quagga-Dreikantmuschel 90 % der Biomasse im See aus[1] – mit seiner hohen Invasivität verdrängt das vermutlich in den 1990er-Jahren hier eingeschleppte Neozoon andere Tierarten.

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Commons: Michigansee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Michigansee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Badische Zeitung: Wasserwerke kämpfen gegen die Quagga-Muschel. 5. April 2024, abgerufen am 8. April 2024.