Nikolaus von Rumänien

rumänischer Adeliger, Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen

Nikolaus von Rumänien, auch Nikolaus von Hohenzollern-Sigmaringen, rumänisch Nicolae de România (* 5. August 1903 in Sinaia; † 9. Juni 1978 in Madrid) war ein rumänischer Adeliger und Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen sowie Automobilrennfahrer und Privatinvestor.

Prinz Nikolaus von Rumänien, 1932
Kronprinzessin Marie von Rumänien mit ihrem Sohn Nikolaus

Nikolaus wurde als Sohn des Königs Ferdinand I. von Rumänien und der Königin Maria auf Schloss Peleș in Sinaia geboren. Sein älterer Bruder war der spätere König Karl II. Zunächst studierte Nikolaus in Rumänien, ab 1919 besuchte er Vorlesungen am britischen Eton College. Da Karl auf den Thron von Rumänien verzichtet hatte, wurde 1927 dessen Sohn Michael I. nach dem Tod Ferdinands neuer König. Dem minderjährigen Michael stand eine Regentschaft vor, der auch Nikolaus angehörte.

Nach der Rückkehr Karls als neuer König Rumäniens heiratete Nikolaus 1931 Johanna Lucie Doletti, oder rumänisch Ioana Doletti, weshalb er zwischen 1931 und 1933 zwei Mal ins Ausland gehen musste. Nikolaus führte noch eine zweite Ehe mit Therese Figueira de Mello. Aus beiden Ehen gingen keine Nachkommen hervor. Der Prinz besaß indes die Villa Marguns[1] im Schweizer Bergdorf St. Moritz. Mit Doletti hielt er sich oft im elitären Kurort auf und zeigte sich gerne im Casual Look.[1] Doletti hatte teure Ansprüche. So bestellte sie in Lausanne zum Beispiel einen Pelzmantel zum Preis von 18.000 CHF.[1]

Nikolaus wurde aus der königlichen Familie ausgeschlossen und trat zum dritten Mal den Weg ins Exil an. Karl erlaubte ihm dennoch, am Begräbnis der Königin Maria teilzunehmen. 1941 erhielt Nikolaus vom neuen König Michael per Dekret wieder seine Rechte zurück. Prinz Nikolaus war Anfang 1943 mit dem Unternehmen Oel- und Chemiewerke AG[1] im aargauischen Hausen bei Brugg involviert, was sich als verlustreich erwies. Er war ein Aktionär der Unternehmen Motor-Columbus und Brown, Boveri & Cie. Die Historikerin Diana Mandache nennt auch das Unternehmen SAEG (sic). In diese tätigte er ein Investment von 120.000 bis 140.000 CHF.[1] In Lausanne kaufte er eine 6-Zimmer-Wohnung, die mit dem Beau-Rivage Palace verbunden war. In der Galerie Fischer in Luzern erwarb er im Frühling 1943 Kunstgüter im damaligen Wert von 65.000 CHF. In Bern erstand er Schmuck zum Preis von 6800 CHF. Laut Mandache wird sein Vermögen um die Mitte der 1940er Jahre auf 1 Million CHF geschätzt, was an der damaligen Kaufkraft gemessen sehr viel war.[1]

Nikolaus starb 1978 in Madrid und wurde in Lausanne begraben.

Automobilsport

Bearbeiten
 
Prinz Nikolaus von Rumänien 1932 in Le Mans

Vorkriegs-Grands-Prix-Ergebnisse

Bearbeiten
Saison 1 2 3 4 5
1933          
DNA
Legende
Farbe Bedeutung EM-Punkte
Gold Sieg 1
Silber 2. Platz 2
Bronze 3. Platz 3
Grün Klassifiziert, mehr als 75% der Renndistanz zurückgelegt 4
Blau nicht punkteberechtigt, zwischen 50% und 75% der Renndistanz zurückgelegt 5
Violett nicht punkteberechtigt, zwischen 25% und 50% der Renndistanz zurückgelegt 6
Rot nicht punkteberechtigt, weniger als 25% der Renndistanz zurückgelegt 7
Farbe Abkürzung Bedeutung EM-Punkte
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) 8
Weiß DNS nicht gestartet (did not start)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
sonstige P/fett Pole-Position
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
DNF Rennen nicht beendet (did not finish)

Le-Mans-Ergebnisse

Bearbeiten
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1933 Rumänien  Nikolaus von Rumänien Duesenberg Model SJ Italien 1861  Joseph Cattaneo Disqualifiziert
1935 Rumänien  Nikolaus von Rumänien Duesenberg Model J Belgien  Emile Beghin Ausfall Magnetzündung
Bearbeiten
Commons: Nikolaus von Rumänien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f Diana Mandache: Exil şi rivalități. Principele Nicolae (= Filip-Lucian Iorga [Hrsg.]: Colecție Istorie cu blazon). Editurii Corint Books, Bucureşti 2024, ISBN 978-6-06088483-5, S. 57, 69, 83 f.