Opherdicke
Opherdicke (gesprochen: Op-Herdicke) ist ein Ortsteil der westfälischen Gemeinde Holzwickede, Kreis Unna.
Opherdicke Gemeinde Holzwickede
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Koordinaten: | 51° 29′ N, 7° 38′ O |
Fläche: | 4,62 km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1968 |
Postleitzahl: | 59439 |
Vorwahl: | 02301 |
Lage
BearbeitenOpherdicke liegt im Osten der Gemeinde Holzwickede.
Nachbargemeinden
BearbeitenOpherdicke grenzte im Jahr 1967, im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn, an die Gemeinden Holzwickede, Billmerich, Altendorf und Hengsen (alle im Kreis Unna).
Geschichte
BearbeitenEine Besiedlung in Opherdicke ist seit 950 n. Chr. überliefert. Die Evangelische Kirche in Opherdicke wurde von 1120 bis 1150 im Stil der Romanik aus Anröchter Grünsandstein erbaut. In den Jahren 1868–1870 wurde ein neuromanischer Erweiterungsbau errichtet. Er umfasste im Osten ein Querhaus, den Chor mit Apsis und Apsisflankentürmen aus Westhofener Sandstein. Bis 1861 befanden sich rund um die Kirche die Begräbnisstätten aller Gemeindemitglieder von Opherdicke und den umliegenden Bauerschaften. Im Osten der Kirche stehen noch drei alte Grabsteine aus jener Zeit.[1]
Erstmals wurde 1702 eine kleine katholische Kirche eingeweiht, die gleichzeitig Grabkirche für die Besitzer des Hauses Opherdicke war. Die Grabplatten im Innern des Kirchturms zeugen davon. 1893 wurde unter Beibehaltung des alten Kirchturms die jetzige Pfarrkirche „St. Stephanus“ errichtet. Der katholische Friedhof wurde 1849 angelegt. Unter Denkmalschutz steht das Erbbegräbnis der Familie von Lilien links am Eingang zum Friedhof mit seiner zum Teil historischen Umfassung und Grabplatten aus der Zeit von 1877 bis 1912.
Die Gemeinde Opherdicke gehörte bei der Errichtung der Ämter in der preußischen Provinz Westfalen zum Amt Aplerbeck im Kreis Dortmund. Am 1. April 1887 wechselte sie in den neugebildeten Kreis Hörde. Als dieser am 1. August 1929 aufgelöst wurde, kam Hengsen zum Landkreis Hamm. Dieser wurde im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[2] Am 1. Januar 1968 wurden Hengsen und Opherdicke nach Holzwickede eingemeindet.[3]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner |
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1931[4] | 593 |
1956[5] | 770 |
1961[6] | 834 |
1967[7] | 784 |
1987[8] | 1289 |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn Opherdicke befinden sich sehr viele Holzwickeder Baudenkmäler auf engem Raum.[9] Daher lohnt sich neben der Besichtigung der unten aufgeführten einzelnen Bauten insbesondere ein Spaziergang von der evangelischen Kirche über die Dorfstraße zur katholischen Kirche, über deren Friedhof mit der Grabstelle der Familie von Lilien-Opherdicke und anschließend zum Haus Opherdicke.[10]
Verkehr
BearbeitenDie Landesstraße L 678 verbindet Opherdicke mit Hengsen, Unna, Königsborn und Kamen. Die Kreisstraße K 29 führt nach Holzwickede.
Söhne und Töchter
Bearbeiten- Julius Bergmann (1839–1904), Philosoph
- Hermann Strathmann (1882–1966), evangelischer Theologe und Politiker
- Beda Vickermann (1934–2015), römisch-katholischer Ordensgeistlicher und Missionar
Bilder
Bearbeiten-
Romanische Rundbögen in der evangelischen Kirche
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Katholische Kirche „St. Stephanus“ von 1893
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Inneres der katholischen Kirche im neugotischen Stil
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Haus Opherdicke (Südansicht)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kurzführer, hg. von Ev. Kirchengemeinde Holzwickede und Opherdicke.
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 271, 317.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 64.
- ↑ Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen. Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
- ↑ Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 235.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 151.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S. 272.
- ↑ Dreizehn der derzeit 34 geschützten Baudenkmäler Holzwickedes sowie das bislang einzige abgerissene liegen in diesem Raum.
- ↑ Einen Überblick verschafft die folgende Karte mit eingezeichneten Positionen der Baudenkmäler in Opherdicke: https://karten.geschichtswerkstatt-holzwickede.de/luftbilder-rvr.html#zoom=18&lat=51.487268&lon=7.643976&layer=OpenStreetMap&overlays=FFFFT